Übrige Gattungen 2019

Nr. 1: Amanita subnudipes (Romagn.) Tuloss

Zur Bestimmung: Mit dem von Hahn übertragenen Schlüssel von Tuloss (Tulloss (2000): Nomenclatural Changes in Amanita. Mycotaxon 75: 329-332) und Gröger (2014) geschlüsselt. Die Darstellung bei Ludwig stimmt makroskopisch recht gut überein. A. flavescens vermutlich bei Betula und Nadelhölzern (aus Skandinavien bekannt), Abgrenzung ist mir nicht ganz klar.

Foto Foto Foto Foto Foto Foto Foto Foto Foto Foto

Funddaten: 23.08.2019; MTB 7934-2-3-3, 605 m; 11° 26' 9,71'' E, 48° 3' 4,1'' N; D – By – Landkreis München, Gemeinde Forstenrieder Park, Eichelgarten, nördlich der Römerstraße; magere Mähwiese mit lockerem Baumbestand (überwiegend alte und junge Eichen, einige Fichten) über hochwürmeiszeitlichen Schottern; in der ungemähten Wiese bei großer Eiche und (weiter entfernt) Fichte; gesellig (2 Fk);
Hut: bis 6,4 cm breit, jung kegelig, dann ausgebreitet und mit breit warzenförmigem Buckel, trocken, glatt, am Rand knapp 1 cm gerieft, am Scheitel goldgelb, zum Rand hin cremegelb bis cremefarben; Stiel: bis 13 x 1,1 cm, basal schwach keulig erweitert, weiß, bis zur Mitte fein bereift bis beflockt; Volva: bis 3 cm hoch, ziemlich dick und stabil, innen und außen weiß, zerfällt kaum beim Rausheben, obwohl die Basis tief in der Erde steckt; Lamellen: frei, sehr gedrängt, cremeweiß bis cremefarben, Schneiden fein weißflockig; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: angenehm nach getrockneten Steinis; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Ixocutis, oberste Schicht stark gelifiziert, bis gut 100 µm dick (am Exsikkat), an zweitem Fk aber auch viel dünner; Subcutis aus locker liegenden intakten Zellen; eine deutliche Trennung zwischen Supra- und Subpellist würde ich hier nicht sehen; Lamellenschneide: mit blasigen Marginalzellen; Stieltrama: vereinzelt mit blasigen Marginalzellen zwischen den Hyphen; keine aufgeblasenen Endzellen (Acrophysaliden) gesehen; Subhymenium: aus recht vielgestaltigen, schmal länglichen und oft breiten, aufgeblasenen, puzzelteilartigen Zellen bestehend; Sporen: subglobos bis breit ellipsoid, Maße: 9,7 x 8,4 (8,5-11,6 x 7,2-10,4), Q=1,16 (1,04-1,32), 30 Sp. gemessen (vom Abwurf);

Nr. 2: Clavaria falcata Pers.: Fr. s.l.

Zur Bestimmung: Mit FN bestimmt. Aufgrund der schlaufenartigen Schnallen von C. fragilis zu unterscheiden. Die Sporen sind etwas kleiner als in der Literatur (FN, PDS) und z.B. in der Pilzflora Ehingen angegeben. Gemäß Phylogramm in Olariaga et al. (Mycologia, 107(1), 2015, pp. 104–122) handelt es sich wohl um einen Artenkomplex. In Larsson (Fungi of Temperate Europe, Vol.2) ist eine C. crosslandii mit kleineren Sporen erwähnt.

Foto Foto Foto Foto

Funddaten: 31.08.2019; MTB 8334-2-1-2, 1080 m; 11° 26' 50,06'' E, 47° 41' 55,33'' N; D-By-Landkreis Bad Tölz–Wolfratshausen, Gemeinde Benediktbeuern, Windpäßelkopf; Bergmischwald (Fichte, Tanne, Buche, Bergahorn) in der Flyschzone (Quarzit, Kieselkalkstein, Tonstein); an der nassen, moosigen, nordseitigen Böschung bei jungen Buchen, Ahorn und jungen Fichten, auf nackter, lehmiger Erde, gesellig (ca. 10 Fk), verges. mit Entoloma sericellum;
Fk bis 40 mm lang und 2 mm breit, zylindrisch, apikal verjüngt, meist mit leicht abgesetztem, schmalerem Stielteil, aber auch übergangslos verjüngt, glatt, cremeweiß bis cremefarben; Mikromerkmale vom Exsikkat (fertiler, oberer Teil eines Keulchens untersucht): Hyphensystem: monomitisch, Zellen eher kurz septiert, ohne Schnallen, ca. 4,5-9 µm breit; Basidien: 4-sporig, ohne klassische Schnallen, dafür (ebenso wie basidiolenartige Zellen dazwischen) oft mit gegabelter Basis und/oder schlaufenartiger Schnalle; Sporen: globos bis subglobos, farblos, glatt, Maße: 6,7 x 5,8 (6,1-7,2 x 5,1-6,5), Q=1,17 (1,09-1,26), 20 Sp. gemessen;

Nr. 3: Crepidotus applanatus (Pers.) P. Kumm.

Zur Bestimmung: Mit FN und Consiglio & Setti 2008 geschlüsselt. Unkritisch.

Foto Foto Foto Foto Foto

Funddaten: 11.08.2019; MTB 8136-3-2-2, 760 m; Koordinaten: 11° 44' 30,9'' E; 47° 50' 19,07'' N; D – By – Landkreis Miesbach, Gemeinde Warngau, Taubenberg; eher bodensaurer Bergmischwald (Fichte, Tanne, Buche) über Oberer Süßwassermolasse (Tertiär; Mergel, Sandmergel, Konglomerate); auf morschem, feucht liegendem Laubholzstammstück (vermutlich Buche); gesellig (>30 Fk);
Fk: bis 3 cm breit, muschel- bis fächerförmig, ohne oder nur mit rudimentärem Stiel, glatt, anfangs cremeweiß, nach Lagerung über Nacht beige mit cremeweißem Fleck im Zentrum nahe der Insertionsstelle, dort weißfilzig; Lamellen sehr gedrängt, schmal, anfangs weißlich, nach Lagerung über Nacht beige; Fleisch dünn, cremweiß bis wässrig grau, aber ohne gelatinöse Schicht; Geruch unauffällig; Sporenpulver: hellbraun; Mikromerkmale vom Exsikkat: Cheilozystiden: irregulär, klobig, oben immer am breitesten, apikal oft hammerartig erweitert oder kopfig, ca. 24-35 x 9-16; Basidien: 4-sporig, 1- und 2-sporige sporadisch eingestreut, mit Schnallen; Sporen: rund, stachelig, Stachel ca. 0,2-0,3 µm überstehend, Maße: 5,0 x 5,0 (4,5-5,7 x 4,5-5,6), Q=1,01, 20 Sporen gemessen;

Nr. 4: Flammulina fennae Bas.

Zur Bestimmung: Mit dem Schlüssel in der MycBav 2016 bestimmt. Unkritisch.

Foto Foto Foto Foto Foto

Funddaten: 20.10.2019; MTB 8036-4-3-2, 610 m; Koordinaten: 11° 46' 52,96'' E; 47° 55' 5,4'' N; D-By-Landkreis Miesbach, Gemeinde Valley, Grubmühle, am Weg aus dem Teufelsgraben nach Hohendilching; Mischwald (Fichte, Buche, Tanne) über quartären Deckenschottern, oft als Nagelflu; auf morschem Laubholzstamm (vermutlich Ahorn oder Grauerle); büschelig;
Hut: bis 6 cm breit, im Übrigen siehe Fotos! Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: in Hutscheitelnähe ein Ixotrichoderm mit großen fusoiden oder lageniformen Pileozystiden; ohne hymenidermale Unterschicht, aber mit vielen eingestreuten, keuligen Zellen; Sporen: ellipsoid, Maße: 6,9 x 4,0 (5,7-8,0 x 3,5-4,5), Q=1,74 (1,54-1,86), 20 Sp. gemessen, die eine Hälfte am Hut, die anderen vom Abwurf (Sporen im Abwurf tendenziell etwas größer);

Nr. 5: Xerocomus subtomentosus (L.: Fr.) Quél.

Zur Bestimmung: Makroskopisch mit Flora Agaricina Neerlandica 7 bestimmt und dann mit demselben Werk geschlüsselt. Durch das blass gelbliche, blauende Fleisch von X. ferrugineus zu trennen. Die Sporen sind eigentlich etwas zu schmal für X. subtomentosus!

Foto Foto Foto Foto Foto Foto

Funddaten: 23.08.2019; MTB 7934-2-3-4, 600 m; 11° 26' 10,95'' E, 48° 2' 58,53'' N; D – By – Landkreis München, Gemeinde Forstenrieder Park, Eichelgarten; magere Mähwiese mit lockerem Baumbestand (überwiegend alte und junge Eichen, einige Fichten) über hochwürmeiszeitlichen Schottern; terrestrisch an grasiger Stelle bei großer Eiche und Fichte; gesellig (3 Fk);
Hut: bis 11 cm breit, feinsamtig (wie Wildleder), aus alt nicht aufreißend, hell olivbraun bis olivocker; Stiel: basal ausspitzend mit weißem, aber oft gelb bis schwefelgelb geflecktem Basalmyzel, bisw. schwach längsrillig, ohne Pseudoreticulum, cremegelb, im Mittelteils bisw. blass rosabräunlich überlaufen; Poren: schwach eckig (4-6), wabig, jung leuchtend gelb, alt gelbgrün; Röhren entsprechend gefärbt; Fleisch: im Hut cremegelb bis blassgelb, im Stiel schmutzig cremefarben; Verfärbung: Hutfleisch und Röhren im Schnitt langsam mäßig stark blauend, Stielfleisch unveränderlich; Mikromerkmale vom Exsikkat: Sporen: spindelig mit suprahilarer Depression, Maße: 11,1 x 4,3 (10,0-12,3 x 4,0-4,4), Q=2,60 (2,43-2,86), 20 Sp. gemessen;