Tricholomataceae 2012
Nr. 1: Clitocybe cf. subsinopica Harmaja
Zur Bestimmung: Mit Gröger und FN geschlüsselt und im Kompendium verglichen. Sicher ein anderer Pilz als meine Kollektionen von C. sinopica (sofern sie denn welche sind). Da diese in FN synonymisiert werden, handelt es sich wahrscheinlich um einen völlig anderen Pilz.
Funddaten: 02.09.2012; Fundort: Österreich, Tirol, Zillertal, Fügen, ca. 1250 m, Fügener Wald (saurer Fichtenmischwald), rechts der Skitrasse unmittelbar über der Mittelstation der Spieljochbahn, feuchter, moosiger Fichtenwald mit eingestreuten Tannen und Lärchen, mit viel Heidelbeere und Torfmoos, in Pestwurzverhau, bei Fichte und Tanne; gesellig (5 Fk);
Hut: 1,4-3,1 cm breit, tief genabelt, rotbraun, glatt, ungestreift, schwach hygrophan, jung vor allem am Rand weiß überreift; Stiel: bis 4 x 0,4 cm, ziemlich knorpelig, auch irregulär, breitgedrückt, rotbraun, fast hutfarben oder etwas heller; schwach weißlich überfasert; Lamellen: herablaufend, gedrängt, schmal, satt cremefarben; Fleisch: im Kern weiß, sonst wässrig braun; Geruch: im Schnitt nach Mehl; Sporenpulver: weiß (Abwurf dünn) Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Glatte Cutis, oberste Lage schwach gelifiziert, Pigment in der obersten Lage überwiegend intrazellulär blass ockerbraun, zusätzlich schwach, aber deutlich inkrustierend; mit Schnallen; Sporen: ellipsoid, einzelne subzylindrisch lang ausgezogen, cyanophil, Maße: 7,1 x 4,1 (5,5-9 x 3,5-4,5), Q=1,74 (1,50-2,13), 20 Sp. gemessen;
Nr. 2: Clitocybe cf. metachroides Harmaja
Zur Bestimmung: Provisorisch mit weitgehend übereinstimmenden Kollektionen bei C. metrachroides einsortiert. Taxonomie unklar.
Funddaten: 05.09.2012; Fundort: MTB 8236-4-3-2, ca. 850 m; D-By-Tegernsee, zwischen Auerbauerwiesen und Alpbach in der Flyschzone, Bergmischwald (Fichte, Tanne, Buche); bei Bergahorn, Esche, Fichte auf nackter Erde mit etwas Nadelstreu; gesellig (ca. 5 Fk);
Hut: ca. 3-6,5 cm breit, trichterig, jung mit herabgebogenem Rand, Rand alt oft flatterig, trocken, glatt, graubraun; frisch zu 1/3 durchscheinend gestreift, stark hygrophan, creme bis blass cremeocker ausblassend; Stiel: bis 4 x 0,7, zylindrisch oder breitgedrückt, hutfarben, stark mit Erdteilchen besetzt; Lamellen: herablaufend, gedrängt, schmal, cremegrau bis sehr hell graubraun; Schneiden gleichfarbig und glatt; Fleisch: wässrig graubraun; Geruch: etwas säuerlich (kein Mehlgeruch); Geschmack: mild; Sporenpulver: weißlich (Abwurf dünn); Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Cutis, oberste Lage etwas gelifiziert (schlecht differenziert), Zellen schmal; Pigment komplett unauffällig; mit Schnallen; Lamellentrama: mit Schnallen; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen; Sporen: normal ellipsoid, meist eher am Apex etwas verschmälert, in Kongo nicht verklumpend, kongophil, cyanophil, Maße: 6,3 x 4,0 (5,5-8 x 3,5-4,5), Q=1,57 (1,44-1,78), 20 Sp. gemessen.
Nr. 3: Clitocybe cf. metachroides Harmaja
Zur Bestimmung: Bleibt unklar. Mit Gröger, FN und Kompendium bestimmt. Wohl noch am ehesten C. metachroides; C. concava und subspadicea wohl ungerieft; C. strigosa käme auch infrage, ist aber nach Ludwig wohl erheblich dunkler; C. amarescens und metrachroa ohne inkrustierendes Pigment; auf der Seite http://www.talmamax.it/clitocybe_metachroides.htm ist ein Fund aus Kalabrien beschrieben, der meinem genau gleicht.
Funddaten: 08.09.2012; Fundort: MTB 8236-3-1-1, ca. 1040 m; D-By-Gmund, Marienstein, Tegernseer Flyschberge, bodensaurer Bergmischwald (Fichte, Tanne, Buche) mit viel Heidelbeere, an der Böschung neben einem Bach, unter junger Buche und Tanne, zwischen Felsbrocken auf Laubstreu; gesellig (7 Fk);
Hut: 2,1-2,8 cm breit, gewölbt mit herabgebogenem Rand, trichterig vertieft bis genabelt, Oberfläche trocken, glatt, schwach glänzend, olivbraun, im äußeren Drittel fein durchscheinend gestreift, stark hygrophan, cremegrau ausblassend; Stiel: bis 5 x 0,4 cm, hohl, basal gleichdick und schwach weißstriegelig, etwas heller als der Hut, graubeige, weißlich überfasert bis überreift, am Lamellenansatz mit "Schweißnaht"; Lamellen: deutlich herablaufend, gedrängt, stark untermischt (l=7), cremebeige; Schneiden gleichfarbig und glatt; Fleisch: im Hut wässrig olivbraun, im Stiel graubeige; Geruch: deutlich säuerlich; Geschmack: mild, unangenehm ranzig, fad; Sporenpulver: weißlich (Abwurf dünn); Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Reluläre Cutis, Zellen schmal, mit Schnallen; Pigment feinst inkrustierend; Sporen: regulär ellipsoid, in Kongo leicht kollabierend und etwas klumpend, cyanophil, kongophil, Maße: 6,5 x 4,0 (6-7,5 x 3,5-4,5), Q=1,62 (1,44-1,86), 20 Sp. gemessen;
Nr. 4: Clitocybe cf. metachroides Harmaja
Zur Bestimmung: Unklar. Höchstwahrscheinlich identisch mit der Kollektion Nr. 3 (vom 08.09.2012 von Gmund). Das schwach inkrustierende Pigment führt im Gröger-Schlüssel zu C. metachroides. Übersieht man dieses Pigment, was leicht passieren kann, landet man bei C. metachroa, wo das parietale Pigment gut passt und die von Ludwig angegebenen kongophilen und cyanophilen Sporen (bei metachroides schreibt er "nicht cyanophil und nicht oder schwach kongophil), nicht aber die basal überhaupt nicht dunkler werdenden Stiele.
Funddaten: 20.09.2012; Fundort: MTB 7934-4-1-2, 600 m; D-By-München, Forstenrieder Park, Sukzessionsflächen östlich des Eichelgartens; bodensaurer Laubmischwald (Eiche, Buche, Hainbuche, Linde, Zitterpappel, Salweide, Fichte) auf hochwürmeiszeitlichen Schottern (kalkhaltig); in der Laubstreu von Salix, Betula, Quercus, Fagus, teils auch im Moos; gesellig (>5 Fk);
Hut: 1,5-3 cm, 1 Fk glatt doppelt so groß (6 cm), trichterig vertieft, trocken, glatt, matt, kartonbraun (kakigrau bis olivbraun), jung ungestreift, alt am äußersten Rand durchscheinend gestreift, hygrophan; Stiel: bis 4,6 x 0,8 cm, meist viel zierlicher, basal verjüngt, oft breitgedrückt und mit Längsfurche, beigegrau und weißlich überfasert; Lamellen: herablaufend, gedrängt, stark untermischt, beige; Schneiden gleichfarbig und glatt; Fleisch: im Hutkern und im Stielkern (sofern nicht hohl) creme, sonst wässrig beige; Geruch: zitrusfruchtig säuerlich, im Wald auch als etwas parfümiert empfunden; Geschmack: mild, unangenehm ranzig; Sporenpulver: weiß bis hell creme; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Cutis, oberste Lage ganz schwach oder nicht gelifiziert, Zellen glatt, ca. 3,5-7 breit, mit Schnallen (teils Lochschnallen), bisw. zylindrische Endzellen vorhanden; Pigment sehr fein und unauffällig inkrustierend, blass, höchstens sehr unauffällig auch intrazellullär, eher blass gelbbraun membranär (mit schwach dickwandigen Zellen in der obersten Lage); LS: fertil; Basidien: 4-sporig; Sporen: regulär breit ellipsoid, selten subzylindrisch, apikal meist etwas verschmälert, nicht verklumpend in Kongo, kongophil, cyanophil, Maße: 6,4 x 4,1 (5,5-7,5 x 3,5-4,5), Q=1,58 (1,33-1,88), 20 Sp. gemessen;
Nr. 5: Clitocybe cf. lohjaënsis Harmaja
Zur Bestimmung: Mit Gröger und FN so zu schlüsseln. Passt perfekt zur Kollektion Nr. 19 von 2011.
Funddaten: 23.09.2012; Fundort: MTB 8335-2-1-3, 850 m; D-By-Lenggries, Wildgraben, am Forstweg vom Schlossweiher nach Osten zum Wildgraben, kurz vor der Einmündung in die scharfe Kurve der großen Forststraße, etwas unterhalb des Wegs, Bergmischwald (Tanne, Buche, Fichte, Bergahorn, Esche) auf Wettersteinkalk; bei riesigen Tannen und Buchen, in gemischter Laub-Nadelstreu; gesellig (6 Fk);
Hut: 1,4-3,5 cm breit, flach gewölbt mit stark herabgebogenem Rand, schwach genabelt, glatt, trocken, hell olivbeige, im Zentrum bisw. etwas dunkler olivbraun; Stiel: bis 3 x 0,7, basal gleichdick, basal stark weißstriegelig, glatt, etwa wie der Hutrand gefärbt, cremegrau bis olivbeige; Lamellen: meist gerade angewachsen, bisw. schwach herablaufend, gedrängt (bei kleinen Fk) bis mäßig gedrängt, cremeweiß; Schneiden gleichfarbig und glatt; Fleisch: im Hut mittelgrau, im Stiel wie außen; Geruch: gurkig-mehlig; Geschmack: nicht notiert; Sporenpulver: weiß (Abwurf dünn); Exsikkat: Lamellen gelblich; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Cutis, Zellbreite ca. 2,5-6; Zellen in der obersten Lage auffällig divertikuliert und mit langen fingerigen Auswüchsen (wie bei vielen Mycena-Arten), zusätzlich bisw. schwach gelifiziert, Schnallen zahlreich; Basidien: 4-sporig, ca. 24-26 x 5,5-6, mit Schnallen; keine Zystiden; Sporen: regulär schlank ellipsoid bis subzylindrisch, am Apex bisw. etwas verschmälert, nicht kongophil, cyanophil, Maße: 5,0 x 2,9 (4,5-6 x 2,5-3,5), Q=1,71 (1,50-2,00), 20 Sp. gemessen;
Nr. 6: Clitocybe cf. geotropa var. geotropa (Bull.: Fr.) Quél.
Zur Bestimmung: Mit dem Gröger-Schlüssel bleibt nur diese Art. Der Mönchskopf-Habitus ist ja unverkennbar, aber die fast rotbraunen Hüte mit dem weißlichen Belag und der bittere Geschmack fallen schon sehr aus dem Rahmen. Infrage käme möglicherweise noch C. subsalmonea, die im Pilzkompendium recht ähnlich dargestellt ist, aber wohl nicht so globose Sporen haben sollte.
Funddaten: 18.10.2012; Fundort: Italien, Bibbiena, Pratomagno, zwischen Monte Secchieta und Poggio della Risala, ca. 1400 m; im Buchenwald in der Laubstreu; gesellig (5 Fk;
Hut: bis 12 cm breit, vor allem jung habituell wie ein Mönchskopf mit stark geripptem, eingerolltem Rand, später trichterig vertieft mit zentralem Buckel; Oberfläche feinsamtig lederig, trocken, matt, rotbraun bis lehmbraun, Hutfarbe jung fast komplett von schwach glimmerigem, weißlichem Belag überdeckt, später nur am Buckel weißlich bleibend, auf Druck schwach bräunend; Stiel: bis 11,5 x 2,5, massiv, basal gleichdick, bisw. schwach keulig verdickt, schmutzig weiß bis beige, stellenweise beigebraun streifig; Lamellen: weit herablaufend, gedrängt, schmal, cremebeige; Schneiden gleichfarbig und glatt; Fleisch: weiß; Geruch: schwach aromatisch, nicht mehlig; Geschmack: nach einigem Kauen deutlich bitter; KOH (20%): am Hut olivgrün, am Fleisch negativ; Sporenpulver: kein Abwurf; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Cutis, Zellen ziemlich breit, ca. bis 10; Pigment blass quergestreift inkrustierend, meist unauffällig, blassbraun; Schnallen vorhanden; LS: fertil; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen z.B. 36x8; Sporen: subglobos, glatt, aber bisw. körnelig gefüllt, Apikulus oft lang ausgezogen, nicht kongophil, dünnwandig, Maße: 6,5 x 5,5 (6-7 x 5-6), Q=1,18;
Nr. 7: ??? spec.
Zur Bestimmung: Das dürften wohl etwas verunglückte Maischwammerln sein.
Funddaten: 14.06.2012; Fundort: MTB 7735-3-4-1, 490 m; Panzerwiese (Magerwiese, von Schafen beweidet), bei der zentralen Kieferngruppe; in der Wiese, möglicherweise parasitisch an Wurzeln; gesellig bis büschelig;
Hut: 7 bis 12,5 (!) cm breit, gewölbt, alt mittig auch vertieft, glatt, hygrophan, mittelbraun, schmutzig creme ausblassend (am Rand); Lamellen: ausgebuchtet angewachsen, sehr gedrängt, cremeweiß, Schneiden glatt, bisw. wellig-schartig; Stiel: bis 6,5 x 2, relativ kurz und robust, basal verjüngt; cremeweiß, rotbraun verfärbend; Fleisch: unter der HDS wässrig grau, sonst weiß; Geruch: nach Mehl; Sporenpulver: dunkel cremefarben (IIc) bis cremegelblich; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: hyphig, Cutis, oberste Lage schwach verquollen, sonst aus schmalen (bis 5) Zellen, mit Schnallen; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen; Lamellentramazellen schmal; viele knorrig divertikulierte Zellen gesehen, aber keine deutlich differenzierten Zystien; Schneide stark verquollen, deshalb schwer feststellbar; Sporen: schmal ellipsoid bis subamygdaloid, mit verschmälertem Apex, glatt, hyalin, indextrinoid, inamyloid, nicht kongophil, schwach cyanophil (wenige färben an), Maße: 5,1 x 2,8 (4,5-6 x 2,5-3), Q=1,85;
Nr. 8: Hemimycena cf. pseudocrispula (Kühner) Singer
Zur Bestimmung: Nicht ganz eindeutig. Mit Gröger und Ant/Noord. geschlüsselt. Die Artabgrenzung innerhalb Komplexes H. crispula, crispuloides und pseudocrispuloides erscheint etwa schwierig. So habe ich hier offenbar eine Kollektion mit den Cheilozystiden der H. crispuloides, aber mit 4-sporigen Basidien und Schnallen gefunden; makroskopisch scheint es keine Unterschiede zu geben.
Funddaten: 28.06.2012; Fundort: MTB 8136-4-1-2, 690 m; D - By -Weyarn, Gotzing, Taubenberg, Farnbachtal; Mischwälder (Tanne, Fichte, Buche) auf Molasse, nicht weit von der Einmündung eines Seitenbachs von Süden, direkt im Bachbett auf faulendem Pflanzenstängel (evtl. Pestwurz), gesellig (10 Fk), auch an anderen Stellen im Uferbereich häufig gesehen;
Hut: bis 3 mm, halbkugelig, am Scheitel abgeflacht, weiß; Stiel: bis 1,8 cm lang, 0,5 mm breit, weiß, auf ganzer Länge fein bereift, oben dichter als unten; Lamellen: stark herablaufend, entfernt (ca. 10 erreichen den Stiel), erreichen den Hutrand nicht, Schneiden konkav; Mikromerkmale: HDS: hyphig, Zellen stark koralloid verzweigt, ca. bis 10 breit, mit Schnallen; Cheilozystiden: keulig, ca. 20x6, auf ganzer Länge igelig verzweigt; Pleurozystiden: keine beobachtet; Kaulozystiden: im oberen Stielbereich zahlreiche dickwandige, spitze, oft winkelig angesetzte (dann hakenförmige) Pfrieme; ca.30-45 lang, ca. 3-6 breit; Basidien: 4-sporig mit langen Sterigmen; Sporen: spindelig bis schlank tropfenförmig, am Apikulus stets verschmälert, Maße: 8,1 x 3,7 (7,5-9 x 3,5-4), Q=2,21 (1,88-2,43);
Nr. 9: Calocybe gangraenosa (Fr.) V. Hofst., Moncalvo, Redhead & Vilgalys
Zur Bestimmung: Mit Gröger-Schlüssel bestimmt. Die Beschreibung bezieht sich auf das erste Foto. Die anderen Bilder zeigen weitere Aufsammlungen vom selben Tag aus demselben Wald.
Funddaten: 20.09.2012; Fundort: MTB 7934-4-1-2, 600 m; D-By-München, Forstenrieder Park, Sukzessionsflächen östlich des Eichelgartens, bodensaurer Laubmischwald (Eiche, Buche, Hainbuche, Linde, Zitterpappel, Salweide, Fichte) auf hochwürmeiszeitlichen Schottern (kalkhaltig); bei Salweide, in der Nähe auch Eiche und (weiter entfernt) Fichte, terrestrisch auf Laubstreu und zwischen Stockwerkmoos; gesellig (4 Fk);
Hut: bis 2 cm, gewölbt mit etwas eingerolltem Rand, glatt bis schwach faserig, stellenweise auch etwas filzig, trocken, matt, perweiß bis grauweiß, grau bis rußgrau fleckig, vor allem am Hutrand rußgrau bis anthrazitgrau fleckend; Stiel: bis 4,5 x 0,4, basal gleichdick oder verjüngt, grau, faserig; Lamellen: aufsteigend angewachsen, sehr gedrängt, sehr schmal, cremegrau; Fleisch: im Hut sehr dick, hellgrau, im Schnitt anthrazitgrau verfärbend, vor allem zur Basis hin bald schwarzgrau; Geruch: unangenehm chemisch, aber nicht stark; Geschmack: neutral; Mikromerkmale vom Exsikkat: Basidien: siderophil (Reaktion sehr stark); Sporen: schmal ellipsoid, deutlich warzig (in Wasser), Maße: 6,4 x 3,2 (5,5-7,5 x 3-3,5), Q=1,98;
Nr. 10: Lyophyllum cf. inolens (Fr.) Kühner&Romagn.
Zur Bestimmung: Bleib unklar. Mit Gröger und FN geschlüsselt. Schlüsselt man bei den mehlig riechenden Arten, kommt man bei L. boudieri hieraus, worauf auch die Sporenmaße passen würden. L. boudieri ist aber viel dunkler und hat vor allem viel dunklere Stiele. Makroskopisch passt eher L. inolens, das nach den Schlüsseln aber Sporen mit 4-5 µm Breite besitzen soll. Moser dagegen gibt 3-4 an, und immerhin auch einen grauweißen, oben beflockten Stiel. Das Foto in GpBW passt auch ganz gut, dort sind auch die starren Stiel erwähnt. Das letzte Foto zeigt eine zweite Aufsammlung vom selben Tag aus demselben Wald.
Funddaten: 23.09.2012; Fundort: MTB 8335-2-1-3, 780 m; D-By-Lenggries, Wildgraben, am Forstweg vom Schlossweiher nach Osten zum Wildgraben, Bergmischwald (Tanne, Buche, Fichte, Bergahorn, Esche) auf Muschelkalk; bei Fichten am Wegrand in der Nadelstreu, gesellig (>10 Fk);
Hut: 2-3,6 cm breit, flach kegelig bis gewölbt, stets mit auffällig vorgezogenem, fast spitzem Buckel, trocken, glatt, matt, khakigrau bis olivbraun; kaum hygrophan, nur ganz am Rand schwach durchscheinend gestreift; Stiel: bis 4 x 0,4 cm, basal meist schwach verjüngt, auffallend steif, cremeweiß bis cremegrau, an der Spitze schwach bereift bis beschürfelt, sonst fein längsfaserig; Lamellen: aufsteigend und schmal angewachsen, sehr gedrängt, steingrau bis blass beigegrau; Schneiden bisw. wellig, gleichfarbig; Fleisch: im Hutkern weiß, sonst wässrig grau bis olivgrau; Geruch: im Schnitt schwach mehlig, sonst geruchlos; Geschmack: mild, neutral; Sporenpulver: weiß; Mikromerkmale vom Exsikkat: Lamellenfragment färbt sich violett, wenn man es nach KOH-Weichung auf ein Tempotaschentuch legt; LS: fertil, keine Zystiden; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen, siderophil (Reaktion weitgehend kräftig), ca. 25-29 x 7-7,5; Sporen: im Abwurfpräparat in Kongo-Ammoniak stark kollabiert, schlank ellipsoid bis subzylindrisch, Maße: 7,9 x 3,6 (6,5-8,5 x 3,5-4), Q=2,16;
Nr. 11: Marasmiellus (??) spec.
Zur Bestimmung: Bleibt unklar. Im Gröger-Schlüssel hab ich den Pilz nicht gefunden, weder bei den Arten mit breit angewachsenen, noch bei denen mit aufsteigenden Lamellen, obwohl es wohl sicher ein Weißsporer ist. Geht so in Richtung Marasmiellus (bisporiger aber mit dichteren, schmal angewachsenen Lamellen); für Gymnopus sind die Sporen zu lang; bei Omphalina etc. passt das intrazelluläre Pigment nicht.
Funddaten: 27.09.2012; Fundort: MTB 6024-1, 250 m; D-By-Unterfranken, Mühlbach, Lange Lage; Buchen-Eichen-Mischwald auf Muschelkalk; auf starkem, morschem Laubholzast (Buche oder Eiche); gesellig (3 Fk);
Hut: nur knapp 5 mm breit, gewölbt, nur ganz am Rand durchscheinend gestreift, olivbraun bis rötlichbraun, glatt, trocken; kaum hygrophan; Stiel: cremegrau, auf ganzer Länge feinst bereift (Kaulos!); Lamellen: gerade und breit angewachsen, entfernt (12-13 erreichen den Stiel), creme bis cremegrau; dick, am Grund queraderig, Schneiden glatt, gerade bis konkav; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: (nur im Skalp untersucht) hyphig, schmalere Zellen bisw. mit noppigen, rundlichen Auswüchsen (möglicherweise die oberste Lage?), sonst glatte, zylindrische Zellen, ohne Schnallen; Pigment diffus bis körnelig intrazellulär; Stieloberfläche: Zellen glatt, Kaulozystiden zylindrisch bis irregulär zylindrisch, ca. bis 28x6 groß, büschelig, ohne Schnallen; LS: fertil, keine Zystiden gesehen, auch keine Pleurozystiden; Basidien: 2-sporig, ca. 23-32 x 5,5-6, ohne Schnallen; Lamellentrama indextrinoid; Sporen: schmal ellipsoid, am Apikulus meist verschmälert, inamyloid oder äußerst schwach amyloid; Maße: 8,1 x 4,0 (7,5-9 x 3,5-4,5), Q=2,01;