Galerina und Hebeloma 2012
Nr. 1: Galerina stordalii A. H. Sm.
Zur Bestimmung: Mit FND und FN geschlüsselt. Die deutlich dextrinoiden Sporen und an den Basidienbasen häufigen Schnallen schließen G. graminea/laevis wohl aus.
Funddaten: 07.07.2012; Fundort: MTB 8236-4-3-4, ca. 980 m; D-By-Tegernsee, Riedersteinholz, im Bergmischwald (Fichte, Tanne, Buche, Bergahorn, Esche) der Flyschzone, an morschem, übermoostem Fichtenstrunk (eher im Holz als am Moos fußend); gesellig (2 Fk), verges. mit Mycena viridimarginata;
Hut: bis 9 mm, kegelig, bis zum Scheitel durchscheinend gestreift, ziemlich blass beige, ohne Velumreste; im Stereomikroskop sieht man feinste Härchen am Hut; Stiel: bis 3,4 x 0,1 cm, basal gleichdick, satt cremefarben, im untersten Viertel cremegelb; auf ganzer Länge weiß bereift bis beflockt; Lamellen: aufsteigend angewachsen, mäßig gedrängt, hell honigfarben (Blütenhonig); Schneiden konvex, weißflockig; Geruch: schwach; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Cutis mit massig Pileozystiden, Letztere tibiiform, nicht selten gegabelt und ca. bis 45 µm lang, keine Schnallen gesehen; Kaulozystiden: wie die Pileos, 58x11x6, 45x11x5; Stieltrama ohne Schnallen, bei intensiver Suchen können vereinzelt welche gefunden werden; Cheilozystiden: dicht stehend (Schneide steril), tibiiform bis lecythiform, ca. 28-36 x 7-11 x 3-5,5, ohne Schnallen; Pleurozystiden: fehlend; Basidien: 4-sporig, mit sehr unauffälligen Basalschnallen; Sporen: amygdaloid, bisw. mit schwacher subapikulärer Depression und Kallus, mit einfacher bis angedeutet doppelter Wand, ohne Plage, fein warzig, im Umriss rau, schwach, aber deutlich dextrinoid, Maße: 8,6 x 5,0 (8-9,5 x 4,5-5,5), Q=1,73;
Nr. 2: Galerina pseudomniophila Kühner
Zur Bestimmung: Mit FN und FND bestimmt. Die makroskopisch völlig identische Aufsammlung vom 21.09.2010 aus Kaltenbrunn hat etwas kürzere Zystiden und minimal kleinere Sporen. Die Unterscheidung von G. mniophila erscheint lt. Literatur zwiespältig. Wegen der makroskopischen und weitgehend auch mikroskopischen Übereinstimmung mit der Kaltenbrunner Aufsammlung bleibe ich hier bei G. pseudomniophila.
Funddaten: 01.09.2012; Fundort: Österreich, Tirol, Zillertal, Uderns, Kupfnerberg-Seebachkopf, ca. 900 m, Nadelmischwald (Fichte, Tanne, Lärche), auf einer sehr feuchten Waldwiese im Moos (Sphagnum nur eingestreut);
Hut: bis 1,5 cm breit, jung sehr steil kegelig, später normal kegelig, mit stark ausgeprägtem, abgerundetem, völlig hyalinem Buckel, bis zu diesem durchscheinend gestreift, für eine Galerina auffallend stumpf gefärbt, beigebraun, Velumreste nur bei ganz jungen Fk sporadisch am Hutrand; Stiel: bis 6 x 0,2 cm, auf Moostrieben fußend, etwas heller als der Hut, cremebeige, recht sporadisch mit weißen Velumresten überfasert, an der Spitze schwach weiß bereift; Lamellen: aufsteigend angewachsen, mäßig gedrängt, mit etwas entfernt, jung auffallend blass cremebeige, reif honigbraun, Schneiden weißflockig; Fleisch: wässrig cremegrau; Geruch: unauffällig, schwach; Mikromerkmale vom Exsikkat: Kaulozystiden: im oberen Stielviertel vorhanden, darunter höchstens sporadisch, ähnlich wie die Cheilos; Cheilozystiden: lageniform und apikal überwiegend schwach kopfig erweitert, aber viele auch schlank auslaufend, ca. 40-63 x 7-11 x 3,5-7,5; mit Schnallen; keine Pleuros; Sporen: amygdaloid, feinst punktiert warzig, im Umriss fast glatt bis feinst rau, Plage deutlich ausgeprägt, Maße: 11,4 x 6,6 (10,5-12,5 x 6-7), Q=1,74;
Nr. 3: Galerina cf. allospora A.H. Sm & Singer
Zur Bestimmung: Bleibt unklar. Die sporadisch ablösende Sporenwand weist in Richtung G. hypnorum, die aber völlig andere Zystiden und kleinere Sporen besitzt. Das für G. allospora in FND und FN angegebene Merkmal der bänderigen Verdickung an der Spore ist kaum ausgeprägt, auch der Standort auf Holz ist wohl eher ungewöhnlich. Ansonsten passen aber die Sporen und vor allem die langen Cheilozystiden gut und vor allem das Foto in FND stimmt sehr gut mit diesen kleinen Pilzchen überein. Mit dem Watling-Schlüssel kommt man zu dieser Art. Mit FN und FND nicht sinnvoll zu schlüsseln. Eventuell käme noch G. cerina var. longicystidiata in Frage, die Smith und Singer auch mit recht großen Sporen beschreiben. Allerdings ist das Merkmal der ablösenden Sporenwand bei dieser Kollektion ebenso sporadisch ausgeprägt wie die für G. allospora typische Verdickung.
Funddaten: 29.09.2012; Fundort: MTB 6022-3, 350 m; D-By-Unterfranken, Weibersbrunn, NSG Metzger, auf riesigem rotfaulem Buchenstamm, am rotfaulen, bröckeligen Holz auf der sonnenabgewandten Seite, gesellig (>10 Fk);
Hut: 7-14 mm, flach kegelig bis ausgebreitet, mit meist abgerundetem, bisw. fast spitzem Buckel, trocken, matt, lebhaft braunorange, bis zum Scheitel gestreift, ohne Velumreste; hygrophan, cremebeige ausblassend; Stiel: bis 2,7 x 0,15 cm, apikal schwach beflockt, sonst minimal weißlich überfasert, Velum sehr schwach ausgeprägt, cremebeige bis orangebeige, immer heller als der Hut; Lamellen: schwach aufsteigend bis fast gerade angewachsen, entfernt (ca. 16 erreichen den Stiel), honiggelb; Schneiden nicht auffallend flockig; Fleisch: creme oder wässrig honigbraun; Geruch: schwach, kein Mehlgeruch festgestellt; Stieloberläche: im zweiten Viertel ohne auffällige Kaulozystiden; Cheilozystiden: sehr vielgestaltig, überwiegend lageniform-kopfig, mit deutlich ausgeprägtem, aber nicht sehr voluminösem Bauchteil, langem Hals und kopfigem Apex, Bauch bisweilen nur sehr schwach ausgeprägt und Apex bisw. auch schlank auslaufend; mit Schnallen; Pleurozystiden: keine beobachtet; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen, ca. 26x8; Sporen: amygdaloid bis citriform, Apex bisweilen etwas ausgezogen, praktisch glatt, marmoriert bis feinst punktiert warzig, im Umriss glatt, aber mit deutlich ausgeprägter Plage und dort auch ganz sporadisch mit ablösender Wand, Maße: 10,1 x 6,1 (9,5-11 x 5,5-6,5), Q=1,67;
Nr. 4: Hebeloma velutipes Bruchet
Zur Bestimmung: Mit FN und Vesterholt-Monografie bestimmt.
Funddaten: 14.09.2012; Fundort: MTB 8136-4-3-1, ca. 720 m; D-By-Warngau, Taubenberg, Steingraben; direkt am Bach, auf würmeiszeitlichem Schutt, im Bergmischwald (Fichte, Tanne, Buche), bei Fichte, gesellig (10 Fk);
Hut: 3-5,2 cm; Stiel auf ganzer Länge bereift, basal keulig; Geruch nach Radi, Lamellen jung mit milchigen Tropfen; im Übrigen siehe Fotos; Mikromerkmale vom Exsikkat: Cheilozystiden: zylindrisch-schlauchartig-schlankkeulig, Apex langsam verbreitert, ab und zu mit kleinem Bauch, meist ohne, ohne Wandverdickungen, Maße: 42-76 x 4-8 x 6-10, Apex im Schnitt 8,2 µm breit; Sporen: amygdaloid, fein und dicht warzig, im Umriss fein rau, nicht kalyptrat, schwach dextrinoid (nur Sporen am Präparatrand bräunlich verfärbend), O2-3, P0, D2; Maße: 11,1 x 6,4 (10-11,5 x 6-6,5), Q=1,73;
Nr. 5: Hebeloma dunense L. Corb. & R. Heim
Zur Bestimmung: Durch die Sporengröße von H. mesophaeum unterschieden. Die Cheilozystiden dieser Kollektion sind auffallend lang und schlankhalsig - ganz anders als bei den Kollektionen aus Fröttmaning! Schlüsselt man in der Sektion Amygdalina, landet man bei H. monticola Verst., die aber doch deutlicher mandelförmige, dextrinoide Sporen aufweisen sollte.
Funddaten: 18.09.2012; Fundort: MTB 7934-4-2-4, 600 m; D-By-Baierbrunn-Buchenhain, Forstenrieder Park, Ludwigsgeräumt Ecke Charlottengeräumt, auf hochwürmeiszeitlichen Schottern (kalkhaltig); bei Salweide und jungen Buchen; gesellig (3 Fk);
Hut: bis 2 cm breit, mit gerade herabgebogenen Rand, Scheitel verflacht bis schwach vertieft, +/- glatt, auch befeuchtet kaum klebrig, jung vom Velum fein überfilzt, und am Hutrand mit filzigen Velumresten; beige bis braunbeige; Stiel: bis 3,5 x 0,3 cm, basal gleichdick, mit flockiger Cortina-Abrisszone, cremebeige, zur Basis hin auch braun bis dunkelbraun, dicht überfasert; Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, gedrängt, graubeige, Schneiden weißflockig; Fleisch: im Hut weiß, im Stiel oben creme, stielabwärts immer dunkler braun bis schwarzbraun; Geruch: nach Radi; Mikromerkmale vom Exsikkat: Cheilozystiden: lageniform, mit kleinem Bauch und langem, zylindrischem Hals, ca. 53-78 x 6-8 x 4-5 (LängexBauchxApex); Sporen: überwiegend subamygdaloid mit schmal gerundem Apex, seltener deutlich amygdaloid oder schmal ellipsoid, feinst rau im Umriss, feinst warzig, indextrinoid, in KOH blass ocker, O2, P0, D0; Maße: 11,8 x 6,4 (10,5-12,5 x 6-6,5), Q=1,85;
Nr. 6: Hebeloma leucosarx
Zur Bestimmung: Sie Revision bei Hymenogasteraceae 2015!
Funddaten: 20.09.2012; Fundort: MTB 7934-4-1-2, 600 m; D-By-München, Forstenrieder Park, Sukzessionsflächen östlich des Eichelgartens, bodensaurer Laubmischwald (Eiche, Buche, Hainbuche, Linde, Zitterpappel, Salweide, Fichte) auf hochwürmeiszeitlichen Schottern (kalkhaltig); unter großer Birke, in näherer Umgebung auch Eiche, Hainbuche und Salweide; gesellig (5 Fk); verges. mit Amanita muscaria und C. cf. scaurus/herpeticus;
Hut: ca. 3,8-5 cm, jung abgerundet kegelig, dann flach gewölbt und schwach gebuckelt, Oberfläche glatt, sehr schleimig und klebrig, ziemlich warm ockerbraun bis lehmbraun, deutlich hygrophan, dann am Scheitel heller beige bis sandgelb; Stiel: bis 7,5 x 0,7, meist relativ lang und schlank, basal meist schwach keulig erweitert, cremeweiß, im oberen Fünftel deutlich bereift bis beschürfelt, sonst weiß überfasert; Lamellen: aufsteigend angewachsen, gedrängt, beige; Schneiden mit Tropfen, weißflockig und später braun gepunktet; Fleisch: im Hut weiß, im Stiel creme; Geruch: deutlich nach Radi; Mikromerkmale vom Exsikkat: Cheilozystiden: schlauchartig zylindrisch, apikal meist schlank keulig verbreitert, bisw. mit schwach ausgeprägtem Bauch, meist ohne, ohne Wandverdickungen, Apex ab und zu gegabelt; Maße: 45-82 x 5,5-8 x 6-9,5 (Länge x Bauch x Apex), Apex im Schnitt 8,1 breit. Sporen: breit amygdaloid, selten etwas papilliert und dann subcitriform, fein warzig, im Umriss fein rau, nicht kalyptrat, stark dextrinoid, O2-3, P0, D4; Maße: 10,7 x 6,6 (9,5-12,5 x 6-7,2), Q=1,63 (1,50-1,79),
Nr. 7: Hebeloma pseudofragilipes Beker, Vesterh. & U.Eberh.
Zur Bestimmung: Ursprünglich mit FN/Vesterholt als H. fragilipes geschlüsselt. Inzwischen zu H. pseudofragilipes revidiert. Siehe neue Doku bei Hymenogasteraceae 2015.
Funddaten: 10.10.2012; Fundort: MTB 7735-1-4-4, 480 m; D - By - München, Oberschleißheim, Berglholz, Mischwälder (Kiefer, Eiche, Linde, Pappel, Hainbuche) auf Kalkschotter, bei Linde, Ulme und Hasel, gesellig (6 Fk);
Hut: 2,7-3,7 cm breit, schleimig, cremeweiß bis hell elfenbeinfarben, am Scheitel beige; Stiel: bis 6 x 0,6 cm, basal schwach keulig, cremeweiß, im unteren Viertel wässrig beige, im oberen Drittel bereift bis beschürfelt; Hutrand jung mit Guttationströpfchen besetzt; Lamellen: gedrängt, jung cremegrau, dann beige; Schneiden weißflockig, jung sporadisch mit Wassertröpfchen; Fleisch: im Hut blass beige, im Stiel cremegelblich, im untersten Bereich ocker bis ockerbräunlich; Geruch: nach Radi; Mikromerkmale vom Exsikkat: Cheilozystiden: dicht gedrängt und stark eingebaut, subzylindrisch, lageniform, oft mit schwach ausgeprägtem Bauch, bisw. ohne, apikal zylindrisch bis schlank keulig, im Mittelteil manchmal schwach eingeschnürt, aber ohne Wandverdickungen, Maße: 31-46 x 4-7 x 5-5,5 (Länge x Bauch x Apex); Apex im Mittel ca. 5,2 breit; Sporen: amygdaloid, bisw. apikal schwach ausgezogen, sehr blass gelblich in KOH, relativ kräftig warzig, schwach kalyptrat, schwach dextrinoid, O4, P2, D1-2, Maße: 9,6 x 5,4 (9-10,5 x 5-5,5), Q=1,78;