Lactarius 2012
Nr. 1: Lactarius cyathuliformis Bon
Zur Bestimmung: Mit FN geschlüsselt und in den Monografien verglichen.
Funddaten: 08.09.2012; Fundort: MTB 8236-3-1-1, ca. 1040 m; D-By-Gmund, Marienstein, Tegernseer Flyschberge, Bodensaurer Bergmischwald (Fichte, Tanne, Buche) mit viel Heidelbeere, an der Böschung neben einem Bach, bei Grauerle; gesellig (2 Fk);
Hut: 1,3-2 cm, glatt, am und um den Scheitel runzelig, jung olivbraun, Olivtöne später schwindend und dann am Rand schwach gerieft; Stiel: bis 4 x 0,4 cm, schwach überreift, in der oberen Hälfte beigebraun, stielabwärts mehr orangebraun; Lamellen: gerade angewachsen bis schwach herablaufend, gedrängt, cremefarben; Milch: weiß; Mikromerkmale vom Exsikkat: Sporen: breit ellipsoid, gratig mit vereinzelten Maschen, Grate nicht selben über 1 µm hoch, Maße: 9,1 x 7,1 (8-10 x 6,5-8), Q=1,28;
Nr. 2: Lactarius mammosus Fr.
Zur Bestimmung: Mit Heilmann-Clausen bestimmt.
Funddaten: 21.08.2012; Fundort: MTB 6845-3-4-4, 700 m; D - By - Zwiesel, Zwiesler Waldhaus, Urwald-Erlebnisweg; im Mischwald (Fichte, Tanne, junge Buchen), bei Fichte, Tanne und jungen Buchen, auf sehr nassem Boden mit etwas Sphagnum; gesellig (>5 Fk);
Hut: 3,4-6 cm breit, fein samtig, auch minimal filzig, trocken, matt, im Randbereich meist schwach gerippt, im Zentrum stets mit spitzem Papillchen, dunkel graubraun, mit starkem Grauton und minimalem Olivton; Stiel: bis 5,5 x 1 cm, im unteren Drittel oft etwas breitgedrückt und mit Längsfurche, schmutzig cremebeige; Lamellen: gerade angewachsen bis schwach herablaufend, habituell herablaufend, gedrängt, satt cremefarben bis cremebeige; Fleisch: schmutzig creme; Milch: weiß, eher spärlich, scharf und adstringierend; Geschmack: Fleisch scharf; Geruch: intensiv nach Kokos; Mikromerkmale vom Exsikkat: Cheilomakrozystiden: zylindrisch mit deutlich abgerundetem Apex;
Nr. 3: Lactarius spec.
Zur Bestimmung: Bleibt unklar. Weder mit FN noch mit den Monografien schlüsselbar. Man landet bei den Zonarii, die aber normalerweise eine Ixocutis und keine so riesigen Zystiden besitzen.
Funddaten: 16.09.2012; Fundort: MTB 8337-2-1-4, 1180 m; D-By-Geitau, am Wanderweg zur Aiplspitze, Bergmischwald (Fichte, Tanne, Buche, Feldahorn) auf Hauptdolomit und quartärem Hang- und Verwitterungsschutt, an grasiger Stelle auf einer Waldweide, bei Fichte und (weiter entfernt) Tanne; gesellig (3 Fk);
Hut: 2,2-3,3 cm breit, flach gewölbt, Rand lange eingerollt, Oberfläche schleimig und klebrig, praktisch ungezont, Hutrand feinst flaumig, aber nicht haarig; Stiel: bis 2,5 x 0,9 cm, basal verjüngt und ausspitzend, frisch klebrig und schleimig, hutfarben oder etwas heller, völlig ohne Gruben bzw. diese nur angedeutet; Lamellen: herablaufend, gedrängt, cremefarben; bei Verletzung minimal violettlich fleckend; Fleisch: cremefarben (Stielmitte hohl), unveränderlich; Milch: weiß, sehr spärlich beim größten, reichlich beim kleinsten Fk, an der Luft unveränderlich, cremebeige eintrocknend, mild, etwas adstringierend; Geruch: unauffällig; Geschmack: Fleisch beim kleinsten Fk pikant, aber nicht scharf, beim größten nahezu völlig mild; Sporenpulver: reinweiß bis cremeweiß; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Ixotrichoderm, ca. 200 µm dick, Zellen aufsteigend, stark gelifiziert, in der obersten Lage oft mit intrazellulär gelb pigmentierten, fast büscheligen, aufgerichteten Endzellen, diese zylindrisch, ca. 3-4 µm breit und mit abgerundetem Apex, bisw. mit kristallartigen Auflagerungen (keine typischen Inkrustationen); Cheilomakrozystiden: sehr zahlreich, schmal fusoid, Apex spitz und oft doppelt zipfelig eingeschnürt, ca. 52-85 x 7-10; Pleuromakrozystiden: wie die Cheilos, ca. 75-100 x 8-12; Basidien: 4-sporig, ca. 38-45 x 9-10; Sporen: breit ellipsoid; Ornament aus einzelnen, meist verlängerten Warzen und oft sehr langen Graten, Maschen nur ganz sporadisch, Grate oft recht schütter angeordnet, selten zebramusterartig, ca. 0,5 µ hoch; Maße: 7,5 x 6,1 (6-9 x 5-7), Q=1,22 (1,08-1,42);
Nr. 4: Lactarius subumbonatus Lindgr.
Zur Bestimmung: Mit Basso geschlüsselt und bei Heilmann-Clausen verglichen.
Funddaten: 15.10.2012; Fundort: Italien, Bibbiena, Raggiolo; ca. 750 m; im Kastanienwald; gesellig; sehr häufig an den Wegböschungen;
Hut: bis 5 cm breit, meist mit Papille, trocken, matt, in der Regel ziemlich runzelig; dunkelbraun, schokobraun; Stiel: bis 5 x 0,7 cm, an der Spitze schmutzig creme bis beige, stielabwärts dunkler braun, rotbraun; Lamellen: schwach bis deutlich herablaufend, recht dunkel beige; Fleisch: im Kern creme bis cremebeige, in der Stielbasis und unten in der Stielrinde orangebraun; Milch: weiß, spärlich, auf Taschentuch nicht gilbend; mild; Geschmack: mild; Geruch: schwacher Quietus-Geruch; getrocknet mit deutlichem Quietus-Geruch; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Trockenes Epithelium, mit Elementen eines Trichoepitheliums; Pigment fein inkrustierend; LS: steril, mit dicht angeordneten, schlank bis breit keuligen Marginalzellen (ca. 15-32 x 9-12, auch viel kleiner), die aus einem Strang verwobener schneidenparalleler, schmaler Zellen entspringen; keine Makrozystiden beobachtet, auch nicht an der Fläche; Basidien: 4-sporig, ca. 39-43 x 10-11; Sporen: ellipsoid, Ornament aus wenigen einzelnen Warzen und zahlreichen Graten, die ein unvollständiges Netz bilden, subreticulat, Grate ca. 0,3-0,8 hoch; Maße: 7,7 x 6,7 (7-8 x 6,5-7), Q=1,15;