Russulaceae 2017

Bestimmungsliteratur: Sarnari (Russula in Europa), Gröger 2014, Einhellinger 1985, Marxmüller (Russlarum Icones), Funga Nordica (2-bändig, FN), für Lactarius Fungi of Northern Europe Vol.2 (FNE2) und Fungi Europaei 7 (FE7).
Die Mikrofotos der Sporen entstanden aus Abwurfpräparaten in Melzer.

Nr. 1: Russula subfoetens W.G. Sm.

Zur Bestimmung: Aufgrund der Sporenmerkmale (Sporen klein, Warzen oft zu Graten verlängert und kaum 1 µm Höhe erreichend) so bestimmt. Auch die KOH-Reaktion an der Stielbasis spricht für R. subfoetens, die nach FN auch bei Fichte wächst. R. foetens sollte doch deutlich breitere Spore mit höheren und völlig isolierten Warzen haben.

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Funddaten: 05.08.2017; MTB 8136-3-2-4, 810 m, Koordinaten: 11.747234 E, 47.836289 N; D – By – Landkreis Miesbach, Osterwarngau, Taubenberg, an der Böschung eines Hohlwegs; bodensaurer Bergmischwald (Fichte, Tanne, Buche) über Oberer Süßwassermolasse (Tertiär, Mergel und Konglomerate); bei Fichten und Tanne, keine Laubbäume gesehen; gesellig (ca. 6 Fk);
Hut: bis 8,5 cm breit, jung deutlich schleimig, ockerbraun bis ockergelb mit cremebeigem Rand, am Rand reif kammartig gerieft; Stiel: bis 7,5 x 2,6 cm, kräftig, gekammert hohl, cremeweiß; Lamellen: ausgebuchtet angewachsen, gedrängt, cremeweiß; Geruch: frisch wie R. foetens mit fruchtiger Komponente (wie überreifes Obst, Birnen o.ä.); Geschmack: Lamellen nach einigen Sekunden brennend scharf; KOH-Reaktion an der Stielbasis (3% und 40% probiert): nicht sofort chromgelb, aber nach ca. 30 Sekunden deutlich orangeocker verfärbend; KOH-Reaktion (40%) am Fleisch: schwach gilbend; Sporenpulver: IIa (trocken); Mikromerkmale vom Exsikkat: Sporen: breit ellipsoid, überwiegend isoliert warzig, Warzen aber oft zu kurzen Graten verlängert und bisw. mit feinstrichigen Verbindungen, ohne Maschen, Maße: 7,9 x 6,4 (7,2-8,8 x 6,0-7,3), Q=1,23 (1,14-1,33), 20 Sp. gemessen;

Nr. 2: Russula atropurpurea (Krombh.) Britzelm.

Zur Bestimmung: R. fragilis sollte schärfer und schmächtiger sein, außerdem eine fast negative Guajak-Reaktion, kurz septierten Pileozystiden und stärker netzige Sporen aufweisen.

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Funddaten: 14.08.2017; MTB 7347-3-3-4, 355 m; Koordinaten: 13.522507 E, 48.60726 N; D – By – Landkreis Passau, Gemeinde Salzweg, Ziegelreuth, Zwecking, Forst Steinbichel; Eichenmischwald auf saurem, etwas besserem Boden mit Brombeerbewuchs; bei großen Eichen und junger Linde; gesellig (2 Fk);
Hut: 3,8-5,5 cm breit, schwach glänzend, nur am Rand etwas gerieft, dunkelviolett, am Rand und im Zentrum bisw. mit cremeockerlichen Flecken; Stiel: bis ca. 4 x 1 cm, cremeweiß, beim jungen Fk nahe der Basis mit violetten Fleckchen, alt schwach grauend; Lamellen: ausgebuchtet angewachsen, gedrängt, cremeweiß; Fleisch: weiß, im Stiel voll; Geruch: schwach; Geschmack: Lamellen scharf, aber nicht arg oder nur kurz brennend; Fleisch pikant, nicht nachhaltig scharf; Chemie: FeSO4 (Kristall gerieben): beige; Guajak: eher langsam und hell türkisgrün; Phenol: langsam purpurbraun; Sporenpulver: weiß (Ib); Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: aus Haaren und zahlreichen Pileozystiden; PZ: in SV deutlich grauend, oft lang und mit 0-3 Septen, Enzellen schlank keulig oder zylindrisch, bisw. unterhalb des Apex eingeschnürt, ca. 6-8 µm breit; Haare: fädig, schlank, kaum verzweigt, ohne verdickte Basalabschnitte, glatt, Endzellen schlank zylindrisch, apikal sehr schmal abgerundet, 2,5-3,5 µm breit; Sporen: breit ellipsoid, Ornament aus isolierten Warzen, vielen feinstrichigen Verbindungen und wenigen Graten, Warzen überwiegend dicht stehend, seltener auch schütter, im Gesamtbild regelmäßig auch mit vollständigen Maschen, die meist vereinzelt auftreten und seltener ein lückiges Netz bilden; Warzen um 0,5 µm hoch; Plage schwach amyloid; Maße: 7,6 x 6,4 (7,3-8,5 x 5,9-7,0), Q=1,23 (1,13-1,32), 20 Sp. gemessen;

Nr. 3: Russula lepida Fr.

Zur Bestimmung: Makroskopisch typisch. Mikroskopisch fallen die irregulär aufgetriebenen, apikal kopfigen HDS-Haare auf, wie sie Helga Marxmüller für die var. lactea gezeichnet hat, wie sie aber für die Normalform weder bei Sarnari noch bei Marxmüller so extrem kopfig gezeichnet sind. Bemerkenswert vielleicht auch die vereinzelten langstacheligen Sporen, die Marxmüller ebenfalls für die var. lactea angibt.

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Funddaten: 14.08.2017; MTB 7347-3-3-4, 355 m; Koordinaten: 13.521166 E, 48.607048 N; D – By – Landkreis Passau, Gemeinde Salzweg, Ziegelreuth, Zwecking, Forst Steinbichel; Eichenmischwald auf saurem, etwas besserem Boden mit Brombeerbewuchs; bei großen Eichen und Buche; gesellig (>5 Fk);
Hut: bis weit über 10 cm breit (größter nicht mitgenommen), trocken, matt, feinsamtig, rot; Stiel: bis ca. 8 cm lang, basal meist ausgeprägt spindelig-keulig, weißlich, in der unteren Hälfte fast immer rosa überlaufen; Lamellen: kurz abgerundet angewachsen, gedrängt, cremefarben; Fleisch: auffallend hart und kompakt, im Stiel fast voll; Geruch: obstig; Geschmack: Lamellen mild; Fleisch: mild, nicht unbedingt bleistiftartig; Chemie: FeSO4: cremegelb; Guajak: mäßig schnell blaugrün (ziemlich hell); Phenol: langsam purpurbraun; Sporenpulver: Ib-IIa; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: aus 3 deutlich unterscheidbaren Zelltypen (in Kongo untersucht): 1) in der Regel unseptierte, zylindrische Pileozystiden mit refraktivem Inhalt, ca. 4,3-5,3 breit; 2) zylindrische Haare/Primordialhyphen, die in Kongo glatt oder sporadisch inkrustiert erscheinen, ca. 3,8-4,5 breit; 3) knorrig verwundene und oft irregulär aufgetriebene, verzweigte, glatte Haare, deren Endzellen fast immer kopfig aufgeblasen sind, ca. 3-4,5 breit, apikal ca. 4-6 breit; nach KF-Passage sind vor allem die Primordialhyphen, stellenweise aber auch die Basalabschnitte der Haare mit feinen Tröpfchen besetzt; Sporen: subglobos, Ornament aus Warzen und Graten, ausgeprägt netzig bis teilnetzig, meist mehrere vollständige Maschen je Sporen, seltener nur vereinzelte Maschen, in der Regel nicht über 0,5 µm hoch, bei einzelnen Sporen aber ausgeprägt stachelig und bis 1 µm überstehend; Plage deutlich amyloid; Maße: 8,1 x 7,0 (7,0-9,1 x 6,5-7,6), Q=1,15 (1,00-1,28), 20 Sp. gemessen;

Nr. 4: Russula densifolia Secr. ex Gillet

Zur Bestimmung: Unkritisch.

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Funddaten: 03.09.2017; MTB 8034-4-4-3, 650 m, Koordinaten: 11.465264 E, 47.905696 N; D – By – Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, Puppling, Pupplinger Au, zwischen Osterloch und Stegenmoos; oberbodensaurer Mischwald (Kiefer, Fichte, Buche), stellenweise mit Heidelbeerbewuchs, über Würmmoräne; bei großen Kiefern und Buche; gesellig (3 Fk);
Hut: 5-6,8 cm breit, abgetrocknet matt und nicht schmierig, rußbraun, zum Rand hin meist heller, bis weißlich; Stiel: bis 4,5 x 1,6 cm, kompakt, weiß, bei Berührung grauend; Lamellen: habituell herablaufend, sehr dicht stehend, cremeweiß; Fleisch: cremeweiß, im Schnitt langsam, aber kräftig rötend, später vergrauend; Geschmack: Lamellen zuerst mild, dann deutlich scharf; Fleisch mild; Sporenpulver: cremeweiß; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Haare aus langgliedrigen Zellketten, Endzellen vielgestaltig, apikal oft verjüngt, Basalabschnitte meist tönnchenförmig aufgeblasen, ca. 5,8-12,4 µm breit, mit vakulolärem braunem Pigment; Pileozystiden: zahlreich, einzellig, meist mit doppeltem zipfeligem Auswuchs, z.B. 41x6,3, 40x5,4, 33x7; Sporen: subglobos bis breit ellipsoid, Ornament aus niedrigen Warzen und feinen Graten, die teilnetzig verbunden sind, bis ca. 0,3 µm überstehend, Maße: 7,7 x 6,5 (6,8-9,0 x 5,8-8,6), Q=1,18 (1,02-1,30), 20 Sp. gemessen;

Nr. 5: Russula xerampelina (Schaeff.) Fries

Zur Bestimmung: Unkritisch. Die Pileozystiden sind teilweise etwas stärker keulig und breiter als bei Marxmüller und Sarnari gezeichnet.

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Funddaten: 23.09.2017; MTB 8237-4-4-3, 880 m; Koordinaten: 11.968988 E, 47.705507 N; D-By-Landkreis Miesbach, Gemeinde Fischbachau, Geitau Nord; Bergmischwald (Fichte, Tanne, Buche, Bergahorn) über Hauptdolomit oder Würmmoräne (kalkalpine Zone); in feuchtem, moosigem Fichtenhochwald; einzeln;
Hut: knapp 9 cm breit, trocken, matt, in der Mitte fast schwarz, zum Rand hin dunkel weinrot, Huthaut nur am Rand (1 cm) ablösbar; Stiel: 7 x 1,7 cm, cremeweiß, zur Basis hin weinrot geflammt, im Feld auch gerieben unveränderlich, nicht bräunend; nach einigem Liegen im Kühlschrank ockerbraun verfärbt; Lamellen: mit kleinem Burgraben angewachsen, gedrängt, cremefarben; Fleisch: cremeweiß, nach einiger Zeit im Kühlschrank vor allem im Stiel braun verfärbt; Geruch: fischig; Geschmack: Lamellen völlig mild; Chemie: FeSO4 (Kristall, gerieben am Stiel): grün; Guajak: nach 10 Sekunden intensiv türkisblau; Phenol: langsam purpurbraun; Sporenpulver: frisch IIIa; trocken ocker (Buchstabe den Farbtafeln bei Marxmüller oder im Tintling nur schwer zuzuordnen, da der Farbton etwas abweiche und mehr zu beige und weniger zu gelb tendiert). Exsikkat: mit starkem Fischgeruch; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: aus Haaren und Pileozystiden; Haare: schlank zylindrisch, Endzellen apikal oft etwas zugespitzt, ca. 3,3-4,9 µm breit; Basalabschnitte nicht auffällig breiter; Pileozystiden: mäßig zahlreich, meist schlank keulig oder spindelig-keulig, auch zylindrisch, vereinzelt mit kleinen Divertikeln, 0-1fach septiert, mit mehr diffusem als körneligem Inhalt, in SV nicht grauend, blass goldgelb, etwas 4,5-8,7 µm breit; Sporen: breit ellipsoid, stachelwarzig, Ornament aus ziemlich dicken isolierten Stachelwarzen, die bisw. zu kurzen Graten verlängert sind und wenigen feinstrichigen Verbindungen, die niemals ganze Maschen bilden, Stachelwarzen meist bis 1,2 µm, selten bis 1,5 µm hoch; Plage amyloid; Maße: 8,5 x 6,8 (7,4-9,5 x 5,5-7,8), Q=1,25 (1,16-1,35), 20 Sp. gemessen;

Nr. 6: Russula praetervisa Sarnari

Zur Bestimmung: Einhellinger erwähnt den bei dieser Kollektion festgestellten Dimorphismus der Pileozystiden. R. pectinata sollte doch deutlich scharf schmecken. Man müsste mal schaun, ob man Einhellingers Fundstelle von R. pectinata im Eichelgarten wiederfindet.

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Funddaten: 14.10.2017; Italien, Toskana, Castiglion Fiorentino; Pieve di Chio, Santo Stefano, San Lorenzo; am Weg von der Passhöhe am 50er Wanderweg runter nach San Lorenzo; am Wegrand bei Eiche; gesellig (3 Fk);
Hut: bis gut 5 cm breit, klebrig, Rand stark gerieft, olivbraun bis olivgelb; Stiel: bis 4,5 x 1,5 cm, weiß, basal ohne oder nur sporadisch mit rostbraunen Fleckchen und ohne Reaktion mit KOH; Lamellen: cremeweiß; Fleisch: weiß, gekammert hohl; Geruch: wie R. foetens; Geschmack: Lamellen unangenehm, anfangs mild, dann etwas pikant, aber nicht nachhaltig; Guajak: rasch und intensiv blaugrün; FeSO4 blass beige; Phenol langsam purpurbraun; Sporenpulver: IIc-d; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: aus langen, fädigen, wenig septierten Haaren mit banalen zylindrischen Endzellen und einzelligen, meist spitz zulaufenden Pileozystiden mit bisw. zipfelig abgeschürtem Apex, in der Tiefe auch mit Bruchstücken sehr langer Zellen mit pileozystidenartigem Inhalt; Sporen: breit ellipsoid, Ornament aus isolierten, kräftigen Warzen, die oft zusammenfließen oder kurzgratig verlängert sind, außerdem kräftigen Graten und feinen Linien, die nur sporadisch ganze Maschen bilden, im Gesamteindruck warzig-gratig bis subreticolat; Ornamenthöhe meist 0,5-1 µm; Plage inamyloid; Maße: 7,6 x 6,0 (6,7-8,1 x 5,3-6,6), Q=1,26 (1,18-1,38), 20 Sp. gemessen;

Nr. 7: Russula pectinata Fr.

Zur Bestimmung: Mikroskopisch fast identisch mit der Kollektion Nr. 6 vom selben Tag, aber auffallend blass gefärbt.

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Funddaten: 14.10.2017; Italien, Toskana, Castiglion Fiorentino; Pieve di Chio, Santo Stefano, San Lorenzo; am Weg von San Lorenzo nach Querceta; an der Wegböschung bei großer Eiche, Mannaesche und Hofpenbuche (weiter entfernt); gesellig (4 Fk);
Hut: bis 7 cm breit, im Zentrum olivbraun, zum Rand hin viel heller beige bis cremebeige, kaum klebrig; Stiel: bis 6 x 1,8 cm, gekammert hohl, basal ohne Velum und ohne Reaktion auf KOH, sporadisch mit oder ohne rostbraune Fleckchen; Lamellen: cremeweiß; Geruch: wie R. foetens, käsig; Geschmack: unangenehm, anfangs mild, dann leicht pikant, aber nicht nachhaltig; Sporenpulver: IIb; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: aus banalen zylindrischen Haaren und einzelligen apikal zugespitzten Pileozystiden; Pileozystiden: meist einzellig (ganz vereinzelt 1-fach septiert), allmählich zugespitzt, apikal oft zipfelig abgeschnürt, ca. 39-71 x 4-6; Haare: banal zylindrisch, Endzellen ca. 3-4 µm breit und apikal abgerundet; Sporen: breit ellipsoid, Ornament aus isolierten, kräftigen, oft verlängerten oder zusammenfließenden Warzen, kurzen Graten und feinen Linien, die aber nur sporadisch Maschen bilden, im Gesamteindruck warzig-gratig, Ornamenthöhe ca. 0,5-1 µm; Plage inamyloid; Maße: 7,5 x 5,9 (6,6-8,5 x 5,5-6,8), Q=1,28 (1,14-1,38), 20 Sp. gemessen;

Nr. 8: Russula parodorata Sarnari

Zur Bestimmung: Mit Sarnari und Gröger geschlüsselt. Einzige Abweichung von der Beschreibung bei Sarnari: Das Sporenornament erreicht 1 µm Höhe (laut Sarnari 0,6-0,8). Die Hutfarbe, Huthautmikroskopie, der zerbrechliche Habitus und die Ökologie passen perfekt.

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Funddaten: 12.10.2017; Italien, Toskana, Castiglion Fiorentino; Pieve di Chio, Santo Stefano; niedriger Eichenwald; bei Eiche (3 Fk);
Hut: bis 6,8 cm breit, matt, am Rand gerieft, bereift, teils violett, teils cremegelb, teils cremefarben, ein Fk völlig entfärbt (unter dem Laub); Huthaut fast bis zur Mitte abziehbar; Stiel: bis 6,5 x 2 cm, wattig hohl, sehr brüchig, weiß; Lamellen: gerade angewachsen, mäßig gedrängt, cremegelb (klarer Dottersporer), sehr brüchig; Fleisch: weiß, unveränderlich, sehr weich und brüchig; Geschmack: Lamellen und Fleisch mild; Geruch: schwach; Chemie: Guajak nach 15 Sekunden tief blaugrün; FeSO4 (Kristall gerieben) cremegelb; Phenol sehr langsam purpurbraun; Sporenpulver: IIIc-IVa (Abwurf recht spärlich) Mikromerkmale vom Exsikkat: Haare: banal zylindrisch, apikal abgerundet, sehr regulär, Endzellen meist schlank, ca. 2,5-3,6 breit, gelegentlich etwas breiter (4,8 - 5,3), Trägerzellen meist 3-5 breit; Pileozystiden: zahlreich, 0-1fach septiert, zylindrisch bis spindelig keulig, Endzellen ca. 4,7-7,5 breit, in SV nicht grauend, sondern goldbraun; keulige Endzellen oft relativ kurz abseptiert; sporadisch mit winzigen Divertikeln; Basidien: 4-sporig, ca. 28-42 x 11-13; Sporen: breit ellipsoid bis subglobos, Ornament aus dicken Warzen, kurzen kräftigen Graten und wenigen feinstrichigen Verbindungen, nur vereinzelt mit kompletten Maschen, insgesamt grobwarzig-kurzgratig, Warzen oft auch dicht aneinandergereiht, um 1 µm überstehend; Maße: 8,0 x 6,8 (7,0-9,5 x 6,0-8,0), Q=1,18 (1,07-1,25), 20 Sp. gemessen;

Nr. 9: Russula aciculocystis Bills & Miller

Zur Bestimmung: Der Pilz gehört zur Untergattung Amoenula und ist bei Eyssartier 2013 auf Seite 180 unten als R. aciculocystis Bills & Miller abgebildet. Das Foto zeigt den Pilz 1:1, nur die Fruchtkörpergröße weicht ab und das Sporenpulver ist etwas heller angegeben (IIc). Mikroskopisch scheint die Art R. amoena nahezustehen, allerdings ist das Sporenpulver der vorliegenden Kollektion doch etwas dunkler. Ebenfalls ähnlich ist R. mariae Peck, die jedoch nach Bills & Miller reichlich Pleurozystiden hat. Eine weitere Literaturstelle zu der Art (Remaux et. al. 1996) liegt mir leider nicht vor. Leg. und Standortfoto Martin Zierhut.

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Funddaten: 16.10.2017; Italien, Toskana, Castiglion Fiorentino; La Ripa; am 559er Wanderweg nahe La Ripa, im reinen Kastanienwald; gesellig (2 Fk); leg. Martin Zierhut;
Hut: der kleine 3, der große 9,5 cm breit, matt, extrem grob samtig, auch farblich etwas gesprenkelt, kirschrot; Stiel: bis 7,5 x 3 cm, apikal vasenartig erweiter und 4 cm breit, rosarot gesprenkelt, zur Basis hin immer dichter; Lamellen: gerade angewachsen, sehr gedrängt, cremefarben; Schneiden rot (!); Fleisch: weiß, gekammert hohl (kleine Kammern); Geruch: fischig; auch das Exsikkat verströmt immer noch intensiv das Aroma von Lactarius volemus! Geschmack: Lamellen völlig mild; Chemie (am Stiel getestet): Guajak sehr schwach (nach 30 Sekunden schmutzig olivgrün, erst nach ca. 90 Sek. blaugrün); FeSO4 (Kristall, gerieben) am rötlichen Stiel schwer zu beurteilen (irgendwie schmutzig olivgelb), am Stielfleisch olivgrau; Phenol (nur am Exsikkat getestet) am Fleisch braun bis purpurbraun; Sporenpulver: IIIa; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS (am Hutrand untersucht): Endzellen der Haare als zwei Typen ausgeprägt: Typ 1, sehr zahlreich, überwiegend pfriemförmig, oft mit kleinem Bauch nahe der Basis, gelegentlich deutlich dickwandig, ca. 35-100 x 4-7; Typ zwei +/- zylindrisch und apikal stumpf, oft breit gerundet oder sogar etwas kopfig, ca. 20-26 x 5-8; Basalabschnitte von Typ 1 nicht auffallend kettig, nie isodiametrisch, sondern deutlich länglich, selten ausgeprägt tönnchenförmig, ca. 9-19 x 4-8; in der HDS sind außerdem irregulär gekräuselte Zellen präsent; Cheilozystiden: dicht gepackt, wie die HDS-Elemente ausgeprägt, Typ 1 pfriemförmig, ca. 36-64 x 5,5-8; Pleurozystiden: keine gesehen; Sporen: breit ellipsoid bis subglobos, sehr variabel geformt, oft fast kugelig, aber auch sehr langgestreckt, bisw. mit suprahilarer Depression, Ornament aus isolierten Warzen, Graten und Verbindungslinien, die praktisch bei allen Sporen ganze Maschen bilden, im Gesamtaspekt deutlich teilnetzig, Ornamenthöhe ca. 0,4-0,8 µm; Plage inamyloid; Maße: 7,5 x 6,2 (7,5-8,5 x 5,5-7,1), Q=1,22 (0,07-0,40); 20 Sp. gemessen;

Nr. 10: Russula cf. pseudoaeruginea (Romagn.) Kuyper und Vuure

Zur Bestimmung: Mit den Schlüsseln von Gröger und Sarnari bestimmt. Stimmt gut mit der Beschreibung bei Sarnari überein. Aufgrund der sehr kleinen Sporen ist auch R. subterfurcata nicht auszuschließen, hat nach Sarnari aber weniger gratige Sporen und HDS-Haare mit kürzeren Endzellen.

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Funddaten: 12.10.2017; Italien, Toskana, Castiglion Fiorentino; Pieve di Chio, Santo Stefano; niederer Eichenwald auf verkarstetem Boden; bei Eiche (2 Fk);
Hut: bis 7 cm breit, matt, nur ganz am Rand schwach gerieft, graugrün und cremefarben gemischt, meist mit kleinen rostgelben Flecken; Huthaut zur Hälfte abziehbar; Stiel: bis 5,5 x 2,2 cm, stämmig, weiß, basal schwach verjüngt und sporadisch mit rostgelben Fleckchen; Lamellen: gerade angewachsen, gedrängt, cremeweiß, in Stielnähe oft gegabelt; Fleisch: weiß, unveränderlich; Geschmack: Lamellen deutlich pikant bis leicht scharf, Fleisch mild; Chemie: Guajak sehr langsam blass graugrün (sehr schwache Reaktion); FeSO4 rasch sandgelb; Phenol relativ schnell purpurbraun; Sporenpulver: (trocken) ca. IId; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: aus zwei verschiedenen Typen von Haaren und einzelligen Pileozystiden; Haare (1): fädig, mit sehr langen, zylindrischen Endzellen, ca. 3-5 breit; Haare (2): allmählich verjüngte, oft spitz zulaufende und oft sehr lange, bisw. etwas zusammengeschurrte Endzellen, die typischerweise zwei kurzen, tönnchenförmigen bisw. etwas aufgeblasenen Basalabschnitten aufsitzen, Letztere ca. 5,6-8,6 µm breit; Pileozystiden: zahlreich, stets einzellig, variabel, meist spindelig-keulig, auch zylindrisch, meist mit kurzem zipfeligem Auswuchs, in SV nur ganz schwach grauend; ca. 27-50, ausnahmsweise bis 80 lang und 6-9,5 breit; auch die PZ sitzen manchmal tönnchenförmigen Zellen auf; Sporen: breit ellipsoid bis subglobos, Ornament aus isolierten Warzen und zahlreichen Graten, die ganz vereinzelt auch ganze Maschen bilden, insgesamt aber nicht netzig, sondern warzig-gratig, Ornamenthöhe um 0,5, maximal bis ca. 0,8 µm; Plage inamyloid; Maße: 6,7 x 5,6 (5,9-7,8 x 5,0-6,2), Q=1,20 (1,11-1,32), 20 Sp. gemessen;

Nr. 11: Russula pseudoaeruginea (Romagn.) Kuyper und Vuure

Zur Bestimmung: Die Kollektion unterscheidet sich von der Kollektion Nr. 10 eigentlich nur durch etwas längere Sporen sowie die oft kürzeren, nicht zugespitzten Endzellen der Haare, wie sie Sarnari in der Mikrozeichnung auf S. 301 auch dargestellt hat. Sogar der Dimorphismus der Haare, die teils auch ohne Basalzellen nur lang und fädig sind, stimmt überein.

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Funddaten: 14.10.2017; Italien, Toskana, Castiglion Fiorentino; Pieve di Chio, Santo Stefano, San Lorenzo; am Weg von San Lorenzo nach Querceta; im Wald bei Hopfenbuche und Kastanie; gesellig (3 Fk);
Hut: bis 9 cm, matt, graugrün, in der Mitte meist cremefarben und mit auffälligen rostgelben Flecken; Stiel: basal etwas verjüngt, weiß; Lamellen: cremefarben; Geruch: unauffällig; Geschmack: Lamellen pikant bis leicht scharf, aber nicht nachhaltig; Fleisch praktisch mild; Guajak: sehr langsam, fast negativ, nur blass graugrün; FeSO4 blass gelb; Phenol langsam purpurbraun; Sporenpulver: ca. IId; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: aus Haaren und einzelligen Pileozystiden; Haare: zwei Typen: 1) schlank fädige Haare mit langen zylindrischen Endzellen; 2) Haare mit 2-3tönnchenförmigen Basalzellen und einer meist kurzen tönnchenförmigen bis zylindrischen Endzellen oder einer apikal zugespitzten etwas längeren Endzelle; zugespitzte Endzellen ca. 18-42 lang, kürzere abgerundete ca. 9-13, beide Typen 4-7 breit, Tönnchen ca. 4,7-7,2 breit; Pileozystiden: einzellig, meist zylindrisch, bisw. auch spindelig-keulig erweitert und gelegentlich apikal eingeschnürt, ca. 23-85 x 5-8; Sporen: breit ellipsoid, Ornament aus isolierten Warzen, kurzen Graten und feinen Verbindungslinien, die sporadisch auch ganze Maschen bilden, im Gesamteindruck warzig-gratig, Ornamenthöhe meist 0,5-0,8; Plage inamyloid; Maße: 7,3 x 5,5 (6,5-8,3 x 5,1-6,2), Q=1,32 (1,18-1,51), 20 Sp. gemessen;

Nr. 12: Russula cf. galochroides Sarnari

Zur Bestimmung: Aufgrund der kleinen Sporen käme auch R. subterfurcata infrage, die schlanken Basalabschnitt der HDS-Haare passen aber besser zu R. galochroides.

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Funddaten: 17.10.2017; Italien, Toskana, Castiglion Fiorentino, Santo Stefano; nach der Abzweigung vom 50er Wanderweg zur Südseite des Poggio Montanina; bei Eiche an grasiger, taufeuchter Stelle; gesellig (3 Fk);
Hut: bis 10,5 cm breit, sehr hell cremefarben mit graugrünen Tönen, matt, zum Rand hin bisw. felderig aufreißend und dadurch an R. virescens erinnernd, stellenweise mit auffallenden rostbraunen Flecken; Huthaut zur Hälfte abziehbar; Stiel: bis 5 x 3,3 cm, sehr stämmig, weiß; Lamellen: gerade angewachsen, gedrängt, brüchig, cremefarben, an der Anwachsstelle etwas anastomosierend (Foto); Fleisch: weiß, unveränderlich; Geruch: schwach obstig; Geschmack: Lamellen pikant bis deutlich scharf; Fleisch mild; Chemie: Guajak negativ (nach 1 Minute nur ganz blass graugrün); FeSO4 gelblich bis beige; Phenol sehr langsam purpurbraun; Sporenpulver: IIc; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: aus Haaren und einzelligen Pileozystiden; Haare: aus recht gleichförmigen zylindrischen Zellketten; Endzellen apikal abgerundet bisw. schwach verjüngt, aber nie spitz, ca. 14-41 x 4,5-6; Basalabschnitte kaum dicker, weder tönnchenförmig noch isodiametrisch, höchstens schwach erweitert, ca. 11-20 x 5-7; Pileozystiden: stets einzellig, meist kurz und schlank keulig, ca. 23-42 x 6-8; Basidien: ca. 35-54 x 10-11; Sporen: breit ellipsoid, klein, Ornament aus isolierten Warzen, die oft perlschnurartig aneinandergereiht sind, meist kurzen Graten und feinen Linien, die keine ganzen Maschen bilden, im Gesamteindruck warzig-gratig, Ornamenthöhe um 0,5 µm; Plage meist inamyloid, gelegentlich mit grauem Fleckchen; Maße: 6,7 x 5,4 (6,1-7,2 x 4,9-6,0), Q=1,26 (1,11-1,33), 20 Sp. gemessen;

Nr. 13: Russula persicina Krombholz

Zur Bestimmung: Mit Gröger geschlüsselt, bei Sarnari verglichen.

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Funddaten: 12.10.2017; Italien, Toskana, Castiglion Fiorentino; Pieve di Chio, Santo Stefano; niederer Eichenwald auf verkarstetem Boden; bei Eiche (2 Fk);
Hut: bis knapp 8 cm breit, Huthaut matt, etwas grieselig, am Rand schwach gerieft, rosarot, stellenweise cremefarben verblasst, knapp zur Hälfte abziehbar; Stiel: bis 7,5 x 2 cm, wattig ausgestopft, stellenweise zart rosa überlaufen; Lamellen: habituell leicht herablaufend, mäßig gedrängt, sehr brüchig, cremefarben; Fleisch: weiß; Geruch: schwach, unauffällig; Geschmack: Lamellen und Fleisch scharf; Chemie (am Stiel): Guajak nach ca. 30 Sekunden tief blaugrün; FeSO4 (Kristall gerieben) blass beige bis sandgelb; Phenol sehr langsam purpurbraun; Sporenpulver: IIa-IIb; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: aus Haaren und Pileozystiden; Haare: sehr variabel, bisw. lang zylindrisch, oft auch kurz septiert, bisw. knorrig verwunden, stark verzeigt, Endzellen apikal stets gerundet, ca. 2,8-5 breit, Basalabschnitte (an den Verzweigungsstellen) oft etwas breiter, bis ca. 8,6 µm; Pileozystiden: einzellig, zylindrisch, apikal zylindrisch bis schlank keulig, oft sehr lang, aber stets ohne Septen, ca. 5,2-7,4 µm breit; Sporen: breit ellipsoid, Ornament aus isolierten Warzen, Graten und feinstrichigen Verbindungen, insgesamt warzig-gratig, nur sporadisch mit geschlossenen Maschen, Plage groß und amyloid, Maße: 8,3 x 6,4 (7,0-9,5 x 5,7-7,1), Q=1,28 (1,17-,36), 20 Sp. gemessen;

Nr. 14: Russula persicina Krombholz

Zur Bestimmung: Mit Gröger geschlüsselt, bei Sarnari verglichen. Unkritisch.

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Funddaten: 17.10.2017; Italien, Toskana, Castiglion Fiorentino, Santo Stefano; auf der Nordseite des Poggio Montanina kurz vor der Einmündung in den 50er Wanderweg; bei Eiche; gesellig (4 Fk);
Hut: bis 4,1 cm breit, samtig, matt, kirschrot bis rosarot; Stiel: bis 3,5 x 1,4 cm, weiß, fast immer zart rosa überlaufen, basal schwach gilbend; Lamellen: gerade angewachsen, gedrängt, cremeweiß; Fleisch: weiß; unveränderlich; Geruch: schwach; Geschmack: Lamellen brennend scharf; Chemie: Guajak nach gut 30 Sekunden intensiv blaugrün; FeSO4 (Kristall gerieben) blass graubeige, eher mit olivlichem als mit rötlichem Einschlag; Phenol langsam purpurbraun; Sporenpulver: IIc; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: aus Haaren und Pileozystiden: Haare: Endzellen zylindrisch, apikal abgerundet, oft ziemlich wellig oder knorrig verdreht, ca. 2,5-3,5 µm breit, Basalabschnitte etwas breiter; Pileozystiden: sehr zahlreich, zylindrisch bis sehr schlank keulig (apikal), apikal bisw. zipfelig abgeschnürt, stets einzellig, oft sehr lang, in SV kräftig schwärzend, in den Maxima leicht 120-170 µm lang, ca. 4-9,2 breit; Sporen: breit ellipsoid bis subglobos, Ornament aus isolierten Warzen, kurzen Graten und recht vielen feinen Verbindungslinien, die gelegentlich ganze Maschen bilden, im Gesamteindruck warzig-gratig bis subreticulat, Ornamenthöhe meist ca. 0,5-0,8 µm; Plage amyloid; Maße: 7,5 x 6,0 (6,8-8,0 x 5,7-6,4), Q=1,26 (1,15-1,33), 20 Sp. gemessen;

Nr. 15: Russula maculata Quél.

Zur Bestimmung: Mit den Schlüsseln von Gröger und Sarnari bestimmt. Die ziemlich keuligen Pileozystiden würden besser zu R. decipiens passen, allerdings sollten sie bei dieser Art einzellig (jedenfalls niemals 2-3fach) septiert sein. R. decipiens hat außerdem mehr ins Weinrote tendierende Hutfarben, etwas schmälere Sporen und dunkleres Sporenpulver. Sarnari erwähnt die sehr schwache FeSO4-Reaktion von R. maculata, die bei dieser Kollektion negativ war, und die schwache Guajak-Reaktion. Die hell kirschroten bis orangeroten und etwas "sommersprossigen" Hüte passen auch sehr gut zu R. maculata.

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Funddaten: 14.10.2017; Italien, Toskana, Castiglion Fiorentino; Pieve di Chio, Santo Stefano, San Lorenzo; am Weg von San Lorenzo nach Querceta; bei Eiche im Wald, aber nahe am Weg; gesellig (6 Fk);
Hut: bis 11 cm; Lamellen: cremegelb und brennend scharf; Stiel: weiß; Stielbasis und Lamellen alt bräunend; im Übrigen siehe Fotos! Chemie: Guajak sehr langsam, blass graugrün; FeSO4 negativ; Phenol langsam purpurbraun; Sporenpulver: IVc; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: aus schlanken Haaren und zahlreichen Pileozystiden; Haare: schlank zylindrisch, ohne erweiterte Basalabschnitte, Endzellen oft etwas wellig, apikal etwas verjüngt, aber bisw. auch kopfig, ca. 2-3,5 µm breit; Pileozystiden: überwiegend ausgeprägt schlankkeulig, bisw. auch zylindrisch, überwiegend einzellig, aber oft auch 1-2fach, ausnahmsweise auch 3fach septiert, stark schwärzend in SV, ca. 46-150 lang und 7-12 breit; Sporen: subglobos, Ornament aus kräftigen isolierten Warzen, kurzen Graten und feinstrichigen Verbindungen, die gelegentlich ganze Maschen bilden, im Gesamteindruck warzig-gratig bis subreticolat; Ornament ca. 0,5-0,8 hoch; Plage amyloid; Maße: 8,6 x 7,6 (7,5-9,8 x 7,0-8,4), Q=1,14 (1,07-1,22), 20 Sp. gemessen;

Nr. 16: Russula decipiens (Singer) Svrček

Zur Bestimmung: Mit Sarnari und Marxmüller bestimmt. Schon die ins Weinrote tendierenden Hutfarben und das vergrauende Stielfleisch deuteten auf R. decipiens hin. Mikroskopisch wird die Bestimmung durch die mittelgroßen Sporen und die einzelligen, keuligen Pileozystiden bestätigt.

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Funddaten: 15.10.2017; Italien, Toskana, Castiglion Fiorentino; Cantalena; im niedrigen Eichenwald; gesellig (2 Fk);
Hut: bis 9 cm breit, matt oder schwach glänzend, am Rand gerieft, rosarot, im Zentrum beige bis cremefarben, Huthaut zur Hälfte abziehbar; Stiel: bis 10 x 2,4 cm, weiß; Lamellen: sehr gedrängt, cremegelb; Fleisch: im Stiel wattig und auffallend vergrauend; Geruch: schwach obstig; Geschmack: Lamellen und Fleisch anfangs pikant und nach einiger Zeit leicht scharf; Chemie: Guajak nach 30 Sek. intensiv blaugrün; FeSO4 blass beige; Phenol langsam purpurbraun; Sporenpulver: nach Tintlingsskala IVe, nach Marxmüller-Skala IVd; in jedem Fall aber dunkler als die Kollektion R. maculata (Nr. 15); Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: aus banalen Haaren und einzelligen Pileozystiden; Haare: banal zylindrisch, ohne erweiterte Basalabschnitte, Endzellen apikal abgerundet, wenig wellig, ca. 2,4-3,3 breit; Pileozystiden: keulig, einzellig (ganz ausnahmsweise 1-fach septiert, einmal gesehen), keulig, in SV kräftig schwärzend, Maße ca. 42-119 x 5-10; Sporen: subglobos bis breit ellipsoid, Ornament aus isolierten kräftigen, oft etwas verlängerten oder zusammenfließenden Warzen, kurzen Graten und feinen Verbindungslinien, die nur selten ganze Maschen bilden, im Gesamteindruck warzig-gratig, gelegentlich subretikulat; Ornamenthöhe meist 0,5-8, selten bis 1 µm; Maße: 8,2 x 6,9 (7,7-8,6 x 6,3-7,4), Q=1,18 (1,08-1,25), 20 Sp. gemessen;

Nr. 17: Russula risigallina (Batsch) Sacc.

Zur Bestimmung: Mit Gröger geschlüsselt. Unkritisch.

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Funddaten: 18.10.2017; Italien, Toskana, Castiglion Fiorentino; Cantalena; an einer Hangquelle in einem alten Kastanienhain; bei großer alter Kastanie; gesellig (2 Fk);
Hut: bis 5 cm breit, frisch schwach glänzend und klebrig, am Rand kurz gerieft, mit orangen und gelben Farben; Stiel: bis 5 x 1 cm, gekammert hohl, sehr zerbrechlich, weiß; Lamellen: gerade angewachsen, gedrängt, cremegelb; Fleisch: weiß, im Schnitt unveränderlich; Geruch: schwach, unauffällig; Geschmack: Lamellen völlig mild; Chemie: Guajak mittelstark, nach ca. 30 Sekunden intensiv blaugrün; FeSO4 banal beige; Phenol extrem langsam purpurbraun; Sporenpulver: IVe; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: aus Haaren und inkrustierten Primordialhyphen (PH); Haare: zylindrisch-wellig, oft etwas irregulär knorrig oder verwunden, apikal bisw. keulig-kopfig, ca. 3,1-4,5 breit; PH: zylindrisch, normal septiert, nach Fuchsinpassage mit feinen Tröpfchen besetzt; ca. 3,4-4,9 breit; Sporen: breit ellipsoid bis subglobos, Ornament überwiegend aus isolierten Warzen, die bisw. zusammenfließen oder zu kurzen Graten zusammenfließen, nicht netzig, Ornamenthöhe bis ca. 1 µm; Plage amyloid; Maße: 7,6 x 6,3 (6,8-8,0 x 5,8-7,0), Q=1,20 (1,10-1,31), 20 Sp. gemessen;

Nr. 18: Lactarius pterosporus Romagn.

Zur Bestimmung: Mit Gröger geschlüsselt. L. ruginosus sollte einen nicht runzeligen, am Rand gerippten Hut und entferntere Lamellen haben. Die Eigenständigkeit von L. subruginosus ist umstritten, diese Art sollte aber mild schmecken und teilnetzige Sporen aufweisen. Bei dieser Kollektion ist es sehr wahrscheinlich, dass der Mykorrhiza-Partner wie bei Kollektion 2011-03 die Fichte ist.

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Funddaten: 05.08.2017; MTB 8136-4-1-3, 750 m, Koordinaten: 11.760307 E, 47.835868 N; D – By – Landkreis Miesbach, Warngau, Taubenberg, Farnbachtal; bodensaurer Bergmischwald (Fichte, Tanne, Buche) über Oberer Süßwassermolasse (Tertiär, Mergel und Konglomerate); bei Fichte und (weiter entfernt) Tanne, sowie Buchenverjüngung);
Hut: bis gut 8 cm breit, feinsamtig, alt runzelig, graubraun, typisch wolkig; Stiel: bis 7,5 x 1,7 cm, basal verjüngt, schmutzig cremefarben bis cremebeige; Lamellen: gerade angewachsen oder habituell leicht herablaufend, sehr gedrängt (>70 erreichen den Stiel, ca. 14/cm am Hutrand), schmal (3-4 mm breit), cremegelb bis beigeocker, verletzt rosa verfärbend; Milch: weiß, scharf, an der Luft nicht, am Fleisch rosa verfärbend; keine Fäden ziehend; Fleisch: cremeweiß; Sporenpulver: ockerlich (Abwurf sehr schach); Mikromerkmale vom Exsikkat: Sporen: subglobos; Ornament dominiert von dicken, nicht selten bis 2,5 µm hohen, oft sehr langen Flügelgraten, dazu aber auch isolierte Warzen und feine Linien, in der Regel ohne netzige Strukturen; Plage inamyloid; Maße: 7,0 x 6,4 (6,8-7,5 x 5,8-6,5), Q=1,10, 10 Sp. gemessen;

Nr. 19: Lactarius cf. evosmus Kuehner & Romagn.

Zur Bestimmung: Geht man nach den Beschreibungen in FN und FNE wohl eher L. evosmus als zonarius aufgrund des glatten Stiels, der deutlich teilnetzigen Sporenornamentation und der kleinen Pleuromakrozystiden; ob diese Art auch bei Buche wächst?

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Funddaten: 03.09.2017; MTB 8034-4-4-3, 650 m, Koordinaten: 11.464668 E, 47.906234 N; D – By – Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, Puppling, Pupplinger Au, zwischen Osterloch und Stegenmoos; oberbodensaurer Mischwald (Kiefer, Fichte, Buche), stellenweise mit Heidelbeerbewuchs, über Würmmoräne; an eher lichter Stelle auf nacktem Boden unter großen Buchen; gesellig (5 Fk);
Hut: bis 9,5 cm breit, frisch schleimig, cremegelb (ziemlich hell), ältere Fk deutlich (3-4fach) gezont, jüngere schwächer; Hutrand jung stark umgerollt und weißlich samtig bereift; Stiel: kräftig, basal verjüngt, ziemlich glatt, weißlich, stellenweise ockergelb verfärbt; Lamellen: habituell herablaufend, mäßig gedrängt, untermischt, aber nicht gegabelt, cremeweiß, im Alter ockergelb verfärbend; fast bei allen Fk ziemlich räudig wirkend (untereinander verklebt), vermutlich aufgrund des tagelangen Regens so (wie bei den Reizkern); Fleisch: cremeweiß; Geruch: angenehm obstig (Apfel); Milch: weiß, unveränderlich, brennend scharf; Sporenpulver: ockerlich (Abwurf sehr spärlich); Mikromerkmale vom Exsikkat: Pleuromakrozystiden: recht zahlreich, zylindrisch bis fusoid, apikal verjüngt und oft zipfelig abgeschnürt, mit granulärem Inhalt; ca. 29-42 x 5-6,5, kürzer als die Basidien; Basidien: überwiegend 4-sporig, aber 3- und 2-sporige eingestreut; Sporen: breit ellipsoid, zebriert-teilnetzig, nicht selten mit kompletten Maschen, Ornamenthöhe bis ca. 1 µm; Plage nicht oder sehr undeutlich amyloid; Maße: 7,7 x 6,6 (7,2-8,5 x 6-7), Q=1,16, 10 Sp. gemessen;

Nr. 20: Lactarius leonis Kytöv.

Zur Bestimmung: Mit Gröger und FN geschlüsselt. Die Kombination aus grubigem Stiel und netzigen Sporen führt zu dieser Art.

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Funddaten: 05.09.2017; MTB 8232-4-1-1, 680 m; 11.096734 E, 47.739516 N; D-By-Landkreis Weilheim-Schongau, Gmd. Huglfing, Grasleiten, eher nährstoffarmer bodensaurer Mischwald (Fichte, Kiefer, Buche) mit viel Heidelbeere und Heide über würmglazialen Ablagerungen; an feuchter grasiger Stelle am Waldrand bei Fichte, Buche und Kiefer; gesellig (ca. 5 Fk);
Hut: 6,8-10 cm breit, gewölbt, im Zentrum trichterig vertieft, Hutrand auch bei rel. jungem Fk nicht umgerollt, sondern mit überhängendem, fransigem Saum; nahe dem Hutrand etwas filzig überfasert, schleimig und klebrig, nur andeutungsweise gezont (nahe dem Zentrum, nicht am Rand), mancher Fk gänzlich ungezont, hellgelb; Stiel: bis 6,5 x 2,2 cm, stämmig, stark grubig, Gruben ockergelb auf cremefarbenem Grund, Basis weiß- bis gelbstriegelig-haarig; Lamellen: herablaufend, gedrängt, untermischt, in Stielnähe bisw. gegabelt (nicht auffallend), cremegelb; Milch: weiß, an der Luft rasch schwefelgelb, brennend scharf; Fleisch: cremefarben; Geruch: im Schnitt intensiv nach Zitrone; Mikromerkmale vom Exsikkat: Pleuromakrozystiden: spärlich, x12, x10; Sporen: ellipsoid, Ornament aus wenigen isolierten Wahren, zahlreichen kräftigen, variabel langen Graten und feinen Linien, die ein deutlich teilnetziges Muster mit vielen kompletten Maschen bilden; Ornamenthöhe meist um 0,5 µm, ausnahmsweise bis 1 µm, Plage inamyloid; Maße: 7,5 x 6,3 (6,5-8,5 x 5,6-7,1), Q=1,19 (1,13-1,28), 20 Sp. gemessen;

Nr. 21: Lactarius scrobiculatus (Scop.: Fr.) Fr.

Zur Bestimmung: Wohl unkritisch. Die letzten beiden Fotos zeigen eine weitere Kollektion aus demselben Waldgebiet.

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Funddaten: 26.09.2017; MTB 8533-1-1-2, 975 m; Koordinaten: 11.201222 E, 47.494024 N; D-By-Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Krün, Gerold, Bergmischwald (Fichte, Haselnuss, Buche, Bergahorn) über Raibler Schichten (Kalk) oder Würmmoräne (kalkalpine Zone); bei Fichte und Buche; gesellig (3 Fk);
Hut: bis 6,5 cm breit, Stiel sehr variabel grubig, aber apikal immer mit reinweißer Zone; Geruch nach Zitronenmelisse, im Übrigen siehe Fotos. Sporenpulver: hell creme, IIa; Sporen: breit ellipsoid, Ornament aus isolierten Warzen, kräftigen Graten und dünnen Linien, im Gesamteindruck zebriert bis gratig, mit vereinzelten ganzen Maschen, nicht netzig; Ornamenthöhe, ca. 0,5-1; Maße: 8,2 x 6,6 (7,3-9,3 x 6,0-7,0), Q=1,25 (1,16-1,39), 20 Sp. gemessen;