Gomphales 2023

Alle Ramaria-Aufsammlungen wurden mit den Schlüsseln aus der Monographie von Joseph Christan (2008) bestimmt. Franchi & Marchetti 2021 (I Funghi clavarioidi in Italia) wurden ebenfalls konsultiert. Die Messungen und Mikrofotos beruhen auf Exsikkatmaterial. Gewebeuntersuchungen erfolgten in Kongorot/NH3, die Sporenornamente wurden in Baumwollblau analysiert.
Die geografischen Koordinaten (sofern angegeben) wurden anhand einer interaktiven Luftbildkarte näherungsweise ermittelt.

Nr. 1: Ramaria flava var. flava (Schaeff.: Fr.) Quél. ss. Schild

Zur Bestimmung: Trotz der im Umriss nicht ganz glatten Sporen sehr ich hier keine Alternative. R. brunneicontusa hat kräftiger ornamentierte Sporen mit einem deutlich niedrigeren Q-Wert von 2,6.

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Funddaten: 03.10.2023; MTB 8533-1-1-4, 1110 m; D-By-Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Krün, Klais; Fichtenwald über Partnach-Formation (Kalkstein und Mergelstein); am Waldrand bei Fichte und jungen Buchen; gesellig (2 Fk);
Fk 12 cm breit und 13 cm hoch; Strunk unterteilt und schon weit unten mit jungen Ästen, weiß; Äste U-und V-förmig verzweigt, einheitlich hellgelb, ziemlich kaltes Gelb; Fleisch in den dickeren Ästen schwach marmoriert, im Strunk homogen, nicht gelatinös; Mikromerkmale vom Exsikkat: Hymenium: Basidien 4-sporig, mit Schnallen; Asttrama: mit häufigen Schnallen; Hyphen nicht gelifiziert; Basalmyzel: unspektakulär, Hyphen schlank, überwiegend dünnwandig und glatt, nicht gelifiziert, einige wenige mit dünnen Kristallanlagerungen, sonst ohne Kristalle, Schnallen häufig; Sporen: zylindrisch, im Umriss fein rau oder glatt, mit warzig-wulstigem Ornament; Maße: 13,3 x 4,5 (11,4-15,00 x 4,0-4,9), Q=2,97 (2,81-3,17), 20 Sp. im Astpräparat gemessen;

Nr. 2: Ramaria edwinii Franchi & M. Marchetti

Zur Bestimmung: Der Sporen-Q-Wert liegt etwas höher als bei Christan 2008 (2,6, für R. flava var. scandinavica) und Franchi & Marchetti 2021 (2,4) angegeben, das würde ich aber nicht überbewerten. R. barenthalensis wächst auch bei Fichte, ist aber sehr selten (nur Italien) und hat kleinere Sporen.

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Funddaten: 07.10.2023; MTB 8337-2-1-4, 920 m, Koordinaten: 11° 56' 52,72'' E, 47° 40' 58,16'' N; D – By – Landkreis Miesbach, Gemeinde Bayrischzell, Geitau; Waldweide mit lockerem Fichtenbestand über würmzeitlicher Moräne; bei Fichte im Gras; gesellig (2 Fk); verges. mit R. pallida;
Fk ca. 7 cm breit und 13 cm hoch; Strunk wenig unterteilt und weit herauf glatt, am Standort weißlich, nach Lagerung über Nacht cremegelblich verfärbt, Äste gelb, am Standort mit schwachem lachsrosa Ton, nach Lagerung über Nacht einheitlich gelb, ockergelb, Astspitzen deutlich heller, fast schwefelgelb abgesetzt; Verzweigungen V- und U-förmig gemischt; Fleisch in den Ästen etwas wässrig marmoriert, im Strunk homogen; Mikromerkmale vom Exsikkat: Hymenium: Basidien 4-sporig, mit Schnallen; Basalmyzel: Hyphen glatt und dünnwandig, nicht gelifiziert, mit Kristallen besetzt, Schnallen häufig; Sporen: (sub)zylindrisch, im Umriss +/- glatt, in BWB mit warzig-wulstigem, vorwiegend längsgerichtetem Ornament; Maße: 12,0 x 4,3 (11,2-13,1 x 4,0-4,6), Q=2,77 (2,43-3,12), 20 Sp. im Astpräparat gemessen;

Nr. 3: Ramaria flavoides Schild

Zur Bestimmung: Mit beiden Monografien geschlüsselt. Unterscheidet sich von R. flavescens durch die rein gelben Farben, die spitzen Astgabelungen, teils gelifizierten Hyphen im Basalmyzel sowie gröber ornamentierte Sporen.

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Funddaten: 07.10.2023; MTB 8337-2-1-4, 865 m, Koordinaten: 11° 57' 3,04'' E, 47° 41' 1,87'' N; D – By – Landkreis Miesbach, Gemeinde Bayrischzell, Geitau; Waldweide mit lockerem Fichtenbestand über würmzeitlicher Moräne; bei Fichte im Gras; einzeln;
Fk 11 cm breit und 13 cm hoch; Strunk unterteilt, weißlich, schon weit unten mit jungen Ästen; Äste recht filigran ("spaghetti-artig"), einheitlich goldgelb bis ockergelb, Astspitzen etwas heller gelb; Verzweigungen überwiegend V-förmig; Fleisch nur minimal marmoriert, nicht gelatinös; Mikromerkmale vom Exsikkat: Hymenium: Schnallen vorhanden, aber nur sehr sporadisch und oft unauffällig; Basalmyzel: Hyphen überwiegend glatt und dünnwandig, teilweise mit Gelmantel, teilsweise mit Kristallbelag; Schnallen vorhanden, aber selten; ampulliforme Septenübergänge und globuläre gelbe Zellen zahlreich vorhanden; Acanthos vorhanden; Sporen: im Umriss deutlich warzig, in BWB mit warzig-wulstigem Ornament aus feinen und groben Warzen sowie kurzen Graten; Maße: 10,3 x 4,1 (9,4-11,2 x 3,6-4,5), Q=2,52 (2,24-2,82), 20 Sp. aus dem Astpräparat gemessen;