Pluteaceae 2023

Nr. 1: Pluteus phlebophorus (Ditmar: Fr.) P. Kumm.

Zur Bestimmung: Unkritisch. Mit FN geschlüsselt und in Malysheva (2016, Observations on Pluteus (Pluteaceae) diversity in South Siberia, Russia: morphological and molecular data) verglichen.

Foto Foto Foto Foto Foto Foto Foto

Funddaten: 30.09.2023; MTB 7735-1-4-4, 495 m; Koordinaten: 11° 33' 55,95'' E, 48° 15' 37,03'' N; D – By – Landkreis München, Gemeinde Oberschleißheim, Berglholz; Mischwald (Eiche, Linde, Kiefer, Hainbuche, Fichte, Ahorn) über würmzeitlichen Schmelzwasserschottern; auf kleinem Laubholzästchen; einzeln;
Hut: 1,1 cm breit, deutlich radialrunzelig, hell schokoladenbraun, bis zur Hälfte durchscheinend gestreift; Stiel: 2 cm lang und 1 mm breit, längsfaserig, blass olivgrau, mit silbrigem Reflex; Lamellen: frei, mäßig gedrängt, stark bauchig, cremerosa, Schneiden weißflockig; Fleisch: nicht untersucht; Geruch: nicht signifikant; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: hymeniform, ausschließlich aus gestielt keuligen bis gestielt blasigen Zellen, ca. 40-78 x 24-35 µm; Cheilozystiden: dicht gedrängt, bauchig fusoid bis schlank keulig, oft lang gestielt, ca. 50-73 x 11-19 µm; Pleurozystiden: mäßig zahlreich, bauchig fusoid bis subutriform, oft lang gestielt, ca. 66-79 x 16-25 µm; Basidien: 4-sporig; Sporen: breit ellipsoid bis subgobos, 7,0 x 5,8 (6,5-7,4 x 5,4-6,2), Q=1,21 (1,14-1,30), 20 Sp. im Lamellenpräparat gemessen;

Nr. 2: Pluteus cinereofuscus J. E. Lange

Zur Bestimmung: P. pallescens hat mehr Brauntöne im Hut und Sporen mit deutlich niedrigerem Q-Wert. P. nanus scheint mir nur schwer abgrenzbar. Die Huthaut der vorliegenden Kollektion bleibt beim Reiben unverändert, die HDS-Zellen lassen sich aber im Präparat leicht freilegen, was gegen bzw. für P. nanus spricht. P. cinereofuscus wird in der neueren Literatur sehr unterschiedlich interpretiert: Krisai-Grailhuber et al. (2017) - Fungal Systematics and Evolution: FUSE 3. Sydowia 69: 229-264; Justo et al. (2011) - Species recognition in Pluteus and Volvopluteus (Pluteaceae, Agaricales): morphology, geography and phylogeny. Mycol Progress 10:453-479; Csizmar et al. (2021) - Macrofungi of urban Tilia avenues and gardens in Hungary.

Foto Foto Foto Foto Foto Foto Foto Foto Foto

Funddaten: 20.05.2023; MTB 7535-4-1-4, 470 m; 11° 37' 4,33'' E, 48° 25' 32,35'' N; D – By – Landkreis Freising, Gemeinde Allershausen, Gottschlag; Mischwald (Linde, Buche, Weide) über Oberer Süßwassermolasse (Tertiär, Fein- bis Mittel-, selten Grobsand, Glimmer führend); am stickstoffreichen Waldrand mit Urtica und Springkraut; terrestrisch, einzeln;;
Hut: 2,6 cm breit, kräftig radialrunzelig, sonst glatt, dunkel olivgrau mit ganz schwachem Braunanteil, hygrophan, in Randnähe konzentrisch wasserfleckig und stellenweise schwach ausgeblasst; Huthaut gerieben unverändert; Stiel: 3,8 x 0,5 cm, basal gleichdick, cremeweiß, längsfaserig, silbrig gänzend; Lamellen: ganz schmal angewachsen (nicht deutlich frei!), anfangs grauweiß, später graubeige; Fleisch: im Hut weiß, im Stiel cremegrau, in der Stielbasis dunkelgrau; Mikromerkmale vom Frischpilz: HDS: hymeniform, ausschließlich aus gestielt blasigen (sphaeropedunculate) Zellen, Pigment intrazellulär graubraun; Cheilozystiden: bauchig fusoid bis utriform, selten keulig, gelegentlich mit schwach abgeschnürtem Apex, unterhalb des Apex oft mit Inkrustationen (sieht in Kongo wie ein Halsband oder eine unvollständige Halskrause aus), Maße: ca. 43-68 x 10-16, einzelne auch deutlich größer (Pleuros?); Pleurozystiden: bauchig fusoid, ca. 61-107 x 14-33; mäßig zahlreich; Sporen: breit ellipsoid, Maße: 8,3 x 6,4 (7,8-9,0 x 5,9-7,1), Q=1,29, 10 Sp. im Lamellenpräparat gemessen;