Übrige Gattungen 2023
Nr. 1: Lentinellus cf. castoreus (Secr.in Fr.) Kühner & R. Maire
Zur Bestimmung: Unklar. Seit Moreau et al. (1999) sowie Petersen & Hughes (2004) gibt es anscheinend keine neuere Literatur zu der Gattung. Es scheint nach wie vor unklar, was L. castoreus und was L. ursinus ist. Ich nenne diese Kollektion L. castoreus, weil sie sich deutlich von den Nadelholzfunden 2016-11 aus dem Böhmerwald unterscheidet durch: kleinere, braunhaarige Fk mit schwächer amyloider Trama.
Funddaten: 27.10.2023; 9° 41' 54,39'' E, 44° 30' 7,28'' N; ca. 540 m; Italien, Emilia Romagna, Borgo Val Taro, Commune Compiano, Strela; Zerreichenwald mit Hopfenbuche und Weißdorn auf basischem Boden; auf morschem, großteils entrindetem Laubholzast; gesellig bis büschelig (ca. 15 Fk);
Hut: bis 3,8 cm breit, regulär bis irregulär muschelförmig, grobsamtig, schwarzbraun bis rotbraun, jung mit breiter, alt mit schmaler cremefarbener Zone am Rand;
Stiel: fehlend;
Lamellen: am Anwachspunkt zusammenlaufend, sehr gedrängt, cremefarben bis cremebeige, Schneiden stark gesägt;
Fleisch: Huthaut in Zentrumsnähe sehr dick, zum Rand hin dünner, darunter eine wässrig graue, gelatinöse Schicht über den Lamellen:
Geruch: unauffällig, nicht signifikant;
Mikromerkmale vom Exsikkat:
Lamellentrama: im Zentrum mit mäßig stark amyloiden, oft knorrig-knotigen Skeletthyphen (zuerst mit KOH gequollen, dann mit Wasser ausgewaschen und dann Melzers eingezogen);
Sporen: breit ellipsoid, fein warzig, deutlich amyloid (einzelne punktiert in Melzers, in der Masse fast schwarz), Maße: 4,0 x 3,3 (3,6-4,5 x 3,1-3,7), Q=1,24 (10 Sp. vom Abwurf gemessen);
Nr. 2: Simocybe haustellaris (Fr.) Watling
Zur Bestimmung: Die noch jungen, fast weißen Fruchtkörper machen die Bestimmung ein bisschen knifflig, doch mit den Mikromerkmalen (2-sporige Basidien, glatte Sporen mit kleinem KP, wellige Cheilozystiden) ist die Art klar.
Funddaten: 26.08.2023; MTB 7935-3-4-4, 600 m; Koordinaten: 11° 34' 41,67'' E; 48° 0' 29,56'' N; D-By-Landkreis München, Gemeinde Oberhaching, Deisenhofen, Gleißental; Mischwald (Hasel, Hainbuche, Fichte, Ahorn, Buche) über holozänen Flussablagerungen (Kies, Sand); auf 2 cm dickem Laubholzast; gesellig (ca. 6 Fk);
Hut: bis 4 mm breit, muschelförmig, trocken, feinflaumig bis samtig bereift, am Rand mit feinflaumigem Saum, ungestreift, cremeweiß;
Stiel: exzentrisch, stark gebogen, ca. 1-1,5 mm lang, cremefarben, stark weißflockig bis flaumig;
Lamellen: aufsteigend und breit angewachsen, entfernt (8-10 erreichen den Stiel), untermischt (mit 1-2 Zwischenlamellen), cremefarben bis cremebeige, Schneide stark weißflockig gezähnelt;
Fleisch: nicht untersucht (zu winzig);
Geruch: nicht signifikant;
Mikromerkmale vom Frischpilz (in KOH und KongoNH3 mikroskopiert):
Cheilozystiden: dicht gepackt (Schneide steril), zylindrisch wellig, oft stark irregulär verbogen, apikal meist schwach keulig, seltener zylindrisch, Maße (Länge x Apex x Bauch): 46 x 4,6 x 4,3 (37-53 x 3,8-5,7 x 3,2-5,5), 20 gemessen;
Basidien: 2-sporig, mit Schnallen, 21-30 x 5-6;
Sporen: ellipsoid bis subamygdaloid, in Aufsicht ovoid, schwach dickwandig, blass beigebräunlich, im Umriss glatt, apikal mit Kallus (oder kleinem Keimporus), Maße: 9,1 x 5,8 (8,2-10,3 x 5,3-6,3), Q=1,56 (1,35-1,75), 20 Sp. im Lamellenpräparat gemessen;