Russulaceae 2014

Alle Sporenfotos basieren auf Präparaten in Melzer

Nr. 1: Lactarius illyricus Piltaver

Zur Bestimmung: Unkritisch.

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Funddaten: 15.07.2014; MTB 8335-3-3-4, 860 m; D – By – Lenggries, Leger, Röhrmoostal Nordseite; Bergmischwald (Fichte, Tanne, Buche, Bergahorn) über Plattenkalk, am Waldrand in der Wiese bei Buche, Fichte und Tanne; gesellig (2 Fk);
Hut: bis 6,5 cm breit, befeuchtet schwach klebrig, sonst praktisch trocken, obwohl in der nassen Wiese gewachsen, schwach gezont; beige bis sandgelb; Stiel: bist 3,5 x 1,5, basal verjüngt, cremefarben, bisw. beige fleckig, sporadisch mit kleinen Grübchen; Lamellen: deutlich herablaufend, sehr gedrängt, vor allem in Stielnähe öfter gegabelt oder mit Querverbindungen, beige; wie bei den bisherigen Kollektionen dieser Art häufig zu sehen, mit hyalinen Guttationströpfchen besetzt; Fleisch: cremefarben; Milch: sehr spärlich, weiß; Geschmack: Fleisch und Lamellen deutlich scharf (kurz auch brennend); Geruch: angenehm obstig; Sporenpulver: cremgelb (Abwurf sehr dünn); Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Ixocutis, Zellen teilt gelifiziert, locker liegend, praktisch hyalin, Endzellen zylindrisch, apikal abgerundet; Pigment blass; Sporen: ellipsoid bis subglobos; Ornament netzig, aus wenigen einzelnen Warzen und vielen, meist zu einem unvollständigen, aber deutlichen Netz verbundenen Graten, ca. 0,3-0,8 µm hoch; Maße: 6,3 x 5,4 (5,5-7 x 5-6), Q=1,17 (1,08-1,27), 20 Sp. gemessen;

Nr. 2: Lactarius leonis Kytöv.

Zur Bestimmung: Mit Gröger, Basso und FNE2 bestimmt. Aufgrund der blasseren Farben und der netzigen Sporen von L. scrobiculatus zu trennen. Von L. intermedius durch das Vorkommen bei Fichte und den jung stark flaumigen Hutrand unterschieden.

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Funddaten: 20.08.2014; MTB 8533-2-1-1, 950 m; D – By – Klais, Geißschädel, NSG, Fichtenwälder und Buckelwiesen über Raibler Schichten (Kalkalpin) und Würm-Fernmoräne; im etwas älteren Fichtenmischwald; bei mittelgroßen Fichten, großen und jungen Buchen (keine Tannen in der Nähe gesichtet, aber prinzipiell in dem Wald gelegentlich vertreten); gesellig (5 Fk);
Hut: 3,5-9 cm breit (sehr variabel, die meisten Fk bis 5 und sehr jung nur ein älterer dabei und der ziemlich ramponiert, aber ca. 9 cm breit), zentral fast trocken und kaum klebrig, am Rand schleimig und klebrig, Hutrand lange eingebogen und stark flaumig weiß behaart (Randhaare weiß, kaum verklebt, richtig schön zottig abstehend), schwach gezont oder nicht, jung hellgelb bis blass ockergelb, sogar mit leicht grünlichgelbem Einschlag, insgesamt sehr blass gefärbt, im alter etwas rostbraun gefleckt, ohne ockerbraune Flecken am eingerollten Hutrand (wie bei scrobiculatus); Stiel: bis 5 x 2 cm, beim alten Exemplar bis 3 cm dick, an der Basis grob (weiß) haarig, cremeweiß, bis oben mit zum Teil großen olivgrauen bis kakifarbenen, auch doppelten (Grube in Grube) Gruben, am Lamellenansatz weiß, an der Basis etwas bräunlich verfärbend; Lamellen: leicht herablaufend, gedrängt, in Stielnähe oft gegabelt, cremeweiß, ohne rosa oder lachsrosa Schein; Fleisch: cremeweiß, im Schnitt in der Stielrinde und im Hut schwefelgelb verfärbend; Milch: eigentlich fehlend, im Schnitt und bei Verletzung nicht milchend, sondern nur einen wasserklaren Saft absondernd; Geschmack: brennend scharf und etwas bitter; Geruch: angenehm fruchtig-zitronig, Zitronenmelisse; Mikromerkmale vom Frischpilz: Makrozystiden: spärlich (ca. 2-3 pro Präparat), zylindrisch, bisw. etwas eingeschnürt, z.B. 92x13, 100x9, ?x10; Sporen: subglobos, Ornament aus Warzen (ca. 0,2-0,5 µm hoch), Graten und feinstrichigen Verbindungen, die ein unvollständiges Netz bilden, ganze Maschen häufig; Plage inamyloid; Maße: 6,9 x 6,1 (6,5-7,5 x 5,8-6,5), Q=1,15;

Nr. 3: Lactarius intermedius (Krombh.) Cooke

Zur Bestimmung: L. scrobiculatus mit deutlicher Zonung und mehr honiggelben Farben. L. leonis mit jung stärker flaumigem Hutrand und kleineren, niedriger ornamentierten Sporen.

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Funddaten: 23.08.2014; MTB 8335-3-4-1, 860 m; D – By – Lenggries, Leger, Röhrmoostal; Bergmischwald (Fichte, Tanne, Buche, Bergahorn) in der kalkalpinen Zone (Übergangsbereich zwischen Plattenkalk und würmeiszeitlichen Ablagerungen, hier eher Letzteres), bei großen Tannen (auch Fichten und junge Buchen nicht allzu weit entfernt); gesellig (3 Fk);
Hut: bis 9,5 cm breit, in der Randzone jung schleimig, Rand eingerollt und flaumig behaart (Härchen kurz, aber kaum verklebt), ziemlich einheitlich hellgelb, auch am umgerollten Rand ohne honigbraune Flecken, jung ungezont, auch später höchstens angedeutet gezont; Stiel: kurz und kräftig, im Alter oft hohl werdend, cremefarben bis ockergelb (sehr variabel, bei jungen Fk eher weiß), auf dieser Grundfarbe mit teils zusammengesetzten Gruben; Lamellen: gedrängt, am Ansatz eher sporadisch gegabelt, cremefarben, in der Aufsicht mit schwachem Lachsrosa Schein; Fleisch: kompakt, cremeweiß, im Anschnitt durch die verfärbende Milch rasch schwefelgelb; Milch: ziemlich reichlich, weiß, am Fleisch schwefelgelb verfärbend; Geruch: angenehm obstig; Geschmack: Milch adstringierend, Fleisch erst pikant, dann mit nachhaltiger Schärfe; Sporenpulver: creme (IIa); Mikromerkmale vom Exsikkat: Sporen: subglobos, Ornament gratig-netzig, mit zahlreichen kompletten Maschen, bis knapp 1 µm hoch; 8,5 x 6,9 (7,6-9,6 x 6,2-7,6), Q=1,24;

Nr. 4: Lactarius intermedius (Krombh.) Cooke

Zur Bestimmung: Eine Kollektion mit gelblicher Stielspitze und etwas schwächer netzigen Sporen.

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Funddaten: 10.09.2014; MTB 8136-4-3-1, 750 m; D – By – Warngau, Taubenberg, Schwarzer Berg; Bergmischwald (Tanne, Fichte, Buche) über tertiärer Oberer Süßwassermolasse (Mergel und Konglomerate); bei großen Tannen, Fichte und Buche; gesellig (4 Fk);
Hut: praktisch ungezont, aber kaum heller als typischer L. scrobiculatus; Rand jung eingerollt und flaumig behaart, ohne honigbraune Flecken; Stiel: kurz und untersetzt, an der Spitze gelb oder variabel weiß/gelb, aber ohne weiße, bereifte Zone; mit komplexen Gruben; Lamellen: cremefarben, in der Aufsicht mit schwachem orangegelbem Schein; Geruch: zitronig; Milch: sofort schwefelgelb, reichlich; Im Übrigen siehe Fotos; Mikromerkmale vom Exsikkat: Makropleurozystiden: wohl eher spärlich, nicht immer leicht von den ähnlich aussehenden „Safthyphen“ zu unterscheiden; Sporen: breit ellipsoid bis subglobos; Ornament aus isolierten Warzen und teils recht langen Graten, die nur recht sporadisch zu ganzen Maschen verbunden sind, insgesamt gratig-subreticolat, bis ca. 1 µm hoch; Maße: 8,5 x 6,9 (7,6-9,3 x 6,6-7,5), Q=1,24;

Nr. 5: Lactarius cf. uvidus (Fr.: Fr.) Fr.

Zur Bestimmung: Ich habe diesen Milchling in dem gesamten feuchten Waldstück oberhalb des Moores bei Fichten immer wieder mal gesehen. Die Hüte waren durchweg so hell gefärbt, niemals so dunkel wie bei L. luridus, wie ich ihn aus den trockenen Kalbuchenwäldern kenne. Der Mischwald oberhalb des Moores ist insgesamt recht feucht und stellenweise auch bodensauer. Das Sporenornament entspricht allerdings genau der Zeichnung für L. luridus in FNE2. Aufgrund des dicken Ixotrichoderms und der blassen, nicht gezonten Hüte aber wohl doch ein L. uvidus. Die Unterscheidung finde ich schwierig, zumal gerade im Gebirge makroskopisch sehr variable Kollektionen vorkommen.

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Funddaten: 23.08.2014; MTB 8335-3-3-4, 860 m; D – By – Lenggries, Leger, Röhrmoostal; im Waldstück nördlich des Bachs und westlich des talquerenden Schotterwegs; Bergmischwald (Buche, Tanne, Fichte, Bergahorn) in der kalkalpinen Zone (Übergangsbereich zwischen Plattenkalk und würmeiszeitlichen Ablagerungen); am Waldrand bei Fichten und jungen Buchen; gesellig (2 Fk); verges. mit Ramaria battallei;
Hut: bis 7,6 cm breit, (bei trockenem Wetter) nicht sonderlich schleimig, befeuchtet klebrig, sehr blass cremefarben, auf Druck violett verfärbend; Stiel: bis 5,5 x 2 cm, hohl, cremefarben, in Basisnähe ockerbräunlich verfärbend; Lamellen: cremefarben, gedrängt; Fleisch: weißlich, im Schnitt langsam violett anlaufend; Milch: weiß, an den Lamellen violett verfärbend; Geruch: unauffällig Geschmack: Milch bitter und adstringierend; Fleisch: bitter; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Ixotrichoderm, ca. 180-250 µm dick; Sporen: breit ellipsoid; Ornament aus wenigen isolierten Warzen und vielen, teils sehr langen Graten, die nicht selten zu vollständigen Maschen verbunden sind, bis 1 µm hoch und zumindest teilweise fast spitz.

Nr. 6: Lactarius hysginus (Fr.: Fr.) Fr.

Zur Bestimmung: Leg. und det. Werner Edelmann. Aufgrund des brennend scharfen Geschmacks, des dicken Ixotrichoderms und der kleinen, dickgratigen Sporen müsste das perfekt passen. Die Sporen sind schon grenzwertig klein, aber der sehr kleinsporige L. fraxineus wächst im Laubwald, ist fast trocken und nicht so scharf. L. hysginoides mit dünnerer HDS, weniger scharfem Geschmack und nicht so dickgratig ornamentierten, größeren Sporen.

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Funddaten: 06.09.2014; A - Fügen, Zillertal, ca. 1300 m; Pankratzberg, Gartanger; Fichtenwald mit eingestreuten Tannen am Südhang mit viel Heidelbeerunterwuchs über Quarzphyllit; im Jungfichtenwald; in der Nadelstreu, gesellig (3 Fk);
Hut: bis ca 5 cm breit, auffallend runzelig, stark klebrig, rotbraun; Stiel: ca. bis 7 x 1,5 cm, starr, von Anfang an hohl, etwas schmierig, cremegelb bis beige; Lamellen: etwas herablaufend, gedrängt, cremegelb; Milch: weiß, eher spärlich, brennend scharf; Geruch: angenehm obstig; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Ixotrichoderm, ca. 130-180 dick; Zellen ca. 2-5 µm breit, stark gelifiziert; Pigment generell blass und unauffällig, intrazellulär, an einer schmalen Zelle im tieferen Bereich der HDS auch fein inkrustierend; Sporen: klein, rundlich; Ornament aus wenigen isolierten Warzen und meist auffallend dicken Graten, die bisw. zu ganzen Maschen verbunden sind, insgesamt gratig-subreticulat, bis ca. 0,8 µm hoch; Maße: 6,2 x 5,1 (5,5-7 x 4,5-5,5), Q=1,23;

Nr. 7: Lactarius hysginus (Fr.: Fr.) Fr.

Zur Bestimmung: Passt perfekt. Die Art dürfte also nicht calciphob, sondern nur nitrophob sein.

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Funddaten: 18.09.2014; MTB 8533-1-2-2, 950 m; D – By – Klais, Geißschädel, NSG, am westlichen Waldrand auf der Wiese nördlich des Hauptwegs durchs NSG; Fichtenwälder und Buckelwiesen über Raibler Schichten (Kalkalpin) und Würm-Fernmoräne; bei Fichten, Kiefern und Birke; gesellig (3 Fk);
Hut: bis 7 cm breit, schwach klebrig, schwach radialrunzelig, bisw. am Rand etwas gezont, rotbraun, am Hutrand blasser; Stiel: bis 7 x 1,5 cm, hohl, in der unteren Hälfte schmutzig ockergelb, im oberen Bereich oft purpurbraun bis rußbraun überlaufen, stellenweise mit dunkler braunen Flecken besetzt; Lamellen: gerade angewachsen, gedrängt, cremegelb; Fleisch: schmutzig cremefarben; Milch: weiß, im Schnitt eher spärlich, an verletzten Lamellen etwas reichlicher; Geschmack: Milch superscharf! Geruch: schwach obstig, angenehm; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Ixotrichoderm, gut 200 µm dick; Zellen stark gelifiziert; Pigment blass und unauffällig, intrazellulär; Sporen: subglobos bis breit ellipsoid; Ornament aus wenigen isolierten Warzen und sehr derben Graten, die häufig zu ganzen Maschen verbunden sind, insgesamt gratig-subreticulat, bis ca. 1 µm hoch; Maße: 6,6 x 5,2 (5,8-7,5 x 5-5,5), Q=1,28;

Nr. 8: Lactarius fluens Boud.

Zur Bestimmung: Aufgrund der Lamellenfarbe, die kaum zum Stiel kontrastiert, und der HDS-Eigenschaften sicher L. fluens.

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Funddaten: 22.11.2014; MTB 8136-4-3-1, 730 m; D – By – Warngau, Taubenberg, Steingraben; Mischwald (Tanne, Fichte, wenig Buche) über Hang- und Verwitterungsschutt; bei großen Fichten, junger Buche, am Stammgrund einer etwas siechen kleinen Buche und (weiter entfernt) bei größerer Buche; büschelig (3 Fk verwachsen);
Hut: 4-5,5 cm breit, trocken, auch befeuchtet nicht klebrig, olivgrau bis olivbraun, bisw. wasserfleckig, eingetrocknet fein samtig, Hutrand stets kurz umgerollt und weißlich; Stiel: bis 5 x 1,5 cm, schmutzig cremegrau; Lamellen: gerade angewachsen, untermischt, gedrängt, cremefarben; Fleisch: weiß, voll; Milch: weiß, an den Lamellen reichlich, sonst eher spärlich; dunkel olivgrau eintrocknend; Geschmack: Fleisch und Milch nach recht kurzer Zeit scharf; Sporenpulver: Abwurf zu schwach; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Ca. 50 µm dicke Ixocutis mit Übergang zu einem Ixotrichoderm, bis in der obersten Schicht mit intakten, oft mit einem Gelmantel überzogenen Zellen und Endzellen (diese oft leicht kopfig);

Nr. 9: Russula amoenolens Romagn.

Zur Bestimmung: Mit Gröger geschlüsselt. Bei Sarnari, Einhellinger, Marxmüller und PDS verglichen. Passt.

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Funddaten: 16.08.2014; MTB 7446-4-1-2, 350 m; D – By – Passau, Neuburger Wald; Mischwald (Buche, Eiche, Fichte, Tanne, Hainbuche) über Gneis; im Hochwald bei Eiche und Buche; einzeln;
Hut: 5 cm breit, am Rand stark kanneliert, olivgrau, Huthaut zur Hälfte abziehbar; Stiel: 6 x 1,7 cm, etwas irregulär, ziemlich glatt, frisch weißlich, nach 36 Stunden im Kühlschrank hell vergraut; Lamellen: sehr gedrängt, brüchig, cremeweiß; Fleisch: cremeweiß; im Schnitt unveränderlich; Geschmack: Lamellen nach kurzer Zeit brennend scharf; Geruch: nach Camembert; Chemie: KOH an der Stielbasis negativ; (an der Stielrinde) FeSO4 bräunlich-beige; Guajak sofort blaugrün; Sporenpulver: ungefähr IIb; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Haare relativ kurz septiert, Endzellen apikal immer stumpf gerundet, oft etwas unregelmäßig, ca. 3-5,5 breit; Pileozystiden einzellig, schlank zylindrisch, apikal verschmälert und meist mit abgeschnürtem rundlichem Fortsatz, ca. 25-46 x 3-4, in SV schwach anfärbend; Sporen: breit ellipsoid, ziemlich gestreckt; Ornament überwiegend isoliert warzig, Warzen oft sehr grob und bisw. zu kurzen Graten verlängert, sporadisch auch feinstrichige Verbindungen vorhanden, ca. bis 1 µm überstehend; Plage inamyloid; Maße: 6,9 x 5,4 (6-8 x 4,8-5,8), Q=1,28 (1,15-1,40), 20 Sp. gemessen;