Marasmiaceae 2019
Nr. 1: Gymnopus quercophilus (Pouzar) Antonin & Noordel.
Zur Bestimmung: Unkritisch, mit Gröger 2006 (als Marasmius quercophilus) geschlüsselt. Laut Mycobank ist der aktuell gültige Name Marasmiellus quercophilus (Pouzar) J.S. Oliveira, Mycological Progress 18 (5): 735 (2019). Wunderbar: 3 Gattungsnamen für das kleine Schwammerl!
Funddaten: 23.08.2019; MTB 7934-2-3-4, 600 m; 11° 26' 10,95'' E, 48° 2' 58,53'' N; D – By – Landkreis München, Gemeinde Forstenrieder Park, Eichelgarten; magere Mähwiese mit lockerem Baumbestand (überwiegend alte und junge Eichen, einige Fichten) über hochwürmeiszeitlichen Schottern; unter großer alter Eiche, auf Eichenlaub;
Hut: bis 6 mm breit, jung gewölbt, dann ausgebreitet und im Zentrum schwach vertieft, samtig, alt radialrunzelig, im Zentrum immer dunkler als am Rand, frisch, beige bis bräunlichbeige, zum Rand hin cremefarben; hygrophan, vor allem zum Rand hin verblassend;
Stiel: bis 22 x 0,3 mm, fädig, basal gleichdick, dunkel rotbraun, stellenweise schwach weißlich befasert (oft an der Stielbasis);
Lamellen: aufsteigend und schmal angewachsen oder frei, gelegentlich ein Pseudokollar bildend, entfernt (ca. 13 erreichen den Stiel), mit Zwischenlamellen und am Grund mit angedeuteten Anastomosen, cremeweiß;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
HDS: zellig, möglicherweise mit schwach ausgeprägter Gelauflage (vgl. die Zeichnung bei bei Antonin & Noordeloos 2010), aus irregulären, oft 2- bis 3-lappig verzweigten, knorrig verwundenen, auch mit knubbeligen Auswüchsen versehenen Zellen, die tendenziell apikal am breitesten sind, Maße ca. 19-40 x 8-27. Die Trägerzellen darunter sind schmal und dickwandig;
Cheilozystiden: irregulär keulig, apikal oft lappenartig verzweigt, mit meist unverzweigten kurzen igeligen Auswüchsen, bisw. septiert, ca. 20-50 x 8-14;
Lamellentrama: Zellen deutlich querstreifig inkrustiert;
Basidien: 4-sporig, mit Schnallen, ca. 22-26 x 6-8;
Sporen: schlank ellipsoid, apikal meist etwas breiter als basal, glatt, nicht kongophil, Maße: 7,0 x 3,8 (5,9-8,3 x 3,4-4,3), Q=1,85 (1,54-2,08), 30 Sp. gemessen;
Nr. 2: Rhodocollybia prolixa (Hornem.: Fr.) Antonin & Noordel. var. distorta (Fr.) Antonin, Halling & Noordel.
Zur Bestimmung: Makroskopisch ganz schon variable Art.
Funddaten: 03.08.2019; MTB 8033-3-3-2, 725 m; Koordinaten: 11° 11' 55,61'' E, 47° 55' 22,95'' N; D – By – Landkreis Weilheim-Schongau, Gemeinde Pähl, Kerschlacher Forst; Mischwälder über würmeiszeitlichen Schottern und Moränen; unter Saldweide und Fichte im feuchten, schilfreichen Uferbereich, auf fast mulmartig lockerem Boden (moderndes Schilf?); gesellig (5 Fk);
Hut: bis gut 6 cm breit, anffangs halbkugelig mit eingerolltem, fein weiß bereiftem Rand, trocken und matt, am Scheitel von Anfang an cremegelb bis semmelgelb, zum Rand hin kastanienbraun, kaum hygrophan;
Stiel: bis 12 x 0,9 cm, basal oft verbogen, leicht verjüngt und tief im Substrat wurzelnd, cremefarben, etwas drehwüchsig, in der unteren Hälfte bisw. mit bräunlichen Flecken;
Lamellen: schwach aufsteigend und schmal angewachsen, extrem gedrängt, sehr schmal, cremeweiß;
Fleisch: siehe Schnittbild;
Geruch: aromatisch-pilzig;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
Sporen: globos, glatt, schwach kongophil, Maße: 3,9 x 3,4 (3,6-4,3 x 3,2-3,6), Q=1,16 (20 Sp. gemessen);