Bolbitiaceae 2020

Nr. 1: Conocybe cf. brunneidisca (Murill) Hauskn.

Zur Bestimmung: Mit FE11 geschlüsselt. Das Habitat passt nicht so recht, wenngleich Reste von Wildschweindung im Forstenrieder Park natürlich nie ganz auszuschließen sind. C. hexagonospora hat deutlich kleinere Sporen, C. velutipes soll niemals submitraförmige oder gar schwach eckige Sporen haben.

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Funddaten: 20.06.2020; MTB 7934-4-2-4, 620 m; Koordinaten: 11° 28' 57,64'' E, 48° 2' 8,86'' N; D – By – Landkreis München, Gemeinde Forstenrieder Park, Buchenhain, am Rand eines Hainbuchenwäldchens; Mischwald (Buche, Hainbuche, Sukzession in ehemaligem Fichtenwald) über Rissmoräne; auf Erde; einzeln;
Hut: 1,8 cm breit, ungestreift, mit feinen Härchen besetzt; Stiel: kleinknollig; ganz bereift und feinst behaart; im Übrigen siehe Fotos; Mikromerkmale vom Exsikkat: Stielbereifung: aus keuligen bis knubbeligen Zellen, Elefantenrüsseln und Haaren, ohne lecythiforme Zellen; Cheilozystiden: lecythiform, mit kleinen Köpfchen, ca. 19-25 x 8-8,5 x 3,8-4,8; Basidien: 4-sporig; Sporen: in Seitenansicht schmal ellipsoid, deutlich abgeplattet und in Frontansicht mitraförmig, seltener hexagonal, ziemlich dickwandig und dunkel orangebraun in KOH, mit bis knapp 2 µm breitem KP, Maße lateral 10,6 x 6,1 (10,3-11 x 5,8-6,3), Q=1,75, 10 Sp. gemessen, frontal 10,3 x 7,0 (9,6-10,8 x 6,5-7,5), Q=1,47, 20 sp. gemessen, insgesamt, 10,4 x 7,0 x 6,1 (9,6-11 x 6,5-7,5 x 5,8-6,3);

Nr. 2: Conocybe hexagonospora Hauskn. & Enderle

Zur Bestimmung: Mit FE11 geschlüsselt. die Sporen sind etwas schmäler als in der Monografie angegeben, doch aufgrund der in Frontansicht oft mitraförmigen oder gar eckigen Sporen lässt sich die Kollektion kaum anders schlüsseln. C. brunneidisca hat viel breitere Sporen. C. velutipes hat viel längere Sporen. C. sienophylla bevorzugt sonnenexponierte Wiesenstandorte und hat keine linsenförmig abgeplatteten Sporen. C. rostellata hat ebenfalls nicht abgeplattete und außerdem dünnwandige, in KOH hellere Sporen.

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Funddaten: 27.08.2020; MTB 8136-4-3-1, 780 m; 11° 45' 18,26'' E, 47° 49' 22,54'' N; D – By – Landkreis Miesbach, Gemeinde Warngau, Taubenberg, Sulzgraben; Bergmischwald (Tanne, Fichte, Buche) über Oberer Süßwassermolasse (Mergel, Sandmergel und Konglomerate); auf feuchter steiniger Erde unter Pestwurz und Springkraut; gesellig (4 Fk); verges. mit Entoloma winterhoffii;
Hut: bis 1 cm breit, kegelig, komplett oder nur am Scheitel mit feinen Härchen besetzt, ungestreift, am Scheitel olivbraun, zum Rand hin immer heller, beige; Stiel: bis 30 x 1 mm, basal kleinknollig, beige, auf ganzer Länge fein bereift und behaart; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, mäßig gedrängt, ockerbraun, Schneiden weißflockig; Mikromerkmale vom Exsikkat: Stielbereifung: aus knubbeligen, keuligen, spindeligen oder sublageniformen Zellen sowie Elefantenrüsseln und langen Haaren; Cheilozystiden: lecythiform mit kleinen Köpfchen; Basidien: 4-sporig; Sporen: in Seitenansicht schmal ellipsoid, in Frontansicht breit ellipsoid bis submitriform oder schwach hexagonal, deutlich dickwandig, aber nur ockergelb bis hell ockerbraun in KOH, KP ca. 1-1,3 µm breit; Maße: lateral 8,4 x 5,2 (7,5-9,2 x 4,9-5,5), Q=1,62 (20 Sp. gemessen), frontal 8,6 x 5,8 (8,0-9,0 x 5,1-6,2), Q=1,49 (20 Sp. gemessen); insgesamt 8,5 x 5,8 x 5,2 (7,5-9,2 x 5,1-6,2 x 4,9-5,5);

Nr. 3: Conocybe subpallida Enderle

Zur Bestimmung: Die blassen Hutfarben, fehlende Streifung, dünnwandige Sporen, langhalsige Kaulozystiden sowie die zumindest makroskopisch festgestellten apikalen Stielhärchen sprechen sehr für diese Art. C. tenera und C. subalpina haben dunklere Hutfarben und normalhalsige Kaulozystiden.

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Funddaten: 02.10.2020; MTB 7031-4-2-1, 480 m; 10°58'24.29"E, 48°56'19.07"N; D – By – Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, Gemeinde Pappenheim, im Hangwald oberhalb der Altmühlschleife nördlich der Stadt; Buchenmischwald mit Hainbuche, Kiefer, Eiche und Spitzahorn über Kalk (Dickbankkalke, Weißer Jura); bei Buche auf einem erdigen Pfad, terrestrisch, einzeln;
Hut: 1,1 cm breit, ungestreift, mit feinen Härchen besetzt (Lupe), beige, am Scheitel etwas dunkler ockerbraun; Stiel: 3,5 x 0,1 cm, basal kleinknollig, cremebeige, auf ganzer Länge bereift, nur apikal und sehr sporadisch mit längeren, abstehenden Härchen besetzt; Lamellen: aufsteigend, gedrängt, honigbraun, Schneiden weiß; Geruch: unauffällig; Mikromerkmale vom Exsikkat: Ammoniakreaktion: spontan negativ, Stielbereifung: ausschließlich aus lecythiformen Kaulozystiden, diese büschelig angeordnet und mit kleinen Köpfchen; Kaulos ca. 19-31 x 10-11 x 3,5-5; Cheilozystiden: lecythiform mit kleinem Köpfchen, z.B. 22x7,5x4,5, 21x7,5x4,5; Basidien: 4-sporig; ca. 24-27 x 7,5-9; Sporen: schlank amygdaliform, dünnwandig (mit einfacher Wand), ockergelb in KOH, KP deutlich, um 1 µm breit, Maße: 10,4 x 5,6 (9,4-11,2 x 5,3-5,9), Q=1,86 (1,76-1,96), 20 Sp. gemessen;

Nr. 4: Conocybe rickeniana Singer ex P.D. Orton

Zur Bestimmung: Mit FE11 geschlüsselt. Die Unterscheidung von C. juniana var. sordescens erscheint eher subtil: Letztere sollte weniger freudige Hutfarben, etwas schlankere, dickwandigere Sporen sowie schlankere Cheilozystiden aufweisen.

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Funddaten: 08.10.2020; MTB 7325-4-4-2, 600 m; 9° 59' 54,35'' E, 48° 36' 52,71'' N; D - BW – Landkreis Heidenheim, Gemeinde Gerstetten, Sontbergen, Schwäbische Alb; mit Schafen beweidete Heide mit Eichenbestand über Kalk; bei Eiche und Weißdorn auf Erde; gesellig (4 Fk);
Hut: bis 1,5 cm breit, ockergelb mit ockerbraunem Scheitel, ungestreift, hygrophan, graubeige verblassend, ohne auffallende Härchen (eher schwach bereift); Stiel: bis 5 x 0,15 cm, basal kleinknollig, auf ganzer Länge bereift, nicht behaart; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, mäßig gedrängt bis entfernt, honigbraun; Mikromerkmale vom Exsikkat: Stielbereifung: ausschließlich aus lecythiformen Kaulozystiden; diese dickbauchig und mit großen Köpfchen, ca. 30-39 x 11-16 x 6,5-8,5; Cheilozystiden: ca. 18-28 x 7,5-14 x 3,5-7, Köpfchen im Mittel über 5 breit; Basidien: 4-sporig; Sporen: amygdaliform, schwach dickwandig (Wand beim Fokussieren meist doppelt), ockergelb in KOH, KP deutlich, um 1 µm; Maße: 9,1 x 5,1 (8,3-9,9 x 4,7-5,5), Q=1,78 (1,65-1,90), 20 Sp. gemessen;

Nr. 5: Conocybe subovalis Kühner & Watling

Zur Bestimmung: Mit FE11 geschlüsselt. Aufgrund der makroskopisch sichtbaren Härchen am Stiel habe ich auch bei den Mixtae geschlüsselt, dort stößt man aber nicht auf Arten mit so großen Kaulozystiden. Außerdem ist die Präsenz einzelner Härchen im obersten Stielbereich in der Beschreibung von C. subovalis auch bestätigt.

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Funddaten: 11.10.2020; MTB 8234-1-3-1, 620 m; 11° 20' 52,1'' E, 47° 45' 44,12'' N; By – Landkreis Weilheim-Schongau, Gemeinde Penzberg, Huber See; in der Wiese auf der Südwestseite des Sees; gesellig im Gras (ca. 6 Fk);
Hut: bis 2,2 cm breit, ungestreift, am Scheitel schokoladenbraun (ziemlich düster), zum Rand hin heller graubraun; sporadisch mit Härchen besetzt; Stiel: bis 8 x 0,2 cm, basal kleinknollig, beige, apikal etwas heller, auf ganzer Länge bereift, schütter auch mit Härchen besetzt; Lamellen: aufsteigend angewachsen, gedrängt, relativ trüb ockerbraun bis olivbraun; Mikromerkmale vom Exsikkat: Stielbereifung: ausschließlich aus lecythiformen Kaulozystiden, keine Haare gesehen, Kaulozystiden dickbauchig und mit großen Köpfchen, 22-46 x 8-23 x 5-11, Köpfchen im Schnitt um 7 (17 gemessen); Cheilozystiden: lecythiform, 18-26 x 8-10 x 4-5,5, Köpfchen im Schnitt um 5; Basidien: 4-sporig, 22-26 x 9-11; Sporen: schlank ellipsoid, in Aufsicht schlank ovoid, minimal abgeplattet, dickwandig, orangebraun in KOH, KP bis knapp 2 µm breit; Maße in Seitenansicht: 12,5 x 6,8 (10,9-13,3 x 6,5-7,1), Q=1,85 (1,70-1,95), 20 Sp. gemessen;

Nr. 6: Conocybe subovalis Kühner & Watling

Zur Bestimmung: Mit FE11 geschlüsselt. Noch im Bereich der Sporenmaße läge C. juniana, die sich allerdings durch viel kleinere Fk und schwächer dickwandige Sporen unterscheidet.

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Funddaten: 17.10.2020; MTB 7934-1-1-1, 560 m; Koordinaten: 11°21'7.24"E, 48° 5'43.08"N; D – By – Landkreis Starnberg, Gemeinde Krailling, ehmaliges Pionierübungsgelände Krailling; Trockenrasen, Kiesfluren und halboffene Sukzessionsflächen über würmzeitlichen Schmelzwasserschottern; auf gemähter fetter Wiese zwischen Brennesseln; gesellig (ca. 6 Fk);
Hut: bis 3,2 cm breit, glockig, etwas scheckig und marmoriert, teils ungestreift, teils am Rand durchscheinend gestreift, ockerbraun, ockergelb bis beigegrau, hygrophan; Stiel: bis 8 x 0,2 cm, basal knollig, ockergelb, auf ganzer Länge bereift, nicht behaart; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, gedrängt, honigbraun, Schneiden weißflockig; Geruch: neutral; Mikromerkmale vom Exsikkat: Stielbereifung: fast ausschließlich aus lecythiformen Kaulozystiden, diese ca. 26-36 x 12-18 x 7,5-9,5; Cheilozystiden: lecythiform, 20-29 x 8-11 x 3,5-7, Köpfchen im Mittel über 5 breit; Basidien: 4-sporig, Sporen: schlank ellipsoid, schwach abgeplattet und in Frontansicht etwas breiter, bis submitraförmig, aber nie eckig, dickwandig, kräftig ockerbraun in KOH, KP bis 2 µm breit; Maße in Seitenansicht: 11,5 x 6,7 (10,3-12,4 x 6,2-7,2), Q=1,73 (1,63-1,80), 20 Sp. gemessen;