Strophariaceae 2014

Nr. 1: Psilocybe fimetaria (P.D. Orton) Watl.

Zur Bestimmung: Wegen der fehlenden Blauverfärbung nicht ganz leicht zu schlüsseln. Die Merkmale passen ansonsten aber perfekt. Nach Ludwig (Kompendium) gibt es nur einen Fundort in Deutschland, in der Online-Kartierung sind aber ein paar weitere Funde eingetragen.

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Funddaten: 10.10.2014; D – Th – Oberhof, Stürzerbach, Mayersgrund; saurer Fichtenwald und Extensivweiden auf Granit; auf der Weide im Gras, eventuell auf sehr altem, nicht mehr als solchem identifizierbarem Dung; gesellig (2 Fk in einiger Entfernung);
Hut: bis 1,1 cm breit, halbkugelig mit sehr spitzem Buckel, klebrig, glatt, fast bis zum Scheitel durchscheinend gestreift, mit weißen Velumflöckchen besetzt; hygrophan, beige verblassend; Stiel: bis 7 x 0,2 cm, zylindrisch, basal schwach verdickt, im oberen 4tel bereift, sonst faserig, cremefarben; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, entfernt, graubraun; Fleisch: im Hut und im oberen Stielteil wässrig ockergelb bis ockerbraun, zur Basis hin dunkelbraun; Geruch: fehlend; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Ixocutis, ca. 180-230 µm dick, Zellen stark gelifiziert, intakte ca. 3-5 breit, hyalin, mit Schallen; Zellen der darunter liegenden Schicht mit gelbbraunem Dickwandpigment und schwach inkrustiert; Cheilozystiden: dicht gepackt, lageniform, mit dickem Bauch uns sehr schlankem, oft etwas welligem, selten gegabeltem Hals, ca. 22-27 x 4,5-7; Pleurozystiden: keine beobachtet; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen; Sporen: schlank ellipsoid bis amygdaloid, sehr dickwandig (Wand um 1 µm), gelbbraun in KOH, erinnern an die Sporen von Hypholoma udum, sind aber glatt, KP deutlich, ca. 1,2-1,5 µm breit, Maße: 13,3 x 7,7 (12-14,8 x 7-8,5), Q=1,73 (1,62-1,81), 20 Sp. gemessen;

Nr. 2: Psilocybe semilanceata (Fr.) P. Kumm.

Zur Bestimmung: Von P. strictipes durch die größeren, vor allem breiteren Sporen und die nicht aufschirmenden Hüte zu trennen.

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Funddaten: 22.10.2014; Italien-Bibbiena, Pratomagno, Croce del Pratomagno, ca. 1550 m; am Wanderweg vom Wirtshaus zum Gipfel; magere Weiden in der Gipfelregion; gesellig auf den Wiesen;
Hut: bis 1,5 cm breit und 1 cm hoch, spitzkegelig, glatt, schwach klebrig, quasi von Anfang an hygrophan, cremebeige, vor allem am Hutrand bisw. blaugrün verfärbend; Stiel: bis 10 x 0,15 cm, basal kleinknollig, hutfarben, +/- kahl, vor allem in der Mitte und an der Basis mit der Zeit blau verfärbt; Lamellen: aufsteigend und schmal angewachsen, mäßig gedrängt, dunkelbraun mit weißen Schneiden; Fleisch: cremefarben, im Stiel oben hohl; Geruch: schwach pilzig; Cheilozystiden: lageniform, mit schlankem, langem Schnabel; Sporen: schlank ellipsoid bis subamygdaloid, dickwandig, 12,9 x 7,4 (12,2-13,3 x 7,2-7,6), Q=1,73;

Nr. 3: Deconica crobula (Fr.) Romagn.

Zur Bestimmung: Mit FE13 bestimmt. Unkritisch.

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Funddaten: 09.08.2014; MTB 8136-3-4-2, 780 m; Warngau, Taubenberg, Geiselberg, Mischwald (Fichte, Tanne, Buche) über Rissmoräne mit lehmiger Überlagerung auf überwiegend saurem Boden; auf Holzhäksel (vermutlich von Fichte); gesellig bis kleinbüschelig (>10 Fk);
Hut: bis 1,4 cm breit, flachgewölbt mit deutlich vorgezogenem, rundlichem Buckel, Oberfläche klebrig, bis zum Scheitel durchscheinend gestreift, frisch rehbraun (über Nacht deutlich dunkler schokobraun), stark hygrophan, auffallend zoniert ausblassen: Scheitel ockergelb, Mittelzone cremebeige, Rand lehmbraun; Velum ausgeprägt, als weiße Flocken +/- konzentrisch am ganzen Hut verteilt; Stiel: bis 3 x 0,15 cm, zylindrisch, apikal mittelbraun, zur Basis hin bis dunkelbraun, apikal beschürfelt, unter der Velumabrisszone mit weißen Flöckchen besetzt; Lamellen: gerade angewachsen bis schwach herablaufend, gedrängt, tabakbraun bis dunkel olivbraun (ohne Purpurtöne); Schneiden fein weißflockig; Fleisch: im Hut cremefarben, im Stiel dunkelbraun; Geruch: unauffällig; Mikromerkmale vom Frischpilz: Cheilozystiden: überwiegend lageniform, apikal hin und wieder etwas kopfig, ca. 22-31 x 4-8; mit Schnallen; Sporen: amygdaloid, in Aufsicht etwas breiter und angedeutet mitraförmig, in KOH blass ockergelb, dickwandig (Wand doppelt), KP deutlich, bis ca. 1 µm und vorgewölbt, Maße: 6,5 x 4,1 (6-6,9 x 3,8-4,5), Q=1,60;

Nr. 4: Panaeolus acuminatus (Schaeff.) Gillet

Zur Bestimmung: Mit Gröger 2014 geschlüsselt.

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Funddaten: 09.08.2014; MTB 8533-4-1-1, 1050 m; D-By-Mittenwald, Kranzbergregion; Schneeheide-Kiefernwald mit gemähten Wiesen dazwischen, über Fernmoräne; in der Magerwiese bei Fichten und Bergkiefern, entweder auf altem, nicht mehr als solchem erkennbaren Wilddung oder nicht auf Dung; gesellig (2 Fk);
Hut bis 1,7 cm breit und 1,4 cm hoch; Stiel bis 8,5 cm lang und 1,5 mm breit, basal gleichdick, ganz bereift, apikal mit Guttationströpfchen besetzt; Lamellen düster graubraun und marmoriert; Geruch schwach; im Übrigen siehe Fotos; Mikromerkmale vom Exsikkat: Cheilozystiden: lageniform, mit welligem Hals, bisw. schwach kopfig; 23x6,5, 25x8; Pleurozystiden: fehlend; Basidien: 4-sporig; Sporen: in Aufsicht mitraförmig, apikal bisw. auch etwas ausgezogen, KP bis 2 µm breit, lateral viel schmäler und ellipsoid, Maße (in Aufsicht): 13,4 x 10,1 (12,5-14 x 9,2-10,5), Q=1,33;