Mycenaceae 2019

Die Bestimmungen erfolgten mit dem Schlüssel von Gröger 2006, mit der Monografie Fungi of Northern Europe Vol. 5 (FNE5) sowie mit der Monographie von Robich.

Nr. 1: Hemimycena cucullata (Pers.: Fr.) Singer

Zur Bestimmung: Mit FN, Gröger 2006 und Antonin&Noordeloos 2004 geschlüsselt. Kleinsporige Kollektion. Die Sporenmaße scheinen extrem variabel zu sein. A&N geben eine Sporenlänge von 10,5-13,5 an, Gröger einen Q-Wert unter 2, FN einen Q-Wert über 2,3.

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Funddaten: 11.08.2019; MTB 8136-3-2-2, 780 m; Koordinaten: 11° 44' 44,75'' E; 47° 50' 19,12'' N; D – By – Landkreis Miesbach, Gemeinde Warngau, Taubenberg; eher bodensaurer Bergmischwald (Fichte, Tanne, Buche) über Oberer Süßwassermolasse (Tertiär; Mergel, Sandmergel, Konglomerate); in moosiger Nadelstreu und auf Erde; gesellig bis büschelig (>20 Fk);
Hut: bis 2,5 cm breit, kegelig, nicht völlig aufschirmend, glatt, cremeweiß, hygrophan, schneeweiß ausblassen (vom Scheitel her); Stiel: bis 5 x 0,2 cm, basal gleichdick, weiß, stellenweise feinst weiß bemehlt/überreift, sonst glatt; Lamellen: aufsteigend angewachsen, oft etwas ausgebuchtet und mit Zahn kurz herablaufend, gedrängt (über 40 erreichen den Stiel), schmal, weiß; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: schwach aromatisch-pilzig; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Cutis, Zellen eher kurz, sporadisch mit kleinen Auswüchsen, aber nicht auffallend igelig verzweigt (meist auch schlecht zu sehen wegen Sporenüberlagerung), mit aufrecht stehenden spindeligen Pileozystiden (z.B. 17x4, 19x3); mit einem ausgeprägten Hypoderm (Zellen ca. 10-15 breit) und typisch kastenförmig; Lamellenschneide: steril, Cheilozystiden extrem dicht gepackt, spindelig-bauchig, ca. 20-27 x 5-7; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen, ca. 27-31 x 6,5; Sporen: spindelig, oft etwas gebuckelt, farblos, nicht kongophil, Maße: 8,3 x 3,9 (7,5-9,1 x 3,4-4,3), Q=2,12 (1,95-2,37), 20 Sp. gemessen;

Nr. 2: Hemimycena gracilis (Quél.) Singer

Zur Bestimmung: Mit Gröger 2006 geschlüsselt. Die Sporen sind recht klein, aber durchaus im Rahmen der Literaturangaben.

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Funddaten: 17.08.2019; MTB 8337-3-1-1, 1090 m; Koordinaten: 11° 50' 31,24'' E; 47° 38' 37,32'' N; D-By-Landkreis Miesbach, Gemeinde Rottach Egern, Suttengebiet, Schwarzmösel; Bergmischwald (Fichte, Buchen, wenig Tanne, Bergahorn) über Kalk (Lias-Kieselkalk, Rätkalk und Kössener Schichten) auf oberflächlich teils etwas abgesauertem Boden; gesellig, oft zu zweien verwachsen, auf Fichtennadeln (ca. 6 Fk);
Hut: bis 6 mm breit, glatt, cremeweiß, mit glasigem Scheitel und bis zu diesem durchscheinend gestreift; Stiel: bis 30 x 0,5 mm, glasig weiß, glatt; Lamellen: bogig herablaufend, entfernt (ca. 10 erreichen den Stiel), hutfarben; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Cutis aus igelig verzweigten Zellen, Auswüchse kurz, keine auffallenden Pileozystiden gesehen; Kaulozystiden: in der Stielmitte fehlend (2 mögliche, sehr kleine gesehen); Lamellenschneide: heterogen, mit zahlreichen Zystiden zwischen den Basidien; Cheilozystiden: zylindrisch oder etwas irregulär, fusoid, apikal oft etwas verschlankt, oft schwach dickwandig, ca. 21-23 x 3,8-5,2; Basidien: 4-sporig, mit schnallen; Sporen: zylindrisch, nicht kongophil, Maße: 7,8 x 2,4 (6,9-9,0 x 2,3-2,6), Q=3,19 (2,84-3,60), 20 Sp. gemessen (vom Abwurf);

Nr. 3: Mycena olida Br.

Zur Bestimmung: Mit Gröger (2006) geschlüsselt. Die Beschreibung in FNE5 (Aronsen) stimmt weitgehend überein, lediglich die Zystiden sind etwas kürzer angegeben. Die Art unterscheidet sich von M. hiemalis durch die fast weißen Hüte mit fehlenden Brauntönen sowie vor allem durch die glatten Epikutiszellen. Auch die Kaulozystiden scheinen erheblich länger zu sein als bei M. hiemalis. Breitenbach & Kränzlin (1991) zeigen eine makroskopisch gut übereinstimmende Kollektion, die aber mikroskopisch durch völlig anders geformte Cheilo- und Kaulozystiden sowie kleinere Sporen und deutlich dextrinoide Lamellentrama abweicht. Robich (Mycena d’Europa) zeigt eine Kollektion mit etwas dunkleren Hutfarben und gibt recht ähnliche Mikromerkmale an. Die Beschreibungen von Ludwig im Kompendium stimmen gut überein.

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Funddaten: 30.11.2019; MTB 7635-4-4-3, 466 m; 11° 38' 11,25'' E, 48° 17' 58,48'' N; D – By – Landkreis Freising, Gemeinde Eching, Naturwaldreservat Echinger Lohe, in dem schmalen Laubwaldstreifen zwischen Wanderparkplatz und dem eigentlichen NSG; Laubwald über kalkreichem Kiesboden am Nordrand der Schotterebene; am bemoosten Stammgrund eines lebenden Laubbaums; auf der moosbewachsenen Borke; gesellig (ca. 20 Fk);
Hut: bis 10 mm breit, kegelig-glockig mit glasigem Scheitel, cremeweiß, am und um den Scheitel gelblich-beige, bis zum Scheitel durchscheinend gestreift, glatt; Stiel: bis 1,2 mm breit, basal striegelig, in Moostrieben steckend und meist mit Kontakt zur Borke verankert, weiß, auf ganzer Länge bereift, in der unteren Hälfte bisw. fein behaart; Lamellen: aufsteigend angewachsen, mäßig gedrängt, ca. 18-20 erreichen den Stiel; Geruch: unauffällig; Mikromerkmale vom Frischpilz: HDS: Epikutis dünn, Epikutiszellen 1-3,5 µm, sehr schmal und völlig glatt, ohne Schnallen; Huttramazellen kurz und relativ dick, ca. 30-65 x 7-10, ohne Schnallen; Stielhyphen: unverzweigt oder nur mit vereinzelten Auswüchsen; Kaulozystiden: polymorph, oft lageniform, teils septiert, oft knorrig verwunden oder divertikuliert, bisw. mit haarartigen, langen Auswüchsen und dann bis über 100 µm lang, ca. 37-104 x 6-8, selten bis 10 breit; Cheilozystiden: polymorph, lageniform, utriform, breit fusoid, keulig, bisw. mit fingerförmigem Auswuchs, ca. 49-73 x 12-18; LS heterogen, Cheilos mit Basidien untermischt; Pleurozystiden: in Schneidennähe offenbar vorhanden, am Lamellengrund fehlend; Basidien: 2-sporig, ohne Schnallen, z.B. 24x8, 25x7; Lamellentrama: indextrinoid oder nur sehr schwach dextrinoid; Sporen: breit ellipsoid bis dacryoid, inamyloid oder nur sehr schwach amyloid (kein Abwurf), Maße: 7,7 x 5,4 (7,0-8,6 x 4,8-5,8), Q=1,41 (1,24-1,67), 20 Sp. gemessen;

Nr. 4: Mycena rubromarginata (Fr.) P. Kummer

Zur Bestimmung: Makroskopisch klar. Passt auch mikroskopisch gut.

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Funddaten: 17.08.2019; MTB 8337-3-1-1, 1090 m; Koordinaten: 11° 50' 31,24'' E; 47° 38' 37,32'' N; D-By-Landkreis Miesbach, Gemeinde Rottach Egern, Suttengebiet, Schwarzmösel; Bergmischwald (Fichte, Buchen, wenig Tanne, Bergahorn) über Kalk (Lias-Kieselkalk, Rätkalk und Kössener Schichten) auf oberflächlich teils etwas abgesauertem Boden; auf einem morschem Fichtenast; einzeln;
Hut knapp 1 cm breit, Lamellen aufsteigend und breit angewachsen mit rotflockigen Schneiden; Geruch unauffällig, im Übrigen siehe Fotos; Mikromerkmale vom Exsikkat: Cheilozystiden: recht variabel, aber überwiegend gestielt fusoid oder lageniform, mit einfachem oder gegabeltem, apikal stumpfem schlankem Hals, bisw. auch mit drei oder mehr oder seitlichen, auch viel kürzeren Auswüchsen, ca. 46-64 x 8-12; Basidien: 4-sporig, 2- und 3-sporige eingestreut; mit Schnallen; Sporen: regulär ellipsoid, Maße: 9,7 x 6,2 (8,1-10,9 x 5,6-7,4), Q=1,58, 10 Sp. gemessen (am Hymenium);

Nr. 5: Mycena cf. niveipes (Murill) Murill

Zur Bestimmung: Es widerstrebt einem natürlich, eine Mycena mit so dunkelbraunen Stielen als M. niveipes zu bezeichnen. Die einzige Alternative wäre eine Bestimmung als M. algeriensis ss. Maas Geesteranus. Nach Aronsen und Læssøe (FNE5 2016) sowie der Website www.mycena.no ist es aber wenig wahrscheinlich, dass die aus Algerien auf Eukalyptus beschriebene M. algeriensis identisch mit den dieser Art zugeordneten europäischen Funden ist. Zudem ist M. algeriensis mit Ausnahme einer finnischen Kollektion stets mit Schnallen beschrieben. Aronsen und Læssøe (2016) in FNE5 heben hervor, dass junge Fk von M. niveipes durchaus dunkelbraun gefärbt sein können. Auch die Merkmalskombination von 4-sporigen Basidien und fehlenden Schnallen ist bei M. niveipes nicht ungewöhnlich. Trotzdem würde ich nicht ausschließen, dass die vorliegende Kollektion doch etwas anderes ist, nicht nur wegen der dunklen Hut- und Stielfarben, sondern auch wegen der gelifizierten HDS (ein Merkmal von M. algeriensis ss. Maas Geesteranus) sowie der stumpf fusoiden Pleurozystiden, die in der Literatur (Robich, Ludwig) meist lageniform mit langem schlankem Hals gezeichnet sind.

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Funddaten: 18.05.2019; MTB 8134-2-2-1, 650 m, Koordinaten: 11° 28' 17,54'' E, 47° 53' 39,85'' N; D – By – Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen, Gemeinde Egling, Ascholding, Haarschwaige, "in der Kehr"; Mischwald (Buche, Kiefer, Fichte), stellenweise mit Heidelbeerbewuchs, über Würmmoräne; auf starkem, finalmorschem, übermoostem (Hypnum cupressiforme) Buchenast; büschelig (10 Fk);
Hut: bis 2,5 cm breit, spitzkegelig, nicht aufschirmend, mit spitzem Papillchen, trocken, matt, glatt, schwach glimmerig überreift, schokobraun, zu 2/3 durchscheinend gestreift, hygrophan, etwas heller olivbraun verblassend; Stiel: bis 5 x 0,25 cm, basal schwach keulig erweitert, +/- glatt, glänzend, dunkel graubraun bis olivbraun, zur Basis hin silbrig überfasert; Lamellen: habituell stark aufsteigend, ausgerandet und breit angewachsen, normal gedrängt (ca. 18 erreichen den Stiel), bis ca. 3 mm breit, mittelgrau, zu den Schneiden hin weiß, Schneide feinst bereift (auch die Flächen so); Fleisch: sieht Schnittbild; Geruch: schwach aromatisch, nicht nach Chlor! Geschmack: mild; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Ixocutis, Zellen glatt, in der obersten Lage gelifiziert, intakte in eine gelatinöse Matrix eingebettet, Pigment intrazellulär braun; Stielhyphen: Rindenzellen glatt, nicht auffallend gelifiziert; Septen ohne Schnallen; Lamellentrama: dextrinoid; Cheilozystiden: dicht gedrängt (Schneide steril), stumpf und breit fusoid, keulig, subutriform, sublageniform, glatt, ca. 32-65 x 12-20; Pleurozystiden: zahlreich vorhanden, überwiegend stumpf und breit fusoid, auch keulig oder sublageniform bis subutriform mit relativ kurzem breitem Hals, glatt, 39-74 x 13-20; ohne Schnallen; Basidien: 2-, 3- und 4-sporig gemischt, ohne Schnallen; Sporen: amyloid, ellipsoid bis subzylindrisch, teils schwach kongophil, Maße: 9,4 x 5,5 (8,1-11,3 x 4,7-6,1), Q=1,70 (1,50-2,09), 20 Sp. gemessen;

Nr. 6: Mycena metata (Fr.) P. Kumm.

Zur Bestimmung: Mit FNE5 (2016) geschlüsselt.

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Funddaten: 15.08.2019; MTB 8533-1-2-3, 1080 m; Koordinaten: 11° 13' 2,53'' E; 47° 28' 44,68'' N; D-By-Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Krün, Klais; Fichtenmischwald über Fernmoräne oder Raibler Schichten; am Waldrand in der feuchten Wiese zwischen Moos, nicht auf Nadelstreu, sondern auf braunen Moostrieben ansitzend; gesellig (5 Fk);
Hut: bis 1,2 cm breit, schmal kegelig, nicht aufschirmend, am Scheitel etwas abgestutzt, glatt, bis zum Scheitel durchscheinend gestreift, hygrophan, graubraun; Stiel: bis 7 x 0,1 cm, fädig, glatt, etwas glasig, cremegrau bis blass olivgrau; Lamellen: aufsteigend und schmal angewachsen, gedrängt, hellgrau, zu den Schneiden hin weiß; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: schwach, unauffällig; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Zellen stark und fein koralloid verzweigt, Strukturen sehr filigran; Stielhyphen: Rindenzellen mit feinen, kurzen, igeligen Auswüchsen; nahe der Mitte keine Kaulozystiden gesehen; Cheilozystiden: dicht gedrängt (Schneide steril), birnenförmig, keulig, immer +/- gestielt, in den oberen zwei Dritteln mit kurzen igeligen Auswüchsen; Maße: 24-35 x 10-18; Pleurozystiden: vorhanden, wie die Cheilos. Basidien: 2-sporig, mit Schnallen; ca. 24-27 x 5,5-6; Sporen: amyloid, schlank ellipsoid, basal schmäler als apikal, Maße: 9,0 x 5,0 (7,7-10,3 x 4,7-5,4), Q=1,79 (1,64-2,00), 20 Sp. gemessen;

Nr. 7: Mycena polygramma (Bull.: Fr.) Gray

Zur Bestimmung: Mit FNE5 (2016) geschlüsselt. Unkritisch.

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Funddaten: 01.11.2019; MTB 6024-1-2-3, 310 m; Koordinaten: 9° 42' 51,33'' E; 49° 59' 4,86'' N; D-By-Landkreis Main-Spessart, Gemeinde Karlstadt, Karlburg, NSG Mäusberg; Wacholderheide mit lockerem Baumbestand (Eiche, Buche, Kiefer, Wacholder) auf extrem magerem Boden über Muschelkalk; auf einem Haselstumpf; gesellig (>20 Fk);
Hut: bis 2,4 cm breit, trocken, am Rand durchscheinend gestreift, dunkel graubraun; Stiel: sehr zäh und steif, nicht brüchig, bei einigen Fk fein gerillt, graubraun, apikal heller; Lamellen: ausgebuchtet und mäßig breit angewachsen, gedrängt, grau, zu den Schneiden hin weiß; Geruch: aromatisch; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Zellen koralloid verzweigt; Cheilozystiden: dicht gedrängt (Schneide steril), fusoid, lageniform, kopfig-lageniform, mit einfachen oder gegabelten oder geweihförmig verzweigten Auswüchsen; Sporen: breit ellipsoid, Maße: 9,3 x 6,5 (8,7-10,6 x 5,9-8,1), Q=1,43 (1,30-1,56), 20 Sp. gemessen;

Nr. 8: Mycena atropapillata Kühner & Maire

Zur Bestimmung: Mit FNE5 bestimmt. Die Beschreibung stimmt sehr gut mit den Ausführungen von Esteve-Raventos in Document Mycologique 98-100:161-166 "Studies on Mycena atropapillata Kühner & Maire" überein. Nach Moreau & Courtecuisse (in Czech Mycology 54(3-4): 161-175 hat die ähnliche oder gar identische M. radicifera stets bauchige Cheilozystiden. In FNE5 sind etwas größere und breitere Sporen angegeben.

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Funddaten: 09.11.2019; MTB 7934-1-1-2, 555 m; 11° 21' 20,29'' E, 48° 5' 44,96'' N; D – By – Landkreis Starnberg, Gemeinde Krailling, ehemaliges Pionierübungsgelände Krailling; Trockenrasen, Kiesfluren und halboffene Sukzessionsflächen über würmeiszeitlichen Schottern; an offener, sehr magerer Stelle auf Erde mit Moos, bei Kiefer und krüppeligen Fichten; gesellig (5 Fk);
Hut: bis 1,6 cm breit, kegelig, mit spitzem bis abgerundetem Buckel, am Scheitel schwach runzelig, glatt, bis zum Scheitel durchscheinend gestreift, dunkel olivbraun, hygrophan; Stiel: bis 6 x 0,15 cm, basal mit bisw. über 1 cm langer Scheinwurzel, kahl, olivgrau; Lamellen: ausgerandet und breit angewachsen und mit Zahn herablaufend, mäßig gedrängt bis entfernt (ca. 18-20 erreichen den Stiel), steingrau, zu den Schneiden hin weißlich; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: fehlend; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: oberste Lage schwach gelifiziert und in eine in Kongo schwach sichtbare Gelmatrix eingebettet, Zellen schmal, ca. 1,5-3,5 µm breit, mit kurzen igeligen bis längeren, bisw. koralloid verzweigten Auswüchsen, diese bis zu ca. 11 µm lang; Schnallen zahlreich; Pigment intrazellulär braun; Stielcortex: (beobachtet im oberen Drittel, aber nicht direkt an der Spitze) Zellen ganz überwiegend glatt und nicht gelifiziert, nur sehr sporadisch mit fingerigen oder igeligen Auswüchsen; sporadisch mit irregulär verzweigten, zystidenartigen Endzellen; Schnallen vorhanden; Lamellenschneide: heterogen; Cheilozystiden zylindrisch, nie bauchig, apikal oft schwach erweitert und mit gegabelten, teils auch stärker koralloid verzweigten fingerigen Auswüchsen, ca. 30-42 x 3,5-5; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen; Sporen: ellipsoid, in Aufsicht schlank ovoid, apikal meist verschmälert, inamyloid, schwach kongophil, Maße: 8,9 x 5,0 (8,1-10,2 x 4,6-5,4), Q=1,79 (1,62-1,96), Ausreißer bis 10,8 x 6,0;

Nr. 9: Panellus violaceofulvus (Batsch: Fr.) Singer

Zur Bestimmung: Mit Gröger (2006) geschlüsselt.

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Funddaten: 22.06.2019; MTB 8032-2-1-1, 590 m, Koordinaten: 11° 4' 59,04'' E, 47° 59' 28,43'' N; D – By – Landkreis Landsberg am Lech, Gemeinde Dießen am Ammersee, Riederau, Rieden, Roßweide, im Waldstück nördlich der Straße (Riederau-Dießen); Mischwald (Buche, Eiche, Fichte, Kiefer, Tanne, Birke, Schwarzerle) über Würmmoräne; auf ca. 1 cm dickem Tannenast; gesellig (ca. 5 Fk);
Fk bis 6 mm breit, kreisrund bis muschelförmig, anfangs fein weiß bereift, später ohne Reif, mit feinen dunkleren, anliegenden Schüppchen, fleischbräunlich bis lachsrot, beigerot (RAL), Huthaut abziehbar; Stiel: fehlend bis rudimentär, an der Anwachsstelle weißflaumig behaart, beige bis beigerötlich; Lamellen: entfernt, dick, beim kreisrunden Fk erreichen 12 das Zentrum, wo sie sich nicht oder kaum berühren, stark untermischt, selten gegabelt, cremefarben bis beige; Schneiden gleichfarbig und glatt; Mikromerkmale vom Frischpilz (in KOH mikroskopiert); HDS: subtrichodermal, Zellen liegend bis aufsteigend, Endzellen zylindrisch, dünnwandig, farblos, ca. 2-3 µm breit, dazu dickwandige, meist abgebrochene Zellen, die wohl zur Trama gehören, dazwischen große, klumpige Kristalle und lose, verschieden große goldgelbe Pigmentkörner, Schnallen zahlreich; Hutrama: aus dickwandigen (Wände bis gut 1 µm), bis ca. 4 µm breiten Zellen (Sklerozyten); Lamellenschneide: heterogen, mit Basidien, Basidiolen und eher vereinzelten subzylindrischen, oft etwas irregulären sterilen Zellen, die man als Cheilozystiden interpretieren könnte; Basidien: 4-sporig, mit Schallen, ca. 24-26 x 5; Sporen: schlank zylindrisch bis leicht gekrümmt (allantoid), hyalin, 8,7 x 2,8 (7,1-10 x 2,6-3,0), Q=3,1 (10 Sp. gemessen);

Nr. 10: Roridomyces roridus (Fr.) Rexer

Zur Bestimmung: Mit Gröger 2006 geschlüsselt. Unkritisch.

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Funddaten: 11.08.2019; MTB 8136-4-1-3, 830 m; Koordinaten: 11° 44' 58,98'' E; 47° 50' 1,97'' N; D – By – Landkreis Miesbach, Gemeinde Warngau, Taubenberg, direkt an der Brombeerböschung vor der Kapelle Nüchternbrunn; eher bodensaurer Bergmischwald (Fichte, Tanne, Buche) über Oberer Süßwassermolasse (Tertiär; Mergel, Sandmergel, Konglomerate); auf abgestorbenen Brombeerranken; gesellig (>50 Fk);
Hut: bis 6 mm breit, genabelt, zum Rand hin gerieft, cremebeige, zum Rand hin weißlich, trocken; Stiel: glasig weiß, mit dicker Schleimschicht überzogen, basal verdickt; Lamellen: herablaufend, bogig, entfernt (ca. 13-16 erreichen den Stiel), weiß, Schneiden gezähnelt; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: hymeniform, aus überwiegend gestielt blasigen und keuligen Zellen, mit Schnallen; Cheilozystiden: überwiegend spindelig und unverzweigt, schwach dickwandig; Basidien: 2-sporig, 3-sporige eingestreut, mit Schnallen; Sporen: schlank spindelig bis subzylindrisch, nicht kongophil, Maße: 11,0 x 4,6 (10,2-11,7 x 4,2-5,2), Q=2,40, 10 Sp. gemessen;