Agaricaceae 2013
Nr. 1: Agaricus brunneolus (J.E. Lange) Pilat
Zur Bestimmung: Mit FN und Kompendium bestimmt. Die Abgrenzung gegenüber A. semotus/dulcidulus scheint nicht ganz einfach, aufgrund der großen Fk bei dieser Kollektion aber wohl eindeutig. Ludwig schreibt dieser Art die etwas größeren Sporen zu als jener, in FN sind jedoch identische Sporenmaße angegeben.
Funddaten: 07.10.2013; Fundort: MTB 8135-4-3-2, 720 m; D - By -Sachsenkamm, Kirchsee Nord, nördlich des Wanderwegs vom Kirchsee zum Kogelweiher, Mischwald (Tanne, Buche, Fichte) auf würmeiszeitlichen Moränen angrenzend an ein Hochmoor; in feuchter Senke auf gemischter Nadelstreu von Fichte und Tanne; gesellig (>10 Fk); verges. mit Ramaria flaccida;
Hut: 4 - 7 cm breit, jung halbkugelig, dann flach gewölbt, am und um den Scheitel angedrückt faserschuppig, sonst mehr faserig; Grundfarbe ziemlich blass creme bis cremebeige, am und um den Scheitel incarnat bis rosabraun, auch mit schwachem Purpurton; an Druckstellen goldgelb verfärbend; Stiel: bis 7,5 x 1,2, basal stark knollig, schmutzig creme bis cremebeige, glatt, längsfaserig, etwa in der Mitte mit dünnem, einfachem, nach oben abziehbarem Ring, an Druckstellen (vor allem an der Knolle) goldgelb verfärbend; Ring oben weiß, ungerieft, Unterseite weiß, aber mit blass schwefelgelbem Saum; Stielknolle basal abgeflacht; Lamellen: frei (Stiel dadurch sehr leicht herausbrechend), sehr gedrängt, jung hellgrau (RAL: signalgrau), später normal bis dunkel graubraun; Schneiden gleichfarbig und glatt; Fleisch: cremeweiß, im hohlen Stiel in der Rinde satt creme bis ganz blass orangeocker, kaum verfärbend im Schnitt (maximal schwach gilbend, nicht rötend); Geruch: intensiv nach Bittermandel; KOH (40%): am Hut schwefelgelb bis grünlichgelb, am Fleisch negativ; Mikromerkmale vom Exsikkat: Lamellenschneide: steril; Cheilozystiden gelblich, oft 1-2fach septiert, Endzellen meist keulig, seltener zylindrisch, ca. 14-30 x 6-12, ohne Schnallen; Basidien: 4-sporig; Sporen: breit ellipsoid, am Apex meist verschmälert, schwach dickwandig (Wand aber doppelt), Maße: 5,4 x 3,9 (5-5,7 x 3,6-4,1), Q=1,38;
Nr. 2: Lepiota grangei (Eyre) Kühner
Zur Bestimmung: Mit FN und Kompendium bestimmt. Aufgrund des langstieligen Habitus, den Farben und vor allem der schlanken, langen Sporen klar gegen L. griseovirens abgegrenzt.
Funddaten: 19.10.2013; Fundort: MTB 8133-2-4-1, 600 m; D - By - Bernried, Bernrieder Park; buchendominierter Laubmischwald (Buche, Eiche, Esche, Ahorn, Linde, Hainbuche, Haselnuss) auf Würmmoräne; unter Buchen in der Laubstreu; gesellig (5 Fk);
Hut: bis 2 cm breit, gewölbt mit abgerundetem Buckel, jung dunkel blaugrün bis schwarzgrün filzig, bald schuppig aufreißend mit semmelgelber Unterhaut, Schuppen olivbraun verblassend, unterhalb des Scheitels schließlich verkahlend; Stiel: bis 5 x 0,5 cm; Verhältnis Hutbreite - Stiellänge: 1,9/5; 1,4/3,5; 1,8/3,8; 1,8/3,5; basal gleichdick oder schwach erweitert, oberhalb der Ringzone cremefarben bis beige und stellenweise orangebraun verfärbt, darunter blaugrün bis schwarzgrün schuppig, jung mehrfach gegürtelt, Gürtel beim Strecken auseinanderreißend; Lamellen: frei, gedrängt, cremegrau, alt mit schwachem Olivton; Schneiden weiß und glatt; Fleisch: im Hut und Stielkern weiß, in der Stielrinde graubeige und oft orangebraun verfärbend; Geruch: nach grünem Apfel; Mikromerkmale vom Exsikkat: Cheilozystiden: dicht angeordnet (Schneide steril), schlank keulig bis subzylindrisch, ca. 22-31 x 7-10; mit Schnallen; Basidien: 4-sporig, 2-sporige sporadisch eingestreut; Sporen: projektilförmig, im Profil gespornt, Maße: 10,5 x 3,8 (9,1-12,5 x 3,4-4,3), Q=2,75 (2,46-3,09); 20 Sp. gemessen;
Nr. 3: Lepiota cristata (Bolton: Fr.) P. Kumm.
Zur Bestimmung: Mit FN geschlüsselt und im Kompendium verglichen.
Funddaten: 05.09.2013; Fundort: MTB 8040-3-3-1, 530 m NN; Bad Endorf, Hemhofer Seenplatte (würmeiszeitliche Relikte mit flachen Moränenhügeln), am Rand des Wanderwegs am Nordrand des Schlosssees, im Mischwald (Fichte, Buche, Eiche, Esche) auf Ruderalstelle, in gemischter Laub-Nadelstreu; gesellig bis kleinbüschelig (>10 Fk), verges. mit C. seminuda und M. haematospermum;
Hut: bis 4,5 cm breit (kräftige Pilze), am Scheitel dunkelbraun und glatt, nach außen zu konzentrisch dicht mit braunen Schüppchen besetzt, diese auf cremefarbenem Grund; Stiel: bis 5 x 0,5 cm, basal gleichdick oder schwach verdickt, unterhalb des 1. Stieldrittels mit breitem, einfachem Ring, der oberseits weiß und unterseits gelbbräunlich geschuppt ist; Stielfarbe schmutzig creme, im unteren Stieldrittel braun durchscheinend; Lamellen: frei, sehr gedrängt, beige; Fleisch: weiß, in der Stielrinde beige und im untersten Stielviertel in der Rinde dunkelbraun; Geruch: nach verbranntem Gummi; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: hymeniform, einschichtige Reihe aufrecht stehender, keuliger Zellen, diese teils hyalin, teils bräunlich pigmentiert, ca. 16-53 x 10-16 (nahe der Hutmitte gemessen); Pigment interparietal gelbbraun, an den horizontal verlaufenden Trägerzellen auch inkrustierend; mit Schnallen; Cheilozystiden: dichtstehend (Schneide steril), keulig, ca. 19-31 x 11-12; Basidien: 4-sporig; Sporen: kurz projektilförmig, gespornt, Maße: 6,6 x 2,9 (5,9-7,7 x 2,6-3,1), Q=2,30;
Nr. 4: Lepiota clypeolaria (Bull.: Fr.) Kumm.
Zur Bestimmung: Mit FN geschlüsselt; unkritisch.
Funddaten: 30.09.2013; Fundort: MTB 7934-4-4-4, 560 m; D - By - Frundsbergerhöhe, Östliche Isarleite, Buchenmischwald mit eingestreuten Fichten auf würmeiszeitlichen Schottern mit Schutt, in gemischter Laub-Nadelstreu; gesellig (3 Fk);
Hut: bis 5 cm; Stiel: bis 10 x 0,6, weiß wollig beflockt, jung mit hängendem, rasch zerfaserndem Ring vom faserig-häutigen Teilvelum; Lamellen frei, weiß; Fleisch: weiß, in der unteren Stielhälfte in der Rinde gelb; Geruch schwach unangenehm gummiartig; im Übrigen siehe Fotos; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Trichoderm aus sehr langen (weit >150), kaum septierten, bis ca. 12 µm breiten, hyalinen Zellen; am Ansatz mit zahlreichen keuligen, kurzen Zelleln, diese schwach dickwandig und bisw. mit gelbbraunem Wandpigment; Schnallen vorhanden und sehr groß; Cheilozystiden: keulig, mit kristallin-körnigem lichtbrechendem Inhalt, ca. 21-30 x 8-11; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen; Sporen: fusoid bis schlank tropfenförmig, basal stets zugespitzt und mit subapikulärer Depression, Maße: 14,2 x 5,5 (12,9-14,8 x 5,1-6,2), Q=2,57;
Nr. 5: Lepiota ignivolvata Bousset & Joss.
Zur Bestimmung: Schon makroskopisch sicher L. ignivolvata. Die Unterscheidung von L. subgracilis ist wohl am ehesten makroskopisch zu treffen, höchstens noch durch die vielgestaltigeren Cheilozystiden letzterer. Die Sporenmaße dieser Kollektion gehen erheblich über die Angaben in FN hinaus und taugen möglicherweise nicht zur Differenzierung von L. subgracilis.
Funddaten: 14.10.2013; Fundort: MTB 8034-2-2-1, 550 m; D - By -Schäftlarn, westliches Isarufer, Klosterwald; überwiegend kalkreicher Buchenmischwald auf würmeiszeitlichen Schottern, Hangschutt und teils freigelegter Tertiär-Molasse; im lichten Buchenwald in der Laubstreu; gesellig (3Fk);
Hut: bis 5 cm breit, mit ockerbrauner, glatter, bisw. konzentrisch gezonter Scheibe, hutabwärts heller, beige bis cremefarben und bräunlich feinschuppig; Rand fransig behangen; Stiel: bis 9 x 0,7 cm, basal schwach erweitert und gerieben safrangelb verfärbend (nicht feuerrot), weiß, mit einem oft nur rudimentär ausgeprägten, weißen, hängenden oberen Ring und einem etwas darunter sitzenden, wulstigen, unkompletten, schiefen, braungerandeten Ring; Lamellen: frei, sehr gedrängt, cremeweiß; Schneiden glatt und gleichfarbig; Fleisch: weiß; Geruch: nach verbranntem Gummi (Cristata-Geruch), im Schnitt aber auch mit obstiger Komponente; Mikromerkmale vom Exsikkat: Cheilozystiden: regulär keulig, ca. 18-30 x 7-12; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen; Sporen: recht variabel geformt, meist amygdaloid, aber auch mehr subamygdaloid bis ellipsoid mit mittelbreit gerundetem Apex, kongophil, in Kongo eigenartig streifig wirkend, Maße: 11,2 x 6,0 (9,8-12,7 x 5,5-7,2), Q=1,87;
Nr. 6: Echinoderma calcicola (Knudsen) Bon
Zur Bestimmung: Mit FN geschlüsselt und im Kompendium und PDS verglichen. Am ähnlichsten dürfte E. perplexa sein, die sich jedoch vor allem durch längere und schlankere, teils projektilförmige Sporen sowie mehr kugelige Zellen in den Warzen unterscheidet.
Funddaten: 25.09.2013; Fundort: MTB 8234-4-2-1, ca. 900 m; D - By - Bad Heilbrunn, Stallauer Eck (Flyschzone), im Bergmischwald (Tanne, Fichte, Buche), unter großer Tanne und Fichten in der Nadelstreu; gesellig bis kleinbüschelig (>20 Fk);
Hut: 5-6,2 cm breit, jung halbkugelig, dann abgerundet konisch, zuletzt flach gewölbt, trocken, dicht mit bis zu 2 mm hohen spitzkonischen, braunen Stacheln besetzt, Hutfarbe darunter beige bis braunbeige; die Stacheln lassen sich leidlich gut abreiben, vergehen aber von selbst kaum; Stiel: bis 5 x 0,8 (bei jungen Exemplaren auch viel dicker), basal gleichdick oder etwas keulig, oberhalb der Ringzone beige und glatt, darunter jung mit denselben braunen Stacheln wie der Hut besetzt, bei älteren Exemplaren mit einem raspelig-wolligem Überzug; Lamellen: frei, sehr gedrängt, untermischt, aber nicht gegabelt, cremeweiß, bei älteren Fk beige; Schneiden weiß; Fleisch: sehr zäh, weiß, in der Stielbasis oft rotbraun bis purpurbraun fleckend; Geruch: starker Cristata-Geruch (verbrannter Gummi); Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Trägerschicht der Warzen aus irregulär verwobenen zylindrischen Zellen, Zellen schwach dickwandig und mit bräunlichgelbem Wandpigment, mit Schnallen; Zellen in den Warzen überwiegend ellipsoid (nie kugelförmig), mit zylindrischen untermischt und kettig angeordnet, ellipsoide Zellen ca. 18-50 lang und 12-25 breit, Wände ca. 0,5 µm dick und mit gelbbraunem Wandpigment; mit Schnallen; Cheilozystiden: vorhanden, aber erst im 3. Präparat gefunden, obwohl die Schneiden auch am Exsikkat schneeweiß abgesetzt sind, Cheilos ziemlich stark eingebaut, Schneide aber steril (einfach leicht zu übersehen oder wegzuquetschen), Cheios überwiegend keulig, aber auch subzylindrisch oder seltener spindelig, ca. 17-29 x 3-8; mit Schnallen; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen, ca. 22 x 5-5,5; Sporen: ellipsoid bis subzylindrisch, nie projektilförmig oder auffallend schlank, im Kongo-Exsikkat-Präparat bisw. etwas verklumpend, stark dextrinoid, Maße: 4,9 x 3,0 (4,3-5,6 x 2,6-3,3), Q=1,63 (1,52-1,77), 20 Sp. gemessen;
Nr. 7: Cystolepiota bucknallii (Berk. & Broome) Singer & Clemencon
Zur Bestimmung: Makroskopisch klar.
Funddaten: 19.10.2013; Fundort: MTB 8133-2-4-2, 600 m; D - By - Bernried, Bernrieder Park; buchendominierter Laubmischwald (Buche, Eiche, Esche, Ahorn, Linde, Hainbuche, Haselnuss) auf Würmmoräne; bei großen Buchen in der Laubstreu; gesellig (5 Fk);
Hut bis 2,8 cm breit, mehlig bereift, blass lila, später creme entfärbend, Stiel wie der Hut gefärbt, ebenso mehlig, an der Spitze oft heller und cremefarben, zur Basis hin dunkler; Lamellen gedrängt, cremeweiß, gedrängt; Geruch widerlich stinkend wie Tricholoma sulphureum;