Hymenogastraceae 2020 (Galerina, Hebeloma, Phaeocollybia, Naucoria)

Bestimmungsliteratur: für Galerina die Schlüssel in Funga Nordica und Fungi non delineati 46, für Hebeloma Fungi Europaei 14 und 14A, für Naucoria FN und Moreau (in Horak 2005, Röhrlinge und Blätterpilze in Europa)

Nr. 1: Galerina cf. pumila (Pers.: Fr.) M. Lange var. pumila

Zur Bestimmung: Mit FN und FND46 nicht sinnvoll schlüsselbar, da die sphagnicolen Arten allesamt nicht passen: G. norvegica ist viel kleiner und hat weniger bauchige, apikal deutlich kopfig erweiterte Cheilozystiden. G. sphagnorum hat indextrinoide Sporen. G. paludosa hat jung filzige Hüte, andere Cheilozystiden und schwach dextrinoide Sporen. G. cephalotricha kann zwar im Sphagnum wachsen, ist aber viel kleiner und hat apikal überwiegend deutlich erweiterte Cheilozystiden. Die Kollektion passt makro- und mikroskopisch am besten zu G. pumila, lediglich die Cheilozystiden sind etwas schwächer bauchig. Das Foto in FND23 (S. 36) von G. pumila stimmt zu 100% überein. Es weicht also lediglich die Ökologie ab, denn G. pumila wächst normalerweise nicht im Sphagnum – vielleicht hat sie hier mal eine Ausnahme gemacht.

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Funddaten: 13.09.2020; MTB 8533-1-2-3, 1085 m; Koordinaten: 11° 12' 59,73'' E; 47° 28' 30,67'' N; D-By-Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Krün, Klais, Kranzbach; Niedermoor, im Sphagnum; gesellig (5 Fk);
Hut: bis 2,2 cm breit, halbkugelig bis gewölbt, glatt, etwas schmierig, ganz jung kastanienbraun, bald nur am Scheitel so und zum Rand hin heller honigbraun, bis zum Scheitel durchscheinend gestreift, jung am Rand mit faserigen weißen Velumresten gesäumt; Stiel: bis 6 x 0,25 cm, basal gleichdick, cremegelb bis sandgelb, apikal bereift, sonst mit weißen Velumresten überfasert; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, mäßig gedrängt, honiggelb; Schneiden weißflockig; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: schwach, unauffällig; Mikromerkmale vom Exsikkat: Cheilozystiden: dich gepackt, in der Form sehr variabel, meist irregulär zylindrisch oder lageniform, apikal nicht selten kopfig oder keulig erweitert, aber auch verschmälert, Maße: 28-48 x 5-6,5 x 3-7 (Länge x breiteste Stelle in der Mitte x Apex); Pleurozystiden: fehlend; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen, ca. 26-33 x 7-8,5, 2-sporige eingestreut (bei zwei untersuchten Fk so, Anteil ca. 5%); Sporen: amygdaloid, apikal meist subkonisch zulaufend und abgerundet, selten deutlich konisch, nie spitz, bisw. mit schwach ausgeprägter supraapikularer Depression, völlig glatt, bestenfalls minimal marmoriert, Plage undeutlich, nur in Seitenansicht durch die Eindellung erkennbar, dickwandig, nicht kalyptrat, sehr blass gelb in KOH, stark dextrinoid (dunkel rotbraun in Melzers), Maße: 10,3 x 5,5 (9,0-11,3 x 5,0-6,2), Q=1,86 (1,73-2,04), 30 Sp. gemessen, auffallend größere Sporen von 2-sporigen Basidien wurden nicht berücksichtigt;

Nr. 2: Galerina pumila (Pers.: Fr.) M. Lange var. pumila

Zur Bestimmung: Mit FN geschlüsselt. Unterschiede zur Kollektion G. cf. pumila (Kollektion Nr. 1) aus dem Sphagnum: etwas größere Sporen, die auch in Seitenansicht niemals einen Plagefleck offenbaren und längere Cheilozystiden, deren Maße auch die Angaben in FN und FND überschreiten.

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Funddaten: 08.10.2020; MTB 7326-3-2-1, 600 m; 10° 2' 51,04'' E, 48° 38' 14,27'' N; D - BW – Landkreis Heidenheim, Gemeinde Gerstetten, Erpfenhausen, Schwäbische Alb; mit Schafen beweidete Wacholderheide über Kalk; in der Wiese im Moos (Rythidiadelphus squarrosus) im Schatten einer Fichte; gesellig (ca. 10 Fk);
Hut: bis 2 cm breit, kegelig, lebhaft ockerbraun bis orangebraun, zum Rand hin heller gelb, bis zum Scheitel durchscheinend gestreift; Stiel: bis 5,5 x 0,2 cm, basal gleichdick und auf Moostrieben verankert, sandgelb, im obersten Fünftel bereift, sonst ziemlich dicht weißlich überfasert; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, mäßig gedrängt, honiggelb; Schneiden weißflockig bis weiß gezähnelt; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: schwach, nicht signifikant; Mikromerkmale vom Exsikkat: Cheilozystiden: dicht gepackt, +/- zylindrisch, mit nur schwach ausgeprägtem oder fehlendem Bauch und mit schlank keulig bis deutlich kopfig erweitertem, seltener gleichdickem Apex, Maße: 37-71 x 4,5-6,5 x 5-9 (Länge x Bauch x Apex); Pleurozystiden: fehlend, bei einem Fk auch in Schneidennähe Zystiden gefunden, allerdings in Clustern, die darauf hindeuten, dass es sich um Cheilozystiden handelt; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen, ca. 25-28 x 8-9; Sporen: amygdaloid, mit schmal gerundetem Apex, bisw. mit schwach ausgeprägter supraapikularer Depression, in KOH gelb, dickwandig, völlig glatt und ohne Plage, nicht kalyptrat, stark dextrinoid (dunkel rotbraun in Melzer); Maße: 10,8 x 5,6 (10,0-11,9 x 5,2-6,0), Q=1,93 (1,80-2,04), 20 Sp. gemessen;

Nr. 3: Galerina ampullaceocystis P. D. Orton

Zur Bestimmung: Mit FN und FND46 geschlüsselt. Sehr ähnlich ist wohl G. cinctula, die jedoch Cheilozystiden mit breiterem Hals und größeren Köpfchen sowie stärker ornamentierte, nach FND33 auch nur schwach dextrinoide Sporen aufweist. Ludwig (Kompendium) zeichnet die Sporen von G. cinctula sogar mit ziemlich groben Warzen, während z.B. Watling (1993) sie als fein punktiert angibt.

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Funddaten: 20.06.2020; MTB 7934-4-2-4, 620 m; Koordinaten: 11° 28' 57,64'' E, 48° 2' 8,86'' N; D – By – Landkreis München, Gemeinde Forstenrieder Park, Buchenhain; Mischwald (Buche, Hainbuche, Sukzession in ehemaligem Fichtenwald) über Rissmoräne; an der Schnittstelle eines morschen, starken Fichtenstamms (sehr wahrscheinlich Nadelholz, aber nicht 100%ig sicher); gesellig (2 Fk);
Hut: bis 7 mm breit, der junge konvex, der ältere deutlich genabelt, trocken, bis zum Scheitel stark durchscheinend gestreift, ockergelb bis ockerbraun; ohne Velumreste; Stiel: bis 1,5 cm lang und gut 1 mm breit, apikal bereift, stielabwärts sporadisch weißlich überfasert; ockergelb; Lamellen: leicht aufsteigend, oft etwas ausgebuchtet und breit angewachsen, entfernt (ca. 15 erreichen den Stiel), ockergelb, Schneiden fein weißlich abgesetzt, aber nicht flockig; Geruch: ein bisschen rauchig-süßlich (?); Mikromerkmale vom Exsikkat: Cheilozystiden: dicht gepackt, tibiiform mit langem, gelegentlich sogar extrem langem schlankem Hals und winzigem, oft nur schwach abgesetztem Köpfchen, in KOH sporadisch mit Schleimkappe, Maße: 30-43 x 7-9,5 x 1,5-2,5 x 2-3,3 (Länge x Bauch x Hals x Köpfchen), mit Schnallen; Basidien: 2-sporig, mit Schnallen, ca. 26-28 x 7; Sporen: amygdaloid, fein punktiert warzig, im Umriss glatt, nicht kalyptrat, mit deutlich ausgeprägter Plage (nur in Seitensansicht durch die Eindellung unterm Apikulus ersichtlich), ockergelb in KOH, stark dextrinoid (dunkel rotbraun in Melzer), Maße: 11,4 x 6,0 (10,6-12,7 x 5,6-6,3), Q=1,91 (1,74-2,05), 20 Sp. gemessen, vereinzelt finden sich Sporen mit Maßen über 14 x 7, die aber vermutlich von 1-sporigen Basidien stammen.

Nr. 4: Galerina tibiicystis (G.F. Atk.) Kühner

Zur Bestimmung: Ich folge hier Gulden (2012) in FN. Zwar liegt die mittlere Breite der Sporen knapp unter 6 mm, sie sind aber breiter und gedrungener als bei G. hybrida, apikal weniger spitz und ohne Kallus. Zudem ist die Stielspitze bei diesen jungen Fk deutlich dunkler als die Lamellen, was Gulden ebenfalls als Schlüsselmerkmal führt.

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Funddaten: 02.09.2020; MTB 8533-1-2-3, 1085 m; Koordinaten: 11° 12' 57'' E; 47° 28' 42,78'' N; D-By-Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Krün, Klais, Kranzbach, Köchelgraben; sehr nasse Moorwiese, Niedermoor, im Sphagnum; gesellig (3 Fk);
Hut: bis 9 mm breit, halbkugelig bis gewölbt, glatt, etwas schmierig, speckig glänzend, olivgelb, Scheitel etwas dunkler; bis zum Scheitel schwach durchscheinend gestreift; Stiel: bis 4,5 x 0,15 cm, apikal schwach bereift, sonst kahl, schmierig, etwas heller olivgelb; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, entfernt (ca. 15 erreichen den Stiel), stark untermischt, hell gelb, Schneiden fein weißflockig; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: schwach, unauffällig; Mikromerkmale vom Exsikkat: Cheilozystiden: tibiiform, oft gegabelt, ca. 27-46 x 4,5-8 x 3-4 (Länge x Bauch x Köpfchen); Basidien: 4-sporig, mit Schnallen; Sporen: subamygdaloid, in Frontansicht ovoid, mit verschmälertem, aber gerundetem Apex, ziemlich dicht und grob warzig, im Umriss deutlich rau, Maße: 9,4 x 5,8 (8,3-10,8 x 5,4-6,5), Q=1,62 (1,50-1,70), 20 Sp. im Lamellenpräparat gemessen;

Nr. 5: Galerina hybrida Kühner

Zur Bestimmung: Im Vergleich zur G. tibiicystis aus Klais (Kollektion Nr. 4) sind die Sporen kleiner, schlanker, apikal spitzer und mit Kallus, die Zystiden länger mit schmalerem Bauch und dickerem Köfpchen, die Fk freudiger gefärbt und viel größer.

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Funddaten: 10.09.2020; MTB 8533-1-1-4, 1090 m; Koordinaten: 11° 11' 51,5'' E; 47° 28' 32,62'' N; D-By-Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Krün, Elmauer Alm, "Am Berg"; Moorwiese (Niedermoor); mitten in der nassen Moorwiese im Sphagnum; gesellig (ca. 10 Fk);
Hut: bis 2,4 cm breit, jung kegelig, dann gewölbt, als mit aufgebogenem Rand, trocken, glatt, etwa bis zur Mitte durchscheinend gestreift, lebhaft orangebraun; hygrophan; Stiel: bis 6,5 x 0,3 cm, basal gleichdick und tief im Sphagnum steckend, gelb, zur Basis hin braun, jung in der oberen Hälfte weißlich überfasert, bald verkahlend; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, mäßig entfernt (ca. 23 erreichen den Stiel), untermischt, bauchig, honiggelb; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: schwach aromatisch, kein Mehl; Mikromerkmale vom Exsikkat: Cheilozystiden: tibiiform, bisw. gegabelt, Köpfchen bisw. mit Schleimkappe, ca. 40-63 x 5-6,5 x 4-5,5; Pleurozystiden fehlend; Sporen: schlank amygdaloid, apikal oft etwas ausgezogen und mit Kallus, grob warzig, mit Plage, Maße: 8,9 x 5,0 (8,2-9,5 x 4,7-5,4), Q=1,76 (1,60-1,90), 20 Sp. im Lamellenpräparat gemessen;

Nr. 6: Galerina triscopa (Fr.) Kühner

Zur Bestimmung: Mit FN geschlüsselt. Unkritisch. Wächst also auch an Laubholz.

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Funddaten: 05.09.2020; MTB 7031-4-2-1, 490 m; 10° 58' 17,31'' E, 48° 56' 17,69'' N; D – By – Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen, Gemeinde Pappenheim, im Hangwald oberhalb der Altmühlschleife nördlich der Stadt; Eichen-Hainbuchenwald mit Waldkiefer über Kalk (Dickbankkalke, Jura); auf starkem finalmorschem, übermoostem, liegendem Laubholzstamm (vermutlich Hainbuche, evtl. Eiche), gesellig (4 Fk);
Hut: bis 6 mm breit, mit stark vorgezogenem, fast spitzem, etwas glasigem, warzenförmigem Buckel, rehbraun bis honigbraun, bis zum Scheitel durchscheinend gestreift; Stiel: bis 1,5 cm lang und knapp 1 mm dick, ockerbräunlich, apikal schwach bereift, sonst weiß überfasert; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, entfernt (14 erreichen den Stiel), bauchig, honigbraun, weißlich gezähnelt (möglicherweise durch Cheilozystidencluster so); Geruch: unauffällig; Mikromerkmale vom Exsikkat: Cheilozystiden: lageniform mit kopfigem Apex, ca. 30-37 x 5-7 x 3,5-4,5 (Länge x Bauch x Apex); Basidien: 4-sporig, mit Schnallen; Sporen: amygdaloid mit konischem Apex, grob warzig mit Plage, Maße: 6,9 x 4,3 (6,5-7,2 x 4,0-4,5), Q=1,62, 10 Sp. im Lamellenpräparat gemessen;

Nr. 7: Galerina vittiformis (Fr.) Singer sl.

Zur Bestimmung: In FN könnte man aufgrund des Velums am Hutrand auch zu G. minima gelangen. Dazu würde passen, dass die Stiele nur im oberen Drittel bereift sind. Allerdings sollte diese Art auch Velumreste am Stiel aufweisen – was hier nicht der Fall ist. In FND46 klar als G. vittiformis auszuschlüsseln und dort wird auch betont, dass diese Art jung am Hutrand Velumreste aufweist und dieses Merkmal generell sehr variabel ist.

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Funddaten: 13.09.2020; MTB 8533-1-2-3, 1085 m; Koordinaten: 11° 12' 59,98'' E; 47° 28' 30,88'' N; D-By-Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Krün, Klais, Kranzbach; Niedermoor, zwischen Sphagnum, anderen Moosen und Sonnentau; gesellig (ca. 10 Fk);
Hut: bis 1,2 cm breit, honigbraun, stark hygrophan; bei jungen Fk am Rand mit faserigen weißen Velumresten; Stiel: bis 5 cm lang und 1 mm breit, honiggelb, nur im oberen Drittel bereift, sonst kahl, ohne Velumreste; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, entfernt (ca. 12 erreichen den Stiel), honigbraun, Schneiden weißflockig; Geruch: schwach, unauffällig; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: ohne Pileozystiden; Cheilozystiden: dicht gepackt, überwiegend lageniform, aber sehr variabel, apikal oft kopfig, ca. 38-61 x 7-13 x 3-8 (Länge x Bauch x Apex); Pleurozystiden: spärlich, lageniform, z.B. 60 x 14; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen; Sporen: sehr breit subamygdaloid, apikal konisch bis abgerundet und mit Kallus, grob warzig, Warzen oft zu kleinen Schollen oder kurzen Graten verbunden, mit deutlich ausgeprägter Plage, Maße: 8,7 x 6,1 (7,8-10,1 x 5,7-6,9), Q=1,42 (1,32-1,52), 20 Sp. am Hut gemessen;

Nr. 8: Hebeloma aestivale Vesterh.

Zur Bestimmung: Mit FE14 geschlüsselt. Die relativ gedrängten Lamellen würden besser zum makroskopisch ähnlichen H. celatum passen, diese Art unterscheidet sich jedoch mikroskopisch durch viel stärker bauchige Cheilozystiden und kürzere Sporen mit nur schwach ablösendem Perispor. Auch die in FE14A beschriebene Kollektion weist etwas gedrängtere Lamellen auf.

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Funddaten: 30.09.2020; MTB 7934-3-1-2, 590 m; 11°22'16.29"E, 48° 2'17.62"N; D – By – Landkreis Starnberg, Gemeinde Starnberg, Leutstetten, Mühlthaler Würmleite; Buchenmischwald über hochwürmzeitlichen Schmelzwasserschottern; bei alten Buchen; gesellig (5 Fk); verges. mit Hygrophorus eburneus;
Hut: bis 8 cm breit (aber meist nicht so kräftig), schleimig, beige bis sandgelb, jung etwas dunkler ockerbraun, bisw. mit kleinen Wasserflecken; Stiel: bis 7 x 1,5 cm (meist viel schmächtiger), in der oberen Hälfte grob beschürfelt, schmutzig cremefarben; Lamellen: ausgebuchtet angewachsen, gedrängt (ca. 45-74 erreichen den Stiel), tränend; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: nach schwarzem Tee; Mikromerkmale vom Exsikkat: Cheilozystiden: gleichmäßig bis gestielt keulig mit schwach erweiterter Basis, Maße: 59,6 x 6,1 x 3,7 x 4,5 (45-83 x 4,0-7,3 x 3,0-4,4 x 3,5-6,1), A/M=1,66, A/B=1,39, B/M=1,22; Sporen: amygdaloid bis citriform, apikal meist etwas ausgezogen, O4, P2-P3, D3-D4, Dextrinoidität etwas ungleich im selben Präparat; Maße: 13,4 x 7,1 (12,4-14,5 x 6,3-7,5), Q=1,90 (1,75-2,06), 20 Sp. gemessen;

Nr. 9: Hebeloma pseudofragilipes Beker, Vesterh. & U.Eberh.

Zur Bestimmung: Mit FE14 geschlüsselt. Die Zystiden sind grenzwertig kurz, sonst keine Abweichungen, passt auch makroskopisch gut.

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Funddaten: 17.10.2020; MTB 7934-1-1-2, 560 m; Koordinaten: 11°21'13.79"E, 48° 5'43.89"N; D – By – Landkreis Starnberg, Gemeinde Krailling, ehmaliges Pionierübungsgelände Krailling; Trockenrasen, Kiesfluren und halboffene Sukzessionsflächen über würmzeitlichen Schmelzwasserschottern; bei Zitterpappeln und (weiter entfernt) Weide und Fichte; gesellig bis kleinbüschelig (ca. 15 Fk);
Hut: bis 5 cm breit, schleimig und klebrig, cremefarben, am Scheitel meist deutlich dunkler sandgelb bis ockerbraun, oft konzentrisch gezont, Rand bisw. schwach gerippt; Stiel: bis 6,5 x 0,9 cm, basal meist keulig erweitert, in der oberen Hälfte grob bereift, cremeweiß; Lamellen: aufsteigend und leicht abgerundet angewachsen, gedrängt (ca. 50-56 geschätzt vom Foto erreichen den Stiel), beigegrau; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: nach schwarzem Tee, eher kein Radi; Mikromerkmale vom Exsikkat: Cheilozystiden: überwiegend keulig-bauchig, Maße: 40,55 x 5,48 x 3,75 x 5,64 (35-52 x 4,9-6,1 x 2,8-4,6 x 4,1-7,7), A/M=1,50, A/B=1,01, B/M=1,51; 20 gemessen; Sporen: amygdaloid bis schlank limoniform, hellgelb in KOH, fein stachelwarzig, Perispor an vielen Sporen schwach bis mäßig ablösend, deutlich, aber nicht stark dextrinoid (ockerbraun in Melzers), O3, P1-2, D2, Maße: 10,6 x 5,7 (9,9-11,8 x 5,3-6,0), Q=1,87 (1,78-1,97), 20 Sp. gemessen;

Nr. 10: Hebeloma pseudofragilipes Beker, Vesterh. & U.Eberh.

Zur Bestimmung: Mit FE14 geschlüsselt. Ohne Abweichungen.

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Funddaten: 17.10.2020; MTB 7934-1-1-2, 560 m; Koordinaten: 11°21'13.34"E, 48° 5'43.42"N; D – By – Landkreis Starnberg, Gemeinde Krailling, ehmaliges Pionierübungsgelände Krailling; Trockenrasen, Kiesfluren und halboffene Sukzessionsflächen über würmzeitlichen Schmelzwasserschottern; bei Salix caprea und Salix spec, weiter entfernt auch Zitterpappel und Erle; gesellig in der Wiese im Gras;
Hut: bis 4,5 cm breit, schleimig und klebrig, elfenbeinweiß, am Scheitel cremegelb; Stiel: bis 8 x 0,9 cm, basal gleichdick, in der oberen Hälfte grob bereift, bisw. schütter, in Basisnähe oft grauend oder bräunend; Lamellen: ausgebuchtet angewachsen, gedrängt (ca. 50 geschätzt vom Foto erreichen den Stiel), cremegrau bis beigegrau; tränend; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: im Schnitt aromatisch nach schwarzem Tee; sonst schwach raphanoid; Sporenpulver: kakaobraun; Mikromerkmale vom Exsikkat: Cheilozystiden: überwiegend gleichmäßig keulig mit einem recht hohen Anteil (ca. 30-40%) von deutlich bauchigen, teils sogar (sub)lageniformen Zystiden, ohne auffällige Wandverdickungen; Maße: 50,3 x 5,97 x 3,37 x 5,34 (34-64 x 4,5-8,5 x 2,4-4,6 x 3,4-7,3), A/M=1,82, A/B=1,22, B/M=1,59; 20 Zystiden gemessen; Sporen: amygdaloid bis sublimoniform, apikal bisw. schwach ausgezogen, im 40er schwach bis deutlich sichtbar ornamentiert, mit recht kleinen Warzen, Perispor nur schwach, aber bei vielen Sporen ablösend, kaum dextrinoid, hellgelb in KOH, ockergelb bis hell ockerbraun in Melzer, O3, P1, D1-2, Maße: 10,4 x 5,5 (10,0-10,9 x 5,2-5,6), Q=1,90 (1,82-1,98), 20 Sp. gemessen;

Nr. 11: Hebeloma velutipes Bruchet

Zur Bestimmung: Mit FE14 geschlüsselt. Die Zystiden-Ratio würde auch zur US Crustuliniforme passen, die dort zu schlüsselnde Art H. geminatum hat jedoch gestielt-keulige, nur ganz ausnahmsweise bauchige Zystiden und nahezu oder völlig indextrinoide Sporen. Dennoch gibt es auch für H. velutipes leichte Abweichungen: Die Zystiden sind am Apex im Schnitt zu breit und die Ratio A/M dementsprechend etwas zu hoch.

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Funddaten: 31.10.2020; MTB 7934-4-4-4, 640 m, Koordinaten: 11°29'18.51"E, 48° 0'34.59"N; D – By – Landkreis München, Gemeinde Grünwalder Forst, Mühltal, Östliche Isarleite, Esterholz; Buchenmischwald über würmzeitlichen Schmelzwasserschottern im Übergangsbereich zu risszeitlichen Flussschottern; bei alten Buchen; gesellig (über 10 Fk);
Hut: bis 6,2 cm breit, klebrig und schleimig, cremebeige bis beige; Stiel: bis 7 x 0,9 cm, basal meist keulig bis knollig aufgeblasen, cremeweiß, im oberen Drittel oder bis fast zur Mitte grob weiß bereift; Lamellen: ausgebuchtet oder schwach aufsteigend und breit angewachsen, gedrängt (60-64 erreichen den Stiel), graubeige, nahe den Schneiden bräunlich fleckig, aber ohne Tröpfchen; Schneiden weißflockig, Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: im Feld raphanoid, im Schnitt nach schwarzem Tee; Mikromerkmale vom Exsikkat: Cheilozystiden: überwiegend gleichmäßig keulig, keulig-bauchige untermischt (ca. 30%), Maße: 53,65 x 9,59 x 5,27 x 6,45 (39-70 x 6,5-13,5 x 3,9-6,7 x 4,8-10,2), A/M=1,83, A/B=1,58, B/M=1,27; 20 gemessen; Sporen: amygdaloid, apikal bisw. schwach ausgezogen, schwach ornamentiert, Perispor nicht ablösend, schwach, aber deutlich dextrinoid, O2, P0, D2, Maße: 10,4 x 6,1 (8,9-11,9 x 5,5-6,8), Q=1,70 (1,60-1,83), 20 Sp. gemessen;

Nr. 12: Naucoria luteolofibrillosa (Kühner) Pilát

Zur Bestimmung: Mit FN und Moreau (in Horak) geschlüsselt. Unterscheidet sich von N. escharioides durch die stark ausgeprägten, auch am Stiel persistenten Velumreste.

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Funddaten: 22.10.2020; MTB 8332-2-1-4, 650 m; 11° 7' 23,4'' E, 47° 41' 4,92'' N; By – Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Uffing am Staffelsee, Obernacher Moos; Erlenbruch über würmzeitlichem Geschiebemergel oder späteren Bachablagerungen; bei Schwarzerle, gesellig bis büschelig (ca. 40 Fk);
Hut: bis 1,7 cm breit, flach konvex bis ausgebreitet, stark filzig überzogen, dadurch anfangs cremeweiß, später zweifarbig und in der Mitte dunkler braun durch allmähliches Verkahlen; nicht hygrophan; Stiel: bis 4 x 0,25 cm, basal gleichdick, mit sehr auffälliger Cortina-Abrisszone nur wenige mm unterhalb der Stielspitze, darunter auf beigebraunem Grund dicht weiß überfasert, in Seitenansicht dicht gegürtelt bis genattert; Lamellen: aufsteigend bis ausgebuchtet und recht breit angewachsen, bisw. auch mit Zahn kurz herablaufend, mäßig gedrängt (ca. 22-28 erreichen den Stiel), beigebraun, Schneiden weißlich und glatt; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: ganz schwach raphanoid; Geschmack: bitter; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Hyphoepithelium, Epithelium aus kugeligen bis eckigen (sub)isodiametrischen dickwandigen Zellen, im Durchmesser ca. 18-40 µm breit, darin eingeflochten einige breite hyphige Zellen (ca. 15 µm breit), über dem Epithelium eine horizontale Lage zylindrische ca. 4-10 µm breite Zellen, in der obersten Schicht ziemlich stark kollabierte bis zu 2,5 µm schmale Zellen; Pigment an den eingeflochtenen Zellen im Epithelium schwach inkrustierend, sonst parietal gelb; Cheilozystiden: polymorph, meist mit bauchigem, oft irregulär welligem Körper und langem schmalem Halsteil, oft aber auch banal fusoid ohne Hals oder lageniform, apikal immer verjüngt und ohne Köpfchen, Maße: 32-60 x 6-7,5 x 2-3,5 x 20-50 (Länge x Bauch x Halsbreite x Halslänge); Pleurozystiden: fehlend (untersucht nach Entfernen der Schneide); Basidien: 4-sporig, mit Schnallen, 26-31 x 8-9,5; Sporen: amygdaloid, apikal bisw. schwach ausgezogen, mittelgrob warzig, im Umriss grob rau, Warzen meist kaum messbar überstehend, bei einigen Sporen aber deutlich ca. 0,3-0,5 µm, indextrinoid, Maße: 9,6 x 5,1 (8,2-10,4 x 4,8-5,4), Q=1,89 (1,61-2,13), 20 Sp. gemessen;

Nr. 13: Naucoria escharioides (Fr.: Fr.) P. Kumm.

Zur Bestimmung: Mit FN und Moreau (in Horak) geschlüsselt. Moreau gibt für diese Art im Schlüssel bitteren Geschmack an.

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Funddaten: 31.10.2020; MTB 7934-4-4-2, 560 m, Koordinaten: 11°29'33.87"E, 48° 1'2.76"N; D – By – Landkreis München, Gemeinde Grünwalder Forst, Baierbrunn, Östliche Isarleite; Weidengebüsch mit eingestreuten Erlen über jüngeren Auenablagerungen; bei Weiden und Erle auf sandigem Boden; gesellig bis kleinbüschelig (ca. 8 Fk);
Hut: bis 1 cm breit, kegelig-glockig, auch reif nicht aufschirmend, minimal filzig (vor allem am Rand), nicht durchscheinend gestreift oder nur undeutlich ganz am Rand, beige bis braunbeige; Stiel: bis 3,5 x 0,25 cm, basal gleichdick, apikal sandgelb, stielabwärts immer dunkler, bis schwarzbraun; Velum sehr dünn und unauffällig, am ehesten cremegelblich; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, mäßig gedrängt, ockergelb bis bräunlichocker; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: raphanoid; Geschmack: mild; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Hyphoepithelium, mit deutlich ausgeprägtem Hypoderm aus (sub)isodiametrischen, dickwandigen, ca. 15-32 µm breiten Zellen Zellen, darüber mit einer relativ dünnen Lage aus liegenden zylindrischen, ca. 4-10 µm breiten Zellen, zum Teil hyalin, stellenweise auch mit olivbraunem Pigment (diffus, vermutlich parietal), in tieferen Schichten auch mit querstreifigen Inkrustationen; Cheilozystiden: ziemlich gleichmäßig bauchig mit langem schlankem Hals und meist kleinem Köpfchen, Maße: 40-68 x 6,5-10 x 1,8-2,9 x 16-44 (Länge x Bauch x Halsbreite x Halslänge); Sporen: amygdaloid, apikal meist schwach papilliert, relativ grob warzig, im Umriss stumpf warzig, Warzen mittelgrob und stump, bis ca. 0,5 µm überstehend, Maße: 10,4 x 5,8 (9,4-11,1 x 5,5-6,1), Q=1,79 (1,68-2,02), 20 Sp. gemessen;

Nr. 14: Naucoria cf. badia Murrill

Zur Bestimmung: Mit dem Alnobetula-Schlüssel in Moreau (2013, „Three new species of Alnicola“) geschlüsselt und in der Arbeit von Moreau (2013) über den A. badia-Komplex verglichen. Die einzige Abweichung zur Beschreibung von Moreau ist die Breite der Cheilozystiden, die dort mit lediglich 4,5-8 µm angegeben ist. In den Schlüsseln von FN und Moreau (in Horak) stößt man auch auf N. sphagneti, die wohl ganz ähnliche Sporen hat, aber offenbar vorwiegend im Torfmoos bei Schwarzerle wächst.

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Funddaten: 22.10.2020; MTB 8332-2-2-3, 660 m; 11° 7' 31,2'' E, 47° 40' 53,28'' N; By – Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Uffing am Staffelsee, Obernacher Moos; Übergangsmoor; am Wegrand in der Mooswiese, bei Miniatur-Erlen (Sträucher, vermutlich A. alnobetula); gesellig (ca. 8 Fk);
Hut: bis 2,2 cm breit, kegelig bis gewölbt, zuletzt auch ausgebreitet oder mit hochgeschlagenem Rand, meist mit kleinem Buckel, glatt oder minimal runzelig, schwach glänzend bis matt, nur am Rand durchscheinend gestreift, zweifarbig wirkend, am Scheitel kastanienbraun, zum Rand hin rehbraun bis lehmbraun; Stiel: bis 5,5 x 0,3 cm, basal gleichdick, hutfarben, längsfaserig, +/- kahl; Lamellen: ausgebuchtet und schmal angewachsen (Burggraben), gedrängt (ca. 35 erreichen den Stiel), honigbraun, Schneiden gleichfarbig und +/- glatt; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: minimal raphanoid; Geschmack: mild, fad; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: schwer zu beurteilen, jedenfalls ohne zelliges Hypoderm, eher ein Trichoderm oder Oedotrichoderm aus locker angeordneten, mäßig breiten Zellen, mit abruptem Übergang in eine dicht verwobene Schicht aus wenig schmaleren teils aufsteigenden, teils liegenden, teils gelifizierten oder kollabierten Zellen, Pigment parietal gelb und in der Suprapellis stellenweise auch querstreifig inkrustierend; Cheilozystiden: urticoid, relativ regulär bauchig mit langem schlankem Hals, Maße: 37-60 x 8-12 x 2-2,5 x 16-35 (Länge x Bauch x Halsbreite x Halslänge); Basidien: 4-sporig, mit Schnallen, ca. 27-34 x 7,5-8; Sporen: (sub)amygdaloid, in Frontansicht ellipsoid bis ovoid, apikal verschmälert, aber nicht spitz und relativ breit gerundet, fein bis mittelgrob warzig, im Umriss rau, Maße: 8,9 x 5,4 (7,8-10,5 x 5,0-5,8), Q=1,66 (1,50-1,89), 20 Sp. gemessen;

Nr. 15: Naucoria scolecina (Fr.) Quél.

Zur Bestimmung: Mit FN geschlüsselt. Mit Moreau in Horak als A. dubis zu schlüsseln. Gemäß P.-A. Moreau et al. / Molecular Phylogenetics and Evolution 38 (2006) lassen sich A. dubis und scolecina anhand der ITS nur schwer trennen.

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Funddaten: 04.10.2020; MTB 8335-3-3-4, 895 m; 11° 31' 13,22'' E, 47° 36' 28,73'' N; By – Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, Gemeinde Jachenau, Petern, Gehegfleck; moorige Wiese über Kalk (Würmmoräne) am Waldrand, bei Erle, Fichte, Vogelbeere (Sorbus) und einer weiteren Sorbus-Art (aria?);
Hut: bis 2 cm breit, kegelig, glatt bis grobsamtig, auch am Rand ohne auffällige Bereifung, am Scheitel schokoladenbraun bis kastanienbraun, zum Rand hin heller rehbraun bis lehmbraun, bis zum halben Radius durchscheinend gestreift; Stiel: bis 4 x 0,2 cm, basal gelichdick, im obersten Drittel honigbraun, stielabwärts immer dunkler rotbraun bis schwarz; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, normal bis mäßig gedrängt, honigbraun, Schneiden gleichfarbig und glatt; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: schwach, minimal raphanoid; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: im Radialschnitt (nahe dem Hutscheitel) schwer analysierbar, an den dünnsten Stellen mit deutlich ausgeprägtem Hypoderm aus (sub)isodiametrischen, breiten und dickwandigen Zellen, Zellen der Suprapellis ein ausgesprochener Brei aus teils offenbar stark kollabierten, sehr breiten und teils schmaleren Zellen (horizontal angeordnet), die kräftig quergestreift inkrustiert sind, keine Endzellen erkennbar; Cheilozystiden: lageniform-spießförmig, urticoid, oft auch lang gestielt, mit sehr unterschiedlich langem Hals, apikal gelegentlich kopfig; Maße: 31-64 x 6,9-10 x 1,5-3 x 10-32 (Länge x Bauch x Halsbreite x Halslänge); Pleurozystiden: fehlend (bei vorher abgetrennter Schneide); Basidien: 4-sporig, mit Schnallen, 30-36 x 8,5-10,5; Sporen: schlank amygdaloid, apikal bisw. schwach ausgezogen, in KOH gelb, warzig, Warzen fein bis mittelgrob, nur vereinzelt gröber, meist kaum überstehend, bei etlichen Sporen aber bis knapp 1 µm überstehend, Sporen im Umriss überwiegend nur rau, gelegentlich mit deutlich überstehenden stumpfen Warzen; indextrinoid, Maße: 12,8 x 6,5 (11,6-14,9 x 5,9-7,1), Q=1,99 (1,85-2,13), 20 Sp. gemessen;

Nr. 16: Naucoria striatula P.D. Orton

Zur Bestimmung: Mit FN geschlüsselt. Sieht der N. scolecina von 04.10.2020 (Koll. Nr. 15) ziemlich ähnlich, unterscheidet sich aber durch deutlich hellere Lamellen und viel kleinere Sporen.

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Funddaten: 22.10.2020; MTB 8332-2-1-4, 650 m; 11° 7' 23,4'' E, 47° 41' 4,92'' N; By – Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Uffing am Staffelsee, Obernacher Moos; Erlenbruch über würmzeitlichem Geschiebemergel oder späteren Bachablagerungen; bei Schwarzerle, gesellig bis büschelig (ca. 30 Fk);
Hut: bis 2 cm breit, kegelig, meist schwach gebuckelt, trocken, am Scheitel grieselig bis kleinschollig, um den Scheitel bisw. mit kleinen Faserschüppchen, am Hutrand weißlich bereift, sonst glatt, bis zum Scheitel durchscheinend gestreift, honigbraun bis olivbraun, am Scheitel etwas dunkler; hygrophan Stiel: bis 5 x 0,2 cm, basal gleichdick, ockerbraun, zur Basis hin dunkelbraun, im unteren Drittel schwach weißlich überfasert, sonst längsfaserig; Lamellen: aufsteigend und schmal angewachsen, mäßig gedrängt (ca. 20 erreichen den Stiel), honiggelb, dunkel ockergelb, Schneiden gleichfarbig und +/- glatt; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: raphanoid; Geschmack: mild, unangenehm fad; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: am ehesten hymeniform, wahrscheinlich aus großen blasigen Zellen, die im Exsikkat-Präparat leicht kollabieren, Pigment gelb, diffus intrazellulär und an den Trägerzellen deutlich querstreifig inkrustierend; Schnallen vorhanden; Cheilozystiden: urticoid, bauchig mit meist sehr langem schmalem Hals, ein kleiner Teil tibiiform mit deutlich ausgeprägtem Köpfchen; Maße: 31-52 x 5,8-8,6 x 1,4-2,1 x 18-29 (Länge x Bauch x Halsbreite x Halslänge), Köpfchen bis 4,5 µm breit; Pleurozystiden: fehlend (nach Entfernen der Schneide); Basidien: 4-sporig, mit Schnallen, ca. 23-28 x 7,5-8,5; Sporen: schlank amygdaloid bis fusoid, warzig, im Umriss rau, Warzen fein bis mittelgrob, meist nur wenig, max. bis 0,5 µm überstehend, indextrinoid, Maße: 10,3 x 5,1 (9,2-11,7 x 4,7-5,6), Q=2,03 (1,85-2,20), 20 Sp. gemessen;