Verschiedene Gattungen 2010
Nr. 7: Lepiota boudieri Bresadola
Funddatum: 03.10.2010; Fundort: MTB 7934-4-1-4, 620 m; München, Oberdill, Forstenrieder Wald, Oberdiller Weg, am Wegrand unter Buchen und Fichten, verges. mit V. murinella; gesellig (>10 Fk);
Hut: bis 4,2 cm breit, jung am Scheitel grobkörnig samtig und dunkelbraun, zum Rand hin filzig faserschuppig und gelbbraun, später am Scheitel grobsamtig bleibend, sonst auf ockerlichem Grund mit gelbbraunen angedrückten Schüppchen bedeckt; Stiel: bis 6 x 0,6 cm, zylindrisch, basal schwach keulig verdickt, cremeweiß, nach dem Aufschirmen mit hängendem bis geradem (irregulärem), oberseits gerieftem Ring, der nicht immer erhalten bleibt (alt oft fehlend oder unvollständig), unterhalb der Ringzone durch gelbbraune Velumflocken genattert (mehrere Gürtel); Lamellen: aufsteigend und sehr schmal angewachsen (fast frei), sehr gedrängt, cremeweiß, Schneiden gerade bis konvex und fein weiß gezähnelt; Fleisch: weiß, über den Lamellen und in der Stielrinde cremegrau, im unteren Stieldrittel bisw. in der Rinde auffällig rotbraun (alt); Geruch: schwach nach säuerlichem Apfel; Geschmack: mild; HDS: Trichoderm aus aufgerichteten, irregulär verwobenen Hyphen, Endzellen zylindrisch, meist mit abgerundetem Apex, dünnwandig, schwach gelblich pigmentiert, ca. 85-160 x 8-12 (sicher auch länger, aber schwierig zu verfolgen), Septen immer mit Schnallen; Sporen: lateral projektilförmig, frontal spindelig, hyalin, stark dextrinoid, 9,1 x 3,4 (8,5-9,5 x 3-3,5), Q=2,65 (2,43-2,97);
Nr. 6: Campanella caesia Romagn. aus Italien
Funddatum: 17.10.2010; Fundort: Castiglion Fiorentino, St. Stefano, 400 m; im Ort, an verholzten Pflanzenstängeln; gesellig; Hut: Hut bis 5 mm breit, im Übrigen siehe Fotos; Stiel: -; Lamellen: -; Fleisch: -; Geruch: -; HDS: -; Hymenialzystiden (?): an der Schneide (?) zylindrisch-wellige, meist kopfige Zystiden (z.B. 27x4x7), im Hymenium auch keulige, komplett koralloid verzweigte Zellen gefunden (an Mycena erinnernd); Schnallen vorhanden; Basidien: schlank keulig, z.B. 33x7, mit Basalschnallen; Sporen: apfelkernförmig, am großen Apikulus breit gerundet, am Apex fast konisch verjüngt und abgerundet, inamyloid, hyalin, ca. 8,0 x 4,5 (7,5-8,5 x 4-5), Q=1,79 (1,67-2,00); Bestimmung: nach Tipps aus dem Forum klar;
Nr. 5: Mycena speirea (Fr.: Fr.) Gillet, aus Tirol
Funddatum: 06.08.2010; Fundort: Österreich, Tirol, Fügen, überm Ort, an einem Ästchen (vermutl. Laubholz); gesellig (4 Fk); Hut: bis 4 mm breit, durscheinend gerieft, furchig, cremefarben; Stiel: bis 5 x 0,8 mm, glasig weiß, auf ganzer Länge feinst bereift; Lamellen: schwach herablaufend, dick, entfernt (ca. 10-12 erreichen den Stiel); Fleisch: -; Geruch: -; HDS: -; Hymenialzystiden (?): zylindrisch-wellig, oft etwas koralloid verzweigt, keine Schnallen gesehen; Basidien: 2-sporig, ohne Schnallen, ca. 28x7; keine Teile des Fk dextrionid; Sporen: amygdaloid, Apex schmal gerundet, inamyloid, 9,5 x 5,0 (9-10,5 x 4,5-5,5); Q=1,91 (1,73-2,10); Bestimmung: nach Tipp aus dem Forum ziemlich klar;
Nr. 4: Xerocomus spec. aus der Toskana (Eichenwald), vielleicht X. persicolor?
Funddatum: 19.10.2010; Fundort: Italien, Toskana, Castiglion Fiorentino, St. Stefano, Eichenwälder;bei Eiche; einzeln; Hut: spindelig und basal verjüngt, gelb; Stiel: spindelig und basal verjüngt, gelb; Poren: leuchtend gelb; Fleisch: im Hut cremeweiß, im Stiel knallgelb, im Hut und in den Röhren blauend, im Stiel unveränderlich; Geruch: -; Exsikkat: in der Stielrinde teilweise safrangelb; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Trichoderm aus zylindrischen, verflochtenen Zellen, Zellbreite ca. 4-9, ohne Schnallen, Pigment intrazellulär gelb und zusätzlich quergestreift inkrustieren (Inkrustationen nur an wenigen (>30%) Zellen deutlich zu sehen, die meisten wirken glatt, in Kongo deutlicher zu beobachten), keine kongophilen Placken beobachtet, Endzellen ca. 17-40 x 6-9 und glatt; Zystiden: -; Basidien: -; Sporen: schmal spindelig, nicht abgestutzt, glatt (auch in Melzer), 13,1 x 4,9 (12,5-14 x 4,5-5), Q=2,69 (2,50-3,00); Bestimmung: unklar; wg. der spärlichen, aber unübersehbaren HDS-Inkrustationen schwer zu schlüsseln. Sowohl mit FN also auch mit FE8 landet man bei C. chrysenteron, das Schwammerl schaut aber irgendwie ganz anders aus ...; wenn man die HDS als glatt interpretiert, käme evtl. X. persicolor in Frage, der in FN nicht ausgeschlüsselt ist.
Nr. 3: Hygrocybe viola Geesink & Bas in Arnolds, Veilchen-Ellerling (cf)
Funddatum: 06.11.2010; Fundort: MTB 8136-3-4-2, 760 m; Warngau, Taubenberg, Bergmischwald (Fichte, Tanne, Buche) an erdiger Wegböschung, auf Erde, gesellig (ca. 7 Fk); Hut: bis 8 mm breit, meist nur jung schwach genabelt, sonst gewölbt, trocken, frisch mit schwach durchscheinenden Lamellen, etwas bereift wirkend, stark hygrophan, jung veilchenblau bis violett, dann lila bis creme verblassend; Stiel: bis 15 x 1 mm, zylindrisch, trocken, glatt, tief violett (etwa hutfarben); Lamellen: herablaufend, sehr entfernt (ca. 10 erreichen den Stiel), dick, weiß bis cremefarben (Lilastich eher durch Lichteinfall vom Hut); Fleisch: am Scheitel relativ dick; Geruch: unauffällig; Mikromerkmale vom Frischpilz: HDS: hyphig, Cutis aus +/- parallel liegenden, ca. 2-5 breiten Zellen, Schnallen vorhanden, aber nicht sehr häufig, Pigment unauffällig, Trama aus relativ kurz septierten, spindelig-aufgeblasenen, oft irregulären Zellen; Zystiden: keine beobachtet, LS fertil; Lamellentrama: aus relativ kurzen Elementen, z.B. 65x13, ?x22, 40x10, 47x9, 40x22; Basidien: überwiegend 4-sporig, ca. 50-60 x 8-9, stets mit Schnallen, 2-sporige eingestreut; Sporen: überwiegend breit ellipsoid, mit großem Apiculus, hyalin, Wände jedoch stets gut sichtbar, inamyloid, Maße: 8,1 x 5,7 (7-9 x 5-7), Q=1,41 (1,15-1,70); wenn von 2-sporigen Basidien, auch wesentlich länger und schlanker; Bestimmung: wenn eine Hygrocybe, dann ziemlich klar; doch auch die Beschreibung samt Aquarell zu Omphalina lilacinicolor im Pilzkompendium passt ziemlich gut;
Nr. 2: Psilocybe phyllogena (Sacc.) Peck, Rautensporiger Kahlkopf, vom Hackensee
Funddaten: Fundort: MTB 8135-4-2-1, 690 m; Kleinhartpenning, Hackensee, im Fichtenwald unter jungen Tannen, zwischen Polytrichum-Moos, auf Nadelstreu und Reisigstückchen; gesellig (4 Fk); Hut: bis 1,1 cm breit, jung kegelig, später flach gewölbt mit stumpfem Buckel, glatt, klebrig, fettig glänzend, bis zur Hälfte gerieft, jung bisw. mit minimalen weißen Velumspuren am Hutrand, dattelbraun, zum Rand hin etwas aufgehellt, stark hygrophan (fleckig ocker ausblassend, zuerst unterhalb des Scheitels); Stiel: bis 40 x 1 mm; zylindrisch, basal gleichdick, beigebräunlich (viel heller als der Hut), an der Spitze bereift, sonst schwach längsfaserig, Velum sehr unauffällig (nicht weiß, eher cremebeige); Lamellen: etwas herablaufend, mäßig gedrängt (ca. 17-18 erreichen den Stiel), bauchig, ca. 2 mm breit, dunkel kartonbraun, Schneiden stark weißflockig; Fleisch: relativ dick, im Hut wässrig braun, im hohlen Stiel orangebraun, basal nicht wesentlich dunkler; Geruch: unauffällig (höchstens schwach mehlig); Geschmack: mild, unauffällig, vielleicht minimal süßlich; HDS: Ixotrichoderm (schwach gelifiziert), Zellen zylindrisch wellig, verzweigt, oft knorrig und mit Auswüchsen, ca. 2-3,5 breit, mit Schnallen; in tieferen Schichten Zellen parallel, breiter und gelbbräunlich inkrustiert; Cheilozystiden: lageniform, dicht gedrängt, mit Schnallen, ca. 27-42 x 4,5-6,5, oft recht schlank mit langem, bisw. etwas welligem Hals; Pleurozystiden: fehlend; Stieloberfläche: -; Basidien: 4-sporig; Sporen: in Aufsicht sehr breit mitraförmig, im Profil +/- ellipsoid, mit zentralem, etwas vorgewöbtem, um 1 µm breitem KP, dickwandig (ca. 0,5-0,7 Wandstärke), ockergelb, Maße in Aufischt 6,5 x 5 (6-7 x 4,5-5,5), Q=1,32 (1,20-1,44); Maße im Profil: 6,6 x 4,4 (6,2-7,0 x 4-4,5), Q=1,50 (1,35-1,75); Bestimmung: mit Funga Nordica geschlüsselt, im Kompendium verglichen;
Nr. 1: Boletus fechtneri Velen. vom Hackensee (690 m):
Funddaten: 25.07.2010; MTB 8135-4-2-1, 690 m; Kleinhartpenning, Hackensee, bei Buche und Eiche; einzeln (mit ein paar Minis); Geruch: angenehm pilzig; Geschmack: mild; Bestimmung: makroskopisch bestimmt;