Psathyrellaceae 2010
Nr. 7: Psathyrella cf. corrugis (Pers.: Fr.) Konrad & Maubl. (Rotschneidiger Wurzel-Mürbling)
Funddaten: 22.10.2010; Fundort: Castiglion Fiorentino, St. Stefano, ca. 500 m, bei St. Lorenzo, am Wegrand, Eichenwald, an der Wegböschung auf Erde; gesellig (4 Fk); Hut: bis 1,6 cm breit, glockig, bis zum Scheitel schwach bis deutlich durchscheinend gerieft, graubraun bis dunkelbraun, Rand jung weißlich, die beiden jungen Exemplare am Hutrand mit faserigen Velumresten, sonst keine Velumreste gesehen (nur schwach glimmerig), hygrophan, vom Scheitel her cremeocker ausblassend; Stiel: bis 7,5 x 0,12 cm, basal bisw. nicht wurzelnd oder tief in der Erde verankert (und mit Scheinwurzel), cremefarben bis blass beige, oben bereift, sonst fein längsfaserig, jung silbrigweiß überfasert, später matt (nicht silbrigweiß überfasert); Lamellen: aufsteigend, bisw. etwas ausgebuchtet und breit angewachsen, mäßig gedrängt, jung grau, dann graubraun, Schneiden schwach weißflockig und jung nicht, später durchgehend rot unterlegt; Fleisch: wässrig beigebraun oder (trocken) cremefarben, im Stiel satt beige bis cremefarben; Geruch: 0; Mikromerkmale vom Exsikkat: Lamellenschneide: bei den jungen Fk unterm Mikro leicht gelbbraun unterlegt, bei den älteren deutlich orangebraun gefärbt, von relativ dicht stehenden Cheilozystiden dominiert, Parazystiden keulig, eher unauffällig, Cheilozystiden lageniform, Apex schmal gerundet, ca. 28-35 x 7,5-8,8; Pleurozystiden: fusoid bis lageniform, Apex schmal gerundet, ca. 43-63 x 9-12; Basidien: keulig, dickköpfig, z.B. 22x9,5, 25x10,5; Sporen: lateral und frontal schmal ellipsoid, dickwandig, mit bis 2 breitem, schwach vorgewölbtem, zentralem KP, Maße: 11,9 x 6,3 (11-14 x 6-7), Q=1,89 (1,77-2,08), 20 Sp. gemessen; Bestimmung: Mit FN geschlüsselt; die Kollektion zeigt ganz gut, dass die rot unterlegte Lamellenschneide z.B. bei jungen Exemplaren nur im Mikroskop feststellbar ist; wg. des recht schwach ausgeprägten Velums von P. microrrhiza abgetrennt;
Nr. 6: Psathyrella impexa (Romagn.) Bon (Ungekämmter Mürbling)
Funddaten: 13.10.2010; Fundort: MTB 7934-4-1-3, 620 m; München, Oberdill, Forstenrieder Wald, auf einer Waldwiese nahe am Fichtenwaldrand; in der Wiese, auf Erde (kein Holz), gesellig (2 Fk); Hut: bis 1,9 cm breit, glockig, ohne Buckel, kakaobraun, stark hygrophan, vom Scheitel her ocker bis cremebeige ausblassend, jung bis zum Scheitel mit flockigen, weißen Velumresten behangen, später verkahlend; Stiel: bis 5 x 0,2 cm, zylindrisch, basal gleichdick, weiß bis grauweiß, jung auf ganzer Länge mit weißem Velum beflockt, dann verkahlend; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, mäßig gedrängt, mittelgrau bis graubraun, Schneiden weiß, nicht rötlich unterlegt; Fleisch: cremefarben, im Stiel cremegrau; Geruch: schwach, vielleicht etwas süßlich bittermandelartig; Velum: hyphig, Zellen zylindrisch bis spindelig mit meist abgerundeten Enden, sehr unterschiedlich lang, ca. 7-22 breit, mit Schnallen; hyalin; Mikromerkmale vom Exsikkat: Lamellenschneide: Cheilozystiden fusoid bis sublageniform, Apex meist sehr schmal zulaufend bis fast spitz, ca. 35-44 x 11-12, meist relativ dich stehend, dazwischen bisw. keulige Parazystiden (oft sehr unauffällig); Pleurozystiden: breit fusoid mit fast spitzem Apex, ca. 50-55 x 13-18; Basidien: 4-sporig, z.B. 19x9; Sporen: ellipsoid bis ovoid, lateral kaum anderes als frontal, weder mit Depression noch phaseoliform, dunkelgrau in KOH, KP deutlich bis 1,8 µm breit; Maße: 9,0 x 5,1 (8,5-10 x 4,5-5,5), Q=1,78 (1,63-2,00); Bestimmung: Mit FN geschlüsselt und bei Ludwig verglichen;
Nr. 5: Psathyrella spintrigeroides P.D. Orton (Reichbeschleierter Mürbling) aus dem Steigerwald; die letzten beiden Fotos zeigen eine Aufsammlung aus dem Würmtal bei München bzw. eine weitere aus dem Steigerwald (jeweils auf morschen Buchenstämmen und von 2010)
Funddaten: 13.10.2010; Fundort: MTB 6029-3-3-3, 420 m; Obersteinbach, Kleinengelein, auf sehr morschem Buchenstammholz; gesellig (>5 Fk); Hut: bis 4 cm breit, graubraun, hygrophan, vom Scheitel her ocker bis beige ausblassend, jung bis zum Scheitel mit flockigem, weißem Velum besetzt und am Rand zahnartig behangen, später am Hut verkahlend, am Rand jedoch stets behangen; Stiel: bis 6,8 x 0,5 cm, zylindrisch, basal schwach verdickt, cremeweiß mit holzfarbenem Reflex, oben bereift bis beschürfelt, sonst längsfaserig; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, mäßig gedrängt bis etwas entfernt, graubraun; Schneiden konvex, weiß, schwach flockig, nicht rötlich unterlegt; Fleisch: wässrig hellbraun; Geruch: unauffällig; Mikromerkmale vom Exsikkat: Hymenialzystiden: breit fusoid, fast immer recht spitz zulaufend, Wände schwach verdickt und gelblich, ca. 60-76 x 13-17; Sporen: lateral schmal ellipsoid bis bohnenförmig, oft auch mit subapiculärer Depression, frontal ellipsoid bis ovoid, KP deutlich, ca. 1-1,2 µm breit, Maße: 7,8 x 4,3 (7-9 x 4-4,5); Bestimmung: Mit FN problemlos zu schlüsseln;
Nr. 4: Psathyrella panaeoloides (Maire) Arnolds (Düngerlings-Mürbling) aus der Fröttmaninger Schotterheide bei München;
Funddaten: 18.08.2010; MTB 7735-4-3-2, 490 m; München, Fröttmaninger Heide, zwischen niedrigem Gras und Thymian, durch Schafe gut gedüngte Zone; gesellig (an verschiedenen Stellen einzeln bis gesellig gefunden); Hut: bis 1,5 cm breit, kegelig bis flach gewölbt, glatt, trocken, ockerbraun bis dunkelbraun, typisch glimmerig-marmoriert (an Ps. panaeoloides aus dem Pratomagno erinnernd), stark hygrophan, beige bis ockerbraun ausblassend; Stiel: bis 3,5 x 0,2 cm, zylindrisch, basal gleichdick bis schwach erweitert und etwas weißfilzig, cremeweiß, an der Spitze bereift, sonst längsfaserig; Lamellen: aufsteigend und meist breit angewachsen, normal bis mäßig gedrängt, ziemlich düster graubraun, Schneiden konvex und weißlich; Fleisch: sehr dünn, ockerlich; Geruch: neutral; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: zellig, Zellen blasig, ca. 25-50 breit, keien Pileos gesehen; darunterliegende Schicht ziemlich grob dunkelbraun inkrustiert (plackig und quergestreift); Lamellentrama: plackig bis fein quergestreift inkrustiert; Cheilozystiden: überwiegend utriform, bisw. auch breit fusoid, klein, ca. 22-26 x 7-10; dicht bis schütter stehend; mit keulig-blasigen Parazystiden durchsetzt; Pleurozystiden: zerstreut, breit fusoid, subutriform oder keulig, dünnwandig, ca. 32-41 x 10,5-13; Basidien: 4-sporig, ca. 15-23 x 7,5-10; Sporen: lateral schmal ellipsoid mit schiefem KP, frontal kartoffelsackförmig mit verschmälertem Apex und sehr breiter, schwach gerundeter Basis, in KOH dunkelbraun, schwach dickwandig (Doppellinie im Mikro schlecht zu sehen), KP ca. 1,5-1,8 breit, abgestutzt, Maße (frontal) 8,6 x 5,8 (8-9,5 x 5,5-6,5), Q=1,47 (1,33-1,64), lateral nur bis 5,5 breit; Bestimmung: Mit FN geschlüsselt, im Kompendium verglichen
Nr. 3: Psathyrella cf. fatua (Fr.) Konrad & Maubl. (oder spadiceogrisea) aus dem Forstenrieder Park bei München (Fichten-Buchen-Mischwald);
Funddaten: 05.06.2010; MTB 7934-4-1-4, 620 m; Oberdill, auf Laubstreu unter Buche und Fichte am schottrigen Wegrand; nicht auf Holz; Hut: bis 3,5 cm breit, flach kegelig, auch alt nie flach ausgebreitet, schmierig, nicht klebrig, glatt, jung dattelbraun, später graubraun, jung am Hutrand mit faserigem, weißem Velum besetzt, das später verschwindet oder am Hutrand und kurz eingerückt am Rand erhalten bleibt (schüttere weiße Fasern), in der Hutmitte auch jung keine Velumspuren, hygrophan, vom Scheitel her ockerlich ausblassend; Stiel: bis 8 x 0,5 cm, zylindrisch, basal schwach erweitert oder gleichdick, nicht wurzelnd, cremeweiß, schmutzig weiß, jung stärker, später schwach weißlich überfasert, apikal kaum bereift; Lamellen: ziemlich gerade und breit angewachsen, sehr gedrängt, bis 3 mm breit, jung cremefarben, später graubraun, Schneiden leicht konvex und weißflockig, nicht rötlich unterlegt; Fleisch: mäßig dick, wässerig beige oder (trocken) cremefarben, im Stiel cremefarben; Geruch: schwach pilzig; Geschmack: - Mikromerkmale vom Exsikkat: Cheilozystiden: LS von keuligen bis blasigen Elementen dominiert, diese ca. 16-25 x 9-17; Cheilos sehr spärlich bis fehlend, utriform; Pleurozystiden: utriform bis kopfig-sublageniform, Apex meist etwas erweiter, Halsteil relativ schlank, oft etwas irregulär wellig, weder pigmentiert, noch inkrustiert, noch gegabelt, ca. 42-55 x 10-13; Basidien: 4-sporig, z.B. 26x9; Sporen: im Profil schmal ellipsoid und bisw. mit schwacher subapikulärer Depression, in Aufsicht auf der Apikulusseite wesentlich breiter und so kartoffelsackförmig, schwach dickwandig, KP ca. 1,2-1,5, graubraun (mehr grau als braun); Maße: 8,5 x 4,7 (8-9 x 4,5-5,5), Q=1,79 (1,64-1,89); 5,5 in der Breite werden nur in Aufsicht erreicht!; Bestimmung: Mit FN wg. der dunkleren Fk eventuell eher als P. spadiceogrisea zu schlüsseln; im Vergleich zu den Aufsammlungen von der Mangfall und aus Fröttmanig (09.05 und 04.06.2010) etwas dunkler gefärbt, mit minimal schlankeren, bisweilen sublageniformen Hymenialzystiden und in Aufsicht stärker sackförmigen Sporen; die Unterschiede sind aber äußerst subtil
Nr. 2: Psathyrella cf. fatua (Fr.) Konrad & Maubl. (oder spadiceogrisea) aus der Fröttmaniger Schotterheide bei München;
Funddaten: 04.06.2010; MTB 7735-4-3-2, 490 m; München, Fröttmaninger Heide, unter großer Weide im Gras auf Erde; gesellig (3 Fk); Hut: bis 3,2 cm breit, gewölbt, schwach gebuckelt, trocken, glatt, ziemlich blass beigebraun bis beigegrau, bis zum halben Radius durchscheinend fein gestreift, Hutrand bisw. schwach behangen, sonst ohne Velumspuren auch beim jungen Fk; hygrophan, vom Scheitel her cremocker bis cremefarben ausblassend; Stiel: bis 6 x 0,45 cm, zylindrisch, basal spindelig erweitert, nicht wurzelnd, cremeweiß, oben leicht beschürfelt, sonst +/- glatt, nur minimal weißlich befasert (Velum schwach); Lamellen: aufsteigend und mittelbreit angewachsen, ziemlich gedrängt, bis 3 mm breit, jung grau, später recht blass graubraun, Schneiden leicht konvex und weißflockig, nicht rötlich unterlegt; Fleisch: im Hut wässrig beige, im Stiel cremeweiß; Geruch: leicht pilzig, angenehm; Geschmack: - Mikromerkmale vom Exsikkat: Cheilozystiden: LS von keuligen bis blasigen Elementen dominiert, diese ca. 20-30 x 13-15; Cheilos zerstreut, meist utriform, seltener breit fusoid, ca. 34-46 x 11-14; Pleurozystiden: recht zahlreich, utriform, bisw. kopfig, seltener fusoid, weder pigmentiert, noch inkrustiert, noch gegabelt, ca. 50-62 x 12-15; Basidien: 4-sporig, z.B. 23x8; Sporen: schmal ellipsoid, im Profil bisw. mit schwacher subapikulärer Depression, in Aufsicht nicht selten am Apiculus breiter und kartoffelsackförmig, schwach dickwandig, mittelgrau (kaum braun), KP ca. 1-1,5; Maße: 8,2 x 4,5 (7,5-8,5 x 4-4,5), Q=1,83 (1,67-1,89); Bestimmung: mit FN geschlüsselt; die Unterscheidung von spadiceogrisea, niveobadia und phlegophila ist problematisch;
Nr. 1: Psathyrella cf. fatua (Fr.) Konrad & Maubl. (oder spadiceogrisea) aus dem Mangfall-Auwald; das letzte Foto zeigt eine zweite Aufsammlung aus dem selben Wald, die mikroskopisch weitgehend identisch ist.
Funddaten: 09.05.2010; MTB 8136-2-3-4, 620 m; Weyarn Süd, Mangfalltal, Mangfall-Westufer, südl. Mühltal, im flachen Auwaldbereich, bei Grauerle, auf sehr morschem Laubholz (vermutl. Erle), 2 Fk; Hut: bis 3,2 cm, trocken, glatt, graubraun, am Scheitel etwas wärmer braun gefärbt, ohne Firn, zu 2/3 fein durchscheinend gerieft, mit häutigem Velumsaum am Hutrand, in dem schwarze Sporen hängen, sonst ohne Velumreste am Hut, hygrophan, trocken blass ocker bis cremeocker; Stiel: bis 7,5 x 0,4, zylindrisch, basal schwach erweitert, nicht wurzelnd, hohl, cremefarben, oben nicht bereift, sondern schütter und grob beschürfelt; Lamellen: gerade und breit angewachsen, mäßig gedrängt, bis 4 mm breit, graubraun, Schneiden ziemlich gerade und weißflockig; Fleisch: im Hut wässrig beige bis beigebraun, im Stiel cremeweiß bis creme; Geruch: schwach pilzig; Mikromerkmale vom Exsikkat: Cheilozystiden: LS von keuligen bis blasigen Elementen dominiert, diese ca. 20-31 x 11-19; dazwischen verstreut kleine, den Pleurozystiden ähnliche, utriforme Cheilos, diese ca. 27-33 x 11-13; Schnallen vorhanden; Pleurozystiden: utriform, Apex meist schwach kopfig, ca. 37-46 x 11-15, weder pigmentiert noch inkrustiert noch gegabelt; Basidien: 4-sporig, z.B. 23x7, 21x8; Sporen: schmal ellipsoid, im Profil bisw. mit subapikulärer Depression, KP zentral, um 1,2 µm, graubraun (mehr grau als braun), schwach dickwandig, Maße: 7,9 x 4,3 (7-9 x 4-4,5), Q=1,85 (1,67-2,25); Bestimmung: mit FN geschlüsselt; die Unterscheidung von spadiceogrisea, niveobadia und phlegophila ist problematisch; trotz der etwas unterschiedlichen Hutmakroskopie (firnisartige Bereifung) dürfte auch die zweite Kollektion dieselbe Art sein;