Russula 2009
Nr. 3: Russula curtipes Möller & Jul. Schäff. mit Sporenpulver ca. IId-IIIa;
Funddaten: 22.09.2009; Fundort: MTB 8135-4-1-3, 720 m; Dietramszell, Zeller Wald, südl. Maria Elend, im kleinen Graben links vom Wanderweg richtung Tölz nach dem ersten Marterl; bei großen Buchen, Tannen und Fichte; einzeln; Hut: bis 8 cm breit, Huthaut ca. zu 1/3 abziehbar, trocken, matt; Stiel: bis 5 x 1,8 cm, zylindrisch, längsrillig, weiß, bei Berührung basal schwach ockergrau verfärbend; Lamellen: satt cremefarben; Fleisch: weiß, im Schnitt unveränderlich Geruch: -; Geschmack: mild (nur am Exsikkat getestet, da versehentlich nicht aufgeschrieben!); Chemie: FeSO4 sofort rosabraun; Guajak rapide blaugrün; Sporenpulver: satt creme bis blass ocker, ca. IId bis IIIa, passt in Helgas Tafeln irgendwie nicht rein; nach einigen Monaten eher IIIa; HDS: Haare recht schmal, schwach verzweigt, Endzellen meist pfriemförmig und zur Spitze hin verjüngt, abgerundet bis spitz, Basalelemente kürzer, zu kurzen Ketten verbunden, +/- zylindrisch bis schwach aufgeblasen, EZ ca. 35-56 x 3,5-6, im oberen Teil oft nur 2,5 breit, Basalelemente ca. 5,5-9 breit; Pileozystiden: recht spärlich und meist nur einzellig oder mit einer Septe, seltener (in einem Fall) mit bis zu 4 Septen, zylindrisch bis keulig, oft recht kümmerlich, die längste septierte insgesamt über 100, die einzelligen bis 65 lang, Breite der Endzellen ca. 5-9, in SV mäßig grauend (Haare violett); z.B. 60x7/1, 50x8,5/1, 65x7/0, 70x6,5/1, 45x7/1 (Gesamtlänge x Kopfbreite/Septenzahl); Hymenialzystiden: -; Basidien: -; Sporen: rundlich und eher klein, Ornament aus isolierten Warzen und variablen Graten, seltener mit feinstrichigen Verbindungen, nicht zebriert, nicht netzig, keine vollständigen Maschen gesehen, Warzen stumpf- bis spitzkegelig, Plage amyloid, normal groß; Maße: 7,9 x 6,8 (7-8,5 x 6,5-7,5), Q=1,17 (1,08-1,23); Bestimmung: Das Sporenpulver ist im Vergl. zur Lit. etwas zu hell (IIIa statt IIIc), alle anderen Merkmale passen sehr exakt, von der Ökologie, den kreisrunden Fraßspuren am Hut bis zur Exsikkatfarbe und zur Mikrosopie!
Nr. 2: Russula cf. variegatula; eine Griseinae mit weißem Sporenpulver, recht großen Pileozystiden und isoliert grobwarzigen Sporen;
Funddaten: 01.08.2009; Fundort: MTB 7934-4-1-3, 620 m;München, Forstenrieder Wald, Schorner Weg, nach dem Knick am Wegrand bei der Sukzessionsfläche bei den großen Eichen; bei Eiche, Buche und Fichte auf eher abgesauertem Boden (Altmoräne, Standort von Boletus pulverulentus); gesellig (2 Fk); Hut: 5,5-7 cm breit, zentral schwach niedergedrückt, Huthaut kurz über die Lamellen gezogen, trocken, matt, befeuchtet schwach klebrig, zu 1/3 bis 1/2 abziehbar, am Rand kurz gerieft, Oliv- und Violetttöne mischen sich mit einem dominierenden Braun; Stiel: zylindrisch, basal zugespitzt, wattig ausgestopft bis gekammert hohl, fein längsrillig, bei Berührung auffallend bräunend; Lamellen: gerade angewachsen, mäßig bis normal gedrängt, brüchig, cremeweiß, am Grund queraderig; Fleisch: weiß, in der Stielrinde cremefarben, im Schnitt unveränderlich, nur im unteren Stieldrittel schwach blassocker verfärbend, in der Basis und zur Basis hin in der Stielrinde bisw. bräunlich; Geruch: angenehm obstig, mäßig intensiv; Geschmack: völlig mild (in den Lamellen anfangs ganz leicht schärflich); Chemie: (Reaktionen auf Hutfleisch): FeSO4 sofort rosabraun; Guajak braun bis olivbraun, allmählich zu olivgrün umfärbend, kaum Blautöne; Phenol sehr langsam rosabraun; Sporenpulver: Ib (Abwurf sehr schwach!); HDS: Haare: kurzkettig gegliedert mit kurzen, oft aufgeblasenen, ampullenförmigen Basalgliedern und langgezogenen Endzellen, Basalglieder ca. 8-15 breit, Endzellen an der Spitze bisw. gegabelt und/oder abgeschnürt, ca. 3-7 breit, Pigment körnig; Pileozystiden: meist keulig, unseptiert, in SV schwach grauend, ca. 50-80 lang, ca. 6-10 breit, bisw. mit zipfeligem Fortsatz; Hymenialzystiden: -; Basidien: -; Sporen: isoliert warzig, aus ziemlich groben, bis 1,0 µm hohen, stumpfkegeligen, meist ziemlich entfernt stehenden Warzen, W. bisw. schwach verlängert, ohne jegliche Verbindungen, Plage inamyloid; Bestimmung: unklar; nach Schüssel gehört die Art zu den Griseinae; wg. des dünnen Abwurfs ist fraglich, ob das Spp. wirklich weiß ist (sieht aber sehr danach aus!); dann blieben R. variegatula und leucospora; die großen Pileozystiden sprechen für R. variegatula, ebenso das Bräunen am Stiel und das relativ hohe Ornament; für jonochlora und die Heterophyllae ist das Sporenornament zu hoch;
Nr. 1: Russula cf. nitida aus einem Park bei Birke, passt nicht so richtig in diesen trockenen Standort;
Funddaten: 10.07.2009; Fundort: MTB 7935-1-3-2, 570 m; Pullach, Heilmannpark; bei den großen Birken vor dem Fußballplatz, magerer, eher trockener Standort auf Kalkschotter; gesellig (>5 Fk); Hut: bis 5,8 cm breit, flach gewölbt, mit stumpfem Buckel, Huthaut speckig glänzend und schwach klebrig, gut zur Hälfte abziehbar, Hutrand auf ca. 1 cm stets gerieft, Färbung fleischbräunlich, jung und in der Hutmitte oft mit oliven Tönen; Stiel: bis 7 x 2 cm, zylindrisch, basal oft keulig aufgeblasen und nicht ausspitzend, fein längsrillig, cremeweiß, ohne Verfärbungen; Lamellen: gerade angewachsen, ziemlich gedrängt, jung weiß, später satter cremefarben; Fleisch: weiß, nicht verfärbend, im Stiel schwammig (Stiel ausgestopft); Geruch: angenehm obstig; Geschmack: völlig mild (in Fleisch und Lamellen); Chemie: (Reaktion auf Hutfleisch): FeSO4 sofort blass rosabräunlich; Guajak: rapide blaugrün; Phenol: sehr langsam rosa- bis violettbraun; Sporenpulver: frisch IId-IIIa; alt ziemlich genau IIIa; HDS: Haare: zylindrisch, leicht wellig, schmal, Apex meist abegrundet, seltener fast spitz, TZ 2,5-4 breit, Basalabschnitte etwas aufgebläht aber nicht über 5 breit, normal verzweigt und septiert; Pigment unauffällig; Pileozystiden: oft sehr lang und multiseptiert (4-8 Septen), in SV blass grau (ganzes Präparat violett), TZ zylindrisch bis schlank keulig, oft recht schmal, bisw. mit vereinzelten Divertikeln, Breite ca. 4-8; Hymenialzystiden: z.B. 65x10, 70x10, mit langem Auswuchs; Basidien: ca. 45-55 x 12,5-14,5; Sporen: subglobos bis breitellipsoidd, mit langem Apiculus, isoliert stachelwarzig, Warzen selten etwas verlängert und ohne Verbindungen, ca. 0,5-1,2 hoch, Plage groß und amyloid; Maße: 8,4 x 6,9 (7,5-9,2 x 6-7), Ausreißer 10,5x8, Q=1,22 (1,14-1,38), 20 Sp. gemessen; Bestimmung: Die Ökologie scheint gar nicht gut zu passen, allerdings werden in Funga Nordica auch trockenere Standorte und Parks angegeben. Auch die Farbe scheint eher ungewöhnlich und die Sporen könnten noch etwas größer sein; mit Sarnari-Schlüssel bestimmt;