Cortinarius 2009
Nr. 26: Cortinarius magicus Eichhorn
Zur Bestimmung: Durch Sequenzanalyse bestätigt. Die letzten drei Fotos zeigen eine Kollektion, die ca. 4 Wochen später (28.10.2009) exakt an derselben Stelle stand und folgende Sporenmaße besaß: 8,1 x 5 (7,5-9,5 x 4,5-5,5), Q=1,62 (1,45-1,83), 20 Sp. gemessen. Da die Kollektionen ziemlich sicher aus demselben Myzel stammen, ist die Streuung der Sporenmaße doch recht bemerkenswert.
Funddaten: 30.09.2009; Fundort: MTB 7934-4-4-4, 550 m; D-By-Schäftlarn, Klosterwald; im Buchenmischwald an den Hangquellen; neben großem Nagelflufelsen; bei Buchen und Fichten; gesellig bis kleinbüschelig (>5 Fk); verges. mit C. sodagnitus;
Hut: bis 9 cm breit, trocken (befeuchet klebrig, bei Dürre gewachsen), stark eingewachsen faserig, jung intensiv olivgrün (vor allem am Rand), zur Mitte hin später olivocker, im Alter olivocker, olivbraun, auch mit kupferbraunen Tönen, am Hutrand dunkelbraun geflammt; Stiel: 6 x 2 cm, deutlich gerandet knollig, Knolle bis knapp 4 cm breit, jung intensiv violettblau, später graublau bis grau verblassend; Velum am Knollenrand: cremeocker (beige); Lamellen: ausgebuchtet angewachsen, gedrängt, jung violettblau, später lilabraun; Fleisch: kompakt, fest, im Hut cremegrau, im Stiel violettblau, in der Knolle blassblau; Geruch: unauffällig; Geschmack: mild; KOH (30%): auf Huthaut: kastanienbraun; am Hutfleisch: hellbraun; am Knollenrand: ockerbraun bis dunkelbraun; Sporen: ellipsoid, subapiculär im Profil abgeflacht bis schwach eingedellt, am Apiculus meist etwas zugespitzt, Apex meist relativ breit gerundet, normal, isoliert und dicht warzig, Maße: 7,0 x 4,6 (6,5-8 x 4,2-4,8), Q=1,53 (1,44-1,78), 20 Sp. gemessen;
Nr. 25: Cortinarius fuscoalbus Kytöv., Niskanen & Liimat.
Zur Bestimmung: Von der J.E.C.-DNA-Arbeitsgruppe durch Sequenzierung bestimmt. Wahrscheinlich ein Synonym zu dem geläufigeren C. depressus Fr. (CFP B18).
Funddaten: 28.10.2009; Fundort: MTB 7934-4-4-4, 550 m; Schäftlarn, Klosterwald, in dem schmalen Streifen zwischen Forststraße und Hangkante zum Mühlbach, kurz hinterm Mühlbachweiher in Richtung Süden; bei Buche und Fichte; gesellig bis büschelig (>20 Fk);
Hut: bis 3,5 cm breit, jung stumpf bis spitz kegelig, später flach gewölbt mit abgerundetem bis fast spitzem Buckel; Oberfläche fein befasert, jung bis zum Scheitel mit grauweißem Velum feinst überfasert, das am Rand erhalten bleibt und den Hutrand heller erscheinen lässt (aber nicht auffallend weiß abgesetzt, nur ganz am Rand bisweilen), kastanienbraun bis schokobraun, durch das Velum meist mit Graustich, wenn verkahlt richtig satt rotbraun; mäßig hygrophan, nach dem Ausblassen immer noch recht dunkel haselnussbraun; Stiel: bis 5 x 0,5 cm, zylindrisch, basal ausspitzend, im oberen drittel braun jedoch dicht weißlich überfasert, stielabwärts dunkelbraun und vom weißen, dünnen Velum dicht bis fleckig überfasert, V. bisw. auch ein oder zwei Gürtelzonen bildend; Lamellen: ausgebuchtet angewachsen und oft mit Zahn herablaufend, etwas entfernt, jung hell ockerbraun mit weißen Schneiden, reif warm haselnussbraun bis rostbraun; Schneiden schwach konvex bis gerade, weißlich abgesetzt und schwach flockig; Fleisch: im Hutkern schmutzig cremefarben bis cremebeige, sonst wässrig braun; im Stiel haselnussbraun und beige durchfasert, im unteren Drittel rotbraun; Geruch: schwach modrig; HDS: Epicutis aus +/- hyalinen, ca. 3-8 breiten Zellen; Hypoderm stark entwickelt, Zellbreite bis ca. 35; Pigment in der Epicutis unauffällig, Dickwandpigment deutlich, ockerlich, bei schmäleren Zellen in der Hypodermschicht oder in tieferen Schichten deutlich inkrustierend, jedoch recht unauffällig, einige Placken, kaum quergestreift; Lamellenschneide: heterogen, mit zahlreichen, gut differenzierten Marginalzellen, MZ meist kurz, keulig bis subglobos, z.B. 17x9, untermischt mit Basidien; Lamellentrama: blass ockerbräunlich quergestreift inkrustiert; Stieltrama: sehr blass ockerbräunlich quergestreif inkrustiert (im 40er besser zu sehen); Basidien: schlank keulig, z.B. 26x8; Sporen: schmal ellispoid, Apex meist breit, bisw. schmal gerundet, oft mit subapiculärer Depression, dicht und kräftig warzig, Maße: 7,4 x 4,5 (6,5-8 x 4-5), Q=1,64 (1,50-1,78), 20 Sp. gemessen;
Nr. 24: Cortinarius anomaloochrascens Chevassut & Rob. Henry
Funddaten: 22.09.2009; Fundort: MTB 8135-4-1-3, 740 m; Dietramszell, Zeller Wald, in eher lichtem, sehr moosigem Waldstück bei großen Fichten und (weiter entfernt) Tanne, zwischen Polytrichum und Thujamoos; gesellig (3 Fk); Hut: bis 5 cm breit, gewölbt, ohne Buckel, +/- glatt, trocken, befeuchtet klebrig, matt, feinst mir silbrigem Velum besetzt, satt semmelbraun, am Scheitel stets etwas dunkler; Stiel: bis 10 x 1,4 cm, zyindrisch, oben etwas erweitert, basal gerandet knollig abgesetzt, im oberen Drittel lila, stielabwärts schmutzig cremeocker; Lamellen: gerade bis aufsteigend oder abgerundet angewachsen, normal gedrängt, jung lila (am jüngsten Fk erkennbar), später hellbraun bis zimtbraun, Schneiden schartig; Fleisch: schmutzig cremefarben, in der Stielrinde oben und jung fast bis zur Basis violett, sonst im Stielkern ockergelb, in der Knolle cremefarben und etwas gilbend; Geruch: unauffällig; KOH (30%): am Hut kastanienbraun; am Hutfleisch blass braun; über der Stielbasis rotbraun, an der Knolle negativ; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Ixotrichoderm, Zellen ca. 2-9 breit und blass inkrustiert, im Hypoderm etwas breiter und stärker goldgelb inkrustiert; Lamellenschneide: fertil, mit zahlreichen sterilen Zellen, MZ unauffällig, Zellen der Lamellentrame schmal und hyalin; Basidien: 4-sporig, hyalin oder gelblich pigmentiert, z.B. 34x9, 35x10; Sporen: ellipsoid bis subamygdaloid, Apex stets abgerundet, unter dem Apiculus im Profil meist abgeflacht, kräftig und dicht warzig, mit Plage, Maße: 11,5 x 7,1 (10,6-12,4 x 6,4-7,6), Q=1,63 (1,47-1,78), 30 Sp. gemessen; Bestimmung: Revidiert im Dezember 2018 mit dem Schlüssel in Mycological Progress (2018) 17:1323–1354;
Nr. 23: Cortinarius castaneus (Bull.) Fr. in der Fröttmaniger Heide bei Salix; die zweite Kollektion wuchs nur wenige Meter entfernt und ist mikroskopisch weitgehend identisch; die Beschreibung bezieht sich auf die erste Kollektion (Bilder 1-5); könnte etwas anderes sein als die Kollektionen 20 und 21, obwohl man im Schlüssel zur selben Bestimmung kommt;
Funddaten: 05.11.2009; Fundort: MTB 7735-4-3-2, 490 m; München, Fröttmaninger Heide, am Südrand des Kiefernwäldchens, unweit vom Radlparkplatz Steinplatte; in einem Weidengebüsch an moosiger, feuchter Stelle, bei Salix spec. und eingestreuter Birke; gesellig (>5 Fk); Hut: bis 1,6 cm breit, meist ungebuckelt, bisw. schwach genabelt, kastanienbraun, glänzend, frisch zu 1/3 durchscheinend gestreift, Velumspuren meist fehlend, wenn überhaupt dann glimmerig grau am Scheitel; hygrophan; Stiel: bis 5 x 0,3 cm, zylindrisch, basal ausspitzend, beige bis blass ockerbräunlich, oben dicht weiß überfasert; Velum weiß, faserig, dünn, kaum ausgeprägte Zonen oder Gürtel bildend; Lamellen: normal inseriert, etwas entfernt, schon recht jung ockerbraun und so bleibend; Schneiden konvex, gleichfarbig, glatt; Fleisch: im Hutkern schmutzig creme, sonst wässrig dunkelbraun, im Stiel ockerbraun; Geruch: intensiv süßlich blütenartig; Geschmack: -; Chemie: -; HDS: -; Sonstiges: Lamellentrama: ockerbraun, Pigment sehr fein inkrustierend (nicht auffällig);Stieltrama: sehr blass gelblich pigmentiert, ohne auffallende Inkrustationen; Basidien: schlankkeulig, hyalin oder gelblich bis bernsteinfarben pigmentiert, auffallend groß, ca. 30-40 x 7,5-9; Sporen: ellipsoid, am Apiculus schmal (konisch) zulaufend, Apex stets breit gerundet, subapikulär etwas abgeflacht, aber kaum eingedellt, normal warzig, am Apex grob bis sehr grob wazig (hohe Warzen), Maße: 8,0 x 5,1 (7,5-8,5 x 4,5-5,5), Q=1,58 (1,42-1,70), 20 Sp. gemessen; Bestimmung: mit Funga Nordica geschlüsselt; von den Kollektionen 20 und 21 wie folgt deutlich zu unterscheiden: stärkerer Blütenduft, schwächeres Velum, etwas kürzere Sporen mit stets breit gerundetem Apex, schwächere Inkrustation der Lamellentrama und fast hyaline Stieltrama, längere Basidien
Nr. 22: Cortinarius castaneus (Bull.) Fr. in der Fröttmaniger Heide bei Salix
Funddaten: 05.11.2009; MTB 7735-4-3-2, 490 m; München, Fröttmaninger Heide, am Südwestrand des Kiefernwäldchen, bei einzelner kleiner Weide am Rand des Schotterwegs.; gesellig (>5 Fk); Hut: bis 1,7 cm breit, jung kegelig, später ausgebreitet und flach oder nicht gebuckelt, kastanienbraun, am Scheitel schwarzbraun, jung ungerieft, später zu 2/3 durchscheinend gerieft, Velum spärlich, nur jung als cremegraue Fasern am Hut; hygrophan; Stiel: bis 22 x 2,5 mm, zylindrisch, basal oft keulig erweitert und dann ausspitzend, braun, oben dicht weißlich überfasert, stielabwärts vom Velum schwach gegürtelt (Velum faserig, recht dünn); Lamellen: normal inseriert, entfernt, jung ockerbraun, reif rötlichbraun; Fleisch: im Kern schmutzig cremefarben, sonst wässrig braun, im Stiel rötlichbraun; Geruch: schwach, jedoch deutlich mit leicht parfümiertem Blütenduft; Geschmack: -; Chemie: -; HDS: Epicutis dünn, +/- hyalin, gelifiziert; Hypoderm schwach ausgeprägt (oder schlecht präpariert), Zellbreite kaum über 10, Pigment direkt unter der hyalinen Schicht extrem stark quergestreift inkrustierend (bernsteinfarben); Sonstiges: Lamellenschneide: substeril, Marginalzellen gut differenziert, zylindrisch bis keulig; Lamellentrama: ockerbraun, quergestreift und mit Placken inkrustiert; Stieltrama: mäßig stark braun inkrustiert (Placken und bisw. auch quergestreift); Basidien: meist recht kurz, schlank keulig, ca. 19-35 x 7-8, hyalin bis bernsteinfarben; Sporen: subamygdaloid bis subzylindrisch, schmal, Apex schmal gerundet, häufig mit subapiculärer Depression, bisw. irregulär geformt, schwach warzig (dicht und fein); Maße: 9,3 x 5,1 (8,5-10 x 4,5-5,5), Q=1,85 (1,64-2,11), 20 Sp. gemessen; Bestimmung: Von der J.E.C.-DNA-Arbeitsgruppe sequenziert.
Nr. 21: Cortinarius castaneus (Bull.) Fr. in der Fröttmaniger Heide bei Salix
Funddaten: 05.11.2009; MTB 7735-4-3-2, 490 m; München, Fröttmaninger Heide, am Südrand des Kiefernwäldchen; in einem Weidengebüsch an moosiger Stelle, bei Salix spec.; gesellig bis kleinbüschelig (>5 Fk); Hut: bis 2 cm breit, jung kegelig, später flach gewölbt mit stumpfem Buckel, feinfaserig, schokobraun bis schwarzbraun, jund dicht mit cremegrauem Velmum überfilzt, das auch alt in Spuren erhalten bleibt; hygrophan; Stiel: bis 6 x 0,3 cm zyindrisch, basal schwach spindelig erweitert, auf braunem Grund oben dicht weiß überfasert, stielabwärts vom Velum mehrfach gegürtelt bis genattert; Lamellen: normal inseriert, etwas entfernt, jung ziemlich dunkel kartonbraun, später haselnussbraun; Schneiden heller abgesetzt (jung weißlich); Fleisch: im Hutkern schmutzig beige, sonst wässrig dunkelbraun bis schwarzbraun, im Stiel rötlichbraun; Geruch: schwach blütenartig parfümiert; Geschmack: -; Chemie: -; HDS: Epicutis schwach gelifiziert, fast hyalin bis blass gelblich pigmentiert, bisw. sehr fein und blass inkrustiert, Zellbreite ca. 4-7; Hypoderm sehr gut augeprägt mit bis ca. 20 breiten kastenförmigen, dickwand igen Zellen (gelbliches bis körnig bernsteinfarbenes Dickwandpigment); unterm Hypoderm deutlich quergestreift inkrustierendes, bernsteinfarbenes Pigment; Sonstiges: Lamellenschneide: fertig, Marginalzellen unauffällig; Lamellentrama: ockerbraun, stellenweise deutlich quergetreift und mit Placken inkrustiert; Stieltrama: braun inkrustiert (quergestreift und mit Placken); Basidien: schlank keulig, hyalin oder ockerbraun, ca. 26-30 x 7,5-8; Sporen: ellipsoid bis subamygdaloid, Apex breit bis schmal gerundet (recht variabel), subapiculär abgeflacht bis schwach eingedellt, schwach warzig, am Apex mäßig bis grob warzig, Maße 8,2 x 5,0 (7,5-9 x 4,5-5,5), Q=1,64 (1,50-1,80), 20 Sp. gemessen; Bestimmung: Von der J.E.C.-DNA-Arbeitsgruppe sequenziert.
Nr. 20: Cortinarius castaneus (Bull.) Fr. in der Fröttmaniger Heide bei Salix
Funddaten: 05.11.2009; MTB 7735-4-3-2, 490 m; München, Fröttmaninger Heide, am Südrand des Kiefernwäldchens; direkt auf Schotter am Rand eines Weidengebüschs, bei Salix spec. und (weiter entfernt) Kiefer; gesellig bis kleinbüschelig (>10 Fk); Hut: bis 1,2 cm breit, jung halbkugelig, später flach gewölbt und stumpf oder nicht gebuckelt, Oberfläche feinfaserig, in der Regel dicht mit grauweißem Velum überfilzt, am Hutrand auch mit dicken Faserbüscheln besetzt, kastanienbraun; Stiel: bis 3 x 0,3 cm, zyindrisch, selten etwas breitgedrückt, basal meist spindelig verbreitert und dann ausspitzend, auf braunem Grund vom weißlichen Velum auffallend stark genattert; Lamellen: entfernt, ausgebuchtet angewachsen und meist mit Zahn kurz herablaufend, auffallend queraderig (nicht nur am Grund), jung ockerbraun, reif haselnussbraun; Schneiden gerade bis leicht konvex und glatt, gleichfarbig; Fleisch: im Hutkern schmutzig beige, sonst wässrig dunkelbraun, im Stiel rötlichbraun; Geruch: unauffällig, schwach, wenn man alle Fk in die Hand nimmt, ist ein schwacher Blütenduft wahrzunehmen; Geschmack: -; Chemie: -; HDS: -; Sonstiges: Lamellenschneide fertil, Marginalzellen gut differenziert, aber in Form und Größe kaum von Basidiolen verschieden; Lamellentrama recht kräftig braun inkrustiert; Stieltrama: braun inkrustiert (unterschiedlich stark, oft deutlich quergestreift); Basidien: schlank keulig, hyalin oder ockerbraun pigmentiert, ca. 26-33 x 7,5-8,5; Sporen: ellipsoid bis subamygdaloid, Apex meist schmal gerundet, seltener breit gerundet, meist mit deutlich ausgeprägter subapikulärer Depression und Plage, schwach bis mäßig warzig, Maße: 8,5 x 5,2 (7,5-10 x 4,5-5,5), Q=1,62 (1,49-1,76), 30 Sp. gemessen; Bestimmung: Von der J.E.C.-DNA-Arbeitsgruppe sequenziert.
Nr. 19: Cortinarius castaneus (Bull.) Fr. in feuchtem Weidengebüsch;
Funddaten: 23.10.2009; MTB 8034-4-1-4, 580 m; Aumühle, Pupplinger Weiher; im Weidengebüsch direkt am ersten Weiher; bei Salix spec., grasiger Standort mit Schilf; gesellig (>5 Fk); Hut: bis 2 cm breit, jung skpitzkegelig, später konvex mit recht stark herabgebogenem Rand und sehr stark ausgeprägtem spitzwarzigem Buckel, Hutbedeckung unterm Velum fein faserig, am Rand bisw. etwas schorfig, aber nicht schuppig, dunkel rotbraun bis schokobraun, jung mit grauweißem bis cremegrauem Velum überfilzt, das recht lange erhalten bleibt, alt am Rand schwach durchscheinend gestreift; mäßig hygrophan; Stiel: bis 5,5 x 0,2 cm, zylindrisch, basal schwach keulig verbreitert, rotbraun, ohne Lilaton; Velum weiß, jung geschlossen faserig den Stiel überziehend, später gürtelig fleckig; Lamellen: ausgebuchtet angewachsen und biw. mit Zahn kurz herablaufend, entfernt, 2-2,5 mm breit, jung grauocker bis gelbbraun, später dunkler zimtbraun bis schokobraun; Schneiden jung weiß, später nur etwas heller abgesetzt und schwach wellig; Fleisch: im Hutkern schmutzig cremebeige, sonst wässerig braun, im Stiel rötlichbraun; Geruch: schwach, +/- neutral; Geschmack: -; Chemie: -; HDS: dünne Cutis, Zellbreite ca. 3-10; Hypoderm gut ausgeprägt, Zellen kasten bis fast kugelförmig und dickwandig; Pigment: Dickwandpigment im Hypoderm (gelbbraun), sonst ziemlich grob inkrustierend (auch in der Cutis zu sehen), unterm Hypoderm am stärksten inkrustierend (Placken und quergestreift); Sonstiges: Lamellenschneide: fertil wirkend, vereinzelt aber deutlich differenzierte Marginalzellen beobachtet (keulig); Lamellentrama: deutlich inkrustiert, quergestreift und mit Placken; Stieltrama: hyalin bis blass ockerlich, Pigment wahrscheinlich feinst inkrustierend, aber unauffällig; Basidien: hyalin oder gelbbräunlich pigmentiert, schlank keulig, ca. 25-29 x 7-8; Sporen: ellipsoid, oft mit deutlich ausgeprägter subapiculärer Depression, bisw. subzylindrisch, mäßig bis normal warzig, indextrinoid, Maße: 8,3 x 4,9 (7,5-9 x 4,5-5,5), Q=1,69 (1,55-1,80), 20 Sp. gemessen; Bestimmung: Von der J.E.C.-DNA-Arbeitsgruppe sequenziert.
Nr. 18: Cortinarius castaneus (Bull.) Fr.; ein winziger Wasserkopf aus dem Ammergebirge (1500 m);
Funddaten: 04.10.2009; MTB 8332-3-2-4, 1530 m; Unterammergau, am Stierkopfgipfel, am steilen Schattenhang; auf Erde, zwischen Moosen; bei Fichtenschössling und Zwergstrauchweide (?), gesellig (10 Fk); Hut: bis 1,7 cm breit, jung flach gewölbt, später am Rand meist etwas hochgeschlagen, mit stumpfem, flachem Buckel, am Scheitel dunkelbraun bis kastanienbraun, zum Rand hin etwas aufgehellt, da mit weißlichem, filzigem Velum überzogen, stark hygrophan, haselnussbraun bis ockerbraun verblassend, im Alter mit Tendenz zu schwarzen Flecken und Streifen; Stiel: bis 25 x 2,5 mm, zylindrisch, basal +/- gleichdick und weißfilzig, hellbraun und weißlich durchfasert, untere Stielhälfte vom weißen Velum schwach filzig überfasert, ohne deutliche Gürtel; Lamellen: ausgebuchtet angewachsen, und meist mit Zahn herablaufend, entfernt, ca. 21 erreichen den Stiel, jung warm zimtbraun bis haselnussbraun, alt rostbraun; Schneiden jung etwas heller abgesetzt, sehr bauchig und glatt; Fleisch: im Hut schmutzig cremefarben, im Stiel hellbraun; Geruch: schwach süßlich parfümiert, mit Weihrauchkomponente; Geschmack: -; Chemie: KOH (30%): am Hut schokobraun; HDS: Epicutis aus stark gelifizierten Hyphen, kaum differenziert, ca. 2-5 breit; darunter gut ausgeprägtes Hypoderm aus ca. 15-25 breiten Kastenzellen mit gelblichem Dickwandpigment; Pigment in tieferen Schichten deutlich inkrustierend, aber nur selten gut ausgeprägt quergestreift; Sonstiges: Lamellenschneide: heterogen, mit gut differenzierten, keuligen Marginalzellen, MZ ca. 22-27 x 10-14; Lamellentrama: kräftig braun inkrustiert; Stielhyphen: quasi hyalin, mit blassem, schwach inkrustierendem Pigment; Basidien: keulig, 4-sporig, ca. 24-34 x 7-8; Sporen: ellipsoid, in der Aufsicht schmal ovoid, subapiculär im Profil abgeflacht, normal warzig, am Apex grobwarzig, kaum bis schwach dextrinoid, Maße: 8,3 x 5,2 (7-9,5 x 4,8-6), Q=1,58 (1,40-1,73), 20 Sp. gemessen (einige Ausreißersporen viel größer, vermutl. von 2-sp. Basidien; Bestimmung: von der J.E.C.-DNA-Arbeitsgruppe durch Sequenzierung bestimmt.
Nr. 17: Cortinarius albertii Dima, Froslev & T.S. Jeppesen aus dem Kalkbuchenwald an der Isar;
Funddaten: 30.09.2009; MTB 7934-4-4-4, 550 m; Schäftlarn, Klosterwald; im Buchenmischwald (Kalk); bei riesigen Buchen in der Laubstreu; gesellig (3 Fk); vergesellschaftet mit C. calochrous s.l; Hut: bis 8,5 cm breit, trocken, befeuchtet klebrig, +/- glatt, sehr blass gefärbt, elfenbeinweiß bis cremefarben, mit ockerbräunlichen Streifen und Flecken; Stiel: 5 x 2 cm, gerandet knollig, Knolle bis gut 4 cm dick, schmutzigweiß bis grauweiß, an der Spitze bisw. mit Lilaton; Knollenrand und -unterseite weißlich, bleiweiß, bisw. ockerlich verfärbt, Basismycel und Rhizomorphen weiß; Lamellen: ausgebuchtet angewachsen, gedrängt, jung schön lila, später mehr rosabraun, alt graubraun;; Fleisch: cremeweiß, in der Stielrinde grau bis lilagrau, in der Knolle bisw. blass cremeocker verfärbt; Geruch: unauffällig; Geschmack: -; Chemie: KOH (30%): auf der Huthaut und am Knollenrand: blutrot; am Hutfleisch: blass rosa; HDS: -; Sonstiges: -; Basidien: -; Sporen: amygdaloid, Apex konisch verschmälert, aber stets abgerundet, kaum spitz oder ausgezogen, mäßig bis grob warzig, Waren bisw. grob und verlängert, auch etwas schollig, Maße: 9,9 x 5,7 (9,5-10,5 x 5,2-6), Q=1,75 (1,64-1,83), 20 Sp. gemessen; Bestimmung: Mit Funga Nordica geschlüsselt; passt gut zur Kollektion aus Italien (Okt. 2007), die noch heller gefärbt war und apikal etwas spitzere Sporen aufwies;
Nr. 16: Cortinarius insignibulbus bei Linde und Eiche auf Kalk;
Funddaten: 03.10.2009; MTB 7735-1-4-4, 485 m; Schleißheim, Berglholz; bei Linden und (weiter entfernt) Eichen, auf Kalkboden; gesellig (>5 Fk); Hut: bis 5,5 cm breit, klebrig, sehr blass semmelfarben bis cremeocker, bisw. am Scheitel mit dunkleren Schüppchen, bis einem Fk mit weißlichem Velum bedeckt; Stiel: bis 5,5 x 1,5 cm, gerandet knollig, Knolle bis 2,8 cm breit, auf ganzer Länge tief violett bis lila, seidig glänzend, Knollenunterseite und Basismyzel weiß, Knollenrand bisw. mit lila Saum; Lamellen: ausgebuchtet angewachsen, gedrängt; lila; Fleisch: im Hut weiß, im Stiel komplett oder nur in der Rinde tiefviolett, in der Basis weißlich, satt cremefarben bis blass ocker; Geruch: -; Geschmack: -; Chemie: KOH (30%): auf Hutfleisch blass grau (fast negativ); auf der Huthaut dattelbraun, kastanienbraun bis tief rotbraun (unkonstant); am Knollenrand pinkrot; HDS: Ixocutis, dicke Schicht aus irregulär verwobenen, gelifizierten, hyalinen oder gelblich pigmentierten Zellen mit irregulären, hyalinen Strukturen (korallige Auswüche), Zellbreite ca. 2,5-5; darunterliegende Schicht aus ca. bis 8 breiten, +/- parallelen Zellen, Pigment ockergelb und schwach quergestreift inkrustierend; Sonstiges: Lamellenschneide: substeril, mit auffälligen, aus dem Hymenium ragenden Marginalzellen, MZ ca. 30-42 x 9-17, keulig; Lamellentrama hyalin; Basidien: 4-sporig, keulig, ca. 26-29 x 8-9; Sporen: amygdaloid, Apex leicht bis deutlich gerundet, bisw. etwas abgeschnürt und vorgezogen; grob warzig, Warzen krustenartig und bisw. zusammenfließend, Maße: 9,9 x 6,0 (8,5-11,1 x 5,3-6,5), Q=1,64 (1,51-1,79), 30 Sp. gemessen; Bestimmung: Durch Sequenzanalyse bestätigt. GenBank Nr. MZ669980.
Nr. 15: Cortinarius terribilis Reumaux aus dem Kalkbuchenwald;
Funddaten: 30.09.2009; MTB 7934-4-4-4, 550 m; Schäftlarn, Klosterwald, Kalkbuchenwald, bei Fichte, Buche, Esche; gesellig (>5 Fk); Hut: bis 7,5 cm breit, trocken, auch befeuchtet nicht klebrig, Oberfläche stark eingewachsen faserig, Rand lange nach innen gebogen, am Scheitel dunkel lederbraun mit Tendenz zum Schwärzen (bei alten Fk), zum Rand hin heller kartonbraun bis beige; Stiel: bis 8,5 x 2 cm, stark keulig, in der Basis zugespitzt und wurzelnd, Keule bis 3,8 cm breit, blass cremebeige, längsfaserig, jung durch weißliche Cortina mit dem Stiel verbunden, von der Basis her bräunlich verfärbend; Velum unauffällig; Lamellen: stark ausgebuchtet oder abgerundet angewachsen und bisw. mit Zahn herablaufend, entfernt, jung hellbraun, beigebraun, alt kakaobraun; Fleisch: schmutzig cremefarben, unter dem Scheitel häufig bräunlich durchgefärbt, von der Basis her mehr braun; Geruch: schwach aromatisch; Geschmack: -; Chemie: KOH (30%): auf der Huthaut schokobraun bis schwarzbraun; auf Hutfleisch blass graubraun; HDS: Epicutis dünn, Zellbreite ca. 2,5-8, Hypoderm schwach ausgeprägt, Zellen länglich (kaum kastenförmig), ca. 8-14 breit; Pigment sehr blass bräunlich (die Epicutis wirkt stärker pigmentiert), fein quergestreift inkrustierend (im 40er besser zu sehen als in Öl), sowohl in der Epicutis als auch im Hypoderm; Sonstiges: Lamellenschneide: substeril, mit zahlreichen zylindrischen bis keuligen Marginalzellen, die kleiner als die Basidien sind; Lamellentrama: hyalin, glatt (ohne Inkrustationen); Basidien: hyalin oder braun pigmentiert, keulig, 4-sporig, in KOH auffallend oft kollabiert, groß, ca. 39-52 x 8-11; Sporen: recht variabel geformt, überwiegend subamygdaloid, bisweilen eher ellipsoid oder deutlich amygdaloid, Apex meist schmal gerundet, bisw. schwach ausgezogen, kräftig warzig, Warzen irregulär, bisw. verlängert, bisw. zusammenfließend, sehr dicht; deutlich dextrinoid Maße: 11,6 x 7,2 (10-13 x 6,5-8), Q=1,62 (1,47-1,76), 20 Sp. gemessen; Bestimmung: Von der J.E.C.-DNA-Arbeitsgruppe durch Sequenzierung bestimmt.
Nr. 14: Cortinarius terribilis Reumaux aus dem Kalkbuchenwald;
Funddaten: 27.09.2009; MTB 7934-4-4-4, 550 m; Schäftlarn, Klosterwald, im Kalkbuchenwald bei riesigen Buchen und (weiter entfernt) Fichten; gesellig (2 Fk); Hut: bis 6,5 cm breit, trocken, auch befeuchtet nicht klebrig, Oberfläche feinsamtig, jung auch feinfilzig überzogen, stark eingewachsen faserig, Rand lange nach innen gebogen, am Scheitel dunkel lederbraun, zum Rand hin heller kartonbraun bis beige; jung durch den weißlichgrauen, filzigen Überzug mehr graubraun erscheinend; Stiel: 8 x 2 cm, stark keulig, in der Basis zugespitzt und wurzelnd, Keule bis 3,5 cm breit, blass cremebeige, längsfaserig, jung durch weißliche Cortina mit dem Stiel verbunden, von der Basis her bräunlich verfärbend; Velum unauffällig; Lamellen: stark ausgebuchtet angewachsen und mit Zahn herablaufend, entfernt, jung hellbraun, beigebraun, alt hell kakaobraun; Fleisch: im Hut cremebeige, im Stiel cremefarben, in der Stielspitze bräunlich marmoriert; Geruch: schwach aromatisch; Geschmack: -; Chemie: KOH (30%): auf der Huthaut schokobraun bis schwarzbraun; auf Hutfleisch blass graubraun; HDS: dünne Cutis aus 3-7 breiten, hyalinen Zellen; bräunliche Flecken als amorphe Zellhaufen, bernsteinfarben; Hypoderm wenig ausgeprägt, Hyphen unterhalb der Cutis verwoben und mäßig dickwandig; Pigment am ehesten membranär, keine Inkrustationen festgestellt; Ergänzung vom Exsikkat: die bräunlichen Zellhäufen gehören wohl zur Cutis, Pigment intrazellulär bernsteinfarben und etwas körnelig, Zellen bis 10 breit; Hypoderm kaum entwickelt, dickste Zellen unter der Cutis kaum über 12 und wenig dickwandig; Sonstiges: Lamellenschneide: heterogen, mit zahlreichen Marginalzellen, die ziemlich dicht gepackt sind, MZ in Form und Größe unauffällig, aber von Basidiolen halbwegs zu unterscheiden, z.B. 22x7,5, 12x5, 16x6; Lamellentrama nicht inkrustiert; Basidien: 4-sporig, keulig, hyalin oder (gelb)braun pigmentiert, ca. 38-46 x 9-10,5; Sporen: ellipsoid bis subamygdaloid, Apex +/- breit gerundet, dicht und normal, am Apex auch grob warzig, deutlich dextrinoid (warmbraun in Melzer), 10,8 x 6,8 (9,8-12,5 x 6,2-7,5), Q=1,59 (1,43-1,77), 20 Sp. gemessen; Bestimmung: Von der J.E.C.-DNA-Arbeitsgruppe durch Sequenzierung bestimmt.
Nr. 13: Cortinarius fagetorum M.M. Moser aus dem Kalkbuchenwald;
Funddaten: 26.09.2009; MTB 7934-4-4-2, 550 m; Baierbrunn, Isarleite, im Buchenwald, an recht lichter Stelle bei großen Buchen; gesellig (>5 Fk); Hut: bis 1,8 cm breit, jung spitzkegelig, später gewölbt und meist spitz gebuckelt, Oberfläche fein faserig, jung von weißlichem, filzigem Velum überzogen, das lange erhalten bleibt, Velum oft faserschuppig und so wie ein flexipes wirkend, jung bis maximal haselnussbraun, bald blassocker bis beige; schwach hygrophan; Stiel: bis 4 x 0,5 cm, zylindrisch, basal schwach keulig erweitert, meist mit schiefer, häutiger Ringzone, darüber blass holzfarben und längsfaserig, darunter von cremeweißem Velum gegürtelt, an der Basis mit blasslila Mycelfilz überzogen; Lamellen: ausgebuchet angewachsen und mit Zahn herablaufend, entfernt (ca. 20 erreichen den Stiel), jung hellbraun mit grauer Schneide, reif dunkler braun mit grauer Schneide; Fleisch: durchgehend blass beige (im Hut) bis blass ockerbraun (im Stiel), nicht wässrig; Geruch: unauffällig; Geschmack: -; Chemie: KOH (30%): am Hut schokobraun; HDS: Epicutis sehr dünn, Zellen ca. 4-10 breit, in tieferen Lagen auch breiter, hyalin oder sehr blass inkrustiert; Hypoderm gut ausgeprägt, Zellen bis 28 breit, Zellwände gelblich und teils mit körnigem und inkrustierendem Dickwandpigment (bernsteinfarben); Pigment in tiefern Schichten scheinbar generell intraparietal, körnig, teil auch als Placken ausgeprägt, selterner quergestreift inkrustierend; Sonstiges: Lamellenschneide: fertil, Marginalzellen unauffällig, Lamellentrama blass, kaum inkrustiert, eher vertreut mit intraparietalem Pigment (körnig, bernsteinfarben); Stielhyphen nicht inkrustiert, eher mit interparietalem Pigment; Basidien: 4-sporig, schlank keulig, ca. 28-39 x 7-8; Sporen: ellipsoid mit breit gerundetem Apex, unterm Apiculus im Profil abgeflacht, schwach warzig, blass ocker in KOH, schwach dextrinoid, Maße: 7,6 x 5,4 (7-8,5 x 5-6), Q=1,41 (1,31-1,50), 20 Sp. gemessen; Bestimmung: Von der J.E.C.-DNA-Arbeitsgruppe sequenziert.
Nr. 12: Cortinarius obtusus sl. (Telamonia);
Funddaten: 24.09.2009; MTB 8135-4-1-3, 730 m; Dietramszell, Zeller Wald, im reinen Tannenwald bei mächtigen Tannen mit etwas Buchenjungholz; gesellig bis fast rasig (>20 Fk); Hut: bis 1,8 cm breit, jung wie alt spitz kegelig, biw. auch stumpfer kegelig, manchmal papilliert, aber auch mit rundem Buckel, Oberfläche fein befasert, jung haselnussbraun bis rötlichbraun, rasch ocker ausblassend, ungerieft, trocken, matt bis schwach seidig glänzend, Hutrand jung durch weißliche Cortina mit dem Stiel verbunden; Stiel: bis 4,5 x 0,4 cm, zylindrisch, basal etwas ausspitzend, satt creme- bis zart holzfarben; Velum weißlich, dünn, unauffällign; Lamellen: meist ausgebuchtet angewachsen und mit grobem Zahn herablaufend, entfernt, jung orangebraun, später zimtbraun bis rötlichbraun; Schneide heller abgesetzt; Fleisch: beige (cremeocker) bis holzfarben, im Stiel bisw. auch mit orangebraunem Ton; Geruch: schwach nach Radi; Geschmack: mild, deutlich nach Kohlrabi; Chemie: KOH (30%): am Hut schokobraun bis schwarzbraun; HDS: Epicutis mäßig dünn, Zellbreite ca. 4-8, +/- hyalin; Hypoderm stark ausgeprägt, Zellbreite bis ca. 27, mit inkrustierendem Dickwandpigment; Pigment grob quergestreift inkrustierend (goldgelb bis bernsteinfarben); Sonstiges: Lamellenschneide: substeril, mit zahlreichen keuligen bis blasigen sterilen Zellen, die sich deutlich von Basidiolen und Basidien unterscheiden, Marginalzellen ca. 9-23 x 8-14; Lamellentrama: ockergelb inkrustiert (ziemlich grob); Basidien: 4-sporig (2-sporige eingestreut), hyalin oder gelblich gefärbt, ca. 28-36 x 7-8; Sporen: ellipsoid bis ovoid, bisw. subamygdaloid, schwach bis mäßig warzig, schwach oder nicht dextrinoid, Maße: 7,7 x 4,8 (7-8,5 x 4,5-5,5), Q=1,60 (1,45-1,67), 20 Sp. gemessen; Bestimmung: unklar; möglicherweise dieselbe Art wie die ähnliche Kollektion Nr. 11 vom 22.09.2009, von der sie folgendermaßen abweicht: etwas schmächtiger und spitzbuckeliger; Lamellenschneide substeril mit auffallenden Marginalzellen, Sporen wesentlich kleiner; die Inkrusationen in der HDS scheinen in den Hypodermzellwänden am gröbsten (weniger aufliegende Placken); wenn der Hut ein bisserl gerieft wäre, würde ich diese Kollektion eher als C. acutus bestimmen!
Nr. 11: Cortinarius obtusus sl. (Telamonia);
Funddaten: 22.09.2009; MTB 8135-4-1-3, 720 m; Dietramszell, Zeller Wald; bei großen Tannen und Fichten und mittleren und jungen Buchen; gesellig (>5 Fk); Hut: bis 2,5 cm breit, jung stumpf bis spitz kegelig, später flach gewölbt mit flachem, breitem Buckel, Oberfläche fein faserig, jung vor allem am Scheitel, aber auch hutabwärts mit feinen, grauen Velumfasern überzogen, die nur am Scheitel länger erhalten bleiben, jung dunkel rotbraun, aber sehr rasch ockerbraun bis ocker ausblassend (vermutlich stark hygrophan) und dann oft gezont; Hutrand jung durch weißliche Cortina mit dem Stiel verbunden; Stiel: bis 6 x 0,45 cm, zylindrisch, basals bisw. schwach spindelig erweitert und dann ausspitzend, schmutzig cremefarben bis holzfarben; Velum grauweißlich, unscheinbar, dünn; Lamellen: aufsteigend oder ausgebuchtet und schmal angewachsen, entfernt, jung honigbraun bis haselnussbraun mit weißlichen Schneiden, später rostbraun; Fleisch: creme bis cremeocker; Geruch: unauffällig; Geschmack: -; Chemie: KOH (30%): auf Hut schokobraun bis schwarzbraun; am Hutfleisch genauso; am Stiel blasser braun; HDS: Epicutis dünn, aus ca. 3-11 breiten Zellen; Pigment schwach inkrustierend, blass ockerlich; darunter gut ausgeprägtes Hypoderm mit bis zu 23 breiten, dickwandigen Zellen, Pigment in tieferen Lagen grob inkrustierend (dicke bernsteinfarbene Placken); Sonstiges: Lamellenschneide fertil (an mehreren Präparaten geprüft), Marinalzellen unauffällig, Lamellentrama ziemlich grob ockerlich inkrustiert; Stielhyphen dickwandig, +/- hyalin, nicht auffällig inkrustiert Basidien: 4-sporig, hyalin oder gelblich, ca. 31-34 x 7,5-8; Sporen: ellipsoid bis ovoid, häufig subamygdaloid, fein bis mäßig warzig, schwach dextrinoid, Maße: 8,6 x 5,4 (7,5-9,5 x 5-5,8, Ausreißer bis 10,5 lang), Q=1,57 (1,42-1,70), 20 Sp. gemessen; Bestimmung: Die Sporen sind recht breit und nur schwach dextrinoid; makroskopisch gut übereinstimmend mit der Kollektion C57 in CFP, vor allem der Farbwechsel von jung dunkelbraun auf rasch blass ockerbraun passt gut;
Nr. 10: Cortinarius cf. biformis Fr., bei Fichte und Buche im Gebirge (auf Kalk); abweichend sind der Standort und die Beschaffenheit der Lamellenschneide;
Funddaten: 13.09.2009; MTB 8337-2-1-1, 840 m; Fischbachau, Aurachtal, im Mischwald (Fichte, Buche, Tanne); bei Buche und Fichte; gesellig (5 Fk); verges. mit Inocybe petiginosa; Hut: bis 4,5 cm breit, gewölbt mit warzenförmigem Buckel, glatt, schwach glänzend, jung zu 1/3 durchscheinend gerieft, kastanienbraun, rotbraun, stark hygrophan, streifig milchkaffeebraun ausblassend, Scheitel länger rotbraun bleibend, jung mit weißlicher Randzone durch Cortinareste; Stiel: bis 5,5 x 0,7 cm, zylindrisch, hohl, basal deutlich verjüngt und im unteren Drittel meist verbogen, Velum schmutzig cremefarben, bisweilen blass ockerlich verfärbt, dünn, kaum Gürtel bildend, unauffällig; Stielfarbe schmutzigweiß und bräunlich durchwirkt; Lamellen: abgerundet bis steil aufsteigend angewachsen, entfernt (ca. 28-35 erreichen den Stiel), rotbraun, +/- hutfarben (keine sehr jungen Exemplare vorhanden); Fleisch: im Hutkern schmutzig cremefarben, in der Stielrinde und über den Lamellen wässerig braun; Geruch: unauffällig, höchstens schwach rafanoid; Geschmack: deutlich nach Kohlrabi, mild; Chemie: -; HDS: Epicutis aus teils hyalinen, teils blass graubraun diffus pigmentierten (vermutl. feinst inkrustiert) Zellen (2-6 breit); schmälere Zellen im Hypoderm deutlich gelbbraun inkrustiert (auch etwas quergestreift), Hypoderm gut ausgeprägt, Zellen bis 30 breit; Lamellenschneide: substeril, mit büscheligen, kettig angeordneten Marginalzellen besetzt, Ketten aus 2-3 Zellen, Zellen zylindrisch bis keulig, nicht größer als die Basidien, aber deutlich unterscheidbar; Lamellentrama blass und fein inkrustiert; Basidien: recht kurz und subzylindrisch, bisw. braun pigmentiert, ca. 22-30 x 6-7; Sporen: ellipsoid bis subzylindrisch, dicht und fein warzig, am Apex etwas gröber, deutlich dextrinoid (in Melzer dunkel ockerbraun, aber nicht rötlich); Maße: 6,9 x 4,2 (5,5-8 x 3,8-5), Q=1,63 (1,45-1,90), 20 Sp. gemessen; Bestimmung: Mit dem Schlüssel der Funga Nordica lande ich bei den Firmiores und dort bei C. biformis; die Kollektion C22 in CFP ist makroskopisch recht ähnlich; die Beschaffenheit der Lamellenschneide weicht ab; das Fehlen der Blautöne ist offenbar erlaubt; der ähnliche C. melitosarx Soop sollte auf Sandboden bei Kiefer wachsen; der Standort auf Kalk ist wohl auch für C. biformis nicht ideal;-)
Nr. 9: Cortinarius spec. Eine Telamonia aus dem saueren, moosigen Nadelwald mit flüchtigem Velum und lebhaft orangebraunen Lamellen;
Funddaten: 07.09.2009; MTB 7347-3-3-3, 390 m; Passau, Zieglreuth, Mischwäder um Zieglreuth (Fichte, Tanne, Buche); an einem feuchten Graben im sauren Nadelwald, im Moos, bei Fichten und Tannen; gesellig (6 Fk); Hut: bis 4,3 cm breit, jung halbkugelig, später stumpf bis flach kegelig, nicht nennenswert gebuckelt, Oberfläche fein faserig, warm braun, rötlichbraun, am Hutrand heller ockerbraun, hygrophan, vom Scheitel her gelbbraun bis ockerbraun ausblassend; Rand unregelmäßig gewellt, jung faltig, durch weißliche , rasch flüchtige Cortina mit dem Stiel verbunden; Stiel: bis 8,5 x 0,9 cm, zylindrisch, basal zugespitzt, im Mittelteil bisw. schwach spindelig erweitert, hohl, schmutzig cremefarben mit blass holzbräunlichem Schimmer; Velum undefinierbar, dünn, keine Gürtel bildend, entweder unauffällig weißlich, oder aus angedrückten blass ockerbraunen Fasern; Lamellen: : aufsteigend angewachsen und bisw. mit Zähnchen kurz herablaufend, bis 4 mm breit, jung hell orangebraun und zu den Schneiden hin heller sattcremefarben, später lebhaft orangebraun bis rostbraun; Schneiden heller (ockerlich) abgesetzt; Fleisch: im Hutkern cremefarben, sonst wässerig rotbraun, im Stiel blasser ockerbraun und marmoriert; Geruch: pilzig bis milchlingsartig (Dispersionsfarbe), evtl. mit leicht fruchtiger Komponente; Geschmack: mild, +/- neutral; Chemie: KOH (30%): am Hut und im Hutfleisch kastanienbraun bis schwarzbraun, am Stiel dunkelbraun ohne Rottöne; HDS: Epicutis sehr dünn, Zellbreite ca. 4-10, blass inkrustiert; Hypoderm gut ausgeprägt, Zellen bis ca. 25 breit, mit gelblichem Dickwandpigment und inkrustiert, Pigment goldgelb bis bernsteinfarben, Placken bildend und an schmäleren Zellen in der Subcutis quergestreift inkrustierend; Lamellenschneide: heterogen, Marginalzellen unauffällig (wie Basidiolen); Basidien: keulig, ca. 25-32 x 9-10; Sporen: ellipsoid, kräftig warzig, vor allem am Apex, indextrinoid, Maße: 8,9 x 5,5 (8-9,5 x 5-6), Q=1,63 (1,49-1,80), 20 Sp. gemessen; Bestimmung: unklar, vielleicht bei den Armeniaci (Firmiores) zu suchen (C. ionosmus), doch die lebhaft orangebraunen Lamellen und der Geruch weichen ab;
Nr. 8: Cortinarius patibilis; ein blass gefärbter Schleimkopf von den Donauhängen bei Passau aus dem Fichtenwald;
Funddaten: 07.09.2009; MTB 7447-1-2-3, 380 m; Passau, Kellberg, Donauhänge (südexponiert), im Fichtenwald an einem Graben; bei Fichten; gesellig 3 Fk; Hut: bis 6 cm breit, polsterförmig gewölbt, Rand lange nach innen eingeschlagen und durch weiße Cortina mit dem Stiel verbunden, Oberfläche trocken, auch befeuchtet nicht oder nur ganz schwach klebrig, feinsamtig, mit cremockerfarbigem Velum bedeckt, am Rand stark eingewachsen faserig (mit dunkelbraunen, wässrigen Streifen), blass lederfarben, an Druckstellen rotbraun verfärbt; Stiel: bis 6 x 2,8 cm, zylindrisch bis keulig, basal mit Fortsatz wurzelnd, schmutzig weiß, von der Basis her braun bis violettbraun verfärbend, Velum weiß; Lamellen: : aufsteigend und leicht abgerundet angewachsen, gedrängt, schmal (kaum über 3 mm), jung blass graubraun mit zartem Lilaton, später hellbraun (länger mit Lilastich); Schneiden wellig bis leicht schartig, gleichfarbig; Fleisch: kompakt, schmutzig weiß, über den Lamellen wässerig dunkelgrau, in der Stielspitze grau durchwirkt (am Rand), am Grund der Basis beim jungen Fk blaugrün verfärbt; Geruch: typischer Phlegmaciengeruch nach rohem Fleisch, leicht staubig erdig; Geschmack: mild (auch Huthaut); Chemie: KOH-Reaktion (30%): am Hutvelum lebhaft orangegelb; am Hutfleisch chromgelb, am Stielvelum chromgelb; HDS: Epicutis aus 4-6 breiten, hyalinen, parallelen bis irregulär verwobenen Hyphen (Ixotrichoderm), Zellen in der darunterliegenden Schicht breiter und mit goldgelbem Pigment, teils inkrustierend, teils flächig (vermutlich iz) und bisw. etwas körnelig; Lamellenschneide: fertil, Marginalzellen schmal und subzylindrisch; Basidien: reife Basidien großteils kollabiert, ca. 34-40 x 8-9; Sporen: amygdaloid, am Apikulus meist konisch zugespitzt, Apex stets abgerundet und bisweilen etwas ausgezogen bzw. leicht eingeschnürt, Maße: 10,8 x 5,7 (10-12 x 5,5-6), Q=1,90 (1,67-2,09), 20 Sp. gemessen; Bestimmung: Mit FN geschlüsselt und in CFP verglichen; die Sporen sind recht grob warzig, sonst passen sie jedoch auf die Art; auch die Makroskopie stimmt überein, allerdings konnte ich kein blassblaues Velum feststellen;
Nr. 7: Cortinarius tortuosus (Fr.: Fr.) Fr.
Funddaten: 29.08.2009; MTB 8135-4-2-1, 690 m; Kleinhartpenning, Hackensee, am Südufer, im eher sauren Fichten-Tannen-Wald, bei Fichte und Tanne an einem Erdpfad; gesellig (4 Fk); Hut: bis 5 cm breit, jung kegelig, später flach gewölbt mit schwach ausgeprägtem Buckel, Oberläche fein befasert, schokobraun, jung am Hutrand mit grauweißen faserigen Velumresten und auch am Scheitel mit graulichen Velumspuren, später komplett verkahlend, hygrophan, vom Hutrand her streifig ausblassend; Stiel: bis 6,5 x 0,7 cm, zylindrisch, hohl, basal gleichdick, schmutzig weiß und stark längsfaserig, stellenweise schmutzig blassbraun verfärbt, an der Spitze deutlich lila; Lamellen: : aufsteigend und breit angewachsen, schon jung dunkelbraun mit schwachem Lilastich (?); Fleisch: siehe Foto; Geruch: sehr auffällig nach erdigem oder muffigem Schnaps (Enzian!, Wildsautropfen); Geschmack: schwach rafanoid, eher unangenehm, fad; Chemie: -; HDS: Epicutiszellen ca. 2,5-6 breit, granulär gefüllt (kein Pigment); Hypoderm gut ausgeprägt, Zellbreite bis ca. 22; Pigment intrazellulär (?) und membranär in den Wänden der Hypodermzellen; außerdem quergestreift inkrustierend in schmäleren Hypodermzellen; Lamellenschneide: heterogen, mit vielen unauffälligen Marginalzellen; Lamellentrama blass inkrustiert; Basidien: keulig, bisweilen braun gefärbt, ca. 24-37 x 8-9; Sporen: ellipsoid, (frontal ovoid) bis subamygdaloid, Apex in der Regel gerundet, manchmal auch etwas verschmälert zulaufend (aber nie konisch); Maße: 8,6 x 5,5 (7,5-10 x 5-6), Q=1,56 (1,36-1,83); (zwei 10er Messreihen an zwei unterschiedlichen Fk, wobei zweitere mit etwas kürzeren, breiteren Sporen abweicht); Bestimmung: Von der J.E.C.-DNA-Arbeitsgruppe durch Sequenzierung bestimmt.
Nr. 6: Cortinarius clarobrunneus (H. Lindstr. & Melot) Niskanen et. al aus dem Zillertal (Fichtenjungholz, 1500 m);
Funddaten: 23.08.2009; Zillertal, Hochfügen, ca. 1500 m, im Fichtenjungholz über dem großen Parkplatz; gesellig (8 Fk); Hut: bis 4 cm breit, jung spitzkegelig, später gewölbt mit unterschiedlich stark ausgeprägtem, oft auffallend vorgezogendem, schwarzbraunem, spitzem Buckel, der bisw. auch nur angedeutet ist, glatt bis fein befasert, bei den meisten Exemplaren mit deutlicher Neigung zum feinschuppigen Aufreißen, wenig Velumreste am Hutrand (schmutzigweiß), Hutrand jung durch schmutzigweiße Cortina mit dem Stiel verbunden, Hutfarbe kastanienbraun bis dattelbraun, nicht hygrophan (!); Stiel: bis 5,5 x 1 cm, stark keulig, Keule bis 2,2 cm breit, schmutzig cremebräunlich, stielabwärts dunkelbraun durchwirkt; Velum sehr dünn, unauffällig, schmutzigweißlich mit Neigung zum Bräunen; Lamellen: entfernt (ca. 28-32 erreichen den Stiel), ausgebuchtet angewachsen, sehr breit, jung hellbraun, reif dunkelbraun, Schneiden auffallend und konstant schartig; Fleisch: schmutzig cremebraun, unter der Huthaut wässerig dunkelbraun, im Stiel dunkelbraun durchwirkt, Keule wattig ausgestopft; Geruch: schwach kohlrabiartig; Geschmack: deutlich nach Kohlrabi, leicht bitterlich!; Chemie: -; HDS: Epicutis mäßig dick, aus schmalen (2-5 µm breiten), deutlich gelifizierten, parallelen Zellen, Pigment vorwiegend in der Epicutis, diffus und bisw. vakuolär wirkend, möglicherweise aber auch eine ganz feine, flächige extrazelluläre Pigmentierung; Hypoderm gut ausgepräft, Zellen jedoch kaum über 20 µm breit und recht langgestreckt, Dickwandpigment eher unauffällig blassgelblich, an schmäleren Zellen im Hypoderm sind auch quergestreifte Inkrustierungen zu beobachten; in der Trama sind dunkelbraune "Safthyphen" eingewoben; Stipitipellis: -; Lamellentrama: LT blass bräunlich pigementiert; Lamellenschneide: fertil, Marginalzellen unauffällig; Basidien: 4-sporig (2-sporige gelegentlich eingestreut), schlank keulig, häufig dunkelbraun pigmentiert, ca. 31-39 x 7-10; Sporen: breit ellipsoid bis subglobos, dicht und fein warzig, am Apex auch gröber warzig, mäßig bis deutlich dextrinoid, Maße: 7,4 x 5,6 (6,5-8 x 5-6), Q=1,32 (1,25-1,45), 20 Sp. gemessen; Bestimmung: Von der J.E.C.-DNA-Arbeitsgruppe sequenziert.
Nr. 5: Cortinarius substriatus Kauffman; gehört wohl zu den Bicolores; aus dem selben Mycel wie Kollektion Nr. 11 von 2008;
Funddaten: 21.06.2009; MTB 7934-4-3-2, 630 m; Oberdill, Tannendickicht, im Moos (Bazzania trilobata), auf zumindest oberflächlich saurem Boden, bei jungen Tannen; gesellig (4 Fk), verges. mit Boletus erythropus; Hut: bis 5 cm breit, jung stumpfkegelig oder polsterförmig, bald konvex mit stumpfem Buckel, Rand lange etwas heruntergebogen, feucht schwach fettig, schwach glänzend, glatt; Hutrand jung durch silbrigweiße Cortina mit dem Stiel verbunden; Huthaut leicht abziehbar; Stiel: bis 7,5 x 2,2 cm, zylindrisch, basal keulig verdickt, vor allem jung sehr kompakt, an der Abrissstelle der Cortina mit deutlich abgesetzter (leicht vorstehender), aber nicht häutiger Ringzone, jung völlig vom weißen, bis cremeweißen Velum überzogen und bisweilen violett durchschimmernd, reif an der Spitze schmutzigweiß längsfaserig, unter der Ringzone mit aufreißenden, cremeweißlichen, ziemlich dicken Velumgürteln, überhalb der Basis oft rostfleckig; Lamellen: mäßig gedrängt bis entfernt, schwach ausgebuchtet angewachsen und bisw. mit Zähnchen herablaufend, jung hellbraun, bald dattelbraun, Schneiden weißflockig; Fleisch: im Hut wässerig braun bis lilabraun, im oberen Stieldrittel kräftig violett, in der unteren Hälfte verblasst, schmutzig ockergrau bis blassbräunlich; Geruch: schwach nach Kohlrabi; Geschmack: mild, auch etwas kohlrabiartig; Chemie: -; HDS: (beobachtet in Wasser) mäßig dünne Cutis aus 3-7 µm breiten Zellen, darunter gut ausgeprägtes Hypoderm mit 10-30 breiten, meist länglichen, kastenförmigen, dickwandigen Zellen, Pigment unauffällig, am ehesten membranär im Hypoderm, in tieferliegenden Schichten auch scheinbar inkrustierend (in der Zellwand?); Stipitipellis: -; Lamellentrama: schwach ocker inkrustiert; Lamellenschneide: steril, Marginalzellen keulig, subzylindrisch oder rundlich, z.B. 17x8, 20x6, 14x10, 12x9, 30x6,5; Basidien: oft blass gelblich, keulig, ca. 24-34 x 8-10; Sporen: ellipsoid, Apex stets breit gerundet, Basis etwas. verschmälert, bisw. mit leichter subapicularer Depression (dann etwas apfelkernförmig wirkend), normal warzig, am Apex grobwarzig, indextrinoid, Maße: 9,1 x 5,7 (7,5-10,5 x 5,5-6), Q=1,60 (1,36-1,75), 20 Sp. gemessen; Bestimmung: nicht sequenziert, aber aus dem selben Myzel wie die sequenzierte Kollektion 2008-11
Nr. 4: Cortinarius castaneopallidus Carteret aus einem Park unter Buche;
Funddaten: 10.07.2009; MTB 7935-1-3-2, 570 m; Pullach, Heilmannpark; unter riesiger Buche in der Wiese, gesellig; Hut: bis 2,4 cm breit, jung stumpf bis spitz kegelig, später gewölbt und irregulär gelappt, komplett filzig bis fein faserschuppig, Hutrand jung durch Cortina mit dem Stiel verbunden, fuchsigbraun bis haselbraun, beim vergehen der helleren Schuppen auch dunkler braun; Stiel: bis 3 x 0,6 cm, zylindrisch, in der Mitte oft etwas abgeplattet und dadurch spindelig verbreitert, hohl, Velum ockergelb bis ockerbraun, bildet keine auffallenden Gürtel oder Flocken, Stieloberläche grob längsfaserig, unterhalb der Cortinaabrissstelle oft mit flockiger Ringzone, Färbung mittelbraun, ockerbraun, zur Basis hin auch dunkler braun; Lamellen: ausgebuchtet und schmal angewachsen, mäßig gedrängt bis entfernt, stark untermischt, jung zimtbraun, später intensiver rötlichbraun; Fleisch: im Hut blassocker, nur über den Lamellen mit wässriger Zone, im Stiel bräunlich, zur Basis hin dunkelbraun; Geruch: schwach, undefinierbar; Geschmack: -; Chemie: -; HDS: Struktur wg. der Schuppung schwer zu beschreiben, ziemlich chaotisch mit sehr unterschiedlich breiten Zellen, darüber vermutl. noch Velumzellen, Zellbreite ca. 4-25 (40), auch hypodermartige Zellen beobachtet; Pigment extrem stark quergestreift inkrustierend, dunkelbraun (auch im Hutfleisch so); Stipitipellis: Pigment extrem stark inkrustierend, quergestreift und mit dicken Placken besetzt, dunkelbraun; Lamellentrama: mit inkrustierendem, dunkelbraunem Pigment; Basidien: -; Sporen: ellipsoid, Apex breit gerundet, normal warzig, am Apex etwas gröber, Maße: 7,3 x 4,4 (6,5-8 x 4-5), Q=1,66 (1,50-1,80), 20 Sp. gemessen; Bestimmung: Von der J.E.C.-DNA-Arbeitsgruppe sequenziert
Nr. 3: Cortinarius saniosus aggr. aus einem Park unter Buche mit blutroter KOH-Reaktion auf dem goldgelben Stielvelum; die Kollektion ist weitgehend identisch mit dem Nadelwald-Fund aus Unterammergau von 2008;
Funddaten: 10.07.2009; MTB 7935-1-3-2, 570 m; Pullach, Heilmannpark; unter riesiger Buche in der Wiese, gesellig bis zu zweit verwachsen (>8 Fk); Hut: bis 3,1 cm breit, konvex, kaum gebuckelt, fein radialfaserig, glatt, etwas seidig glänzend, oft dunkelbraun gestreift (wasserzugig), bronze- bis olivbraun, kaum hygrophan; Stiel: bis 4 x 0,7 cm, zylindrisch, hohl, basal zugespitzt, an der Spitze gelblich, sonst goldgelb bis ockerbraun, stark längsfaserig, Velum goldgelb; Lamellen: mäßig gedrängt, aufsteigend und abgerundet angewachsen, jung lebhaft olivgelb, später olivbraun, Schneiden gewölbt und intensiv hellgelb abgesetzt; Fleisch: blassgelb bis grünlichgelb; Geruch: leicht rettichartig; Geschmack: rettichartig (Radieserl); Chemie: KOH-Reaktion: auf Hut dunkel rotbraun bis schwarzbraun, am Velum intensiv (blut)rotbraun, dann nachdunkelnd; HDS: Epicutis aus ca. 4-11 breiten Zellen, vereinzelt zylindrische, abgerundete Endzellen beobachtet, Pigment dunkelbraun, ziemlich grob quergestreift inkrustierend und zusätzlich in zahlreichen Zellen diffus intrazellulär (düster dunkelbraun); Hypoderm mäßig ausgeprägt, unter der Epicutis breitere, wurstförmig aufgeblasene Zellen (ca. 15-28 breit, nicht quadratisch, kaum dickwandig, ohne Pigment); Stipitipellis: vom gelblichen Stielfleisch violettbräunlich abgesetzt, Zellen ca. 2-7 breit, schwach dunkelbraun inkrustiert und zusätzlich mit intraz., dunkelbraunem (vakuolärem bis diffusem) Pigment; Lamellenschneide: Marginalzellen: unauffällig, keulig, von Basidiolen nicht zu unterscheiden; recht wenig reife Basidien an der Schneide beobachtet; Lamellentrama: nicht inkrustiert, blass gelblich; Basidien: schlank keulig, z.B. 33x7, 36x7,5, 34x7; Sporen: schlank ellipsoid, ovoid, subzylindrisch, Apex meist verschmälert, aber stets abgerundet, indextrinoid, mäßig, am Apex sträker warzig, Maße: 7,4 x 4,5 (7-8 x 4-5), Q=1,66 (1,50-1,78), 20 Sp. gemessen; Bestimmung: Die Kollektion ist identisch mit der Aufsammlung vom Stierkopf vom 21.08.2008 und gehört wohl zur Verwandtschaft von C. saniosus; die Sporen sind kleiner als in FN für saniosus angegeben;
Nr. 2: Cortinarius cf. junghuhnii im sauren Bergnadelwald:
Funddaten: 05.09.2009; MTB 8236-4-1-3, 1100 m; Tegernsee, am Bayernweg zur Neureutalm, im sauren Nadelwald, auf Erde und Nadelstreu (nicht im Moos), bei Tanne und Fichte; einzeln; vergesellschaftet mit Hebeloma spec. und Cortinarius flexipes var. flexipes; Hut: 1,8 cm, gewölbt, schwach gebuckelt, Oberfläche +/- glatt, leicht fettig-wachsig, schwach glänzend, in der Fotovergrößerung leicht samtig, bis zum Scheitel durchscheinend gerieft, am Scheitel dunkel dattelbraun, zum Rand hin rötlichbraun bis honigbraun, Hutrand mit weißlichen Velumfasern besetzt; Stiel: 3 x 0,4 cm, zylindrisch, basal verjüngt, hellbraun (deutlich heller als der Hut), weißlich überfasert (Velum), nicht bereift; Lamellen: aufsteigend angewachsen, entfernt (ca. 22 erreichen den Stiel), breit (3 mm), dunkel honigbraun (etwa hutfarben), zu den Schneiden hin blasser; Schneiden weiß abgesetzt (nicht flockig), gerade bis schwach konvex; Fleisch: dünn, wässerig braun, im Stiel heller braun; Geruch: deutlich rafanoid; Geschmack: deutlich rafanoid; Chemie: -; HDS: Cutis hyalin, Zellen (in KOH beobachtet) ziemlich stark aufgeblasen, ca. 6-20 breit, Hyphen an den Septen wurstartig eingeschnürt; Hypoderm mäßig gut ausgeprägt, wenig ausgesprochen kastenförmige Zellen beobachtet, eher wurstarige aufgeblasene, längliche Zellen, ca. bis 30 breit; Pigment unter der Cutis körnig und mit Placken grob inkrustierend, an schmäleren Zellen deutlich quergestreift; Lamellenschneide: LS steril, Cheilozystiden polymorph, überwiegend keulig, schlankkeulig, eingeschnürt keulig, subzylindrisch, mit Basalschnallen, Maße ca. 22-55 x 7-15; Basidien: 4-sporig, ca. 19-27 x 6-9, teilweise bräunlich pigmentiert; Sporen: ellipsoid bis ovoid, dünnwandig (Wand bis 0,2), ohne KP oder Kallus, kräftig und dicht warzig, stark dextrinoid (rotbraun in Melzer), 7,6 x 4,6 (7-8,5 x 4,5-5,5), Q=1,63 (1,50-1,78), 20 Sp. gemessen; Bestimmung: Die sterile Lamellenschneide mit den großen Cheilozystiden und der etwas samtige Hut sprechen für C. junghuhnii, die relativ schmalen Sporen dagegen eher für C. obtusus (geschlüsselt mit Moser, verglichen in PDS, in Funga Nordica und CFP nicht aufgeführt);
Nr. 1: Cortinarius ammophiloides auf Schotterheide bei Salix:
Funddaten: 27.06.2009; MTB 7735-4-3-2, 490 m, München, Fröttmaninger Heide; Magerwiese auf Kalkschotter, beweidet (Schafe, Ziegen), auf kiesiger Erde in der Wiese, am Rand kleiner Tümpel, mitten im Kies, bei Salix, gesellig (7 Fk); Hut: bis 1,3 cm breit, kegelig bis flach gewölbt, stumpf bis spitz gebuckelt und bisw. mit warzenförmigem Buckel, Oberfläche schwach radialfaserig bis glatt, am Buckel etwas schürfelig rauh, schokobraun, Buckel noch dunkler schwarzbraun, Hutrand bisweilen heller abgesetzt, jung ungerieft, später bisw. am Rand schwach durchscheinend gerieft, nicht hygrophan; Stiel: bis 35 x 2 mm, zylindrisch, basal bisw. schwach spindelig verdickt, im oberen Drittel ockerbräunlich, stielabwärts dunkler braun, längsfaserig, blass ockerlich überfasert, keine auffallenden Velumspuren, Velum vermutlich ockerlich; Lamellen: breit angewachsen oder schwach ausgebuchtet angewachsen und mit Zahn herablaufend, schon jung zimtbraun bis rötlichbraun, reif so bleibend, Schneiden weißlich; Fleisch: im Hutkern schmutzig ockerbräunlich, sonst wässerig dunkelbraun, im Stiel oben ockerbraun, stielabwärts dunkler braun; Geruch: unauffällig; Geschmack: -; Chemie: -; HDS: Cutis aus 5-11 breiten Zellen; Hypoderm entwickelt, Zellen ca. 10-20 breit; Pigment inkrustierend, kaum quergestreift, aber gut an den Zellrändern zu sehen (Placken); Sporen: schmal ellipsoid bis ovoid, unterm Apikulus abgeflacht, auffallend stark warzig, vor allem am Ende (Warzen teils über 1µm hoch!), 8,3 x 5,1 (7,5-9 x 4,5-5,5), Q=1,65 (1,55-1,80), 20 Sp. gemessen; Bestimmung: Cortinarius ammophiloides Bohus, Sumpf-Wasserkopf. C. helobius ss. CFP (C43) entspricht C. ammophiloides.