Porotheleaceae 2023
Nr. 1: Gerronema xanthophyllum (Bres.) Norvell & al.
Zur Bestimmung: Auch makroskopisch klar. Ludwig (55.8) hat offensichtlich dieselben Pilze gemalt, gibt aber wie einige andere Autoren deutlich größere Sporen an.
Funddaten: 28.07.2023; MTB 8135-4-1-4, 750 m; Koordinaten: 11° 37' 23,87'' E; 47° 49' 37,58'' N; D-By-Landkreis Bad-Tölz/Wolfratshausen, Gemeinde Sachsenkam, Kirchsee, Schelmbüchl; Mischwald (Fichte, Tanne) über würmzeitlicher Moräne; auf liegendem, teils vergrabendem, teils offenliegendem, übermoostem, finalmorschem Nadelholz (vermutlich Fichte, Tanne nicht ausgeschlossen); gesellig bis kleinbüschelig (ca. 20 Fk);
Hut: 2-3 cm breit, jung tief genabelt mit weit herabgezogenem Rand, reif trichterig mit dünnem, etwas flatterigem Rand, trocken stark radialfaserig, jung nicht durchscheinend gestreift, sondern durch Aufreißen der Huthaut fein radialstreifig, später bis zum Scheitel durchscheinend gestreift, hygrophan, frisch hell olivbraun, dann beige bis cremefarben verblassend, vor allem zum Rand hin heller, alt mit einzelnen radialen braunen Streifen;
Stiel: bis 3 x 0,3 cm, von der Spitze zur Basis immer schlanker, an der Spitze grob weiß bereift, stielabwärts feinst bepudert oder fein überfasert bis fast kahl, cremefarben;
Lamellen: schwach bogig und stark herablaufend, eher entfernt (ca. 22 erreichen den Stiel), stellenweise gegabelt, untermischt, am Grund und teils auch an den Flächen stark bis schwach queraderig, jung cremeweiß, später cremegelblich und im Alter stellenweise kräftig vergilbend;
Fleisch: siehe Schnittbild;
Geruch: aromatisch-fruchtig;
Sporenpulver: weiß;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
HDS: glatte Cutis, Hyphen ca. 3-8 µm breit, teils farblos, teils diffus oder fleckig intrazellulär olivbraun pigmentiert; im Hutfleisch mit auffälligen ca. 4-5 µm breiten leuchtend olivgelben „Safthyphen“, Schnallen vorhanden;
Lamellenschneide: heterogen, mit eingestreuten, aus dem Hymenium herausragenden sterilen Zellen;
Cheilozystiden (?): polymorph, überwiegend subzylindrisch oder schlank keulig, oft eingeschnürt oder mukronat, auch utriform (solche von Basidiolen unterscheidbaren sterilen Zellen sind wohl auch abseits der Schneide vorhanden, es ist nicht ganz eindeutig, ob man diese Zellen als echte Cheilozystiden bewerten sollte); Maße: ca. 38-57 x 7-12;
Lamellentrama: Zellen teils stark aufgetrieben und divertikuliert;
Basidien: 4-sporig, mit Schnallen; ca. 27-44 x 7-8 µm;
Sporen: ellipsoid, in Kongo und Melzers extrem stark verklumpend; Maße: 6,5 x 4,2 (5,4-7,1 x 3,7-4,7), Q=1,53 (1,38-1,73), 20 Sp. vom Abwurf gemessen;
Nr. 2: Gerronema xanthophyllum (Bres.) Norvell & al.
Zur Bestimmung: Etwas dunkler als gewohnt, aber eigentlich unverkennbar.
Funddaten: 26.09.2023; MTB 8135-4-1-3, 735 m; Koordinaten: 11° 35' 23,58'' E; 47° 49' 34,61'' N; D-By-Landkreis Bad-Tölz/Wolfratshausen, Gemeinde Bad Tölz, Kogl, westlicher Zeller Wald; Mischwald (Fichte, Tanne, Buche) über Würmmoräne; auf morschen Nadelholzästen; gesellig bis kleinbüschelig (ca. 15 Fk);
Hut: 1-2,2 cm breit, genabelt bis trichterig vertieft mit herabgebogenem Rand, grob radialfaserig, ungestreift, jung schokoladenbraun, später heller olivbraun, aber nicht wirklich hygrophan (eher durch stärkeres Aufreißen ausblassend);
Stiel: bis 2 x 0,25 cm, basal gleichdick, im oberen Drittel fein und schwach bereift, sonst +/- glatt, cremeweiß, schmutzigweiß;
Lamellen: herablaufend, entfernt (ca. 20 erreichen den Stiel), oft gegabelt, cremefarben, bald cremegelb, bei Verletzung gilbend bis bräunend;
Fleisch: siehe Schnittbild;
Geruch: nicht signifikant;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
Lamellenschneide: fertil, keine deutlich differenzierten Cheilozystiden gesehen;
Basidien: 4-sporig;
Sporen: ellipsoid, apikal meist etwas schmäler als basal, in Aufsicht ovoid, Maße: 6,7 x 4,0 (6,1-7,2 x 3,6-4,4), Q=1,68 (1,54-1,89), 20 Sp. vom Abwurf gemessen;
Nr. 3: Hydropus marginellus (Pers.: Fr.) Singer
Zur Bestimmung: Makroskopisch klar.
Funddaten: 26.08.2023; MTB 7935-3-4-4, 600 m; Koordinaten: 11° 34' 42,47'' E; 48° 0' 30,75'' N; D-By-Landkreis München, Gemeinde Oberhaching, Deisenhofen, Gleißental; Mischwald (Hasel, Hainbuche, Fichte, Ahorn, Buche, Tanne) über holozänen Flussablagerungen (Kies, Sand); auf finalmorschem Nadelholzstumpf (vermutlich Tanne, Tanne hier in der Gegend aber nur sporadisch eingestreut); gesellig (4-5 Fk);
Hut: bis 4 mm breit, gewölbt, trocken, samtig, schwach runzelig, ungestreift, dunkel olivbraun;
Stiel: bis 1,8 x 0,15 cm, basal gleichdick, olivgrau, auf ganzer Länge kräftig bereift;
Lamellen: gerade bis schwach bogig herablaufend und breit angewachsen, ziemlich dick, weißlich, an den Schneiden hellbraun unterlegt und an der Schneide selbst weiß bewimpert;
Fleisch: siehe Schnittbild;
Geruch: nicht signifikant;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
Lamellenschneide: steril, Cheilozystiden heterogen, überwiegend schlank lageniform und farblos, untermischt mit intrazellulär diffus braun pigmentierten keuligen oder utriformen Marginalzellen, die Cheilos messen ca. 45-80 x 8-13; Schnallen vorhanden (aber unauffällig);
Sporen: regulär ellipsoid, Maße: 7,9 x 4,9 (7,3-9,1 x 4,2-5,5), Q=1,61 (1,44-1,90), 20 Sp. vom Abwurf gemessen;