Hygrophoraceae 2020

Verwendete Bestimmungsliteratur für Hygrocybe:
Gröger-Schlüssel, Boertmann (1995), Funga Nordica, FE6, Campo (2015)

Nr. 1: Arrhenia epichysium (Pers.: Fr.) Redhead, Lutzoni, Maoncalvo & Vilgalys

Zur Bestimmung: Dürfte auch makroskopisch bestimmbar sein.

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Funddaten: 16.08.2020; MTB 8335-3-3-2, 855 m, Koordinaten: 11° 31' 31,81'' E, 47° 37' 6,49'' N; D – By – Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, Gemeinde Jachenau, Tannern, Brandkopf; Bergmischwald (Fichte, Tanne, Buche, Bergahorn) über würmzeitlicher Moräne im Übergangsbereich zu Plattenkalk; auf Fichtenstumpf; gesellig;
Hut: bis gut 3 cm breit, tief genabelt, trocken und glatt, dunkel olivbraun, bis zum Nabel durchscheinend gestreift, hygrophan, olivgrau verblassend (über Nacht); Stiel: bis 3 x 0,3 cm, basal schwach erweitert und mit dickem weißem Tomentum, zylindrisch, apikal vasenartig erweitert, glatt, hutfarben; Lamellen: deutlich herablaufend, mäßig bis normal gedrängt, stark untermischt, relativ dick, grau bis graubraun, Schneiden gleichfarbig und glatt; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: schwach aromatisch, kein Mehl; Sporenpulver: kein Abwurf (Mist!); Mikromerkmale vom Exsikkat: Basidien: überwiegend 4-sporig, mit Schnallen, 2-sporige eingestreut; Sporen: frei (gequetschte) Sporen am Hymenium extrem variabel, ellipsoid, zylindrisch, in der Mitte oft eingeschnürt, auch bohnenförmig, nicht kongophil, Maße: 7,5 x 4,3 (6,7-8,3 x 3,6-5,2), Q=1,76 (1,60-2,06), 20 Sp. am Hymenium gemessen;

Nr. 2: Arrhenia oniscus (Fr.: Fr.) Redhead & al.

Zur Bestimmung: Mit Gröger (2006) geschlüsselt. Ludwig (Kompendium) gibt breitere Sporen an.

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Funddaten: 22.10.2020; MTB 8332-2-2-3, 660 m; 11° 7' 31,2'' E, 47° 40' 53,28'' N; By – Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Uffing am Staffelsee, Obernacher Moos; Übergangsmoor; zwischen rotem Sphagnum und Heide, in der Nähe kleine Birken und Erlen; gesellig (ca. 8 Fk);
Hut: bis 2,5 cm breit, trichterförmig, glatt, trocken, schokoladenbraun, bis zur Mitte durchscheinend gestreift; Stiel: bis 4 x 0,4 cm, zylindrisch, basal im roten Sphagnum verankert, hutfarben, glatt; Lamellen: habituell herablaufend, entfernt und dick, olivgrau; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: schwach, nicht signifikant; Sporenpulver: weiß; Mikromerkmale vom Exsikkat: Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Lamellentrama: Zellen mit Schnallen, vor allem an den Septen mit gelbbraunen Pigmenten, nicht deutlich inkrustierend, eher parietal, selten auch olivbraun intrazellulär pigmentiert; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen; Sporen: regulär ellipsoid, oft apikal etwas schmäler als basal, kongophil, Maße: 7,0 x 4,1 (5,9-8,5 x 3,6-4,8), Q=1,69 (1,42-1,98), 30 Sp. gemessen (vom Abwurf);

Nr. 3: Arrhenia oniscus (Fr.: Fr.) Redhead & al.

Zur Bestimmung: Mit Gröger (2006) geschlüsselt. Kaum Unterschiede zur Kollektion Nr. 2 vom Staffelsee: Sporen etwas größer, Lamellentrama etwas schwächer pigmentiert.

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Funddaten: 07.11.2020; MTB 8134-3-2-3, 670 m; Koordinaten: 11° 22' 36,57'' E, 47° 50' 6,62'' N; D – By – Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, Gemeinde Eurasburg, Impleiten, Impbühl; im Auge eines Hochmoors; Hochmoor, teils verheidet; im roten Sphagnum, gesellig (ca. 8 Fk);
Hut: bis 3 cm breit, im Zentrum niedergedrückt bis genabelt und stark runzelig, sonst glatt, trocken, düster olivbraun, bis zum Zentrum durchscheinend gestreift; Stiel: bis 3 x 0,3 cm, basal fein weißlich behaart und im lebenden Sphagnum verankert, sonst glatt und kahl, hutfarben; Lamellen: stark herablaufend, mäßig gedrängt (ca. 17-22 erreichen den Stiel), olivgrau; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: schwach, nicht signifikant; Sporenpulver: weiß; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Trockene Cutis, Zellen ca. 5-9 µm breit, stark quergestreift braun inkrustiert, mit Schnallen; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Lamellentrama: Zellen eher schwach pigmentiert, nicht auffällig inkrustiert, mit Schnallen; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen, ca. 26-33 x 7-9,5; Sporen: ellipsoid, sehr variabel geformt, meist basal schmäler als apikal, bisw. sogar dacryoid, oft aber auch apikal verschmälert, kongophil, Maße: 7,7 x 4,7 (6,7-9,2 x 4,0-5,4), Q=1,65 (1,47-1,91), 30 Sp. gemessen;

Nr. 4: Hygrocybe helobia (Arnolds) Bon

Zur Bestimmung: Auch makroskopisch klar.

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Funddaten: 02.09.2020; MTB 8533-1-2-3, 1080 m; Koordinaten: 11° 13' 0,94'' E; 47° 28' 31,01'' N; D-By-Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Krün, Klais, Köchel, Kranzbach; Niedermoor, im Sphagnum, gesellig bis kleinbüschelig, verges. mit Hygrocybe coccineocrenata;
Hut: bis 1,7 cm breit, halbkugelig, meist schwach genabelt, wachsig-trocken, leuchtend rot, gleichfarbig oder etwas heller schuppig; Stiel: bis 4,5 x 0,35 cm, basal gleichdick, kahl, wachsig-trocken, orangerot bis orangefarben; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, bisw. mit Zahn, entfernt, orangegelb, zu den Schneiden hin gelb; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: neutral; Geschmack: mild; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Trichoderm, trocken, Zellen aufgerichtet, spindelig, kaum pigmentiert (intrazellulär ganz blass gelblich), Endzellen ca. 49-77 x 10-14; Lamellentrama: Hyphen lang septiert, Zellen sehr lang und an den Enden verschmälert; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen, Maße: 32-40 x 8,5-10,5; Sporen: ellipsoid, apikal oft etwas schmäler als basal, nur selten schwach bohnenförmig mit konkaver Bauchseite, Maße: 8,5 x 5,5 (7,9-9,5 x 4,9-6,2), Q=1,53 (1,36-1,77), 20 Sp. gemessen;

Nr. 5: Hygrocybe calciphila Arnolds

Zur Bestimmung: Mit Gröger (2006) geschlüsselt. Unkritisch.

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Funddaten: 05.08.2020; MTB 7834-1-1-2, 560 m; Koordinaten: 11° 21' 22,88'' E, 48° 5' 56,5'' N; D – By – Landkreis Starnberg, Gemeinde Krailling, ehmaliges Pionierübungsgelände Krailling; Trockenrasen, Kiesfluren und halboffene Sukzessionsflächen über wümreiszeitlichen Schottern; an grasiger Stelle auf magerem Schotterboden mit Braunelle und Epipactis; gesellig (5 Fk);
Hut: bis 1,3 cm breit, flach gewölbt, nicht genabelt, feinst samtig, trocken, orange, jung ungestreift, reif am Rand schwach durchscheinend gestreift, hygrophan, cremegelb verblassend; Stiel: bis 2,5 x 0,3 cm, basal gleichdick, glatt und trocken, etwas heller orange als der Hut, zur Basis hin gelb bis cremegelb; Lamellen: breit oder ausgebuchtet und breit angewachsen, nie herablaufend, entfernt, gelb; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: unauffällig; Geschmack: nicht notiert; Mikromerkmale vom Exsikkat: Lamellentrama: kurz septiert, Zellen aufgeblasen, übersät mit Nadelkristallen;; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen, ca. 49-54 x 10-11,5; Sporen: regulär ellipsoid, Maße: ca. 8,7 x 6,0 (7,5-10,1 x 5,2-7,0), Q=1,45, 10 Sp. im Lamellenpräparat gemessen;

Nr. 6: Hygrocybe coccinea (Schäff.: Fr.) P. Kumm.

Zur Bestimmung: Mit Gröger (2006) geschlüsselt, unkritisch.

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Funddaten: 08.10.2020; MTB 7325-4-4-2, 600 m; 9° 59' 41,6'' E, 48° 36' 44,45'' N; D - BW – Landkreis Heidenheim, Gemeinde Gerstetten, Sontbergen, Schwäbische Alb; mit Schafen beweidete Heide über Kalk; in der Wiese zwischen alten Eichen; gesellig (4 Fk);
Hut: bis 3,3 cm breit, flach kegelig bis ausgebreitet, mit spitzwarzigem Buckel, glatt, schwach schmierig bis trocken, aber deutlich klebrig (OL-Test!), rot mit gelbem Rand, am Rand auch durchscheinend gestreift, hygrophan, gelb verblassend; Stiel: bis 8 x 0,3 cm, auffallend lang und schlank, zylindrisch, wachsig, trocken, apikal orangerot, stielabwärts immer heller, basal gelb; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, oft kurz ausgebuchtet und mit Zahn kurz herablaufend, entfernt, orangerot, am Stiel und an den Schneiden gelb; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: fehlend; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Am Scheitel ein Ixotrichoderm, Zellen sehr schmal (2-4,5 µm, selten breiter), nur wenig gelifiziert, aber im Präparat stark auseinanderdriftend, Endzellen zylindrisch, Pigment unauffällig; Lamellentrama: kurz septiert; Basidien: 4-sporig, ca. 50-59 x 7,5-8; Sporen: überwiegend schlank ellipsoid bis (sub)amygdaloid, apikal meist schmal gerundet, schwach kongophil, Maße: 8,2 x 4,8 (7,2-9,4 x 4,5-5,5), Q=1,71 (1,53-1,94), 20 Sp. gemessen;

Nr. 7: Hygrocybe insipida (J. E. Lange) M.M. Moser

Zur Bestimmung: Mit Gröger (2006) und FN geschlüsselt. H. glutinipes ist stärker schleimig und hat breitere Sporen.

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Funddaten: 07.11.2020; MTB 8134-3-2-3, 670 m; Koordinaten: 11° 22' 44,53'' E, 47° 50' 4,69'' N; D – By – Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, Gemeinde Eurasburg, Impleiten, Impbühl; nasse Moorwiese, teils mit Sphagnum; in der moosigen Wiese, nicht direkt im Sphagnum; gesellig bis kleinbüschelig (ca. 8 Fk);
Hut: bis 2 cm breit, klebrig, meist bis zum Scheitel durchscheinend gestreift, jung orangefarben, dann orangegelb bis gelb; schwach hygrophan, cremefarben ausblassend; Stiel: bis 5 x 0,3 cm, sehr glitschig und etwas schleimig, aber nicht klebrig, durchscheinend genattert, apikal orangefarben, stielabwärts orangegelb; Lamellen: bogig herablaufend, entfernt, gelb mit weißlichen Schneiden; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: neutral; Geschmack: mild; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: In Scheitelnähe ein Ixotrichoderm, Zellen im Präparat stark auseinanderdriftend, schmal, ca. 2-5,5 µm breit, teils gelifiziert, aufsteigend, Endzellen zylindrisch, meist 2-2,5 µm breit; Lamellentrama: kurz septiert, Zellen aufgeblasen, ca. 3,5-9 µm breit; Basidien: 4-sporig, 32-44 x 5,5-7,5; Sporen: ellipsoid, apikal meist etwas schmäler als basal, höchstens 5% schwach eingeschnürt, nicht kongophil, Maße: 6,0 x 3,4 (5,2-7,0 x 3,1-3,8), Q=1,80 (1,62-2,00), 20 Sp. gemessen;