Cortinarius 2019, Phlegmacium, Myxacium, Dermocybe, Leprocybe

Anmerkung: Die Kollektionen 24, 27, 29, 30, 33 und 37 wuchsen alle vergesellschaftet auf wenigen Quadratmetern in einem quellfeuchten jungen Kastanienwald mit eingestreuter Eiche.

Die Sequenzanalysen wurden bei der Firma Alvalab in Auftrag gegeben, die Sequenzen haben Bernd Oertel und die DNA-Arbeitsgruppe der J.E.C. ausgewertet. Vielen Dank dafür!

Nr. 22: Cortinarius quercilicis (Chevassut & R. Hry) R. Hry

Zur Bestimmung: Sektion Calochroi. Mit FN geschlüsselt. Die ähnlichen Arten C. alcalinophilus und olearioides haben beide kleinere und vor allem schmälere Sporen sowie eine rote KOH-Reaktion auf dem Hut.

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Funddaten: 01.11.2019; MTB 6024-1-2-3, 310 m; Koordinaten: 9° 42' 54,5'' E; 49° 59' 4,81'' N; D-By-Landkreis Main-Spessart, Gemeinde Karlstadt, Karlburg, NSG Mäusberg; Wacholderheide mit lockerem Baumbestand (Eiche, Buche, Kiefer, Wacholder) auf extrem magerem Boden über Muschelkalk; bei Eiche und Wacholder an völlig offener Stelle; gesellig (4 Fk);
Hut: bis 9 cm breit, am Rand eingewachsen faserig, mit dunkleren Schüppchen, ockergelb mit Olivton; Stiel: gerandet knollig, hellgelb bis cremegelb, Bulbipellis und Basalmyzel weiß; Lamellen: olivgelb; Fleisch: im Hut cremegelblich, im Stiel hellgelb bis chromgelb, in der Knollenbasis braun verfärbt; Geruch: schwach, unauffällig; KOH (40%): am Fleisch negativ, am Hut kastanienbraun, an der Bulbipellis und am Knollenrand negativ; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: simplex, Hypoderm nicht ausgeprägt; Epikutis sehr dick, Zellen stark gelifiziert und blass gelb pigmentiert, intakte Zellen meist mit querstreifigen gelben Inkrustationen; Lamellenschneide: fertil; Lamellentrama: Zellen schmal und sehr blass cremegelblich pigmentiert; Basidien: 4-sporig, reife oft leuchtend gelb pigmentiert; Maße: 23-37 x 10-11,5; Sporen: citriform, apikal schwach ausgezogen/papilliert, grob krustenwarzig, im Umriss pustelig; Maße: 11,3 x 7,0 (10,3-12,3 x 6,6-7,6), Q=1,61 (1,49-1,71), 20 Sp. gemessen;

Nr. 23: Cortinarius quercilicis (Chevassut & R. Hry) R. Hry

Zur Bestimmung: Sektion Calochroi. Unterscheidet sich von der Kollektion Nr. 1 vom selben Tag durch die ganz blass rosafarbene KOH-Reaktion am Fleisch sowie etwas gedrungenere, apikal schwächer ausgezogene und in der Größe stärker streuende Sporen.

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Funddaten: 01.11.2019; MTB 6024-1-2-3, 310 m; Koordinaten: 9° 42' 43,35'' E; 49° 58' 59,83'' N; D-By-Landkreis Main-Spessart, Gemeinde Karlstadt, Karlburg, NSG Mäusberg; Mischwald (Eiche, Buche, Kiefer, Wacholder) auf extrem magerem Boden über Muschelkalk; am Waldrand in der Wiese bei Eiche und Buche; gesellig (ca. 6 Fk);
Hut: bis 9 cm breit, am Rand eingewachsen faserig, mit dunkleren Schüppchen, ockergelb mit Olivton; Stiel: gerandet knollig, hellgelb bis cremegelb, Bulbipellis und Basalmyzel weiß; Lamellen: olivgelb; Fleisch: im Hut cremegelblich, im Stiel hellgelb bis chromgelb, in der Knollenbasis braun verfärbt; Geruch: schwach, unauffällig; KOH (40%): am Fleisch ganz blass rosalich, am Hut kastanienbraun, an der Bulbipellis und am Knollenrand negativ; Mikromerkmale vom Exsikkat: Sporen: subcitriform, apikal meist nur ganz schwach oder gar nicht ausgezogen, grob krustenwarzig, Maße: 11,2 x 7,1 (9,7-13,1 x 6,5-7,4), Q=1,58 (1,44-1,74), 30 Sp. gemessen;

Nr. 24: Cortinarius alcalinophilus Rob. Henry

Zur Bestimmung: Sektion Calochroi. Mit FN geschlüsselt, in CFP, AdC und PK verglichen. Die Vergleichskollektionen zeigen meist zumindest am Hutrand etwas hellere, intensiver gelbe Farben. C. prasinus hat weißes Fleisch und nach FN müsste sich das Velum am Knollenrand wein- bis purpurrot verfärben. Bestimmung durch Sequenzanalyse bestätigt.

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Funddaten: 06.10.2019; Koordinaten/Höhe: 43°20'58.47"N, 12° 0'34.74"E, 500 m; Italien, Toskana, Castiglion Fiorentino, Santo Stefano, San Lorenzo; am Weg, der oberhalb St. Stefano rechts nach San Lorenzo abzweigt; Kastanien-Eichen-Jungwald; bei jungen Kastanien, einer jungen Eiche und Mannaesche; gesellig (ca. 4 Fk);
Hut: bis 8 cm breit, schleimig und klebrig, ziemlich glatt, olivocker, bisw. mit dunkleren Schüppchen besetzt; Stiel: bis 5 x 1,8 cm, +/- stark gerandet knollig (Knolle bis 3,7 cm breit), schmutzig creme bis cremegelb, das Standortfoto zeigt einen leichten Violettton an der Stielspitze (?); Velum am Knollenrand lebhaft gelb; Basalmyzel schwefelgelb; Lamellen: schwach aufsteigend angewachsen, sehr gedrängt, von Anfang an olivgrün bis hell olivbräunlich; Fleisch: siehe Schnittbild, in der Knolle lebhaft gelb, sonst blasser cremegelb; Geruch: süßlich gebäckartig; Geschmack: Huthaut mild; KOH (40%): am Hut dunkel blutrot; am Fleisch rötlichbraun, am Knollenrand schmutzig rotbraun; an der Bulbipellis und am Basalmyzel eher negativ bzw. sehr blass bräunlich; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: simplex; Epicutis als sehr dicke (ca. 1000 µm) Ixocutis ausgeprägt; ohne Hypoderm, Subcutis aus intakten, blass gelblich pigmentierten Zellen, daraus entspringen auch viele aufsteigende Zellen; Epicutiszellen ca. 3,5-8 µm breit, überwiegend intakt, locker liegend, aufsteigend oder verschlungen, mit zahlreichen zylindrischen, ca. 3-6 µm breiten Endzellen; Pigment sehr blass und diffus intrazellulär, bisw. dunkler braun, keine Inkrustationen beobachtet; Lamellenschneide: fertil, mit vielen kaum von Basidiolen unterscheidbaren keuligen Marginalzellen; Lamellentrama: Zellen schmal und fast farblos, ohne Inkrustationen; Basidien: 4-sporig, oft mit langem schlankem Fuß, bisw olivgrün pigmentiert; Maße: 30-45 x 8-10; Sporen: amygdaloid, apikal schmal bis sehr schmal gerundet, nur vereinzelt deutlich papilliert ausgezogen, unterm Apikulus abgeflacht, ohne Depression, mäßig grob warzig, Warzen überwiegend fein bis mittelgroß und isoliert, bisw. auch zu kurzen Graten zusammenfließend, aber nie grobkrustig, meist niedrig; Sporen im Umriss fast glatt oder durch höhere Warzen schwach pustelig; Maße: 10,1 x 6,1 (9,4-11,0 x 5,7-6,4), Q=1,66 (1,52-1,80), 20 Sp. gemessen;

Nr. 25: Cortinarius alcalinophilus Rob. Henry

Zur Bestimmung: Sektion Calochroi. Mit FN geschlüsselt. Abweichend: KOH am Hut nicht rot sondern dunkel rotbraun, Sporen eher schlank citriform als amygdaloid und etwas länger als in FN und CFP angegeben. Stimmt sehr gut mit der Abbildung in CFP überein. Die Unterscheidung von C. olearioides scheint schwierig: Die Sporenform würde wohl eher zu Letzterem passen, andererseits sind die Sporen für diese Art fast etwas zu groß. Die deutlisch braunschuppigen Hüte passen besser zu C. alcalinophilus. Bestimmung durch Sequenzanalyse bestätigt.

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Funddaten: 09.10.2019; Koordinaten/Höhe: 43°20'16.45"N, 12° 0'40.67"E; 560 m; Italien, Toskana, Castiglion Fiorentino, Cantalena; an der Forststraße am Nordhang des Nestortals zwischen den Ortschaften Toppo Moro und Panchigiano; im Eichenwald, in einem Graben; bei Eiche; vergesellschaftet mit C. cisticola (Nr. 34);
Hut: bis ca. 9 cm breit, schleimig und klebrig, glatt, gelb, oft durch bräunliche Schüppchen gesprenkelt; Stiel: bis 7,5 x 1,5 cm, gerandet knollig (Knolle bis 3,5 cm breit), cremegelb bis hellgelb; Velum am Knollenrand gelb; Basalmyzel hell schwefelgelb; Lamellen: olivocker, alt etwas dunkler, bis ockerbraun mit schwachen Olivton; Fleisch: im Hut hellgelb, im Stiel etwas intensiver gelb; Geruch: gebäckartig; KOH (40%): am Hut dunkel rotbraun; am Fleisch schmutzig rotbraun; an der Bulbipellis blass bräunlich; am Knollenrand rotbraun, kastanienbraun; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: simplex; Epicutis als Ixotrichoderm entwickelt, sehr dick, Zellen teils bruchstückhaft intakt, teils gelifiziert, nach oben zu immer lockerer angeordnet, stark verwoben, ohne auffallendes Pigment (sehr blass); Zellen in der Subcutis dichter verwoben, schwach dickwandig, Pigment sehr unauffällig, vermutlich sehr blass intraparietal; Zellbreite ca. 3,5-8,5 µm, in der Subcutis tendenziell etwas breiter als in der Epicutis; Lamellenschneide: fertil; Lamellentrama: Zellen schmal und farblos; Basidien: 4-sporig, bisw. gelbgrün pigmentiert; Maße: 25-37 x 9-10; Sporen: subamygdaloid bis schlank citriform, apikal fast immer deutlich und schmal ausgezogen, mäßig grob warzig, Warzen fein bis mittelgrob, sehr unterschiedlich hoch, teils knubbelig überstehend, stellenweise krustenartig verbunden, sonst eher isoliert oder kurzgratig verlängert; Maße: 11,2 x 6,2 (10,5-12,2 x 5,8-6,5), Q=1,82 (1,72-1,97), 20 Sp. gemessen;

Nr. 26: Cortinarius alcalinophilus Rob. Henry

Zur Bestimmung: Sektion Calochroi. Die Sporen sind etwas kurz geraten und braune Schüppchen sind auf dem Hut auch nicht zu erkennen. Das schwefelgelbe Basalmyzel, die KOH-Reaktion und die relativ schwach ornamentierten, amygdaloiden Sporen passen aber am besten zu dieser Art. AdC Pl. 425 zeigt (als C. splendentium) eine sequenzierte Kollektion mit nahezu identischen Sporenmaßen. C. olearioides hat citriforme, viel stärker ornamentierte Sporen.

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Funddaten: 10.10.2019; Koordinaten/Höhe: 43°20'17.68"N, 11°59'20.55"E; 480 m; Italien, Toskana, Castiglion Fiorentino, S. Bartolomeo; Laubmischwald (Eiche, Kastanie, Hopfenbuche); bei Eiche und Hopfenbuche, gesellig (4 Fk);
Hut: bis gut 6 cm breit, glatt, gelb, bald ockerbräunlich verfärbend; Stiel: gerandet knollig (Knolle bis 3,8 cm breit), cremegelb bis blassgelb; Velum am Knollenrand hell schwefelgelb; Bulbipellis teils weiß, teils hell schwefelgelb, Basalmyzel schwefelgelb; Lamellen: schon jung intensiv olivgelb, reif olivocker; Fleisch: im Hut blassgelb, im Stiel intensiver gelb; KOH (40%): am Hut rotbraun bis purpurbraun, am Fleisch blass purpurrot, rasch weiter verblassend, am Knollenrand, an der Bulbipellis und am Basalmyzel negativ; Mikromerkmale vom Exsikkat: Sporen: amygdaloid, apikal in der Regel nur sehr schwach ausgezogen, meist mit schwach bis mäßig ausgeprägter suprahilarer Depression und deutlicher Plage, nur vereinzelt schlank citroform, schwach bis mäßig warzig, Warzen fein bis mittelgrob, überwiegend isoliert, eher sporadisch kurzgratig verlängert oder verschmolzen, niedrig, nur wenig überstehend, Spore im Umriss rau, nur sporadisch flach knubbelig am Umriss; Maße: 9,7 x 5,7 (9,2-10,7 x 5,5-6,0), Q=1,70 (1,61-1,81), 20 Sp. gemessen;

Nr. 27: Cortinarius alcalinophilus Rob. Henry

Zur Bestimmung: Sektion Calochroi. Bestimmung durch Sequenzanalyse bestätigt.

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Funddaten: 06.10.2019; Koordinaten/Höhe: 43°20'58.47"N, 12° 0'34.74"E, 500 m; Italien, Toskana, Castiglion Fiorentino, Santo Stefano, San Lorenzo; Kastanien-Eichen-Jungwald; bei jungen Kastanien, einer jungen Eiche und Mannaesche; gesellig (über 10 Fk);
Hut: bis 5,8 cm breit, schleimig und klebrig, glatt, gelb, bisw. mit weißlichen bis braun verfärbten Velumflocken besetzt; Stiel: bis 6,5 x 1,5 cm, gerandet knollig, an der Spitze cremegelb, stielabwärts etwas intensiver blassgelb; Velum am Knollenrand gelb; Bulbipellis und Basalmyzel hellgelb; Lamellen: von Anfang an olivgelb bis olivgrün; Fleisch: siehe Schnittbild; im Hut cremefarben, im Stiel blassgelb; Geruch: schwach; KOH (40%): am Hut rotbraun; am Fleisch rotbraun bis purpurbraun; auf der Bulbipellis negativ; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: simplex; aus dicker Epicutis (als Ixocutis) aus locker liegenden oder aufsteigenden Zellen und einer Subcutis aus dichter verwobenen Zellen; Hypoderm nicht entwickelt; Zellen großteils intakt, Zellbreite in der Epicutis ca. 2,5-5, in der Subcutis ca. 3,5-6,5; Pigment generell sehr diskret (sehr blass bräunlich bis farblos), gelbe Pigmente fehlen auch in der Subcutis, keine querstreifigen Inkrustationen vorhanden, dafür viele Zellen mit stacheldrahtähnlicher Ummantelung (Gelifizierung der Wände?), in der obersten Lage der Epicutis sind auch blass braun (wahrscheinlich intraparietal) pigmentierte Zellen vorhanden; Lamellenschneide: fertil, ohne auffällige Marginalzellen; Lamellentrama: sehr blass gelblich pigmentiert, ohne Inkrustationen; Basidien: 4-sporig, hyalin oder kräftig gelbgrün pigmentiert; Maße: 31-40 x 7,5-10; Sporen: citriform bis amygdaloid, apikal fast immer kurz ausgezogen/papilliert, mittelgrob krustenwarzig, Ornament aus mittelgroben Warzen, die bisw. gratig oder krustenartig verbunden sind und im Umriss knubbelig überstehen (nicht über 0,5 µm); Maße: 10,0 x 5,9 (9,4-11,0 x 5,4-6,3), Q=1,71 (1,59-1,82), 20 Sp. gemessen;

Nr. 28: Cortinarius flavovirens Rob. Henry

Zur Bestimmung: Sektion Calochroi. In FN nur bei den Arten mit gelben Lamellen ausgeschlüsselt. Durch den Mehlgeruch und die olivgelben Hutfarben trotzdem unverkennbar.

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Funddaten: 08.10.2019; Höhe: ca. 700 m; Italien, Toskana, Castiglion Fiorentino, Ansina, in der Nähe der Ortschaft Poggioni, in einem Eichen-Kastanien-Wald am Nordhang; bei Eiche und Kastanie; gesellig (6 Fk);
Hut: teils sehr groß, siehe Foto; Lamellen: beige, älter hell olivbraun; Velum am Knollenrand: blassgelb; Geruch: in Schnitt kurz nach Mehl, dann gebäckartig; KOH (40%): komplett negativ; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: simplex; Epicutis als Ixotrichoderm entwickelt, mit großteils intakten, glatten Zellen, dazu viele zylindrische bis schwach keulige Endzellen (möglicherweise zum Teil nur an den Septen abgerissen); Pigment sehr diskret, sehr blass grünlichgelb und nicht inkrustierend; Zellen in der Subcutis dichter angeordnet, +/- liegend; Hypoderm nicht entwickelt; Lamellenschneide: substeril, mit relativ schmalen und kurzen zylindrischen bis schlank keuligen sterilen Zellen, die nur sporadisch mit Basidien durchsetzt sind; Lamellentrama: Zellen +/- farblos; Basidien: 4-sporig, meist hyalin; Sporen: amygdaloid, apikal zu 50% schwach ausgezogen, selten deutlich papilliert, grob warzig; Warzen sehr unterschiedlich groß, fein bis sehr grob, gelegentlich krustenartig verschmelzend, aber kaum gratig, teilweise sehr hoch und am Umriss knubbelig überstehend; Maße: 9,3 x 5,3 (8,4-9,8 x 5,0-5,8), Q=1,75 (1,59-1,83), 20 Sp. gemessen;

Nr. 29: Cortinarius flavovirens Rob. Henry

Zur Bestimmung: Sektion Calochroi. Wie die sequenzierte Kollektion 2017-21 zeigt auch diese Kollektion einen auffallenden fleischrosa und sogar leicht lilafarbenen Ton in den Lamellen. Robert Henry hat dieses Merkmal durch die Beschreibung der var. callopetalus hervorgehoben (lamellis ... manifeste lilacinis vel roseolilacinis). Aguirre geht in JEC 2013 (S. 31ff) darauf ein und zeigt ebenfalls eine Kollektion mit cremerosa Lamellen. Es handelt sich um ein auffallendes, aber taxonomisch offensichtlich nicht relevantes Merkmal.

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Funddaten: 06.10.2019; Koordinaten/Höhe: 43°20'58.47"N, 12° 0'34.74"E, 500 m; Italien, Toskana, Castiglion Fiorentino, Santo Stefano, San Lorenzo; Kastanien-Eichen-Jungwald; bei jungen Kastanien, einer jungen Eiche und Mannaesche; gesellig (ca. 8 Fk);
Hut: bis 6,5 cm breit, glatt, olivocker; Stiel: bis 7 x 1,5 cm, gerandet knollig (Knolle bis gut 3 cm breit), cremeweiß; Velum am Knollenrand blass gelblich; Bulbipellis und Basalmyzel weiß; Lamellen: kurz ausgerandet angewachsen, gedrängt, jung beige, in Aufsicht mit eigentümlichem fleischrosa oder sogar zart lilafarbenem Ton, später braunbeige mit schwachem Olivton; Fleisch: weiß; Geruch: im Schnitt kurz mehlartig, dann gebäckartig; KOH (40%): überall negativ; Mikromerkmale vom Exsikkat: Sporen: amygdaloid bis citriform, ca. 50% apikal ausgezogen-papilliert, grob krustenwarzig; Ornament aus ziemlich groben, oft krustenartig verbundenen Warzen, ca. 0,5 µm überstehend; Maße: 9,2 x 5,5 (8,5-10,2 x 5,1-6,0), Q=1,68 (1,55-1,79), 20 Sp. gemessen;

Nr. 30: Cortinarius xanthochlorus Rob. Henry

Zur Bestimmung: Sektion Calochroi. Mit FN geschlüsselt. Unkritisch.

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Funddaten: 06.10.2019; Koordinaten/Höhe: 43°20'58.47"N, 12° 0'34.74"E, 500 m; Italien, Toskana, Castiglion Fiorentino, Santo Stefano, San Lorenzo; Kastanien-Eichen-Jungwald; bei jungen Kastanien, einer jungen Eiche und Mannaesche; gesellig (ca. 7 Fk);
Hut: bis 5 cm breit, klebrig, eingewachsen faserig, olivgrün; Stiel: bis 5,5 x 1,2, gerandet knollig, Knolle bis 2,8 cm breit, cremegelblich, Velum am Knollenrand gelb; Bulbipellis und Basalmyzel weiß; Lamellen: normal gedrängt, olivgelb bis olivgrün; Fleisch: siehe Schnittbild, im Hut und in der Stielbasis cremeweiß, im Stiel cremegelb; Geruch: süßlich gebäckartig; Geschmack: Huthaut mild; KOH (40%): am Hut rotbraun, sonst negativ, höchstens in der Stielbasis mit minimalem rosa Touch und an der Bulbipellis blass bräunlich; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: duplex; Epikutis sehr dick, als Ixotrichoderm entwickelt, Zellen überwiegend intakt, aber bruchstückhaft, in den oberen Lagen ca. 2-6 µm breit, in der Subcutis (damit meine ich den unteren, dichter verflochtenen Teil der Epicutis) ca. 4-7, Pigment intrazellulär blass grüngelb und zusätzlich an einigen Zellen fein inkrustierend, an einigen Zellen auch mit goldgelbem intrazellulärem Pigment; Hypoderm entwickelt, Zellen oft rundlich und isodiametrisch, mit blass gelbem Dickwandpigment, ca. 10-20 µm breit; Lamellenschneide: fertil; Lamellentrama: Zellen schmal, blass grünlichgelb pigmentiert, ohne auffallende Inkrustationen; Basidien: 4-sporig, bisw. grüngelb granulär oder diffus pigmentiert; Maße: ca. 34-45 x 10-11,5; Sporen: schlank citriform, apikal immer kurz ausgezogen, sehr grob krustenwarzig; Warzen teils isoliert, teils zu Graten oder krustenartig zusammenfließend, oft sehr grob und ausgesprochen hoch, am ganzen Umriss bis zu 1 µm überstehend, stumpf; Maße: 13,4 x 7,2 (12,5-14,9 [15,3] x 6,7-8,0), Q=1,86 (1,73-2,00), 20 Sp. gemessen;

Nr. 31: Cortinarius humolens Brandr.

Zur Bestimmung: Sektion Calochroi. Durch Sequenzanalyse bestätigt. Mit FN als C. humolens geschlüsselt. Einzige abweichend der eher unauffällige Geruch. Stimmt sonst sehr gut mit der sequenzierten Kollektion in CFP (D07) überein. C. osloensis scheint ähnlich, unterscheidet sich durch kleinere Knolle, größere Sporen und Vorkommen bei Tilia.

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Funddaten: 09.10.2019; Koordinaten/Höhe: 43°20'6.35"N, 12° 0'12.36"E; 610 m; Italien, Toskana, Castiglion Fiorentino, Cantalena; an der Forststraße am Nordhang des Nestortals zwischen den Ortschaften Toppo Moro und Panchigiano; bei Eiche; gesellig (über 5 Fk);
Hut: bis gut 8 cm breit, glatt, gelb, stellenweise ockerbräunlich verfärbend; Stiel: bis 9 x 1,6 cm, gerandet knollig (Knolle bis 4 cm breit), cremefarben, Bulbipellis und Basalmyzel weiß; Velum am Knollenrand gelblich; Lamellen: olivgelb, später hell olivbraun; Fleisch: weiß; Geruch: eher unauffällig; KOH (40%): am Hut blass ockerbraun, in der Stielbasis blassgelb bis chromgelb (Letzteres nur bei einem Fk), am Hut- und Stielfleisch negativ oder ganz blass gelblich, an der Bulbipellis negativ; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: simplex; Epicutis dick, als Ixocutis entwickelt (aber im Mittelteil auch mit aufsteigenden Zellen), Zellen teils gelifiziert, teils intakt, oft ziemlich lang, überwiegend schmal, einzelne auch sehr breit, in den obersten Lagen liegend und dort oft gelb pigmentiert, teils auch schwach inkrustiert; Zellen der Subcutis dichter verwoben, mit gelben Wandpigmenten und teils amorphem gelbem Pigment; Hypoderm nicht entwickelt; Lamellenschneide: fertil; Lamellentrama: Zellen sehr blass pigmentiert, fast farblos; Basidien: 4-sporig, viele lebhaft gelbgrün pigmentiert; Maße: 29-39 x 8-10; Sporen: überwiegend citriform, fast immer deutlich ausgezogen-papilliert, grob warzig, Warzen variabel, fein bis sehr grob, stellenweise kurzgratig oder krustenartig verschmolzen, am Umriss knubbelig überstehend, bis 0,5 µm hoch, selten auch etwas höher; Maße: 11,0 x 6,7 (10,3-12,1 x 6,3-7,3), Q=1,65 (1,52-1,79), 20 Sp. gemessen;

Nr. 32: Cortinarius bergeronii (Melot) Melot

Zur Bestimmung: Sektion Calochroi. Sieht C. elegantissimus im Feld täuschend ähnlich.

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Funddaten: 07.10.2019; Koordinaten/Höhe: 12° 0' 38,93'' E, 43° 20' 55,57'' N; 550 m; Italien, Toskana, Castiglion Fiorentino, Santo Stefano-San Lorenzo; im Eichen-Kastanienwald oberhalb des Wegs von Caldesi nach San Lorenzo; bei Eiche; gesellig;
Hut: teils sehr groß; KOH (40%): am Hut und in der Stielbasis dunkel blutrot, in Hut- und Stielfleisch nur blass rosa, an der Bulbipellis negativ; Im Übrigen siehe Fotos; Mikromerkmale vom Exsikkat: Sporen: citriform, stets deutlich papilliert, mäßig grob krustenwarzig, Warzen oft krustenartig zusammenfließend, eher niedrig, am Umriss flach knubbelig überstehend (unter 0,5 µm); Maße: 10,7 x 6,4 (9,8-12,2 x 5,8-7,1), Q=1,68 (1,58-1,79), 20 Sp. gemessen;

Nr. 33: Cortinarius chailluzii Frøslev & T. S. Jeppesen

Zur Bestimmung: Sektion Calochroi. Durch Sequenzanalyse (ITS) bestimmt. Aufgrund der postiven KOH-Reaktion auf der Bulbipellis ist der natürlich kaum von C. catharinae zu trennen. Die eher blutrote Reaktion am Hut und etwas größere Sporen beim Letzteren könnten ein Trennmerkmal sein.

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Funddaten: 06.10.2019; Koordinaten/Höhe: 43°20'58.47"N, 12° 0'34.74"E, 500 m; Italien, Toskana, Castiglion Fiorentino, Santo Stefano, San Lorenzo; Kastanien-Eichen-Jungwald; bei jungen Kastanien, einer jungen Eiche und Mannaesche; gesellig (über 10 Fk);
Hut: bis 7,5 cm breit, schleimig und klebrig, glatt, blass gelb, oft ockerbraun streifig, bisw. mit bräunlichen Velumschüppchen besetzt; Stiel: bis 6 x 1,7 cm, gerandet knollig (Knolle bis 3,5 cm breit), weiß; Velum am Knollenrand weiß; Basalmyzel und Bulbipellis weiß; Lamellen: jung blass blaulila, rasch verblassend und dann grau; Fleisch: siehe Schnittbild, weiß; Geruch: unauffällig, schwach; KOH (40%): am Hut kupferbraun, an der Bulbipellis und am Basalmyzel pink, sonst negativ; Mikromerkmale vom Exsikkat: Lamellenschneide: substeril, mit einem dichten Band aus keuligen Cheilozystiden, diese ca. 9-13 breit und somit deutlich breiter als die Basidien (etwa bis knapp 9 µm breit); Sporen: amygdaloid bis subcitriform, apikal meist kurz ausgezogen, Papille auffallend oft schräg „abgeknickt“ und kahl, Ornament grob krustenwarzig, am Umriss ca. 0,5 µm überstehend; Maße: 9,5 x 5,4 (8,9-10,7 x 5,1-5,7), Q=1,76 (1,68-1,89), 20 Sp. gemessen;

Nr. 34: Cortinarius cisticola Frøslev & T.S. Jeppesen

Zur Bestimmung: Sektion Calochroi. Mit FN und Frøslev & al. (2006) geschlüsselt. Unterscheidet sich durch die negative bis blass rosa KOH-Reaktion auf der Bulbipellis und die relativ schmale Knolle von C. catharinae. Durch Sequenzanalyse bestätigt.

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Funddaten: 09.10.2019; Koordinaten/Höhe: 43°20'16.45"N, 12° 0'40.67"E; 560 m; Italien, Toskana, Castiglion Fiorentino, Cantalena; an der Forststraße am Nordhang des Nestortals zwischen den Ortschaften Toppo Moro und Panchigiano; im Eichenwald in einem Graben; bei Eiche; gesellig (über 10 Fk); verges. mit C. alcalinophilus (Nr. 25);
Hut: mittelgroß (bis ca. 7 cm), glatt, blassgelb, bisw. mit ockerbräunlichen Verfärbungen; Stiel: gerandet knollig, cremefarben, Velum am Knollenrand weiß; Bulbipellis und Basalmyzel weiß; Lamellen: blaulila; Fleisch: cremeweiß; Geruch: schwach, unauffällig; KOH (40%): am Hut kupferbraun bis lebhaft braunorange, am Fleisch negativ, an der Bulbipellis stellenweise ganz zart pink, größtenteils aber negativ; Mikromerkmale vom Exsikkat: Lamellenschneide: heterogen, mit vielen keuligen sterilen Zellen, die aber kleiner als Basidien sind und kaum von Basidiolen zu differenzieren, durchsetzt auch mit etlichen Basidien; Basidien: 4-sporig, farblos, Maße: ca. 32-29 x 9-10; Sporen: subamygdaloid bis citriform, meist kurz und deutlich ausgezogen-papilliert, grob krustenwarzig, Warzen überwiegend grob und oft krustenartig verschmolzen, knubbelig bis knapp 0,5 µm überstehend; Maße: 10,3 x 6,1 (9,5-11,3 x 5,8-6,3), Q=1,70 (1,53-1,82), 20 Sp. gemessen;

Nr. 35: Cortinarius insignibulbus Bidaud & Moenne-Locc.

Zur Bestimmung: Sektion Calochroi. Mit FN sowie Froslev & al. (2006) geschlüsselt. Trotz der relativ kleinen Sporen wohl am ehesten diese Art und nicht C. selandicus. Die weißlichen Hutfarben, der durchgehend violette Stiel und die kupferbraune KOH-Reaktion am Hut sprechen eher für C. insignibulbus. Auch die sterile Lamellenschneide stimmt mit der Originalbeschreibung im AdC (Pl. 342) überein. Brandrud & al. zeigen in Agarica 38 (2018) eine sequenzierte etwas gelblicher gefärbte Kollektion, gehen aber nicht auf die Unterschiede zu C. selandicus ein. Der Holotyp von C. selandicus in Froslev & al. (2006) zeigt viel blasser gefärbte Stiele und auch einen viel gedrungeneren, nicht so schlanken Habitus.

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Funddaten: 08.10.2019; Koordinaten/Höhe: 43°22'32.41"N, 12° 1'39.88"E; 790 m; Italien, Toskana, Castiglion Fiorentino, Larniano; an der Forststraße nördlich der Badia Larniano, am einzigen Nordhang; an der Böschung bei Eiche; gesellig (3 Fk);
Hut: bis 7,5 cm breit, glatt, elfenbeinweiß, stellenweise ockergelb verfärbt; Stiel: bis 7,5 x 1,5, gerandet knollig (Knolle bis 4,5 cm breit), blaulila; Velum am Knollenrand weiß, Bulbipellis und Basalmyzel weiß; Lamellen: jung blaulila, dann rasch vergrauend; Fleisch: weiß, in der Stielrinde blaulila; Geruch: gebäckartig; KOH (40%): am Fleisch negativ, am Hut kupferbraun, an der Bulbipellis pink; Mikromerkmale vom Exsikkat: Lamellenschneide: steril, mit einem durchgehenden Band aus keuligen Cheilozystiden, ganz blass lila pigmentiert (mikroskopisch); Sporen: amygdaloid, unterm Apikulus nur schwach oder nicht abgeflacht, ohne Depression, apikal schmal gerundet, meist ganz schwach ausgezogen, aber nicht deutlich papilliert, kräftig krustenwarzig, im Umriss knubbelig, Maße: 10,0 x 6,1 (9,3-10,8 x 5,8-6,5), Q=1,64 (1,56-1,76), 20 Sp. gemessen;

Nr. 36: Cortinarius rufoolivaceus (Pers.: Fr.) Fr.

Zur Bestimmung: Sektion Calochroi. Mit FN geschlüsselt. Unkritisch. Die Sporen der Kollektion sind relativ kurz, die Art ist aber auch makroskopisch unverkennbar.

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Funddaten: 07.10.2019; Koordinaten/Höhe: 12° 0' 38,93'' E, 43° 20' 55,57'' N; 550 m; Italien, Toskana, Castiglion Fiorentino, Santo Stefano-San Lorenzo; im Eichen-Kastanienwald oberhalb des Wegs von Caldesi nach San Lorenzo; bei Eiche; gesellig;
Hut: bis 8 cm breit, violett bis rotviolett, scheckig; Stiel: bis 7 x 1,8 cm, gerandet knollig, blass violett; Velum am Knollenrand zart violettlich, Knollenrand blass rosa, dann dunkler rotbraun; Bulbipellis und Basalmyzel weiß; Lamellen: gedrängt, olivgrün; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: stark gebäckartig süß; KOH (40%): am Fleisch und an der Bulbipellis grün, am Hut schmutzig olivgrün; Mikromerkmale vom Exsikkat: Sporen: citriform, apikal stets papilliert, mäßig grob krustenwarzig, Warzen variabel, fein bis grob, oft gratig oder schwach krustenartig verschmelzend, am Umriss knubbelig überstehend (unter 0,5 µm); Maße: 10,8 x 6,4 (9,8-11,5 x 6,0-6,8), Q=1,68 (1,51-1,84), 20 Sp. gemessen;

Nr. 37: Cortinarius spec.

Zur Bestimmung: Unklar. Mit FN geschlüsselt. Schlüsselt man bei den Arten ohne Blauton am Hutrand, landet man bei C. luhmannii oder C. acrifolius. Ersterer kann zwar am Hut auch graue Velumfetzen aufweisen, hat aber stets ein ziemlich dickes ockergelbes Velum am Knollenrand und wächst normalerweise bei Buche. Über Zweiteren ist kaum etwas zu finden, nur ein Foto einer offenbar von Balint Dima sequenzierten Kollektion aus Südnorwegen, das ziemlich stark hygrophane Hüte zeigt. Im Schlüssel der Arten mit blauem Hutrand landet man bei C. lepistoides. Dieser hat jedoch laut Originalbeschreibung citriforme Sporen und intrazelluläres HDS-Pigment – insofern keine Option, obwohl das Foto von Eyssartier/Roux (2013) einige Ähnlichkeit aufweist. Eine Alternative im Schlüssel wäre noch C. moenne-loccozii, der jedoch Volva-artige Velumreste am Knollenrand und gelbliches Fleisch haben sollte. Auffallende Merkmale der Kollektion: das üppige graue Hutvelum und eine Duplex-HDS mit stark inkrustierten Epicutishyphen.

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Funddaten: 06.10.2019; Koordinaten/Höhe: 43°20'58.47"N, 12° 0'34.74"E, 500 m; Italien, Toskana, Castiglion Fiorentino, Santo Stefano, San Lorenzo; Kastanien-Eichen-Jungwald; bei jungen Kastanien, einer jungen Eiche und Mannaesche; einzeln;
Hut: 5,5 cm breit, glatt, lehmbraun, mit auffälligen grauen Velumfetzen angedrückt überzogen; Stiel: 6 x 1,2 cm, schwach gerandet knollig (Knolle 2,5 cm breit), schmutzig cremefarben, an der Spitze mit blaulila Ton, Bulbipellis und Basalmyzel weiß bis schmutzig creme; Lamellen: ausgebuchtet angewachsen, gedrängt, jung intensiv blaulila; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: schwach aromatisch, weder gebäckartig noch mehlartig; KOH (40%): am Hut und am Knollenrand rotbraun; am Fleisch blasser ocker- bis lehmbraun; an der Bulbipellis negativ; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: duplex; Epicutis ca. 300-375 µm dick, im oberen Bereich mit relativ dicht liegenden, parallelen, überwiegend intakten Zellen (ca. 3,5-6,5 breit), darunter mit einer dickeren Schicht locker liegenden, auch aufsteigenden, meist bruchstückhaft erhaltenen Zellen, alle mit kräftig querstreifig inkrustierendem gelbem Pigment; Hypoderm entwickelt, Zellen oft isodiametrisch rundlich bis deutlich gestreckt, dickwandig und mit lebhaft gelbem Dickwandpigment; Lamellenschneide: substeril, mit vielen keuligen, von Basidiolen kaum unterscheidbaren sterilen Zellen, durchsetzt mit einzelnen reifen Basidien; Lamellentrama: Zellen schmal und farblos; Basidien: 4-sporig, farblos, ganz vereinzelt mit grüngelbem Pigment, Maße: Sporen: amygdaloid bis subcitriform, unterm Apikulus abgeflacht oder mit schwacher Depression und stets mit deutlich ausgeprägter Plage, apikal schmal gerundet, oft schwach ausgezogen, isoliert warzig, Warzen ziemlich regulär, mittelgrob, mäßig hoch, Sporen im Umriss grob rau; Maße: 9,8 x 5,7 (9,1-10,3 x 5,3-6,0), Q=1,74 (1,65-1,83), 20 Sp. gemessen;

Nr. 38: Cortinarius collocandoides Remaux

Zur Bestimmung: Unklar. Mit dem Schlüssel in JEC 2014 bestimmt. Nach der Beschreibung dort hat C. collocandoides auch die tendenziell schlankeren und längeren Sporen als die Verwechslungsart C. subpurpurascens.

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Funddaten: 08.10.2019; Höhe: ca. 700 m; Italien, Toskana, Castiglion Fiorentino, Ansina, in der Nähe der Ortschaft Poggioni, in einem Eichen-Kastanien-Wald am Nordhang; bei Eiche und Kastanie; gesellig (über 10 Fk);
Fk relativ groß und robust; Stiel: basal keulig, nicht zugespitzt; Lamellen: blau, auf Druck sofort violett verfärbend; Fleisch: im Schnitt rasch violett verfärbend; Mikromerkmale vom Exsikkat: Sporen: schlank ellipsoid, unterm Apikulus abgeflacht, selten mit schwacher Depression, apikal mittelbreit gerundet, stumpf stachelwarzig, Warzen mittelgrob und isoliert, stumpf und bis 1 µm überstehend; Maße: 9,6 x 5,3 (9,1-10,6 x 4,8-5,6), Q=1,83 (1,71-1,94), 20 Sporen gemessen;

Nr. 39: Cortinarius maculatocaespitosus Bidaud

Zur Bestimmung: Durch Sequenzanalyse (ITS) bestimmt.

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Funddaten: 18.10.2019; MTB 8135-4-1-4, 750 m; Koordinaten: 11° 36' 52,55'' E; 47° 49' 27,47'' N; D-By-Landkreis Bad-Tölz/Wolfratshausen, Gemeinde Sachsenkam, Kirchsee, Schelmbüchl; Mischwald (Tanne, Fichte, Buche) über Würmmoräne; bei großen Tannen und Buchenverjüngung; gesellig (>10 Fk), im ganzen Waldgebiet bei Tanne sehr häufig;
Hut: bis ca. 8 cm breit, schleimig und klebrig, glatt, jung einheitlich schokoladenbraun, dann über olivbraun zu olivgelb verblassend, oft konzentrisch gezont und schwach wasserstreifig; Stiel: bis 8 x 1,8 cm, basal spindelig-keulig und dann etwas ausspitzend, undefinierbar schmutzig graubeige, an der Spitze seidig glänzend; Velum dünn, blass olivgelblich, eher unauffällig; Lamellen: mit Burggraben beit angewachsen, jung sehr dunkel und düster olivbraun, reif normal olivbraun; Fleisch: siehe Schnittbild, in der Stielspitze vielleicht mit minimalem Blauton; Geruch: schwach; Geschmack: bitter; KOH (40%): am Stielvelum olivgrün bis olivgelb, sonst negativ (blass braun); Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Dicke Ixocutis, Zellen teils intakt, teils gelifiziert, mit unauffälliger, vermutlich schwach inkrustierender, sehr blasser Pigmentierung; Hypoderm schwach ausgeprägt, ohne auffällige Pigmentierung; Sporen: subglobos, mittelgrob warzig, im Umriss grob rau, Warzen stumpf bis abgerundet, oft zu kurzen Graten verlängert, vor allem apikal deutlich überstehend; Maße: 7,9 x 6,6 (7,3-8,4 x 6,2-6,9), Q=1,21 (1,09-1,26), 20 Sp. gemessen;

Nr. 40: Cortinarius infractus (Pers.: Fr.) Fr. s.l.

Zur Bestimmung: Sektion Infracti. Kleinsporige Laubwaldkollektion mit stark eingewachsen faserigen Hüten. Entspricht in der ITS dem Neotypus von C. infractus.

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Funddaten: 30.10.2019; MTB 6022-2-1-4, 500 m; Koordinaten: 9° 27' 9,22'' E; 49° 58' 43,64'' N; D-By-Landkreis Main-Spessart, Gemeinde Forst Lohrerstraße, nahe Forsthaus Lohrer Straße; Mischwald (Buche, Eiche) über Buntsandstein; bei großen Buchen und Eiche; gesellig (ca. 5 Fk); verges. mit Hebeloma sinapizans und Tricholoma sulphureum;
Hut: bis 9 cm breit, stark eingewachsen faserig, auffallend dunkel und düster; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Epikutis als Ixotrichoderm (bis ca. 200 µm dick), Zellen meist aufsteigend, teils völlig intakt, teils gelifiziert, mit auffallend vielen apikal zylindrischen oder schlank keuligen Endzellen, Zellbreite ca. 2,5-6,5, Endzellen ca. 4-6 µm; Hypoderm schwach entwickelt, aber mit deutlicher Struktur aus voluminösen selten über 10 µm breiten dickwandigen Zellen; Pigment generell unauffällig, nur vereinzelt mit blassen Inkrustationen; Lamellenschneide: +/- fertil; Lamellentrama: fast farblos, Zellen eher schmal; Basidien: 4-sporig, vereinzelt blass braun pigmentiert, Maße: ca. 25-39 x 7-8,5; Sporen: subglobos, am Apikulus fast konisch zugespitzt, stachelwarzig; Warzen meist fein, aber hoch und stumpf, gelegentlich auch etwas gröber oder zu kurzen Graten verlängert, am Umriss bis ca. 0,5 µm überstehend; Maße: 7,1 x 5,7 (5,9-7,7 x 4,8-6,2), Q=1,25 (1,16-1,38), 20 Sp. gemessen;

Nr. 41: Cortinarius gentianeus Bidaud

Zur Bestimmung: Sektion Caerulescentes. C. caesiostramineus, wie ich diese Pilze früher nannte, wurde offenbar synonymisiert. Eine Aufsammlung mit milder Huthaut. Die in Persoonia 33 (2014) beschriebene Schwesterart C. cremeiamarescens könnte das genauso gut sein. Die in Persoonia 33 erläuterte Unterscheidung anhand der Sporenmaße und HDS-Eigenschaften erscheint mir nicht ausreichend schlüssig. So gibt Bidaud in der Originalbeschreibung von C. gentianeus gerade sehr kleine Sporen von 6-8 x 4-5 an. Wurde eigentlich der Typus von C. caesiostramineus (nach Originalbeschreibung mit Sporen von 9-10 x 5-5,5!) sequenziert? Der wohl ähnliche C. leucophanes, der ebenfalls im trockenen Kiefernwald vorkommt, hat kleinere Sporen.

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Funddaten: 09.11.2019; MTB 7934-1-1-2, 565 m; 11° 21' 11,82'' E, 48° 5' 41,04'' N; D – By – Landkreis Starnberg, Gemeinde Krailling, ehemaliges Pionierübungsgelände Krailling; Trockenrasen, Kiesfluren und halboffene Sukzessionsflächen über würmeiszeitlichen Schottern; an relativ offener Stelle bei größeren Kiefern und krüppeligen Fichten; gesellig (>10 Fk), auch an anderer Stelle im Gelände gesichtet;
Habitus: insgesamt eher schmächtige Art, die im Habitus und durch die hellen, gedrängten Lamellen an einen der weißen Schleimfüße erinnert; Hut: bis 4,5 cm breit, schleimig bis klebrig, fein eingewachsen faserig, oft etwas glasig durchscheinend wirkend, elfenbeinweiß, am Scheitel bisw. cremegelb bis sandgelb; Stiel: bis 5,5 x 0,8 cm, basal keulig bis ungerandet knollig, cremeweiß, an der Spitze jung blassblau; Lamellen: variabel angewachsen (gerade, ausgebuchtet, aufsteigend), sehr gedrängt, jung graubeige, reif hell ockerbraun, honigbraun; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: schwach aromatisch; Geschmack: Huthaut und Fleisch mild; KOH (40%): an allen Teilen negativ; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: duplex; Epicutis dick, als Ixocutis entwickelt, Zellen großteils gelifiziert, intakte hyalin und mit typisch schaumig-granulärem Inhalt; Hypoderm entwickelt, Zellen ca. 10-25 µm breit, mit hellgelbem Dickwandpigment; Sporen: amygdaloid bis subcitriform, apikal nur gelegentlich schwach ausgezogen, schwach warzig, im Umriss rau; Maße: 7,9 x 4,7 (7,1-8,7 x 4,3-5,0), Q=1,70 (1,51-1,81), 20 Sp. gemessen;

Nr. 42: Cortinarius barbatus (Batsch: Fr.) Melot

Zur Bestimmung: Sektion Vibratiles. Mit FN geschlüsselt. Unkritisch.

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Funddaten: 03.10.2019; MTB 7935-1-3-4, 550 m; 11° 31' 31,22'' E, 48° 3' 11,58'' N; D-By-Landkreis München, Gemeinde Grünwald, östliche Isarleite, nördlich der Grünwalder Brücke; Buchenwald über mindeleiszeitlichen Deckenschottern und Hangrutschen (Nagelflu, meist Kalkstein); bei großen Buchen in der Laubstreu; gesellig (3 Fk);
Habitus: insgesamt eher schmächtige Art, die im Habitus und durch die hellen, gedrängten Lamellen an einen der weißen Schleimfüße erinnert; Hut: bis 6,4 cm breit, flach gewölbt, schleimig und klebrig, unter der Schleimschicht wie be-reift, zum Rand hin feinst eingewachsen faserig (oder mit dunklerem Netzmuster zwischen der Bereifung, mit radialen Wasserstreifen, hell elfenbeinweiß; Stiel: bis 5,5 x 2 cm, in der unteren Hälfte spindelig erweitert und dann ausspitzend, in der unteren Hälfte jung schleimig, dann schwach klebrig, cremefarben; Lamelle: aufsteigend und eher schmal angewachsen, gedrängt, beige; Schneiden +/- glatt; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: im Schnitt schwach rafanoid, dann mit schwach fruchtiger Komponente; Geschmack: Huthaut sehr bitter, Fleisch deutlich bitter; Mikromerkmale vom Exsikkat: Sporen: amygdaloid bis subamygdaloid, apikal schmal gerundet, mittelgrob warzig, im Umriss grob rau; Maße: 7,4 x 4,3 (6,5-8,2 x 3,6-4,6), Q=1,74 (1,55-1,95), 20 Sp. gemessen;

Nr. 43: Cortinarius chrysolitus Kauffm.

Zur Bestimmung: Sektion Dermocybe. Aufgrund der Synonymisierung in CFP E32 trenne ich C. huronensis nicht mehr ab. Im AdC ist C. huronensis mit oranger Stielbasis abgebildet. Die KOH-Reaktion von LTr und Hymenium am Exsikkat ist möglicherweise nicht konstant. Makroskopisch sind diese Aufsammlungen mit oliv getönten Lamellen und relativ kleinen Sporen ziemlich einheitlich. C. tubarius (im AdC C. subfusipes) hat mehr rotbraune Hutfarben, eher gelb dominierte Lamellen und größere Sporen, wächst außerdem wohl bevorzugt bei Birke.

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Funddaten: 15.08.2019; MTB 8533-1-2-3, 1140 m; Koordinaten: 11° 12' 27,57'' E; 47° 28' 44,21'' N; D-By-Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Krün, Klais, im Fichtenmoor zwischen Hirzeneck und Köchelgraben; Niedermoor mit lockerem Fichtenbestand; bei jungen Fichten, gesellig im Sphagnum (ca. 5 Fk);
Habitus: insgesamt eher schmächtige Art, die im Habitus und durch die hellen, gedrängten Lamellen an einen der weißen Schleimfüße erinnert; Hut: bis 3,5 cm breit, jung halbkugelig, dann gewölbt und mit schwach ausgeprägtem Buckel, trocken und matt, meist kleinschuppig, zum Rand hin filzig, hell olivbraun; Stiel: bis 10 x 0,9 cm, basal spindelig-keulig erweitert, hohl, längsfaserig, etwas heller als der Hut, olivgelb, an der Basis weißlich überzogen; Velum am Stiel wenig auffällig, angedrückt faserig, blass olivbräunlich; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, gedrängt, dunkel olivgrün bis olivbraun, Schneiden reif etwas heller abgesetzt und schartig; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: rafanoid; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: nahe dem Hutscheitel ziemlich zerfleddert mit vereinzelten Endzellen, Zellen relativ breit (ca. 6-9), stellenweise mit querstreifig inkrustierendem gelbbraunem Pigment; Lamellenschneide: substeril, mit vielen sterilen, basidiolenartigen Zellen, dazwischen auch einzelne Basidien, hyalin, nahe der Schneide und auch an der Fläche mit amorphen Agglomerationen leuchten gelben Pigments, das aber nicht in einzelnen Zellen lokalisiert werden kann; Lamellentrama: gelblich pigmentiert, nicht auffallend inkrustiert, eher mit plackenartigen Anlagerungen; Basidien: 4-sporig, teilweise mit granulärem gelbem Pigment; Sporen: subamygdaloid bis amygdaloid, am Apex schmal bis mittelbreit gerundet, meist mit schwacher suprahilarer Depression, fein warzig, Warzen fein und nur schwach überstehend (apikal bisw. auch stärker), Maße: 7,9 x 4,8 (7,3-8,7 x 4,5-5,3), Q=1,64 (1,55-1,85), 20 Sp. gemessen;

Nr. 44: Cortinarius leproleptopus Chevassut & Rob. Henry

Zur Bestimmung: Sektion Leprocybe. Unkritisch. Dargestellt z.B. im AdC Pl. 574-575 (auch als C. psittacinus).

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Funddaten: 01.11.2019; MTB 6024-1-2-3, 310 m; Koordinaten: 9° 42' 48,45'' E; 49° 59' 4,49'' N; D-By-Landkreis Main-Spessart, Gemeinde Karlstadt, Karlburg, NSG Mäusberg; Mischwald (Eiche, Buche, Kiefer, Wacholder) auf extrem magerem Boden über Muschelkalk; bei Eiche und Buche, gesellig (3 Fk);
Habitus: insgesamt eher schmächtige Art, die im Habitus und durch die hellen, gedrängten Lamellen an einen der weißen Schleimfüße erinnert; Hut: bis 7 cm breit, samtig, trocken, olivgelb; Stiel: bis 8 x 1,4 cm, basal keulig; Velum gelb, anliegend, mit Abrisszone; Lamellen: schwach aufsteigend angewachsen, mäßig gedrängt, hell olivbraun, reif lebhaft rostorange; Fleisch: cremeweiß; Geruch: rafanoid; KOH (40%): am Hut kastanienbraun, am Fleisch blass olivbraun, in der Basis dunkler olivbraun; am Stielvelum kastanienbraun; Mikromerkmale vom Exsikkat: Sporen: breit ellipsoid, apikal sehr breit gerundet, kräftig warzig im Umriss grob rau, Warzen überwiegend mittelgrob, oft zu kurzen Graten verbunden und bisw. sogar gratige Muster bildend, abgerundet und nicht sehr hoch, schwach überstehend; Maße: 7,4 x 5,7 (6,8-8,2 x 5,3-5,9), Q=1,31 (1,23-1,49), 20 Sp. gemessen;