Cortinarius 2010
Hinweis: Alle Mikromerkmale und Mikrofotos basieren auf Exsikkatpräparaten in 3-4%iger Kalilauge.
Nr.32: Cortinarius foetens M.M. Moser
Durch Sequenzanalyse bestätigt. Aufgrund des üppigen Velums und der intensiven blauen Hutfarben von C. caesiocanescens zu unterscheiden. C. caerulescens wächst im Laubwald.
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Funddaten: 27.08.2010; MTB 8432-4-4-3, 1150 m; Garmisch-Partenkirchen, Wank, am Wanderweg von der Mittelstation ins Tal; im Fichtendickicht knapp unterhalb der Mittelstation; gesellig (ca. 15 Fk); Hut: bis 6,5 cm breit, am Rand violettblau, sonst graublau bis grau, eingewachsen faserig, am Scheitel mit flockigen, ockerfarbenen Velumresten besetzt (nicht so grob und dick wie bei C. subhygrophanus); Stiel: ca. bis 5 x 1,7, blau bis graublau, seidig glänzend, gerandet knollig (Knolle bis 3,5 cm breit); Velum an der Knolle teils volvaartig abstehend, ockergelb; Lamellen: ausgebuchtet angewachsen, gedrängt, jung hellgrau (vielleicht mit minimalem Lilastich), später graubraun bis kartonbraun; Fleisch: im Hut und in der unteren Stielhälfte cremeweiß bis sattcreme, in der Basis cremegelb bis fast zitronengelb, im oberen Stieldrittel und in der Stielrinde blau marmoriert (alt auch dort entfärbend); Geruch: typischer Phlegmacien-Geruch (rohes Fleisch); KOH: (30%) am Hut kupferbraun bis rotbraun, in der Stielbasis orange, am Hutfleisch blass ocker (+/- negativ), am Knollenrand ockerbräunlich bis rostbraun (+/- negativ); Sporen: mandelförmig, Apex meist leicht abgerundet, seltener subcitriform ausgezogen, normal und dicht isoliert warzig (keine irregulären Warzen oder grobe Schollen), Maße: 9,1 x 5,4 (8,5-10 x 5-6), Q=1,69 (1,55-1,90);
Nr.31: Cortinarius subrubrovelatus (Bidaud) Kytöv., Liimat., Niskanen & Dima
Funddaten: 06.10.2010; MTB 8533-2-1-1, 920 m; Klais, Geißschädel, NSG, am Nordhang bei Fichte; gesellig (>10 Fk) in Reihe gewachsen; Hut: bis 6,5 cm breit, stark eingewachsen faserig, am Rand befeuchet klebrig, haselnussbraun bis rötlichbraun, am Hutrand mit olivocker Tönung, , bisw. fuchsig-streifig; am Scheitel bisw. mit grauen Velumresten; Stiel: bis 7 x 2 cm, gerandet knollig (Knolle bis 3,2 breit, meist kurz bis schwach gerandet), anfangs bis zur Knolle blassblau, dann schmutzig cremefarben entfärbend; Velum an der Basis unauffällig, dünn, weißlich; Lamellen: schwach ausgebuchtet angewachsen, gedrängt, jung blau, bald entfärbend, dann graubraun bis kakaobraun; Schneiden wellig bis gekerbt; Fleisch: im Hut und in der Knolle cremeweiß bis cremegelb, im Stiel blau marmoriert, alt entfärbt; Geruch: schwach weihrauchartig; Geschmack: mild; KOH (30%): am Hutfleisch blass schmutzigbraun, in der Knolle blass bräunlich, am Knollenrand braun, am Hut rotbraun; Sporen: subamygdaloid, Apex schmal bis mittelbreit gerundet, isoliert und deutlich warzig, 7,2 x 4,6 (6,5-7,5 x 4,5-5), Q=1,54 (1,44-1,67); Bestimmung: Von der J.E.C.-DNA-Arbeitsgruppe durch Sequenzanalyse bestimmt.
Nr.30: Cortinarius assiduus Mahiques, A. Ortega & Bidaud
Funddaten: 21.10.2010; Castiglion Fiorentino, St. Stefano, ca. 550 m; Eichen-Kastanien-Wälder; unter uralter Kastanie und jungen Eichen; gesellig, verges. mit C. lividoochraceus; Hut: bis 3,2 cm breit, Rand lange nach innen gebogen, glatt, minimal klebrig, jung am Rand mit faserigem, weißem Velum überzogen; Stiel: bis 3 x 1 cm, cremefarben, Velum weiß, ziemlich dick, jung über der Basis fast häutig-gestielfelt abstehend; Lamllen: ausgebuchtet angewachsen (Burggraben), mäßig gedrängt, jung graubraun, dann sattbraun bis kakaobraun; Fleisch: cremeweiß; Geruch: rafanoid; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Cutis, Zellen bisw. schwach gelifiziert (nicht 100%ig trocken!), meist schwach inkrustiert, bisw. auch deutlicher und bis quergestreift, stellenweise auch mit gelbbraunem iz. (?) Pigment, Hypoderm mäßig stark entwickelt, Zellbreite ca. bis 18 µm, mit blass gelblichem, nicht inkrustierendem Dickwandpigment, praktisch ohne Inkrustationen an schmäleren Zellen; Lamellenschneide: substeril, Marginalzellen eher unauffällig; Lamellentrama: hyalin; Basidien: 4-sporig, bisw. kollabiert und/oder bräunlich verfärbt (Nekropigment?), z.B. 25x8; Sporen: schlank ellipsoid bis subzylindrisch, Apex mittelbreit bis breit gerundet, dicht und eher fein warzig, Warzen auf ganzem Umfang überstehend, stachelig wirkend, schwach bis mäßig dextrinoid (werden in Melzer zwar deutlich dunkler, aber nicht richtig rot); Maße: 7,9 x 4,6 (7-8,5 x 4,2-5), Q=1,74 (1,60-1,89), 20 Sp. gemessen; Bestimmung: Von der J.E.C.-DNA-Arbeitsgruppe durch Sequenzanalyse bestimmt.
Nr. 29: Cortinarius gallurae D.A. Antonini, M. Antonini & Consiglio aus der Toskana (bei Eiche, an relativ offener Stelle, verges. mit Entol. caesiocinctum)
Funddaten: 21.10.2010; Castiglion Fiorentino, St. Stefano, ca. 550 m; im Eichenmischwald unter Eichen; gesellig (2 Fk); Hut: bis 3,9 cm breit, jung am Rand mit weißem, faserigem bis schwach filzigem Velum überzogen, dunkelbraun; Stiel: bis 5,5 x 0,45, basal verjüngt, auf bräunlichem Grund dicht weiß überfasert; Velum weiß, bisw. mit schwach flockig-häutiger Abrisszone, faserig, kaum Gürtel bildend; Lamellen: aufsteigend und schmal angewachsen, etwas entfernt, schon jung satt braun, umbra, so bleibend, ohne Blautöne; Schneide weiß, bisw. etwas flockig; Fleisch: schmutzig cremefarben, in der Stielrinde braun; Geruch: schwach, kein Pelargonium; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: hyaline Cutis, Zellbreite ca. 3-6; Hypoderm gut ausgeprägt, an schmaleren Zellen stark quergestreift inkrusitert (braun); Stieltrama: +/- hyalin, Pigment eher blass gelblich parietal; Lamellentrama: mit Placken gelbbraun inkrustiert; Lamellenschneide: substeril, mit zahlreichen schlank keuligen Marginalzellen, die jedoch kleiner als die Basidien sind; Basidien: meist hyalin, wenig braun oder kollabiert, ca. 30-34 x 7-8; Sporen: ellipsoid, Apex stets breit gerundet, auf der Apiculusseite oft etwas zugespitzt und dann tropfenförmig, oft mit subapiculärer Depression oder dort etwas abgeflacht, stark dextrinoid, stark warzig, Warzen stumpf, oft sehr breit (schollig) und grob, am Apex auch deutlich überstehend, Maße: 8,9 x 5,8 (8-10 x 5,5-6,5), Q=1,55 (1,42-1,67), 20 Sp. gemessen; Bestimmung: Von der J.E.C.-DNA-Arbeitsgruppe durch Sequenzierung bestimmt.
Nr. 28: Cortinarius cf. prasinus aus der Toskana (bei Eiche)
Funddaten: 21.10.2010; Castiglion Fiorentino, St. Stefano, ca. 550 m; im Eichenmischwald unter Eichen; gesellig (2 Fk); Hut: bis 8,8 cm breit, olivgrün, stellenweise rötlichbraun oxidiert, glatt (nicht faserig); Stiel: bis 4,5 x 3 cm, gerandet knollig (Knolle bis 4 cm), grüngelb, Knollenunterseite blass grüngelb, Velum am Knollenrand blass grünlichgelb (?); Lamellen: aufsteigend angewachsen, gedrängt, am Rand lila, sonst olivgrün, Schneiden glatt; Fleisch: cremgelb mit schwachen Grüntönen, im Stiel graublau marmoriert; Geruch: typisch phlegmaciumartig; KOH: am Hut rotbraun bis rostbraun, am Knollenrand schwarzrot, am Fleisch weinrot; Sporen: citriform, Apex meist schwach bis deutlich ausgezogen, grob warzig, Warzen oft plackenartig oder kurzgratig, eher locker verteilt und mäßig überstehend; Maße: 11,3 x 6,6 (10,5-12 x 6-7), Q=1,71 (1,64-1,77); Bestimmung: unklar;
Nr. 27: Cortinarius caroviolaceus Orton (Weißlicher Klumpfuß) aus der Toskana bei Eiche (Fotos nicht vom Standort);
Funddaten: 19.10.2010; Castiglion Fiorentino, St. Stefano, ca. 550 m; im Eichenmischwald unter Eichen; gesellig (2 Fk); verges. mit Hygroph. personii; Hut: bis 6 cm breit, schleimig bis klebrig, mit Erdteilchen besetzt, bisw. mit weißem Velum überzogen, sonst blass ocker, dunkler gelb fleckig; Stiel: bis 5 x 1,6 cm, mit tellerartiger, breit gerandeter bis 3,5 cm breiter Knolle, weiß, Velum weiß, am Knollenrand häutig (volvaartig) überstehend; Lamellen: blass hellgrau bis graubraun, ohne Blautöne; Fleisch: im Hut cremefarben, im Stiel grauweiß, teils blassblau durchwirkt, in der Knolle weiß; Geruch: typischer Phlegmaciumgeruch; KOH: am Hut ocker- bis rostbraun, sonst negativ; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: sehr dicke Ixocutis, keine ausgeprägtes Hypoderm erkennbar, Zellen in der Epicutis meist hyalin, vereinzelt gelblich pigmentiert, in der darunterliegenden Schicht gelblich pigmentert; Sporen: amygdaloid bis subcitriform, Apex schmal gerundet, meist schwach, seltener deutlich ausgezogen, grob warzig, Warzen stellenweise plackenartig, schollig oder gratig verlängert, wenig vorstehend; Maße: 10,0 x 5,9 (9-11 x 5,5-6,5), Q=1,70 (1,58-1,91), 20 Sp. gemessen; Bestimmung: Mit FN so geschlüsselt, auch mit GpBW5 kommt man dort heraus, vorausgesetzt man schlüsselt in den Caerulescentes und das Foto dort passt hervorragend; die Beschreibung der bei Consiglio als C. rapaceus geführten Kollektion, die laut FN auch C. caroviolaceus darstellt, passt auch (Abweichung: KOH auf Hut dort null und Fleisch in der Knolle gelblich);
Nr. 26: Cortinarius spec. aus der Toskana (bei Eiche);
Funddaten: 18.10.2010; Castiglion Fiorentino, St. Stefano, ca. 600 m, am Wegrand (Böschung) bei Eiche; gesellig (ca. 5 Fk); Hut: bis 3,2 cm breit, kaum gebuckelt, dunkelbraun bis haselnussbraun, stark hygrophan, vom Rand her streifig ocker ausblassend; jung mit faserigem Velum überzogen; Stiel: bis 3 x 0,6 cm, basal bisw. etwas spindelig und zuspitzend; hellbraun (unter der Überfaserung); Velum weiß, faserig, weder Gürtel noch eine Natterung bildend; Lamellen: ausgebuchtet und mit Zahn angewachsen, entfernt, schon jung braun, mittelbraun; Fleisch: cremefarben, in der Stielrinde hellbraun; Geruch: null; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: dünne Cutis, hyalin; Hypoderm normal entwickelt, Zellen um 15 µm breit, ziemlich eckig-kastenförmig, mit (warzig) inkrustierendem, blass ockerbraunem Dickwandpigment; Pigment in tieferen Schichten an schmalen Hyphen auch schwach quergestreift inkrustierend; Lamellenschneide: +/- steril, Marginalzellen schlank bis breit keulig, kürzer als die Basidien, hyalin; Lamellentrama: blass, fast hyalin, nicht inkrustiert, teils mit dunkelbraunem, intraz. Nekropigment; Basidien: 4-sporig, bisw. bräunlich, ca. 26-34 x 7-8; Sporen: breit ellipsoid, Apex stets breit gerundet, oft mit subapikulärer Depression oder abgeflacht, normal bis grob warzig, Warzen vor allem am Apex deutlich vorstehend; stark dextrinoid; Maße: 7,4 x 5,1 (6,5-8,5 x 4,5-5,5), Q=1,47 (1,36-1,56), 20 Sp. gemessen; Bestimmung: unklar, aufgrund der gedrungenen Sporen und entfernten Lamellen vermutlich bei den Hinnulei zu suchen;
Nr. 25: Cortinarius pulchripes J. Favre im Laubmischwald;
Funddaten: 12.10.2010; MTB 5930-2-1-1, 270 m; Ebern, StOÜbPl, im Mischwald (Eiche, Hainbuche, Buche, Kiefer, Fichte), bei Kiefer, Eiche, Weide und Haselnuss; an anderer Stelle nur bei Weide gesehen; gesellig (>10 Fk); Hut: bis 2,3 cm breit, braun, feucht zu 2/3 durchscheinend gerieft, braun mit dunklerer Mitte, jung mit filzigen weißen Velumresten am Hutrand; Stiel: bis 6,5 x 0,3 cm, sehr langstielig, hellbraun, weiß befasert, Velum weiß, deutlich und mehrfach gegürtelt; Lamellen: eher entfernt, hiemlich hell ocker- bis gelbbraun; Fleisch: einheitlich braun, ohne Blautöne; Geruch: schwach blütenartig oder nach Zitronenmelisse; Mikromerkmale vom Exsikkat: Sporen: subamygdaloid bis amygdaloid, Apex mittelbreit bis schmal gerundet, in Aufsicht etwas spindelig, bisw. mit subapiculärer Depression, fein warzig; Maße: 8,1 x 4,6 (7,5-8,5 x 4,5-5), Q=1,77 (1,60-1,89); Bestimmung: mit Funga Nordica geschlüsselt;
Nr. 24: Cortinarius russulaespermus Carteret
Funddaten: 11.10.2010; MTB 6029-3-2-1, 380 m; Steigerwald, Zell am Ebersberg; Trauberg, Laummischwald, bei Buchen und Eichen; gesellig (>5 Fk); Hut: bis 1,6 cm breit, spitzkegelig, dunkel honigbraun bis haselbraun, stark hygrophan, cremeocker ausblassend, nicht oder schwach gerieft; Stiel: bis 5 x 0,25 cm, teils zu zweien verwachsen, basal etwas wurzelnd und zugespitzt, ockerlich bis hutfarben; Velum weiß, bildet deutliche Gürtel; Lamellen: entfernt, hell ockerbraun, Schneiden weißflockig; Fleisch: cremefarben, im Stiel ocker; Geruch: unauffällig; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: hyaline Cutis; Hypoderm gut ausgeprägt, Zellen ca. bis 20 breit, mit inkrustierendem bernsteinfarbenem Dickwandpigment, Hypodermzellen mit großen bernsteinfarbenen Placken inkrustiert; Stieltrama: schwach braun inkrustiert (sehr fein, nicht auffällig); Lamellentrama: fein braun inkrustiert; Lamellenschneide: +/- fertil; ohne auffällige Marginalzellen oder Cheilos; Basidien: 4-sporig, ca. 24-35 x 7-8; Sporen: ellipsoid bis ovoid, Apex breit gerundet, unterm Apikulus etwas abgeflacht, mäßig bis kräftig warzig (stachelwarzig), stark dextrinoid, Maße: 7,7 x 5,0 (7-8,5 x 4,5-5,5), Q=1,55 (1,40-1,67), 20 Sp. gemessen; Bestimmung: Von der J.E.C.-DNA-Arbeitsgruppe durch Sequenzierung bestimmt.
Nr. 23: Cortinarius phaeosmus Rob. Henry aus dem Steigerwald, bei Eiche und Buche auf saurem Boden;
Funddaten: 09.10.2010; MTB 6128-2-4-4, 350 m; Ebrach; Lausbühl, direkt oberhalb vom Ort (nördlich v. Ebrach) im Mischwald (Buche, Eiche, Hainbuche), bei Buche und Eiche; gesellig (7 Fk); Hut: bis 6,8 cm breit, glatt, jung durch weißes Velum feinfilzig bis befasert, dann verkahlend, graubraun, hygrophan; Stiel: bis 8 x 2,2 cm, basal etwas spindelig-keulig, ohne Ring, zuerst weiß, dann bräunlich; Velum weiß, mit schwach ausgeprägter, minimal abgesetzter Ringzone; Lamellen: jung hellbraun mit weißen Schneiden, dann kakaobraun; Fleisch: cremefarben und braun marmoriert; Geruch: wie C. torvus, an Wildsautropfen erinnernd; Mikromerkmale vom Exsikkat: Sporen: ellipsoid, Apex breit gerundet, fein warzig, Warzen nur am Apex schwach überstehend, Maße: 7,7 x 5,3 (6,5-8,5 x 5-5,5), Q=1,46 (1,30-1,60), 20 Sp. gemessen; Bestimmung: Von der J.E.C.-DNA-Arbeitsgruppe durch Sequenzierung bestimmt.
Nr. 22: Cortinarius fulvoochrascens Henry non Mos. bzw. Cort. riederi Weinm. von den Mähwiesen im Werdenfelser Land (bei Fichte auf Kalk);
Funddaten: 06.10.2010; MTB 8533-2-1-1, 920 m; Klais, Barmsee, auf einer Mähwiese am Rand des Fichtenwaldes (auch Hasel in der Nähe, weiter entfernt Birke und Kiefer); gesellig (2 Fk); Hut: bis 8 cm breit, halbkugelig, Rand wellig und lange eingerollt, Oberfläche glatt, mit glimmerigem Belag, am Rand wässrig streifig und schwach eingewachsen faserig, jung minimal klebrig, bald trocken, nicht schleimig oder schmierig, ockerbraun; Stiel: bis 12 x 3 cm (!), zylindrisch, mit typisch schiefer, gerandeter Knolle (bis 5,5 cm breit!), an der Spitze seidig schimmernd, weißlich, oben jung minimal bläulich (?, eher zu erahnen als zu sehen), in der unteren Hälfte stellenweise rostbraun verfärbt, Knolle cremeweißlich, Velum am Knollenrand sehr dünn, unauffällig; Lamellen: ausgebuchtet angewachsen, gedrängt, jung mittelgrau, später graubraun bis kartonbraun (selbst bei geschlossener Cortina ohne Blautöne, höchstens zu erahnen); Schneiden glatt oder schwach schartig; Fleisch: cremeweiß, in der unteren Stielhälfte und in der Knolle stellenweiße mit rostgelben Verfärbungen; Geruch: eher neutral; Geschmack: mild; neutral; KOH (30%): am Hut und am Knollenrand rotbraun, sonst negativ; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Ixocutis, Zellen stark gelifiziert, intakte Zellen schwach gelblichbraun inkrustiert; Hypoderm gut ausgeprägt, Zellen ca. bis 20 breit, mit gelblichem, schwach inkrustierendem Dickwandpigment, eingeflochtene schmale Zellen quergestreift inkrustiert; Lamellentrama: hyalin; Lamellenschneide: fertil, keine auffälligen Marginalzellen oder Cheilos beobachtet; Basidien: 4-sporig, oft mit zahlreichen Bläschen gefüllt, ab zu zu gelblich, sonst hyalin, reife in KOH oft kollabiert, ca. 35-45 x 11-12; Sporen: ellipsoid bis subamygdaloid, in der Aufsicht bisw. ovoid, im Profil unterm Apiculus etwas abgeflacht, Apex mittelbreit bis schmal gerundet, dicht warzig, Warzen isoliert, bisw. etwas kurzgratig verlängert, kaum vorstehend; Maße: 12,2 x 7,9 (11-14 x 7-9), Q=1,55 (1,44-1,64), 20 Sp. gemessen; Bestimmung: bei konsequenter Durchschlüsselung der fehlenden Lilatöne in Stielspitze und Lamellen landet man bei C. elegantulus Moser (da passen jedoch weder Beschreibung noch Aquarell); nimmt man jung Lamellen mit Blautönen an, landet man bei C. riederi bzw. fulvoochrascens (bei Moser evtl. auch bei cyanophyllus);
Nr. 21: Cortinarius cf. fulminoides (M. M. Moser) M. M. Moser aus dem Forstenrieder Park bei München (Eiche, Fichte);
Funddaten: 03.10.2010; MTB 7934-4-2-1, 590 m; Baierbrunn-Buchenhain, Forstenrieder Wald, bei Eiche und Fichten (im Übergangsbereich Eichenreihe und Fichtenwald); gesellig (>4 Fk); verges. mit Cort. glaucopus; Hut: bis 8,5 cm breit, jung kaum, alt schwach eingewachsen faserig, schleimig bis klebrig, lebhaft gelbbraun, semmelgelb, bis orangebraun, vor allem jung sporadisch mit weißen Velumflöckchen besetzt (oberhalb des Hutrandes, kaum am Scheitel); Stiel: bis 5 x 1,5 cm, gerandet knollig, weiß; Knolle bis 4 cm breit, deutlich gerandet, basal rundlich bis konisch ausspitzend (variabel), Knolle außen weiß, Velum kräftig ausgeprägt, anfangs fast gestiefelt, weiß, später bisw. ockerbraun verfärbt; Lamellen: aufsteigend bis ausgebuchtet angewachsen, sehr gedrängt, junge hellgrau bis blass graubraun, ohne Blautöne, später kartonbraun; Schneiden schon jung deutlich gesägt bis gekerbt; Fleisch: cremeweiß, in der Stielknolle basal gelb bis rostgelb fleckig; Geruch: praktisch neutral; Geschmack: mild; KOH (30%): am Hut rotbraun, in Stielfleisch und Knolle ockergelb, an Knollenrand und Außenseite ockergelb; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: dicke Ixocutis (über 200 µm dick), oberste Lage iz. gelb pigmentiert, Zellen teils wolkig-rauh wirkend, aber ohne deutliche Inkrustationen, sonst +/- hyalin, darunter schlecht differenzierte Schicht mit oranggelbem bis orangbraunem Pigment (teils in Safthyphen), eher intrazellulär, keine deutlichen Inkrustationen gesehen; Sporen: subamygdaloid, Apex mittelbreit bis schmal gerundet, nie papilliert, grobwarzig, Warzen oft sehr groß und grob, aber nicht hoch, am Apex oft gröber und stärker vorstehend, Maße: 8,3 x 5,3 (7,5-9,5 x 5-5,5), Q=1,56 (1,44-1,80), 20 Sp. gemessen Bestimmung: Mit dem Schlüssel in Funga Nordica als C. xanthoochraceus zu bestimmen. Nach Münzmay, Oertel, Saar in JEC2009 hat diese Art jedoch eine negative KOH-Reaktion am Hut; gemäß Hinweis von G. Saar kämee eher C. fulminoides infrage, der nach Moser eine kartonbraune KOH-Reaktion am Fleisch und eine unscharf gerandete Knolle besitzt; die Sporen der Aufsammlung sind etwas kleiner und schmaler als in JEC2009 für diese Art angegeben, die Lamellen sind völlig ohne Lilatöne und die ziemlich gelbe KOH-Reaktion am Hutfleisch fällt auch ein bisschen aus dem Rahmen, ansonsten herrscht jedoch weitegehende Übereinstimmung;
Nr. 20: Cortinarius falsosus Moenne-Locc. & Reumaux aus den Isarauen (Buche, Fichte)
Funddaten: 29.09.2010; MTB 7934-4-4-2, 550 m; Baierbrunn, Kalkbuchenwald, bei großen Buchen und Fichte; gesellig (>5 Fk), verges. mit Cort. caerulescens; Hut: bis 2,4 cm breit, gewölbt bis ausgebreitet mit flachem, gewölbtem Buckel, fein faserig, am Rand etwas filzig befasert, dunkelbraun bis schwarzbraun, zum Rand hin stets heller, Velum faserig, weiß, nicht auffällig, verursacht vermutl. am Hutrand die Aufhellung; Stiel: bis 6 x 0,5 cm, zylindrisch, basal schwach verjüngt, schmutzig weiß bis schmutzig hellbraun, an der Basis selten mit schwachem Blauton; Velum weiß, faserig, eher dünn, in mehreren angedeuteten Gürteln oderZonen am Stiel angedrückt, alt sehr unauffällig; Lamellen: aufsteigend angewachsen, mäßig gedrängt (ca. 30 erreichen den Stiel), schon jung graubraun bis kartonbraun, später ziemlich düster braun bis dunkelbraun; Schneiden stets auffallend weißflockig; Fleisch: schmutzig cremefarben, in der Stielrinde braun, an der Stielspitze mit schwach ausgeprägtem Blauton; Geruch: schwach nach Zitronenmelisse; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Cutis hyalin bis fein braun inkrustiert, Hypoderm gut ausgeprägt mit eher blassen, nicht inkrustierenden Dickwandpigmenten, kein auffällig quergestreift inkrustierendes Pigment beobachtet; Stieltrama: hyalin, ohne auffallende Inkrustationen; Lamellentrama: sehr schwach pigmentiert, praktisch hyalin, ohne auffällige Inkrustationen; Lamellenschneide: substeril bis heteromorph, mit vielen Marginalzellen, keine ausdifferenzierten Cheilozystiden festgestellt; Basidien: 4-sporig, hyalin bis blass gelbbraun, ca. 30-35 x 7-8; Sporen: ellipsoid, Apex mittelbreit bis breit gerundet, unterm Apiculus lateral etwas abgeflacht bis schwach eingedellt, normal warzig, am Apex etwas gröber, Maße: 8,5 x 5,4 (8-9 x 5-5,5), Q=1,57 (1,45-1,73), 20 Sp. gemessen; Bestimmung: Von der J.E.C.-DNA-Arbeitsgruppe sequenziert.
Nr. 19: Cortinarius cf. caesiostramineus aus den Isarauen
Funddaten: 29.09.2010; MTB 7934-4-4-2, 550 m; Baierbrunn, Kalkbuchenwald, bei großen Buchen und Fichte; gesellig (5 Fk); Hut: bis 5,2 cm breit, flach gewölbt bis ausgebreitet, glatt, nicht oder ganz schwach eingewachsen faserig, schleimig, cremebeige (wie blasse Hebeloma), am Rand bisw. mit dunkler rötlichbraunen Flecken, alt am Hutrand dunkelbraun bis schwärzlich streifig (Wasserflecken); Velum unauffällig, als weißlicher, glimmeriger Belag; Stiel: bis 7,0 x 1,2 cm, cremeweiß mit holzbräunlichem Reflex (wie oft bei Inocybe), alt stärker fichtenholzfarben verfärbt, Spitze weißlich und seidig glänzend abgesetzt; Knolle eher schwach gerandet, rundlich, bis 2 cm breit, schmutzig weiß, Velum am Knollenrand unauffällig; Mycel weiß; Lamellen: ausgebuchtet angewachsen, auffallend stark gedrängt, bis 5 mm breit, blass graubraun (vermutlich auch jung ohne Blautöne), stark an Hebeloma erinnernd, alt kakaobraun nachdunkelnd; Schneiden feinst flockig, bisw. etwas unregelmäßig wellig; Fleisch: cremweiß, im Stiel bis cremegelb, maximal blass fichtenholzfarben; im Stielkern bisw. etwas gilbend; Geruch: etwas an Weihrauch erinnernd, nicht so süßlich-aromatisch wie für Phlegmacien typisch; Geschmack: mild, bisserl fad; Huthaut schwach bitter, lange nicht so bitter wie beim Fund vom Kirchsee! KOH (30%): auf allen Teilen des Fk. negativ; am Hut- und Knollenfleisch sowie an der Knollenaußenseite blass ockerlich, am Hut blass bräunlich; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Ixocutis (ziemlich dick), Zellen hyalin und mit körneligem, grünlich refracting Inhalt, sonst farblos, ca. 3-8 breit; kein ausgeprägtes Hypoderm beobachtet, in tieferen Schichten sehr blass gelblich, ohne auffallende Inkrustationen; Lamellenschneide fertil; Zellen der Lamellentrama wie die Cutishyphen mit feinkörneligem Inhalt; Sporen: amygdaloid, Apex schmal gerundet und bisw. braun abgesetzt, selten etwas ausgezogen, dicht und isoliert warzig, Warzen klein und wenig vorstehend, Maße: 8,6 x 4,9 (7,5-10 x 4,5-5,5), Q=1,74 (1,55-2,00), 20 Sp. gemessen; Bestimmung: Die Kollektion unterscheidet sich makroskopisch erheblich von der Kollektion vom 16.09.2010 vom Kirchsee (Koll. Nr. 1 auf dieser Seite); die Sporenmaße liegen an der Grenze zu C. gentianeus, sofern man diesen als eigenständig anerkennt;
Nr. 18: Cortinarius urbicus (Fr.: Fr.) Fr aus dem Würmtal bei Leutstetten
Funddaten: 27.09.2010; MTB 7934-3-1-2, 580 m; Leutstetten, Würmtal Ostufer, bei Buche (reiner Buchenbestand); gesellig bis büschelig (>8 Fk); Hut: bis 5 cm breit, schwach eingewachsen faserig, trocken, tonblass bis hell lederbraun, jung mit feinfilzigem weißem Velum überzogen, das später ausdünnt und als eher glimmeriger Belag überdauert; Stiel: bis 4,5 x 1,7, schwach keulig und basal meist wieder etwas verjüngt, weiß bis schmutzigweiß; Velum weiß, schwach häutig bis gestiefelt; Lamellen: ausgebuchtet angewachsen, gedrängt, bis mäßig gedrängt, schon jung beige mit weißer Schneide, alt fast unverändert, bis hellbraun; Schneiden wellig bis schartig; Fleisch: weiß bis cremefarben, in der Stielspitze braun marmoriert; Geruch: nach Kohlrabi; Geschmack: exakt nach Kohlrabi; KOH (30%): auf allen Teilen des Fk schmutzigbraun bis dunkelbraun (siehe Foto Schnittbild); Mikromerkmale vom Exsikkat: Sporen: übw. ellipsoid, Apex meist mittelbreit gerundet, normal isoliert warzig, am Apex etwas gröber, schwach bis mäßig dextrinoid, Maße: 8,3 x 5,1 (7,5-9 x 4,5-5,5), Q=1,62 (1,50-1,78), 20 Sp. gemessen; Bestimmung: Von der J.E.C.-DNA-Arbeitsgruppe durch Sequenzierung bestimmt.
Nr. 17: Cortinarius polymorphus Henry ex Henry (Radialadriger Klumpfuß) aus dem Würmtal bei Leutstetten
Funddaten: 27.09.2010; MTB 7934-3-1-2, 580 m; Leutstetten, Würmtal Ostufer, bei Buchen und Fichten, gesellig (4 Fk.); verges. mit Hebeloma sinapizans; Hut: bis 6,5 cm breit, flach gewölbt und lange mit eingerolltem Rand, mäßig eingewachsen faserig, jung mit cremegrauem Velum überreift, semmelgelb, gelbbraun; Stiel: bis 4,5 x 1,4 cm, gerandet knollig; Knolle bis 2,7 cm breit, nicht stark gerandet, basal konisch zulaufend; Stieloberfläche weiß; Velum am Knollenrand weißlich, unauffällig; Knollenunterseite weißlich bis cremefarben; Lamellen: abgerundet aufsteigend bis ausgebuchtet angewachsen, gedrängt, jung cremegrau, später hell graubraun bis beigebraun; Schneiden feinflockig bis glatt (gleichfarbig), bisw. schwach wellig bis gekerbt; Fleisch: cremeweiß, im Hut bisw. etwas gilbend, in der Knolle mit rostbraunen Flecken; Geruch: schwach, unauffällig; Honiggeruch eher fehlend; Geschmack: mild; KOH (30%): am Hut rotbraun; am Knollenrand ockerbraun; am Stielfleisch und in der Knolle ockerbraun; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: ca. 150 µm dicke Ixocutis (oder Ixotrichoderm), Zellen überwiegend hyalin, bisw. jedoch goldgelb pigmentiert (iz, vakuolär), darunter amoprhe Schicht mit intrazellulär orangefarbenem Pigment in Zellen, die an Safthyphen erinnern; Sporen: überwiegend citriform, Apex meist deutlich papilliert-ausgezogen und braun abgesetzt, isoliert warzig, Warzen normal, dicht, nur wenig erhaben, Maße: 9,5 x 5,6 (9-10 x 5,5-6), Q=1,71 (1,64-1,82); Bestimmung: Die Hüte sind zwar nicht direkt runzelig, aber deutlich radialadrig (eingewachsen faserig); C. pseudonapus/dalecarlicus und fulminoides sollten lebhafter orange gefärbt sein; in FN ist die Art als C. multiformium, bei Consiglio als C. proteus aufgeführt; passt auch gut zur 2006er Kollektion von der Isar!;
Nr. 16: Cortinarius cf. depressus (Weinmann) Fries (Hellblättriger Wasserkopf) vom Kirchsee
Funddaten: 16.09.2010; MTB 8135-4-3-2, 730 m; Sachsenkam, Kirchsee, im Mischwald, vorwiegend bei Buchen, aber auch Fichten und Tannen in der Nähe; gesellig (>10 Fk); verges. mit Mycena aurantiomarginata und L. pallidus; Hut: bis 3,6 cm breit, Oberfläche glatt, kastanienbraun, jung nur am Rand, sonst etwa zur Hälfte durchscheinend gerieft (schwach), hygrophan; jung mit weißlicher Cortina; Stiel: bis 5,5 x 0,7 cm, zylindrisch, basal verjüngt, auf hellbraunem Grund dicht weiß überfasert, Velum weiß, mit schwach abgesetzter Abrisszone, schwach gürtelig angedrückt bis faserig; Lamellen: abgerundet angewachsen, entfernt (ca. 30 erreichen den Stiel), jung hellbraun, alt hutfarben (kastanienbraun, rotbraun); Schneiden schwach konvex, weißlich abgesetzt und schwach flockig; Fleisch: im Hutkern creme, sonst wässrig braun; Geruch: unauffällig; Geschmack: nach Kohlrabi; Exsikkat: ziemlich einheitlich dunkelbraun; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Dünne Cutis, darunter gut ausgeprägtes Hypoderm (Zellbreite ca. 20-35) mit inkrustierenden Dickwandpigmenten (hellbraun bis bernsteinfarben); Lamellenschneide: substeril, Marginalzellen klein, oft mit Basalabschnitten, keulig z.B. 10,7 13x7; Basidien: 4-sporig, reif oft schmutzigbraun gefärbt und kollabiert (in KOH), Lamellentrama blassbraun inkrusitert (meist fein, bisw. mit dunkelbraunen Placken); Stieltrama: praktisch hyalin; Sporen: ellipsoid, schmal ellipsoid, auch spindelig bis subzylindrisch, dicht, fein und isoliert warzig, bisw. auch gröber warzig (Sporen insgesamt sehr uneinheitlich, bei einem Präparat sehr schlank und schwach warzig, bei einem anderen gedrungender und stärker warzig, ein drittes Präparat offenbarte gemischte Sporenformen und -größen; Maße: 7,3 x 4,2 (6,5-8,5 x 3,8-4,5), Q=1,73 (1,55-2,05), 40 Sp. gemessen; Bestimmung: Stimmt gut mit der Kollektion vom 1. September 2010 aus demselben Wald überein (Koll. Nr. 11); etwas abweichend von den Beschreibungen in der Photoflora und bei Consiglio (als adalberti) sind die doch deutlich gerieften, nicht so düsteren Hüte meiner Kollektionen;
Nr. 15: Cortinarius glaucopus (Schaeff.: Fr.) Fries s.l.
Funddaten: 05.09.2010; MTB 8337-2-1-4, 1190 m; Geitau, auf einer Waldweide, bei Fichte und Tanne; gesellig (>10 Fk); Hut: bis 8 cm breit, erst schleimig, dann abtrocknend, am Rand eingewachsen faserig, auch wasserfleckig streifig, haselnussbraun bis kupferbraun, vor allem am Scheitel, aber jung auch zum Rand hin mit cremeweißen bis blass ockerlichen Velumflöckchen besetzt; Stiel: bis 6,5 x 3 cm, schwach gerandet knollig, Knolle bis 3,7 cm breit und basal durchaus konisch zugespitzt, Stiel an der Spitze blassblau und seidig glänzend, sonst schmutzig cremefarben und bräunlich überfasert, Knollenunterseite weißlich; Lamellen: aufsteigend bis abgerundet angewachsen, gedrängt, bis 5 mm breit, jung lilablau, später mehr und mehr braun; Fleisch: cremeweiß, in der Stielspitze blassblau; Geruch: schwach, unauffällig; KOH (30%): am Hutfleisch blass bräunlich, am Hut (mit Velum) und am Knollenrand rotbraun; an der Knollenunterseite rostbraun fleckig oder negativ; Mikromerkmale vom Exsikkat: Sporen: ellipsoid-ovoid bis subamygdaloid, Apex mittelbreit bis schmal gerundet, normal und isoliert warzig, Maße: 7,9 x 5,0 (7,5-8,5 x 4,5-5,5) Q=1,58 (1,36-1,73); Bestimmung: Die Kollektion stammt ziemlich exakt vom selben Fundort wie die etwas freudiger gefärbte Kollektion vom Oktober 2008; Die Sequenzanalyse lässt leider keine eindeutige Zuordnung zu C. subrubrovelatus oder C. subfoetens zu.
Nr. 14: Cortinarius caesiocortinatus J. Schäffer (Rundlichsporiger Klumpfuß) aus dem Mangfallgebirge
Funddaten: 05.09.2010; MTB 8337-2-1-4, 1190 m; Geitau, auf einer Waldweide, bei Fichte und Tanne; gesellig (3 Fk); Hut: bis 5,5 cm breit, klebrig, stellenweise schleimig, nur am Rand lebhaft gelb bis cremegelb (jung), sonst gelbbraun, am Scheitel besonders alt ziemlich dunkel rostbraun bis dunkelbraun, vermutl. durch die Verfärbung des Velums, das am Scheitel geschlossen aufliegt und zum Rand hin mehr flockig ausdünnt; Stiel: kurz, mit oft schiefer, stark gerandeter Knolle, an der Spitze weiß, darunter schmutzig creme bis ockerlich; Knollenrand zuerst weißlich, dann rostbraun verfärbend, Knollenunterseite weiß bis cremeweiß, Basalmycel weiß; Lamellen: aufsteigend bis ausgebuchtet angewachsen, schon jung (bei noch dicht geschlossener Cortina) ohne Blautöne, blass beige, reif graubraun; Schneiden wellig bis schartig; Fleisch: durchgehend cremeweiß; Geruch: typischer Phlegmaciengeruch; KOH (30%): am Hut rotbraun (am Scheitel dunkel kastanienbraun), am Hutfleisch und in der Knolle negativ, am Knollenrand rostbraun, an der Knollenunterseite und Mycel negativ; Mikromerkmale vom Exsikkat: Sporen: sehr breit ellipsoid, Apex breit gerundet, Apiculus in der Regel unsichtbar, ziemlich grob (stachel)warzig, Warzen isoliert bis kurzgratig zusammenfließend, 0,3-0,7 hoch; Maße: 10,1 x 7,4 (9,5-11 x 7-8), Q=1,37 (1,25-1,47), 20 Sp. gemessen; Bestimmung: Aufgrund der rundlichen Sporen problemlos ansprechbar (wenn man ihn kennt); im GpBW-Schlüssel wg. Schüsselpunkt 1/1 (Lamellen mindestens blaugrau) nicht zu finden, in FN wg. Zuordung ausschließlich zu Laubbäumen nicht schlüsselbar;
Nr. 13: Cortinarius albovariegatus (Velen.) Melot (Weißgenatterter Wasserkopf) aus dem Mangfallgebirge
Funddaten: 05.09.2010; MTB 8337-2-1-4, 980 m; Geitau, im Mischwald (Fichte, Tanne, Buche); bei großer Buche, Fichten und (etwas entfernt) Tanne; gesellig bis kleinbüschelig (>10 Fk); Hut: bis 2,5 cm breit, sehr spitz gebuckelt, Buckel etwas glasig, glatt, matt bis schwach glänzend, jung dunkel kastanienbraun, später heller rotbraun, jung ungerieft, später etwa bis zur Hälft durchscheinend gerieft; hygrophan, beige ausblassend; Stiel: bis 5 x 0,4 cm, zylindrisch, basal etwas verjüngt, hellbraun, hell honigbraun (Bergblüten), jung dicht mit weißem Velum überfasert (schwach filzig), das später gegürtelt bis genattert aufreißt; Lamellen: aufsteigend bis ausgebuchtet angewachsen, mäßig gedrängt, jung lebhaft orangebraun, später rostbraun bis rotbraun; Schneiden weiß und stark gezähnelt; Fleisch: im Hutkern cremefarben, sonst wässrig braun, im Stiel orangebraun; Geruch: schwach rafanoid; Mikromerkmale vom Exsikkat: Cheilozystiden: deutlich differenziert, kettig angeordnet (meist 2-3 Glieder), Endzellen zylindrisch oder blasig bis keulig, auch subglobos, ca. 19-38 x 8-12; Lamellenschneide steril; Lamellentrama goldgelb, Pigment deutlich inkrustierend; Basidien: 4-sporig, ca. 23-30 x 7-9; Sporen: ellipsoid bis ovoid (in Aufsicht), Apex meist mittelbreit gerundet, mäßig warzig, deutlich dextrinoid, Maße: 7,2 x 4,5 (6,5-8 x 4-5), Q=1,59 (1,44-1,88), 20 Sp. gemessen; Bestimmung: Von der J.E.C.-DNA-Arbeitsgruppe durch Sequenzanalyse bestätigt.
Nr. 12: Cortinarius vespertinus (Fr.: Fr.) Fr.
Funddaten: 05.09.2010; MTB 8337-2-1-4, 980 m; Geitau, im Mischwald (Fichte, Tanne, Buche); bei Fichte, Tanne und (etwas entfernt) sehr jungen Buchen; gesellig (3 Fk); verges. mit C. cotoneus und H. agathosmus; Hut: bis 6 cm breit, polsterförmig gewölbt, Hutrand stark eingerollt, Oberfläche glatt, trocken, matt, feinst glimmerig (silbriggrau) überreift, vor allem am Hutrand mit dunkleren, wässrigen Flecken und Streifen, freudig gelbbraun; Hutrand jung durch blass ockerfarbene Cortina mit dem Stiel verbunden; Stiel: bis 5,4 x 2,8 cm, dickbauchig bis deutlich keulig, basal mit schwach wurzelndem Anhängsel und weißfilzig, trocken, ockerbraun-cremeocker streifig, am Bauch dunkler braunfleckig und bisw. mit zartem Rosahauch (Velum?); Lamellen: ausgebuchtet angewachsen, mäßig gedrängt, bis 5 mm breit, jung blass kartonbraun (hellbraun), später ziemlich lebhaft ockerbraun; Schneiden schwach konvex und stark wellig bis schartig; Fleisch: cremefarben, im Schnitt im Stiel schwach bräunend; Geruch: unauffällig; Geschmack: mild, neutral; KOH (30%): am Hut und an der Keule kastanienbraun; am Hutfleisch kartonbraun; Mikromerkmale vom Exsikkat: Lamellentrama: ockergelb bis sattgelb, Pigment minimal inkrustierend, eher fleckig, nie quergestreift; Stieltrama: gelblich, Pigment nicht inkrustierend, eher parietal; Basidien: 4-sporig, schlank, mit zahlreichen Tröpfchen, ca. 27-35 x 6,5-7,5; Sporen: apfelkernartig bis breit ellipsoid, am Apiculus stets am schmälsten, Apex sehr breit gerundet, oft mit subapiculärer Depression, mäßig warzig, indextrinoid, Maße: 6,6 x 4,7 (6-7,5 x 4-5,5), Q=1,40 (1,24-1,63), 30 Sp. gemessen; Bestimmung: schwer zu schlüsseln, da Untergattung unklar;
Nr. 11: Cortinarius cf. depressus (Weinmann) Fries (Hellblättriger Wasserkopf) vom Kirchsee
Funddaten: 01.09.2010; MTB 8135-4-3-2, 750 m; Sachsenkam, Kirchsee, am Nordwestufer, am Südhang, bei großer Fichte, Tannen und Buchen; Hut: bis 2,7 cm breit, schwach gebuckelt, rotbraun, glatt, typisch mit weißem Rand; Stiel: bis 3,5 x 0,5, basal ausspitzend, auf braunem Grund weiß überfasert; Velum weiß, dünn, faserig angedrückt, unauffällig; Lamellen: aufsteigend angewachsen, jung hellbraun, später etwas dunkler und lebhafter braun (haselnussbraun); Fleisch: im Hut wässrig dunkelbraun (im Kern creme), im Stiel hellbraun; Geruch: schwach, +/- neutral; Mikromerkmale vom Exsikkat: Marginalzellen: schlank keulig, kleiner als die Basidien, LS heteromorph und heller abgesetzt (im Mikro); Lamellentrama: ganz blass bräunlich und sehr fein inkrustiert; Stieltrama: +/- hyalin, ohne deutliche Inkrustationen; Basidien: reife B. meist kollabiert (im Exsikkat); HDS: Cutis, Hypoderm mit blassbräunlichem, inkrustierendem Dickwandpigment; Sporen: subamygdaloid bis spindelig, Apex schmal bis mittelbreit gerundet, bisw. mit schwacher subapiculärer Depression, fein warzig, Maße: 7,3 x 4,1 (6,5-9 x 3,5-4,5), Q=1,78 (1,60-2,06), 20 Sp. gemessen; Bestimmung: Mit FN und GpBW5 so geschlüsselt; die kleinen, schmalen Sporen passen ganz gut, die relativ hellen, gerieften Hüte nicht so ganz;
Nr. 10: Cortinarius subserratissimus Kytöv., Liimat. & Niskanen
Funddaten: 01.09.2010; MTB 8135-4-3-2, 750 m; Sachsenkam, Kirchsee, am Nordwestufer, am Südhang, bei Fichte, Tanne, Buche und Eiche; gesellig (>5 Fk); Hut: bis 6,5 cm breit, jung kegelig, später flach gewölbt mit stumpfem Buckel, glatt, dunkelbraun, kühl schokobraun, Hutrand lange eingebogen und weißlich-silbrig feinfilzig befasert (Cortinareste), sicher hygrophan; Stiel: bis 4,5 x 1,5 cm, zylindrisch, bisw. basal keulig oder spindelig erweitert, jung schmutzig cremefarben, später braun längsstreifig bis marmoriert, Velum weißlich, sehr dünn und unauffällig; Lamellen: ausgebuchtet angewachsen, entfernt, jung blass graubraun, später kartonbraun bis fast hutfarben dunkelbraun; Schneiden gleichfarbig, glatt bis feinst flockig; Fleisch: cremegrau, unter der HDS und über den Lamellen wässrig braun, im Stiel braun marmoriert, in der Stielspitze jung dunkelgrau marmoriert; Geruch: schwach nach Radi; KOH (30%): quasi negativ, am Hut etwas nachdunkelnd (aber nicht schwarz!); Exsikkat: 1 Fk am Hut ziemlich schwarz, sonst normal braun; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: dünne Cutis, oberste Lage bisw. schwach gelatinisiert, goldgelb pigmentiert (eher intrazellulär rauh bis wolkig wirkend, jedenfalls ohne eindeutige Inkrustationen); Hypoderm schwach ausgeprägt, Zellbreit bis ca. 20 µm, ohne auffallende Dickwandpigmente, fast hyalin wirkend; Lamellentrama: hyalin bis blass gelbbräunlich, ohne Inkrustationen; Stieltrama: blass goldgelb oder hyalin, ohne Inkrusationen; Basidien: übwg. iz. braun pigmentiert, 4-sporig, ca. 31-40 x 8-10; Sporen: normal bis schmal ellipsoid, bisw. etwas subzylindrisch mit recht geraden Seiten, Apex meist mittelbreit, seltener schmal gerundet; sehr dicht und fein warzig (kaum vorstehend), nur am Apex gröber und erhaben warzig; deutlich dextrinoid; Maße: 9,8 x 6,3 (8,5-11,5 x 5,8-7), Q=1,55 (1,31-1,75), 20 Sp. gemessen; Bestimmung: Von der J.E.C.-DNA-Arbeitsgruppe durch Sequenzierung bestimmt.
Nr. 9: Cortinarius torvus (Fr.: Fr.) Fries; das letzte Foto zeigt eine Kollektion vom Kirchsee; die Beschreibung gehört zu Koll. 1;
Funddaten: 03.09.2010; MTB 7934-4-4-2, 550 m; Baierbrunn, Georgenstein Süd, Isarleite, Buchenwald; gesellig (>10 Fk); vergesellschaftet mit C. caperatus, C. turgidus und R. olivacea; Hut: bis 5,8 cm breit, flach gewölbt, schwach gebuckelt, rötlichbraun, glatt, jung fast vollständig von silbrigweißem Velum überfasert und so fast weißlich wirkend, später verkahlend, bisw. schwach radialrunzelig, oft wasserfleckig streifig; Stiel: bis 6 x 1,3 cm, basal keulig oder spindelig, stets mit häutigem Ring, undefinierbar schmutzigbraun und weißlich überfasert, Velum unterm Ring bisw. mit angedrückten Gürtelzonen und blass ockerlich verfärbend; Lamellen: aufsteigend angewachsen, entfernt, rötlichbraun, jung heller, später dunkler; Schneiden heller und glatt bis fein flockig; Fleisch: im Hut schmutzig creme, im Stiel braun marmoriert, in der Stielspitze jung mit Blaustich; Geruch: schwach obstig, obstig-schnapsiger Geruch kaum wahrnehmbar (zu erahnen;-) Mikromerkmale vom Exsikkat: Sporen: breit ellipsoid, bisw. mit schwacher subapiculärer Depression, Apex meist sehr breit gerundet, normal warzig, am Apex gröber; Maße: 9,2 x 6,6 (8,5-10 x 6,2-7), Q=1,40 (1,31-1,54); Bestimmung: Von der J.E.C.-DNA-Arbeitsgruppe durch Sequenzierung bestimmt.
Nr. 8: Cortinarius barbatus (Batsch: Fr.) Melot (Kristallschleimfuß)
Funddaten: 27.09.2010; MTB 7934-3-1-2, 580 m; Leutstetten, Würmtal Ostufer, direkt am Ufer am Stammgrund einer großen Buche; gesellig bis büschelig (>8 Fk); Hut: bis 3,3 cm breit, meist recht schmächtig, schleimig bis klebrig, nur am Rand bisw. schwach eingewachsen faserig, oberhalb des Rands oft mit konzentrischen Wasserflecken, elfenbeinweiß bis cremefarben; Stiel: bis 4,5 x 1,5 cm, zur Basis hin meist spindelig verbreitert und dann ausspitzend, schleimig bis klebrig, weiß; Lamellen: aufsteigend bis ausgebuchtet angewachsen, gedrängt, jung cremeweiß, später cremegrau bis beige; Schneiden glatt; Fleisch: Grundfarbe weiß, vor allem unter der Huthaut gelb, auch im oberen Stielbereich oft gelblich oder gelb marmoriert; Geruch: schwach weihrauchartig; Geschmack: bitter; Mikromerkmale vom Exsikkat: Sporen: subamygdaloid, Apex schmal bis mittelbreit gerundet, mäßig warzig, Maße: 7,2 x 4,6 (6,5-8 x 4,5-5), Q=1,57 (1,44-1,78); Bestimmung: Mit Funga Nordica und Gminder 2010 geschlüsselt;
Nr. 7: Cortinarius purpurascens Fr.
Funddaten: 01.09.2010; MTB 8135-4-3-2, 750 m; Sachsenkam, Kirchsee, direkt am Nordwestufer, bei Buchen, Tannen und Fichte, gesellig, >15 Fk in allen Altersstadien; Hut: bis ca. 10 cm breit, sehr schleimig, stark eingewachsen faserig mit dunkelbraunen (wasserzugigen) Strähnen, jung intensiv lilablau bis graublau, später völlig vergrauend; Stiel: ca. bis 8 x 1,5, mit schwach gerandeter, bis 3 cm breiter Knolle, lilablau, weißlich überfasert, Velum lilablau und dünn, Stiel auch alt an der Spitze und an der Knolle blau; Lamellen: ausgebuchtet angewachsen, gedrängt, jung intensiv violett, erst spät braun umfärbend; Schneiden glatt; Fleisch: im Hut blassblau bis cremegrau, im Stiel lilablau und etwas marmoriert, in der Knolle blass bis intensiv lilagrau; Geruch: typischer Phlegmaciengeruch; KOH (30%): am Hutfleisch blass graubraun, am Hut braun, an Knollenrand und Unterseite negativ; Lugol am Exsikkat (Hutfleisch) rotbraun, dann dunkelbraun verlassend; Sporen: ellpsoid oft mit subapiculärer Depression, Apex breit gerundet, dicht und kräftig warzig, Warzen vor allem am Apex erhaben (bis ca. 0,4 hoch), Maße: 7,6 x 4,6 (7-8,5 x 4-5), Q=1,66 (1,56-1,88), 20 Sp. gemessen; Bestimmung: Durch Sequenzanalyse bestätigt (siehe JEC 2014).
Nr. 6: Cortinarius balaustinus Fr. (Rundlichsporiger Wasserkopf)
Funddaten: 01.09.2010; MTB 8135-4-3-2, 750 m; Sachsenkam, Kirchsee, am Nordwestufer, bei großen Buchen und krüppeligen Fichten, weiter entfernt auch Tannen; gesellig (3 Fk); Hut: bis 4,5 cm breit, jung halbkugelig, später flach gewölbt bis ausgebreitet, Rand lange eingerollt bis herabgebogen, glatt, matt, eingewaschsen faserig bis dunkel wasserstreifig (aber kaum hygrophan und wenig ausblassend), am Scheitel fuchsigbraun (später dunkel rotbraun bis schwarzbraun und glänzend), sonst blass orangebraun, vor allem jung auffallend silbrig-glimmerig überreift und so heller wirkend; jung mit Cortina; Stiel: bis 7 x 1,5 cm, in der unteren Hälfte meist spindelig erweitert und dann ausspitzend, schmutzig hellbraun, undefinierbar "bunt", an der Spitze grau durchschimmernd und seidig glänzend, Velum unauffällig, jedoch an manchen Stellen gelblich verfärbt, auf hellbraunem Grund weißlich überfasert; Lamellen: ausgebuchtet angewachsen, entfernt, schon jung recht lebhaft beigebraun bis hellbraun, alt rostbraun bis rotbraun; Schneiden stark schartig und gleichfarbig; Fleisch: im Hut cremegrau, im Stiel genauso und braun marmoriert; Geruch: im Schnitt deutlich nach Radi; Sporen: breit ellipsoid bis subglobos, Apex stets breit gerundet, stachelwarzig, Warzen fein, aber für die geringe Sporengröße deutlich erhaben; Maße: 6,0 x 4,6 (5-6,5 x 4,5-5), Q=1,30 (1,11-1,44), 20 Sp. gemessen; Bestimmung: Mit FN geschüsselt; eine entfernte Ähnlichkeit zu C. solis-occasus fällt auf und daher verwundert es nicht, dass die Art in der Photoflora unter den Lanigeri gelistet ist. Von der J.E.C.-DNA-Arbeitsgruppe sequenziert.
Nr. 5: Cortinarius spec. (Tel.) aus dem montanen Fichtenwald auf Kalkboden; Fotos nicht vom Standort;
Funddaten: 27.08.2010; MTB 8432-4-4-3, 1150 m; Garmisch-Partenkirchen, Wank, am Wanderweg von der Mittelstation ins Tal; im Fichtendickicht, gesellig (5 Fk); Hut: bis 4 cm breit, polsterförmig gewölbt, Hutrand lange nach innen gebogen, Oberfläche trocken und glatt, zum Rand hin schwach eingewachsen faserig und dunkel wasserstreifig, am Scheitel kahl, zum Rand hin mit glimmerigem Velum sehr fein überzogen; beigebraun, am Scheitel bisw. lebhafter orangeocker bis fast fuchsig; Stiel: bis 4 x 1,6 cm, von der Spitze stielabwärts immer breiter, basal keulig bis spindelig keulig, schmutzigweiß, von der Basis her schmutzig bräunlich verfärbend, mit unregelmäßiger Velumabrisszone, Velum weiß, beim Abreißen bisw. etwas abstehend, sonst mäßig dick; Lamellen: ausgebuchtet bis gerade angewachsen, mäßig gedrängt bis entfernt, jung beige, reif hellbraun bis haselnussbraun; Schneiden weiß; Fleisch: cremefarben, im Stiel wässrig graubraun marmoriert, im Schnitt in der Stielbasis und in der Stielrinde schwach bräunend; Geruch: schwach rafanoid; KOH (30%): Reaktion unauffällig bräunlich; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: ziemlich dicke Cutis aus locker liegenden Hyphen, Zellen ca. 2-7 breit, hyalin, darunter schwach ausgeprägtes Hypoderm (Zellen ca. bis 22 breit), in diesem Bereich vor allem an schmalen Zellen ockerbraunes inkrustierendes Pigment; Lamellenschneide: Marginalzellen klein und unauffällig, durchsetzt mit Basidien; Lamellentrama hyalin; Basidien: 4-sporig, meist hyalin, ca. 21-27 x 7-8; Sporen: obvoid bis subamygdaloid, Apex meist schmal gerundet, bisw. auch breit gerundet, nie konisch, hin und wieder mit schwach ausgeprägter subapikulärer Depression, dicht und normal warzig, deutlich dextrinoid, Maße: 7,4 x 4,9 (6,5-8 x 4,5-5,5), Q=1,50 (1,27-1,67), 20 Sp. gemessen; Bestimmung: unklar; das Teil lässt sich ums Verrecken nicht schlüsseln! Mit dem Schlüssel in GpBW5 lande ich irgendwo bei bulbosus, variipes, jubarinus(oides), duracinus - passt aber alles nicht gescheit;
Nr. 4: Cortinarius herpeticus Fr.
Zur Bestimmung: Durch Sequenzanalyse bestätigt.
Funddaten: 27.09.2010; MTB 7934-3-2-3, 650 m; Leutstetten, Seeleiten Nord, im reinen Buchenwald bei großen Buchen; gesellig (2 Fk); verges. mit Lactarius zonarius cf. und C. anomalus cf. und R. laurocerasi; Hut: bis gut 5 cm breit, schleimig, bald abtrocknend, am Rand stark eingewachsen faserig, olivgrün, am Scheitel mehr bräunlich, Grüntöne vor allem am Hutrand sehr lebhaft, mit cremegrauen Velumflocken besetzt; Stiel: bis 5 x 1,4 cm, gerandet knollig; Knolle bis knapp 3 cm breit, stark ausladend, basal eher flach gerundet (kaum konisch spitz); Stieloberfläche blau bis blassblau (lange so bleibend), Velum am Knollenrand (schwer zu beurteilen) olivgelblich, angedrückt, bräunend; Lamellen: aufsteigend angewachsen, gedrängt, jung (kein sehr junger Fk vorhanden) offenbar blau (am Foto zu erahnen), nach einem Tag Kühlschrank unterm Hutfleisch blassblau, zu den Schneiden hin olivgrün, alt lange so bleibend, zuletzt mit Brauntönen (olivbraun); Schneiden feinst flockig bis glatt; Fleisch: im Hut schmutzig creme, im Stiel blau (graublau marmoriert), in der Knolle cremefarben; Geruch: typischer Phlegmaciengeruch, besonders aromatisch wie getrocknete Pilze; Geschmack: mild (auch Huthaut); KOH (30%): am Hut olivbraun; am Hutfleisch braun; in der Knolle gelb bis olivgelb; am Knollenrand olivbraun; Basidien: 4-sporig, ca. 36-40 x 9-10, Sporen: ellispoid bis subamygdaloid, in der Aufsicht regulär ovoid, Apex mittelbreit bis schmal gerundet, ziemlich grob warzig, Warzen isoliert, seltener schwach zusammenfließend, gut 0,5 µm hoch, Maße: 9,4 x 6,0 (8-10,5 x 5,5-6,5), Q=1,58 (1,42-1,75), 20 Sp. gemessen;
Nr. 3: Cortinarius elegantissimus Rob. Henry (Prächtiger Klumpfuß) aus dem Würmtal (Buchenwald) bei Leutstetten
Funddaten: 27.09.2010; MTB 7934-3-1-2, 580 m; Leutstetten, Würmtal Ostufer, am Weiherbuchet; am Hang im Buchenwald; Hut: bis 8,2 cm breit, flach gewölbt, glatt, nicht faserig, schleimig, jung zitronengelb und vor allem am Rand grünlichgelb, später vom Scheitel her und dann komplett ocker bis lebhaft orangebraun; Stiel: bis 10 x 2,1 cm, gerandet knollig (Knolle bis 3,4 cm breit, Knollenrand schwach abgesetzt), grünlichgelb, Velum am Knollenrand zunächst cremegelblich, dann ockerbraun verfärbend; Knollenunterseite cremeweiß; Lamellen: ausgebuchtet angewachsen, gedrängt, jung stumpf olivgelb bis graugelb, später blass olivocker bis olivbraun; Fleisch: weiß, unter der HDS gelblich durchgefärbt, über den Lamellen mit wässrig grauer Zone, im Stiel bisweilen grau marmoriert, in der Knolle blass zitronengelb, in der Stielrinde grüngelb; Geruch: typischer Phlegmaciengeruch; KOH (30%): am Hut dunkel blutrot, in der Knolle und am Knollenrand dunkel blutrot bis dunkel rotbraun (am Knollenrand dann fast schwarz werdend), am Hutfleisch zuerst negativ, dann langsam blass violett oder pink; Mikromerkmale vom Exsikkat: Sporen (in KOH): citriform, grob warzig, Warzen oft verlängert oder zusammenfließend (sehen aus wie die von C. elegantior); Maße: 13,6 x 8,6 (12,5-14 x 8-9), Q=1,58 (1,50-1,75); Bestimmung: mit Funga Nordica geschlüsselt;
Nr. 1: Cortinarius caesiostramineus R. Hry (Bitterlicher Klumpfuß) aus dem Oberland/Kirchsee am Moorrand im Mischwald (Fichte, Tanne, Buche, Eiche)
Funddaten: 16.09.2010; MTB 8135-4-3-2, 705 m; Sachsenkam, Kirchsee, direkt am Waldrand am Moos im Mischwald bei Tanne, Fichte, Buche und Eiche; gesellig (4 Fk); Hut: bis 5 cm breit, ziemlich stark eingewachsen faserig, jung schleimig, bald abtrocknend, graubeige, ziemlich blass, vor allem zum Rand hin tonfalb; Stiel: bis 3,8 x 1,2 cm; Knolle bis 2 cm breit, nur angedeutet gerandet oder völlig ungerandet und basal abgerundet; Stieloberfläche jung oben blau durchschimmernd und dicht weiß überfasert, später verblassend, Knolle weiß, Velum sehr unauffällig und dünn, weißlich, mimimal und blass ockerlich verfärbend; Cortina sehr spärlich und kaum Reste am Stiel bildend; Lamellen: kurz aufsteigend angewachsen, gedrängt, schmal (bis 3,5 mm breit), jung lila, alt hell graubraun, lange mit Lilaton: Schneiden gerade bis konkav, +/- glatt und gleichfarbig; Fleisch: im Hut cremeweiß, im Stiel jung oben lila marmoriert, in der Knolle schmutzigweiß und grau durchzogen (jung minimal blaugrau); Geruch: fehlend, auch kein Phlegmaciengeruch; Geschmack: Huthaut bitter, sonst mild; KOH (30%): weitgehend negativ; am Hutfleisch schmuztig ocker, in der Knolle schmutzig braun, am Hut hellbraun, am Knollenrand schmutzig und blass braun; Sporen (in KOH): amygdaloid bis citriform, Apex konisch und nicht selten citriform ausgezogen; fein und eher schwach warzig; Maße: 7,6 x 4,6 (7-8,5 x 4,5-5); Q=1,67 (1,50-1,78), 20 Sp. gemessen; Bestimmung: nach Moser wäre dies C. amarescens, der lt. Brandrud synonym ist, sich aber lt. Consiglio durch geringere Größe und weniger gerandete Knolle unterscheidet; die Sporenmaße der Kollektion liegen ziemlich erheblich unter den Angaben in der Literatur! In der Originalbeschreibung von Henry werden für C. caesiostramineus Sporenmaße von 9-10 x 5-5,5 angegeben! Die kleinsporigste Art dieser Sippe ist nach Consiglio C. gentianeus Bidaud;