Entoloma 2007
7. Oktober, Taubenberg
Im Weidengestrüpp:
Funddaten: 07.10.2007; MTB 8136/4/3/1, 750 m, Taubenberg, Steingraben; im Weidengestrüpp neben einer Forststraße; bei Weide (Silber- oder Grau-) auf Erde, gesellig bis büschelig; Hut: bis 5,5 cm breit, kaum genabelt oder gebuckelt, Rand unregelmäßig aufgebogen und flatterig, Oberfläche glatt, am Rand etwa auf 1 cm durchscheinend gerieft, wachsartig fettig, ganz schwach klebrig, hell lederbraun, am Scheitel meist etwas dunkler, auf überlappend gewachsenen Hüten reichlich rosabraunes Sporenpulver; Stiel: bis 8 x 0,8 cm, zylindrisch, bisweilen mit großer Längsfurche, längsfaserig, ohne Bereifung, cremeweiß, vom Sporenpulver bisweilen rosa bis orangebraun überzuckert, Basis kaum verdickt, manchmal leicht spindelig angeschwollen, bisweilen etwas weißfilzig, oft büschelig verwachsen (meist zu zweit), hohl; Lamellen: gerade angewachsen und mit Zahn herablaufend, gedrängt, breit, stark untermischt, cremebeige bis cremerosa, an verletzten oder gequetschten Stellen rosabraun fleckig; Fleisch: wässerig cremegrau, blassgrau bis graubraun, am dunkelsten im Hutzentrum; Geruch: praktisch geruchlos bis ganz schwach mehlig; Geschmack: mild, mehlig; Cheilozystiden: keine, LS fertil; Kaulozystiden: keine beobachtet; HDS: Cutis aus ca. 3-12 µm breiten Zellen, Schnallen vorhanden, Pigment blass, intrazellulär und ganz schwach inkrustierend (?); Basidien: vorwiegend 4-sporig; Sporen: meist 5-6-eckig, iso- bis subisodiametrisch, 8,1 x 7,2 (7-9 x 6-8), Q=1,13 (1,0-1,3),30 Sp. gemessen; Bestimmung: E. sericatum, HDS-Pigment nur mit einiger Phantasie als schwach inkrustierend zu erkennen, Sporen etwas zu klein
8. September, Isarauen Puppling
Am Wegrand:
Funddaten: 08.09.2007; MTB 8034/4/1/4, 580 m, Puppling, am Wegrand zwischen Gras und Moos, bei junger Fichte und junger Kiefer, auf Kalkboden; gesellig bis büschelig (6 Fk); Hut: bis 3 cm breit, genabelt, vor allem jung und am Scheitel schwach rauh bis feinschuppig, sonst glatt, bis zum Scheitel durchscheinend gerieft; Stiel: bis 6 cm lang, dünn, gebrechlich, glatt (im oberen Drittel feinst bereift, kaum merklich, graubraun, ohne Blautöne, Basis gleichdick und weißfilzig; Lamellen: mäßig gedrängt, breit angewachsen und bisweilen mit Zahn kurz herablaufend, cremebeige, später rosalich; Fleisch: dünnfleischig, wässerig graubraun; Geruch: -; Geschmack: -; Cheilozystiden: fehlen, LS fertil; Kaulozystiden: keine beobachtet; HDS: Cutis aus ca. 5-7 µm breiten Zellen, nahe dem Zentrum mit aufragenden, keuligen Elementen, die ca. 12-17 µm breit sind und z.B. 45 oder 98 µm lang, Septen ohne Schnallen, Pigment intrazellulär gelöst; Basidien: vorwiegend 4-sporig, z.B. 34x12, ohne Schnallen; Sporen: 5-8-eckig, heterodiametrisch, 11,3 x 7,4 (10-13 x 7-8), Q=1,53 (1,3-1,7), 20 Sp. gemessen; Bestimmung: unklar, beim Schlüsseln mit Nordeloos lande ich bei E. chloropolium/exile;
12. August, Hörnle-Region
Auf einer Viehweide:
Funddaten: 12.08.2007; MTB 8332/3/2/4, 1500 m, U-Ammergau, Kappel; am Stierkopf, praktisch am Gipfel auf magerer Weide; gesellig (ca. 6 Fk); Hut: bis gut 3 cm breit, zuerst halbkugelig, dann ausgebreitet, zuerst liegend befasert, um den Scheitel mit feinen Schüppchen, dann faserschuppig aufreißend, am Scheitel schwach genabelt, zumindest farblich dunkelbraun abgesetzt, Färbung jung dunkelbraun, später mehr graubraun, wobei die dunkleren Schüppchen sich deutlich abheben, frisch zu 2/3 schwach durchscheinend gerieft, hygrophan; Stiel: bis gut 5 cm lang, dünn, zylindrisch, basal kaum verdickt, glatt, jung auf ganzer Länge stahlblau, dann nach dunkel graubraun umfärbend und zuletzt olivbraun, Basis weißfilzig; Lamellen: mäßig gedrängt, breit angewachsen, untermischt, Schneiden glatt, blass graubraun, bei Reife rosabraun; Fleisch: extrem dünn, wässerig graubraun, in der Stielrinde (Stiel hohl) graublau; Geruch: schwach, uncharakteristisch; Geschmack: -; Lamellentrama: -; Cheilozystiden: fehlen, LS fertil;; Kaulozystiden: -; HDS: Cutis, Zellbreite ca. 5-10, Schuppen aus dickeren, keuligen Zellen (ca. 10-18 breit), ohne Schnallen, Pigment intrazellulär, teilweise körnig; Basidien: 3-4-sporig, kurz (ca. 26-27 x 10-11), keine Schnallen gesehen (Präparate stark kollabiert); Sporen: heterodiametrisch, mit 5-8 Ecken, bisweilen wellig, 10,1 x 6,9 (9-11,5 x 6-7,5), Q=1,46 (1,3-1,7), 30 Sp. gemessen; Bestimmung: E. asprellum, nicht ganz abwegig wäre auch E. huismanii bzw. chloropolium ss. Ludwig;
7. Juli, Taubenberg
Im Nadelwald:
Funddaten: 07.07.2007; MTB 8136/4/1/1, 760 m, Taubenberg, am Stammgrund einer großen Tanne im Moos (Polytrichum), auch Fichten in der Nähe, gesellig (3 Fk); Hut: bis knapp 2 cm breit, feucht durchscheinend gerieft, beim Abtrocknen grauocker ausblassend (vom Scheitel her), dattelbraun (im Wald irgendwie heller erscheinend); Stiel: dünn, gebrechlich, honiggelb, auf ganzer Länge weißlich bereift; Lamellen: -; Fleisch: -; Geruch: schwach, uncharakteristisch; Geschmack: -; Lamellentrama: -; Cheilozystiden: keine, Lamellenschneide fertil; Kaulozystiden: (oberer Stielbereich) zylindrisch bis fädig mit abgerundeten Enden, ca. 70-120 x 4-7, bisweilen auch kürzere, dickere Endzellen, ohne Schnallen, auch Stielhyphen ohne Schnallen; HDS: Cutis, Zellen ca. 4-10 µm breit, ohne Schnallen, Pigment intrazellulär, Zelllängen im Hutfleisch ca. 40-150 µm; Basidien: alle 4-sporig, ohne Schnallen ca. 38-40 x 10-11; Sporen: 5-6-eckig, 10,4 x 7,6 (10-11 x 7-8), Q=1,37 (1,25-1,43); Bestimmung: E. cetratum s.l. (nach Ludwig), im engeren Sinn passt am besten die Beschreibung zu E. lanuginosipes, etwas rätselhaft sind die schnallenlosen 4-sporigen Basidien;
15. September, Isarauen Puppling
Auf einer Magerwiese:
Funddaten: 15.09.2007; MTB 8034/4/4/3, 590-600 m, Puppling Süd, im Magerrasen; gesellig (ca. 8 Fk); Hut: bis 4,5 cm breit, deutlich genabelt, am Nabel feinst schuppig-schorfig, sonst liegend feinbefasert, matt bis schwach glänzend (beim Vergehen speckig gänzend), Hutrand bis etwa 1/3 Radius durchscheinend gerieft, am Scheitel schwarzbraun bis schwarzblau, sonst dunkelbraun, jung am Rand mit flüchtigem Lilaton; Stiel: bis 8 x 0,4 cm, matt, längsfaserig, blaugrau, im Alter olivgrau, zur Basis hin hellgrau, Basis weißfilzig, Spitze weißlich bereift; Lamellen: breit angewachsen, bisweilen mit Zähnchen schwach herablaufend, cremebrau bis rosagrau, Schneiden weißlich abgesetzt und flockig; Fleisch: unter dem Nabel dunkelgrau mit Blaustich, sonst im Kern der Stielspitze weißlich, über den Lamellen und in der Stielrinde hellgrau, an der Stielspitze blaugrau; Geruch: schwach, neutral; Geschmack: mild, eher unangenehm; Lamellentrama: -; Cheilozystiden: zahlreich, Lamellenschneide steril, zylindrisch bis keulig oder spindelig, mit körnigem Inhalt (verschieden verteilt), bisweilen mit kürzeren Basalelementen (also 1fach septiert), ca. 38-54 x 12-14, ohne Schnallen; Trama der Stielrinde: ohne Schnallen; HDS: (nahe an der Hutmitte beobachtet) Cutis aus ca. 5-15 µm breiten Zellen, mit intrazellulär verstreutem, meist agglomeriertem blauschwarzem körnigem Pigment; Basidien: 4-sporig; Sporen: heterodiametrisch, 5-6-eckig, 9,9 x 6,9 (9-11 x 6,5-7,5), Q=1,43 (1,36 - 1,54); Bestimmung: mit Nordeloos-Schlüssel als E. poliopus var. parvisporigerum bestimmt, nach Ludwig hat der Name var. alpigenum Vorrang
Auf einer Magerwiese:
Funddaten: 15.09.2007; MTB 8034/4/4/3, 590-600 m, Puppling, im Magerrasen, direkt an Pfadrand; gesellig (3 Fk); Hut: bis 5 cm breit, genabelt, glatt bis fein radialrunzelig (liegend feinstbefasert), trocken bis schwach schmierig, speckig glänzend, bis zum Nabel durchscheinend gerieft, Färbung umberbraun, am Scheitel schwarzbraun, schwach hygrophan; Stiel: bis 5 x 0,8 cm, tief längsfurchig wie ein Saftling und breitgedrückt, an der Spitze etwas erweitert, an der Basis weißfilzig, Oberfäche glatt, schwach glänzend, Färbung hutfarben, an der Spitze etwas heller; Lamellen: gerade angewachsen, selten mit Zähnchen herablaufend, gedrängt, hell graubraun, Schneiden glatt, gleichfarben; Fleisch: dünnfleischig, wässerig graubraun, in der Stielbasis auffallend rotbraun, fast blutrot; Geruch: geruchlos; Geschmack: mild, neutral; Lamellentrama: -; Cheilozystiden: Lamellenschneide fertil, keine Cheilozystiden beobachtet (auch nach mehrfacher Nachsuch am Exsikkat nicht); Kaulozystiden: -; HDS: Cutis aus 5-10 µm breiten Zellen, Schnallen fehlen, Pigment intrazellulär vakuolär, außerdem körnig (inkrustierend?); Basidien: 4-sporig, ca. 30-35 x 10-11, ohne Basalschnallen; Sporen: heterodiametrisch, 5-6-eckig, 9,6 x 6,8 (9-10 x 6,5-7), Q=1,41 (1,36-1,46); Zweitmessung am Exsikkat in KOH: 9,5 x 7 (9-10 x 6,5-7,5), Q=1,36; Bestimmung: Im Nordeloos-Schlüssel lande ich bei E. longistriatum var. microsporum; die fehlenden Cheilozystiden lassen zumindest daran zweifeln ...