Bolbitiaceae 2011
Nr. 5: Conocybe dumentorum var. laricina (Kühner) Hausknecht (Punktiertsporiges Samthäubchen)
Zur Bestimmung: mit FE11 geschlüsselt; aufgrund der sehr kleinen Sporen mit erahnbar rauer Oberfläche und der recht großkopfigen Cheilozystiden so bestimmt; das Merkmal des etwas vorspringenden KP (wie im Kompendium gezeichnet) ist nicht immer, aber doch häufig zu beobachten; interpretiert man die Sporen anders, käme die var. dumentorum in Betracht; C. microspora sieht wohl sehr ähnlich aus, sollte aber etwas längere Sporen haben und nahezu ausschließlich an grasigen Stellen wachsen;
Funddaten: 17.09.2011; Fundort: MTB 8135-4-1-3, 720 m; D - By - Dietramszell, Zeller Wald südlich Trischberg, im (absterbenden) Eschenwald (mit eingestreuten Fichten und Tannen), auf nackter Erde mit etwas Streu; gesellig (3 Fk)
Hut: bis 6 mm breit, rasch ausgebreitet, bis zum Scheitel gestreift, kastanienbraun; Stiel: mit schwach knolliger Basis, sattbraun bis rotbraun, auf ganzer Länge bereift; Lamellen: eher entfernt, honiggelb; Mikromerkmale vom Frischpilz und von Exsikkat: Cheilozystiden: großkopfig lecythiform, ca. 19-26 x 7-8 x 5,5-7, Köpfchen meist 5,5-6 breit; Kaulozystiden: überwiegend lecythiform, Köpfchen bis 6 breit, keine Haare gesehen; Sporen: subamygdaloid (am Apex verschmälert), schwach dickwandig, mit winzigem, aber deutlich ausgeprägtem KP, am Apex bisw. schwach ausgezogen, in Wasser gelb, in KOH ockerbraun, auch im Lichtmikroskop kann man erahnen, dass die Oberfläche nicht ganz glatt ist, Maße: 5,7 x 3,7 (5-6,5 x 3,5-4), Q=1,55 (1,38-1,71), 20 Sp. gemessen;
Nr. 4: Conocybe cf. moseri (Watling) var. bisporigera Hauskn. & Krisai
Zur Bestimmung: Nach Schlüssel in FE11 bleibt nichts anderes übrig; C. moseri sollte sich durch düstere Hutfarben auszeichnen, doch Ludwig erwähnt, dass in der Literatur etlichen Aufsammlungen mit rein braunen Hüten beschrieben sind;
Funddaten: 17.09.2011; Fundort: MTB 8135-4-1-3, 720 m; D - By - Dietramszell, Zeller Wald südlich Trischberg, im (absterbenden) Eschenwald (mit eingestreuten Fichten und Tannen), unter gelbem Springkraut- und Taubnesselverhau, terrestrisch, auf nackter Erde; gesellig (2 Fk)
Hut: bis 1,1 cm breit, kegelig bis flach kegelig, bis zum Scheitel gerieft, frisch satt braun, hygrophan, deutlich behaart (am Foto in der Vergrößerung gut zu sehen); Stiel: bis 5 x 0,1 cm, oben cremebeige, stielabwärts immer dunkler rötlichbraun, Stielbereifung bisw. unauffällig, vermutlich vorwiegend aus Haaren bestehend (diese in der Mitte besser ausgeprägt als oben); Lamellen: gedrängt; Mikromerkmale vom Exsikkat: Stielbereifung: vorwiegend aus keuligen, blasig-kugeligen, knubbeligen, polymorphen Zellen, Haare vorhanden, aber recht spärlich; Cheilozystiden: lecythiform mit kurzem bis mittlerem Hals und kleinen Köpfchen, ca. 18-22 x 7-9 x 3,5-4,5; Basidien: überwiegend 2-sporig, aber 3- und 4-sporige eingestreut; Sporen: ellipsoid, schwach breitgedrückt, in KOH rostbraun, dickwandig (Wand ca. bis 0,5), KP zentral, ca. 1,5-2, Maße: lateral: 10,2 x 6,2 (8,5-12 x 5-7,5), Q=1,65 (1,42-2,00); frontal: 10,3 x 7,0 (8,5-12,5 x 6-9,5), Q=1,46 (1,29-1,62), jeweils 20 Sp. gemessen; ingesamt im Mittel 10,3 x 7,0 x 6,2;
Nr. 3: Conocybe echinata (Velen.) Singer (Dunkelscheiteliges Samthäubchen)
Zur Bestimmung: Mikroskopisch meiner Meinung nach von C. rickeniana schwer zu trennen, aber makroskopisch durch die düsteren Hutfarben und die fehlende Riefung klar festgelegt;
Funddaten: 17.09.2011; Fundort: MTB 8135-4-1-3, 720 m; D - By - Dietramszell, Zeller Wald südlich Trischberg, im (absterbenden) Eschenwald (mit eingestreuten Fichten und Tannen), unter gelbem Springkraut- und Taubnesselverhau, terrestrisch, auf nackter Erde; gesellig (2 Fk)
Hut: bis 2,7 cm, flach gewölbt, völlig ungerieft, leicht marmoriert, am Scheitel ziemlich düster braun, sonst hellbraun; Stiel: bis 8,5 x 0,2 mm, basal schwach verdickt, oben beige, über orangebraun bis dunkelbraun zur Basis hin, auf ganzer Länge bereift, nicht behaart; Lamellen: aufsteigend angewachsen, mäßig gedrängt, honigbraun; Fleisch: dünn (befallen) Geruch: nicht feststellbar (wg. Befall); Mikromerkmale vom Exsikkat: Stielbereifung: fast ausschließlich aus lecythiformen Kaulozystiden, diese voluminös und mit dicken Köpfchen, ca. 30-43 x 12-19 x 6,5-11, Köpfchen im Mittel über 7; Cheilozystiden: lecythiform, ca. 21-27 x 10-11 x 5,5-6,5, Köpfchen im Mittel über 5,5; Sporen: schlank ellipsoid, schwach dickwandig, ockerbraun in KOH, KP zentral und um 1 µm breit; Maße: 8,7 x 4,6 (8-9,5 x 4,5-5), Q=1,87 (1,78-1,96);
Nr. 2: Conocybe/Pholiotina spec.
Zur Bestimmung: bleibt unklar; offensichtlich ist das keine Conocybe (Cheilos nicht lecythiform), bei Pholiotina komme ich aber auch auf keinen grünen Zweig (die meisten Arten mit viel kleineren Sporen) und ich habe keine Ahnung, was das sonst sein könnte;
Funddaten: 24.07.2011; Fundort: MTB 7735-4-3-2, 490 m; München-Fröttmaning, Fröttmaniger Heide;in der Wiese an sehr magerer Stelle im Thymian; gesellig (4 Fk)
Hut: bis 1,4 cm breit, halbkugelig bis stumpf kegelig, matt, nur im äußeren Drittel schwach durchscheinend gerieft, ziemlich lebhaft orangebraun, bald zu ockerbraun ohne Rottöne verblassend (hygrophan); Velum nur sporadisch und vergänglich oder fehlend; Stiel: bis 2,5 cm lang, gut 1 mm dick, zylindrisch, basal schwach verdickt, blass fichtenholzfarben (hellbeige), sehr unauffällig und schütter bereift, nicht behaart; Lamellen: aufsteigend angewachsen, gedrängt bis mäßig gedrängt, ockerbraun; Schneiden etwas heller abgesetzt und schwach flockig; Fleisch: wässrig ockerbraun bis honigbraun; Geruch: schwach, vielleicht etwas süßlich, blütenartig? Mikromerkmale vom Frischpilz: Stielbereifung: aus irregulär lageniformen Kaulozystiden, die bisw. kopfig sind, aber nur gelegentlich deutlich abgesetzte Köpfchen aufweisen, meist mit leicht erweitertem, oft welligem Hals, so gut wie nie richtig lecythiform, Maße ca. 28-45 x 7-12 x 4-7 (Länge x Bauch x Hals); dazu polymorph keulige Elemente, Haare fehlen (ein einziges haarförmiges Element in mehreren Präparaten gefunden); Cheilozystiden: dicht stehend (Schneide +/- steril), irregulär lageniform, oft mit welligem Hals, auch utriform, sehr variabel bisw. kopfig, aber kaum je richtig lecythiform, ca. 18-32 x 6,5-10 x 2,5-5; Basidien: 4-sporig, ca. 23-31 x 11,5-13; mit Schnallen; Sporen: lateral subamygdaloid (auf der KP-Seite schmal), frontal ovoid bis submitraförmig, schwach abgeplattet, sehr dickwandig, in KOH orangebraun, KP eher klein (1-1,3) und recht unauffällig, dünn, nicht vorgewölbt; Maße lateral 11,1 x 6,6 (10,5-12 x 6,5-7), Q=1,68 (1,62-1,77), frontal 10,8 x 7,0 (10-11,5 x 6,5-7,5), Q=1,53 (1,47-1,62); gesamt ca. 10,9 x 7,0 x 6,6; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: zellig, aus gestielt blasigen Zellen (ca. bis 25 breit), diese oft auffallend intraparietal dunkelbraun inkrustiert und an den Basen mit Placken, Trägerschicht grob quergestreift inkrustiert; keine Pileozystiden oder Haare beobachtet;
Nr. 1: Conocybe albipes (Otth) Hauskn. var. albipes (Milchweißes Samthäubchen)
Zur Bestimmung: Aufgrund der schwach runzeligen, nicht walzenförmigen Hüte und der etwas breitgedrückten Sporen könnte man auch an die var. rugata denken, aber aufgrund der großen Sporen und der Tatsache, dass die var. albipes auch in FE11 durchaus auch kegelig abgebildet ist, bleibe ich klar bei der var. albipes;
Funddaten: 24.07.2011; Fundort: MTB 7735-4-3-2, 490 m; München-Fröttmaning, Fröttmaniger Heide; in der Wiese auf Erde, gesellig (5 Fk);
Hut: bis 2,3 cm breit, kegelig, glatt, mitunter etwas runzelig (radial), satt cremefarben, am Scheitel dunkler beige bis ocker, jung ungerieft, im Alter Lamellen braun durchscheinend; Stiel: bis 4,4 x 0,2 cm, zylindrisch, basal schwach verdickt, cremeweiß, auf ganzer Länge bereift und stellenweise auch etwas haarig wirkend; Lamellen: aufsteigend angewachsen, sehr gedrängt, jung sehr hell cremefarben (wie der Hut), erst reif rostbraun; Fleisch: dünn, cremefarben; Geruch: schwach; Mikromerkmale vom Frischpilz: HDS: zellig, mit haarförmigen Elementen, keine lecythiformen Pileos beobachtet; Stielbekleidung: aus polymorph keuligen und haarförmigen Elementen, ohne lecythiforme Kaulozystiden; Schnallen vorhanden; Cheilozystiden: lecythiform, mit kleinem Köpfchen, ca. 20-29 x 8-10 x 4-5; mit Schnallen; Basidien: 4-sporig; Sporen: ellipsoid bis ovoid, in H2O gelb, KP bis 2 µm; dickwandig, ca. 11,5-12 x 7-7,5; Mikromerkmale vom Exsikkat: Sporen: ellipsoid bis ovoid, schwach abgeplattet, frontal selten submitraförmig, in KOH bernsteinfarben, dickwandig (>1 µm), Maße: lateral 12,5 x 7,7 (11,5-13,5 x 7-8,5), Q=1,63, frontal 12,3 x 8,6 (11,5-13,5 x 8-9), Q=1,43; insgesamt 12,4 x 8,6 x 7,7;