Russulaceae 2016

Nr. 1: Russula velenovskyi Melzer & Zvára

Zur Bestimmung: Trotz der fehlenden Tröpfchen an den Pileozystiden denke ich, dass dies R. velenovskyi ist. Die tellerartig niedergedrückte, gelb ausgeblasste Scheibe soll ganz typisch für diesen Täubling sein. R. rhodella hat viel stärker septierte Pileozystiden, R. lutensis dunkleres Sporenpulver. Das Aquarell einer Kollektion aus dem Kapuzinerhölzl von Helga Marxmüller sieht der Kollektion extrem ähnlich. Das letzte Foto zeigt eine zweite Kollektion, die am selben Tag im selben Waldstück ebenfalls bei Eiche stand. Der große Fk dieser 2. Kollektion sieht exakt so aus wie das untere Exemplar auf der Abbildung S. 1048 bei Sarnari. Der jüngere Fk deckt sich hervorragend mit Fk auf dem Aquarell von Helga Marxmüller (Russularum Icones, S. 609). Trotz der auch bei dieser Kollektion glatten Pileozystiden finde ich in den Schlüsseln keine Alternative zu R. velenovskyi. Sarnari erwähnt eine R. cruentata mit gratig-teilnetzigen Sporen, die nach Einhellinger an Stiel und äußeren Lamellenschneiden etwas rot verfärbt und auf eher feuchtem Boden bei Fichte und Birke wächst. Aufgrund der großen makroskopischen Übereinstimmung bleibe ich bei R. velenovskyi.

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Funddaten: 17.07.2016; MTB 7447-1-1-2, 360 m; D – By – Passau, Thyrnau, Donauleite östlich der Kernmühle; trockener Mischwald (Buche, Eiche, Tanne, Hainbuche, Kiefer, Linde, Pappel, Birke, eingestreute Fichtenparzellen) auf saurem Boden); bei Eiche, Tanne und Kiefer; gesellig (2 Fk);
Hut: 6-7,5 cm breit, schwach klebrig, schwach glänzend, am Rand stark gerieft; Farben siehe Fotos; Huthaut bis zur Hälfte leicht abziehbar; Stiel: bis 7 x 1,8 cm, zylindrisch, basal verjüngt, wattig ausgestopft, weiß; Lamellen: gerade angewachsen, bis schwach herablaufend, brüchig, jung cremefarben, reif cremegelb; Fleisch: weiß; Geruch: angenehm obstig; Geschmack: Lamellen auch jung völlig mild; Sporenpulver: IId-IIIa; Chemie (an Stielrinde geprüft): FeSO4 (Kristall gerieben) sofort orangegelb; Guajak innerhalb von 5 Sekunden intensiv und dunkel blaugrün; Phenol langsam purpurbraun; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Haare: sehr schlank, auch die Basalabschnitte so, schwach verzweigt, Endzellen zylindrisch-wellig mit schmal gerundetem Apex, ca. 2,5-3 µm breit; Pileozystiden: sehr zahlreich, in SV dunkelgrau, Endzellen zylindrisch, selten schwach keulig, bis über 100 µm lang, meist mit 1-3 Septen, ca. 5-6,5 µm breit. Nach Passage in Karbolfuchsin bleiben die Pileozystiden zwar teilweise tief violett gefärbt, zeigen aber keine tröpfchenförmigen Anlagerungen (höchstens extrem sporadisch). Sporen: breit ellipsoid, Ornament aus isolierten, teils etwas verlängerten, oft groben Warzen, kurzen Graten und feinstrichigen Verbindungen, ohne ganze Maschen, bis 1 µm hoch; Plage groß und amyloid, Maße: 7,8 x 6,3 (6,5-8,5 x 5,5-7), Q=1,23 (1,08-1,31), 20 Sp. gemessen;

Nr. 2: Russula vesca Fr.

Zur Bestimmung: Durch die Crins in der Huthaut eindeutig der Subsektion Heterophyllae zuzuordnen. Die sehr blassen Hutfarben und die kaum zurückgezogenen Huthaut hatten mich gar nicht auf den Gedanken an Russula vesca gebracht. Doch die relativ großen Sporen der Aufsammlung schließen R. heterophylla eigentlich aus. Einhellinger betont, dass R. heterophylla markant kleinere Sporen als R. vesca hat. Nach Sarnari hat R. heterophylla auch kürzere, mehr isodiametrische Basalabschnitte in der HDS (vgl. auch Kollektion Nr. 3).

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Funddaten: 17.07.2016; MTB 7447-1-1-2, 360 m; D – By – Passau, Thyrnau, Donauleite östlich der Kernmühle; trockener Mischwald (Buche, Eiche, Tanne, Hainbuche, Kiefer, Linde, Pappel, Birke, eingestreute Fichtenparzellen) auf saurem Boden); bei Buche, Eiche, Tanne und Hainbuche; einzeln;
Hut: 7,8 cm breit, matt, Hutrand ziemlich stark gerieft, matt, sehr blass gefärbt (siehe Fotos), Huthaut ca. zur Hälfte abziehbar; Stiel: 6,5 x 1,9 cm, zylindrisch, basal verjüngt, sehr kräftig, voll, weiß, basal mit rostgelben Flecken; Basis mit KOH (40%) rostbräunlich, aber nicht rot; Lamellen: gerade angewachsen, bis schwach herablaufend, gedrängt, brüchig, cremeweiß, im Alter am Rand rostgelb fleckend; Fleisch: weiß, an Schnittstellen rostgelb fleckend; Geruch: obstig, vielleicht mit leichtem Touch von Camenbert; Geschmack: Lamellen und Fleisch vollständig mild; Sporenpulver: Ia; Chemie (untersucht an der Stielrinde): FeSO4 (Kristall gerieben): sehr rasch und intensiv orangegelb; Guajak: nach ca. 15 Sekunden intensiv und dunkel blaugrün; Phenol: langsam purpurbraun; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Haare: sehr variabel, generell eher schlank und fädig, aber oft mehrfach und relativ kurz septiert, mit schwach erweiterten Basalabschnitten, Endzellen teils lang, schmal und apikal verjüngt bis fast spitz, teils kurz, zylindrisch und abgerundet, in Kongo zum Teil mit Pigmentflecken, selten mit vereinzelten kurzen Divertikeln; in SV mit Tendenz zum Kollabieren; Endzellen ca. 2,5-4,3 breit, Basalabschnitte ca. 4-7; in der Hutmitte mit dickwandigen Crins, sehr verstreut, am Hutrand bis auf ein kleines, unscheinbares fehlend; Pileozystiden: vereinzelt sind Endzellen mit lichtbrechendem granulärem Inhalt vorhanden, die aber in SV nicht grauen, diese nicht breiter als die Haare, oft etwas irregulär geformt; Sporen: breit ellipsoid, Ornament aus isolierten, teils etwas verlängerten Warzen, ohne strichförmige Verbindungen, sehr niedrig (kaum über 0,3 µm hoch); Plage inamyloid; Maße: 6,9 x 5,5 (5,8-8,1 x 5,1-6,3), Q=1,26 (1,12-1,46), 20 Sp. gemessen;

Nr. 3: Russula cf. heterophylla (Fr.: Fr.) Fries

Zur Bestimmung: Bei dieser Kollektion habe ich auch in der Nähe der Hutmitte keine intakten Crins gefunden, aber Elemente, bei denen es sich möglicherweise um kollabierte Crins handelte. Trotzdem ist sie wohl als R. heterophylla zu bestimmen. Das weiße Sporenpulver und die sehr kleinen Sporen sprechen sehr dafür, auch die Huthautmikroskopie entspricht dem Grünen Speisetäubling. R. variegatula mit ebenfalls weißem Sporenpulver hat größere Sporen und keine so auffällig tönnchenförmigen Basalabschnitte in der Huthaut. Ein wenig stutzig machen jedoch außer den fehlenden Crins die nicht selten fast teilnetzig anmutenden Sporen.

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Funddaten: 17.07.2016; MTB 7447-1-1-2, 360 m; D – By – Passau, Thyrnau, Donauleite östlich der Kernmühle; trockener Mischwald (Buche, Eiche, Tanne, Hainbuche, Kiefer, Linde, Pappel, Birke, eingestreute Fichtenparzellen) auf saurem Boden); bei Eiche, Buche, junger Tanne und (schon ziemlich weit entfernt) großen Kiefern, gesellig (2 Fk);
Hut: bis 8 cm breit, matt, trocken, am Rand kurz und nicht sehr auffallend gerieft, sehr blass gefärbt, überwiegend cremeweiß, mit blass grüngelblichem Touch, stellenweise rostfleckig; Stiel: bis 7 x 2,5 cm breit, zur Spitze hin allmählich verbreitert, basal verjüngt, weiß, vor allem in der Nähe und an der Stielbasis rostgelb gefleckt; KOH (40%) an der Stielbasis zumindest stellenweise rostrot; Lamellen: habituell herablaufend, sehr gedrängt, kaum brüchig, eher etwas schmierend wie bei R. cyanoxantha, an Druckstellen rostgelb fleckend; Fleisch: weiß; Geruch: angenehm obstig; Geschmack: Lamellen völlig mild; Sporenpulver: frisch Ia; getrocknet Ib; Chemie (an der Stielrinde untersucht): FeSO4 (Kristall gerieben) sofort und intensiv orange, Guajak innerhalb vom 5 Sekunden intensiv dunkelblau; Phenol langsam purpurbraun; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Haare: Endzellen meist lang und schlank, zur Spitze hin meist verjüngt, gelegentlich fast spitz auslaufen, oft etwas wellig oder eingeschnürt, ca. 2,5-4 µm breit; Basalabschnitte bilden Ketten aus relativ kurzen, bisw. auch isodiametrischen, aufgeblasenen Elementen, diese ca. 5,5-6,5 µm breit, unterhalb der Gabelungen auch 8-10 µm breit; Pileozystiden: deutlich differenziert, in der Regel zylindrisch und einzellig, nicht selten auch keulig, mit refraktiven Einschlüssen, in SV kaum grauend, ca. 26-39 x 3-7,5; Sporen: breit ellipsoid, Ornament aus isolierten Warzen, Graten und feinstrichigen Verbindungen, gelegentlich mit ganzen Maschen, kaum über 0,3 µm hoch, Plage inamyloid, Maße: 5,9 x 4,9 (5,3-6,7 x 4,3-5,6), Q=1,21;

Nr. 4: Russula solaris Ferd. & Winge

Zur Bestimmung: Unkritisch.

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Funddaten: 16.07.2016; MTB 7446-4-1-1, 390 m; D – By – Passau, Neuburger Wald, südlich Parkplatz Staustufe Ingling; Mischwald (Buche, Eiche, Tanne, Fichte) über Gneis; in relativ jungem Buchenbestand; gesellig (2 Fk recht weit auseinander, wohl eher aus 2 Myzelien);
Hut: bis 5,5 cm breit, blass gelb, in der Mitte abgesetzt ockerbraun; Stiel: bis 6 x 1,4 cm, etwas aufgeblasen, nach unten zu erweitert, weiß; Lamellen: gedrängt, satt cremefarben; Fleisch: weiß; Geruch: obstig, Fellea-Geruch; Geschmack: Lamellen und Hutfleisch wenige Sekunden lang mild, dann brennend scharf; Sporenpulver: IIc; Chemie: FeSO4 rasch, aber blass orangegelb; Guajak: innerhalb von 5-10 Sekunden intensiv und dunkel türkisblau; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Haare: schlank und fädig, schwach verzweigt, ohne verdickte Basalabschnitte, apikal schmal abgerundet, ca. 1,5-2,5 µm breit; Basalabschnitte nur wenig breiter, ca. 3-4 µm erreichend; Pileozystiden: sehr variabel, meist zylindrisch, oft mit kurz abseptierter Endzelle, meist mit 1-2 Septen, gelegentlich einzellig oder mit 3 - 4 Septen, ca. 4,5-8,2 µm breit; schwach, aber deutlich grauend in SV; Sporen: subglobos; Ornament aus groben, isolierten, bisw. etwas zusammenfließenden bis knapp 1 µm hohen Stachelwarzen, kurzen Graten und feinstrichigen Verbindungen, ohne ganze Maschen; im Gesamteindruck isoliert warzig mit wenigen Graten; Plage amyloid; Maße: 7,1 x 5,9 (6,2-7,8 x 5,1-6,8), Q=1,19 (1,11-1,28), 20 Sp. gemessen;

Nr. 5: Russula velutipes Vel.

Zur Bestimmung: Unkritisch. Auch makroskopisch bestimmbar.

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Funddaten: 13.08.2016;MTB 8234-4-4-2, 1080 m; 11.480582 E, 47.712988 N; Bad Tölz, Wackersberg, Zwieselberg; bodensaurer Bergmischwald (Fichte, Tanne, Buche) in der Flyschzone; bei großen Buchen; gesellig (ca. 4 Fk);
Hut: 5,5-11,5 cm breit, glatt bis schwach runzelig, matt, mit typischen Morgenrotfarben, im Zentrum auch blass ockerfarben, Huthaut ca. zur Hälfte abziehbar; Stiel: bis 7 x 1,5 m, zylindrsich, bisw. auch keulig, apikal fast immer vasenartig erweitert, weiß, ohne Rottöne, im oberen Drittel typisch netzflockig überreift; Lamellen: gerade bis leicht aufsteigend angewachsen, gedrängt, brüchig, cremefarben; Fleisch: weiß; Geruch: angenehm obstig; Geschmack: Lamellen und Fleisch völlig mild; Chemie: Eisensulfat (Kristall gerieben) sehr blass orangegelb, Guajak negativ (ockerlich bleibend); SV am Exsikkat: am Stiel blutrot; Sporenpulver: Ib; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Haare: relativ gedrungen, apikal breit abgerundet, in der Tiefe mit globosen Zellen; mit Primordialhyphen, die nach Fuchsin-Passage mit Tröpfchen besetzt sind; ohne Pileozystiden;

Nr. 6: Russula anthracina var. insipida Romagn.

Zur Bestimmung: Unkritisch. Makroskopisch durch die engstehenden Lamellen mit lachsrosa Reflex und mikroskopisch durch die fehlenden Pileozystiden, vakuoläres Pigment und deutlich netzige Sporen charakterisiert. R. atramentosa Sarnari aus mediterranen Eichenwäldern könnte möglicherweise konspezifisch sein.

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Funddaten: 04.09.2016; MTB 8235-3-3-1, 841 m; 11.516333 E, 47.718003 N; Bad Tölz, Wackersberg, Lehen, Steinbachtal, direkt am Steinbachufer; Bergmischwald (Fichte, Tanne, Buche) in der Flyschzone; am Nordhang bei riesigen Tannen und Bergahorn; gesellig (>5 Fk);
Hut: bis gut 10 cm breit, trocken, matt, am Rand jung weiß, sonst rasch rußbraun verfärbend; Stiel: bis 6 x 2,5 cm, sehr stämmig, voll, weiß, auf Druck sofort schwarzbraun verfärbend; Lamellen: gedrängt, cremeweiß, in der Aufsicht mit leichtem rosa Reflex; Fleisch: weiß, im Schnitt nicht rötend, nach einigen Minuten rußbraun verfärbt; Geruch: leicht fruchtig; Geschmack: Lamellen und Fleisch komplett mild, etwas nussig (kein Mentolgeschmack) Chemie: (an Stieloberfläche): FeSO4 (Kristall, gerieben) dunkel olivgrün; Guajak dunkelblau, dunkel grünblau; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: ausschließlich aus breiten, zylindrischen Haaren bestehend, Endzellen zylindrisch, bisw. apikal etwas verschmälert, immer abgerundet; Endzellen ca. 6,5-9,2 breit, Zellen darunter auch über 10 µm breit; Pigment vakuolär und granulär dunkelbraun; Sporen: breit ellipsoid; Ornament aus wenigen isolierten Warzen, Graten und feinstrichigen Verbindungen, die bei allen Sporen Maschen, aber kein vollständiges Netz bilden, bis ca. 0,4 µm hoch, Gesamteindruck deutlich netzig; Maße: 8,7 x 7,1 (8,2-9,0 x 6,5-7,6), Q=1,21; 10 Sp. gemessen;

Nr. 7: Russula pumila Rouzeau & F. Massart

Zur Bestimmung: Die in Russularum Icones von Helga Marxmüller veröffentlichten Ergebnisse von DNA-Analysen deuten darauf hin, dass R. pumila und R. alnetorum getrennte Arten sein könnten. Die vorliegende Kollektion entspricht sehr exakt dem Aquarell von Helga von R. pumila. Die Sporen sind sogar noch etwas größer. Allerdings korrelieren die großen Sporen mit einer auffallenden Häufung 2- und 3-sporiger Basidien, was auch die sehr heterogene Sporengröße erklärt.

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Funddaten: 14.10.2016; MTB 8330-3-3-1, 870 m; Koordinaten: 10.676871 E, 47.618227 N; D – By – Füssen, Hopfen am See; Hopfener Wald; in einem Erlenbruch in der Flyschzone (Reiselsberger Sandstein); verges. mit Nauroria escharioides;
Hut: bis 3 cm, weinrot, glänzend, zur Mitte hin fast schwarz; Stiel: auffallend schmutzig beige bis graubeige verfärbt; Lamellen: eher entfernt, sehr brüchig; Geruch: schwach; Geschmack: Lamellen und Fleisch mild; Sporenpulver: Abwurf zu schwach. Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Haare: wenig gegabelt, unverzweigt mehrgliedrige Ketten, schlank, ohne auffallend aufgeblasenen Basalabschnitte, Endzellen zylindrisch, apikal abgerundet, in Kongo teils hyalin und mit Pigmentflecken, teils gefärbt und dann meistens schlanker; ca. 3,3-5,5 µm breit; Pileozystiden: schlank keulig, überwiegend einzellig, bisw. aber auch mit einer Septe, sehr zahlreich und sehr unterschiedlich lang; ca. 5,6-7,4 µm breit; Basidien: 2-, 3- und 4-sporig gemischt, grob geschätzt ca. 30% sind 2- oder 3-sporig; Sporen: breit ellipsoid; Ornament aus sehr verschieden großen, bisw. etwas zusammenfließenden Warzen, kurzen Graten und vielen feinstrichigen Verbindungen, regelmäßig mit Maschen, aber sehr unvollständig netzig; Ornamenthöhe selten über 0,5 µm; Plage unvollständig amyloid (stark fleckig, wie riesige Warzen aussehend); in der Größe extrem heterogen; Maße: 10,0 x 8,1 (8,4-11,7 x 7,4-9,4), Q=1,24 (1,10-1,35), 20 Sp. gemessen;

Nr. 8: Lactarius zonarius (Bulliard) Fries

Zur Bestimmung: Ähnliche Arten (evosmus, zonarioides) sind makroskopisch und durch den Standort abtrennbar;

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Funddaten: 16.07.2008; MTB 7935-3-1-2, 550 m; Grünwald, Kalkbuchenwald an der Isar, bei großen Buchen; gesellig (2 Exemplare);
Hut: 3,3-6,5 cm breit, konvex mit vertiefter Mitte, Oberfläche stark mit fest anhaftenden Laubresten besetzt, trocken, auch nach Anfeuchten nicht klebrig, matt, am äußersten Rand (ca. 0,5 cm breite Zone) deutlich gezont (ca 6 schmale Gürtel), bisw. wasserfleckig, Farben ockerlich, orangeocker, ockerbraun; Stiel: bis 3,5 x 1,8, kurz, untersetzt und kompakt, cremeweiß, ohne Gruben; Lamellen: gedrängt, gerade angewachsen, am Hutrand stark untermischt, in Ansatznähe selten gegabelt, ohne Anastomosen, schmal, cremefarben; Fleisch: weiß, im Stiel vor allem an der Basis bisweilen graulich verfärbt, fest, im Schnitt zunächst unveränderlich, aber nach ydca. 15-30 Minuten im Stiel blass (orange)rosa anlaufend; Geruch: auffallend fruchtig, obstartig, intensiv nach Birnengeist; Geschmack: Milch brennend scharf; Milch: weiß, reichlich, unveränderlich, mit KOH 20% negativ;

Nr. 9: Lactarius zonarius (Bulliard) Fries

Zur Bestimmung: Einzelexemplar, Miksoskopie zurückgestellt, makroskopisch aufgrund des weißbereift-filzigen Hutrandes und des langsam rötenden Fleisches von L. evosmus unterschieden.

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Funddaten: 27.09.2010; MTB 7934-3-2-3, 650 m; Leutstetten, Seeleiten Nord im reinen Buchenwald bei großen Buchen; einzeln verges. mit Cortinarius magicus, C. anomalus cf. und R. laurocerasi;
Hut: 6,7 cm breit, am Rand 4-5fach gezont (nicht durchgehend), vor allem am Rand, aber auch sonst mit weißlichem, schwach filzigem Belag, cremegelblich bis blass orangebraun; Stiel: 4,5 x 1,7 cm, zylindrisch, schmutzigweiß, blass ockerbraun fleckig, ohne Gruben; Lamellen: absteigend angewachsen und gedrängt bis mäßig gedrängt, mit zahlreichen Gabelungen und Anastomosen, satt cremefarben bis cremegelb; Fleisch: cremeweiß, im Schnitt nach 10 Minuten noch ohne jede Veränderung, nach 15 Minuten in der Stielrinde blass rosabräunlich verfärbt, noch später auch schwach so im Hutfleisch; Milch: weiß, an der Luft unveränderlich, auf der Zungenspitze sehr scharf; Geruch: angenehm obstig (reife Birnen); Geschmack: sofort sehr scharf; Chemie: KOH negativ auf Fleisch und Hut;