Tricholomataceae 2017

Nr. 1: Gamundia striatula (Kühner) Raithelhuber

Zur Bestimmung: Mit Gröger und Antonin/Noordel. geschlüsselt. Ein Fund aus dem Jahr 2012 als Nachtrag.

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Funddaten: 01.09.2012; Österreich, Tirol, Zillertal, Uderns, Kupfnerberg-Seebachkopf, ca. 1000 m, Nadelmischwald (Fichte, Tanne), an der steilen Wegböschung vor der Bachquerung, auf Hundsflechte und Pflanzenresten, gesellig;
Hut: 3,2 cm, flach ausgebreitet, schwach genabelt, bis zum Scheitel durchscheinend gestreift, beigebraun; Stiel: 4,5 x 0,3 cm, cremegrau, glatt; Lamellen: gerade angewachsen, mäßig gedrängt bis gedrängt, cremeweiß bis cremegrau, auch alt ohne Rosaton; Schneiden gleichfarbig und glatt; Geruch: auffallend aromatisch, fast schwach parfümiert; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Cutis (schlecht zu sehen, das mit Sporen überdeckt), mit Schnallen, Piment unauffällig; Lamellenschneide: heterogen mit vereinzelten Cheilozystiden; Cheilozystiden groß, keulig bis subzylindrisch, ca. 52-72 x 10-16, mit Schnallen; Pleurozystiden: wie die Cheilos, verstreut; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen, z.B. 22x6, 25x7; Sporen: breit ellipsoid, feinst stachelig, Maße: 6,0 x 4,3 (5-7 x 4-5), Q=1,39 (1,25-1,56), 20 Sp. gemessen;

Nr. 2: Infundibulicybe costata (Kühner & Romagn.) Harmaja

Zur Bestimmung: Unkritisch.

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Funddaten: 15.07.2017; MTB 8431-1-3-4, 1520 m; Koordinaten: 10.865243 E, 47.560277 N; D – By – Lankreis Ostallgäu, Halblech, Buching, Kenzenhütte, Wanderweg zum Lösertaljoch; Weidegebiet zwischen Vorderscheinberg und Schlössel (kalkalpine Zone); im angrenzenden Fichtenwald, seitlich an einem übermoosten Felsblock; gesellig (2 Fk);
Hut: bis 6,5 cm breit, feinst samtig bis feinfilzig bereift, ungestreift, nicht gerippt; Geruch: säuerlich; Im Übrigen siehe Fotos; KOH (40%): am exsikkierten Hut olivbraun Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: ziemlich verquollen, aber ohne Auswüchse, Schnallen vorhanden; Sporen:tränenförmig, basal deutlich verschmälert, apikal breit gerundet, oft mit deutlicher suprahilarer Depression; Maße: 6,3 x 4,2 (5,2-7,7 x 3,7-4,8), Q=1,51 (1,34-1,70), 20 Sp. gemessen;

Nr. 3: Infundibulicybe cf. geotropa (Bull.) Harmaja

Zur Bestimmung: Der fuchsige Mönchskopf, den wir schon am Pratomagno gefunden haben (Tricholomataceae-2012-06). Die 2011 neu beschriebene I. mediterranea kann offenbar ein bisschen ähnlich aussehen, hat aber erheblich schmälere Sporen. I. montana mit ähnlichen Sporenmaßen ist eine sehr seltene nordische Art. Auf italienischen Internetseiten sieht man I. geotropa immer wieder mal mit so rotbraunen Farben. Vermutlich handelt es sich tatsächlich nur um eine Farbvarietät des Mönchskopfs. Makrofotos nicht vom Standort!

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Funddaten: 10.10.2017; Italien, Toskana, Bibbiena, Casentino, Foresta di Camaldoli, ca. 1050 m; Wanderweg 72 vom Campingplatz beim Monastero di Camaldoli zur Forsthütte Rifugio Secchieta; Buchen-Tannenmischwald; gesellig;
Hut: bis knapp 8 cm breit, Habitus wie beim normalen Mönchskopf, Hutrand jung umgebogen und leicht gerippt, jung fuchsig braun, im Alter cremefarben ausblassend; Lamellen: herablaufend, cremefarben; Fleisch: weiß, nach einigem Kauen auch jung bitterlich; KOH (40%) am Hut olivgrün; am Exsikkat: negativ; Sporenpulver: weißlich, Abwurf zu dünn zur seriösen Einordnung. Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: aus stark verwobenen glatten Zellen mit intrazellulärem und unauffällig inkrustierendem gelblichem Pigment, Schnallen groß; Sporen: subglobos bis breit tropfenförmig, am Apikulus oft etwas ausgezogen, inamyloid, überwiegend kongophil, Maße: 7,2 x 6,3 (6,3-8,0 x 5,7-7,0), Q=1,13 (1,06-1,25), 20 Sp. gemessen;

Nr. 4: Infundibulicybe squamulosa (Pers.: Fr.) Harmaja

Zur Bestimmung: Mit Gröger und FN geschlüsselt. Den sehr grobsamtigen Hut habe ich bei C. costata so noch nie gesehen. Die gelblichen Lamellen könnten ein Hinweis auf die nach Ludwig ungenügend bekannte I. pseudosquamulosa sein.

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Funddaten: 12.10.2017; Italien, Toskana, Castiglion Fiorentino; Pieve di Chio, Santo Stefano; niederer Eichenwald; bei Eiche, an der moosigen, feuchten Böschung; 2 Fk in einiger Entfernung;
Hut: bis 5,7 cm breit, trichterig mit etwas herabgebogenem Rand, auffallend samtig, olivocker, Rand flatterig; Stiel: bis 8 x 0,6 cm, basal gleichdick, längsfaserig, hellbraun; Lamellen: stark herablaufend, gedrängt, olivgelb; Fleisch: sehr dünn; Geruch: schwach, unauffällig; Sporenpulver: weiß (Abwurf aber schwach); KOH (40%): am exsikkierten Hut positiv, deutlich dunkler, rehbraun; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: aus liegenden und teils etwas aufsteigenden Zellen, nur wenige +/- zylindrische Endzellen gesehen, Zellbreite ca. 5-8 µm; Pigment dunkelbraun, sowohl intrazellulär als auch grob querstreifig inkrustierend; Schnallen zahlreich vorhanden; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen, 2-sporige eingestreut; ca. 22-31 x 5,5-6,5; Sporen: tränenförmig, basal deutlich zugespitzt und oft it suprahilarer Depression, inamyloid (Pulver in Melzer unveränderlich), Maße: 7,0 x 4,3 (5,8-8,2 x 3,8-4,8), Q=1,63 (1,45-1,81), 20 Sp. gemessen;

Nr. 5: Clitocybe cf. candicans (Pers.: Fr.) P. Kumm.

Zur Bestimmung: Weiße, nach Anis riechenden Trichterlinge wie C. albofragrans und C. anisata haben gefärbtes Sporenpulver und scheiden damit aus. Naheliegend als Waldart ist C. candicans, die jedoch nach Gröger, FN und Ludwig etwas längere und vor allem schmälere Sporen hat. Dies gilt nach Specht (2014) auch für C. rivulosa, der die Art mit den gedrungeneren Sporen als C. quisquiliarum neu beschrieben hat, diese jedoch als deutlich nitrophile, nicht in Wäldern wachsende Art angibt. C. truncicola wäre aufgrund des ruderalen Standorts mit Holzresten wohl nicht auszuschließen, hat jedoch noch gedrungenere Sporen und sollte eigentlich direkt auf Holz wachsen. Die in Pilze der Schweiz 3, Nr. 152, beschriebene Laubwaldkollektion von C. candicans hat noch gedrungenere und kürzere Sporen als die vorliegende, was darauf hindeuten könnte, dass die Sporenform dieser Art doch recht variabel ist. Auch eine eigene Kollektion von 2014 hat nur unwesentlich schlankere Sporen (Q=1,6) und zeigt im Kongoabwurfpräparat ein sehr ähnliches Bild. Deshalb bleibe ich mal bei dieser Art.

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Funddaten: 22.07.2017; MTB 8335-3-4-4, 870 m, Koordinaten: 11.574017 E, 47.610631 N; D – By – Kreis Bad Tölz-Wolfratshausen, Lenggries, Rauchenberg, Anderlkopf; Bergmischwald (Fichte, Buche, Bergahorn) auf Plattenkalk (oder Hauptdolomit); bei Buche und jungen Fichten, am schottrigen Wegrand in der Laubstreu mit Holzresten; gesellig (>10 Fk);
Hut: bis 3,8 cm breit, jung flach gewölbt oder zentral schon leicht vertieft mit kurz umgerollten Hutrand, später bis trichterig vertieft mit etwas flatterigem, immer noch kurz umgerolltem Rand, Oberfläche trocken, jung vollständig elfenbeinweiß bereift, diese Bereifung reißt dann konzentrisch auf, was im äußeren Bereich zu einer vielfachen Zonierung führt und am Scheitel ein felderiges Aussehen zur Foge hat. Jung elfenbeinweiß, dann (ohne Reif) mehr graubeige bis braunbeige; Stiel: bis 4,5 x 0,6 cm, meist gebogen, zäh (schwach hohl), basal gleichdick oder verjüngt, beige, weißlich überfasert; Lamellen: gerade angewachsen, bei älteren Fk habituell absteigend, sehr gedrängt, jung cremeweiß, alt cremebeige bis beige; Fleisch: wässrig graubeige; Geruch: deutlich aromatisch, eher angenehm, vielleicht mit schwacher Aniskomponente; Sporenpulver: weiß; Mikromerkmale vom Exsikkat: Sporen: regulär ellipsoid, nicht kongophil, im Abwurfpräparat in Kongo teils kollabierend und etwas verklumpend, Maße: 4,5 x 3,1 (4,0-5,0 x 2,8-3,4), Q=1,48 (1,38-1,62), 20 Sp. gemessen;

Nr. 6: Clitocybe cf. phyllophila (Pers.: Fries) P. Kumm.

Zur Bestimmung: Mit Gröger und FN geschlüsselt. Kritisch aufgrund des fehlenden Rosatons im Sporenpulver.

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Funddaten: 05.09.2017; MTB 8232-4-1-1, 680 m; 11.096844 E, 47.741132 N; D-By-Landkreis Weilheim-Schongau, Gmd. Huglfing, Grasleiten; eher nährstoffarmer bodensaurer Fichtenjungwald mit eingestreuten Erlen und Birken über würmglazialen Ablagerungen; an feuchter, grasiger, moosiger Stelle in der Nadelstreu (etwas Laub untermischt), gesellig (>15 Fk);
Hut: ca. 3-4,8 cm breit, gewölbt, im Zentrum bisw. schwach vertieft, mit oder ohne kleinem Buckel, elfenbeinweiß, firnisartig überzogen, trocken, matt, bisw. wasserfleckig; Stiel: bis 4,5 cm lang und bis 1 cm breit, basal meist etwas verjüngt, voll, weißlich, oft beige überfasert; Lamellen: habituell herablaufend, am Stiel oft schwach ausgebuchtet angewachsen, bisw. aber auch deutlich herablaufend, gedrängt (48-56 durchgehend), cremebeige; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: säuerlich, kein Mehlgeruch; Sporenpulver: Abwurf schwach, aber am ehesten cremefarben ohne Rosaton; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: ziemlich glatte Cutis, Zellen schmal, intakt, nur sporadisch mit Auswüchsen, ohne auffallende Inkrustationen; Sporen: regulär ellipsoid, basal meist etwas schmäler als apikal, im Kongo-Abwurfpräparat stark kollabierend und klumpend (an der Präpariernadel sogar Fäden ziehend), schwach kongophil; Maße: 5,0 x 3,5 (3,9-5,9 x 3,1-4,1), Q=1,41 (1,22-1,49), 20 Sp. gemessen;

Nr. 7: Clitocybe spec.

Zur Bestimmung: Sehr auffällig sind die abgeplatteten, knorpeligen Stiele der Kollektion! Dieses Merkmal sowie die ungestreiften, leicht bereiften Hüte, frisch weißes und trocken deutlich cremefarbenes Sporenpulver sowie kleine kurzellipsoide Sporen erinnern stark an die Kollektionen Nr. 1 und 2 von 2014, die ich an der Isar fand. Trotz der etwas stärker divertikulierten HDS-Zellen der beiden Isar-Kollektionen bin ich nahezu sicher, dass die Kollektionen zur selben Art gehören. C. diosma Einh. hat nach Marqua & Specht 2013 einen auffälligen Geruch, viel breitere HDS-Zellen, deutlich gestrecktere Sporen (Q=1,7) und vermutlich auch trocken weißes Sporenpulver.

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Funddaten: 23.09.2017; MTB 8237-4-4-3, 800 m; Koordinaten: 11.971134 E, 47.699449 N; D-By-Landkreis Miesbach, Gemeinde Bayrischzell, Geitau Nord, am Wanderweg richtung Birkenstein; Bergmischwald (Fichte, Tanne, Buche, Esche, Bergahorn) über Hauptdolomit oder Würmmoräne (kalkalpine Zone); am ruderalen, schottrigen Wegrand bei großen Buchen und Fichte in gemischter Streu; gesellig (>10 Fk);
Hut: bis 3,8 cm breit, gewölbt, stark genabelt, glatt, ungestreift, trocken, matt, stellenweise glimmerig-weiß bereift, beige, stark hygrophan, cremefarben verblassend; Stiel: bis 3 x 0,7 cm, stark abgeplattet und sehr knorpelig, schmutzig beige, zur Basis hin dunkler bräunlich, weißlich überfasert; Lamellen: schwach herablaufend, gedrängt, cremefarben, Schneiden konkav; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: schwach aromatisch, kein Mehl; Sporenpulver: auch in dicker Schicht weiß; trocken deutlich cremefarben (IIa); Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: glatte Cutis, Zellen hyalin, ca. 2,4-4,4 µm breit, mit großen Schnallen, nur sehr schmale Zellen feinst inkrustiert, Pigment sonst unauffällig; Zellen der obersten Lage mit einzelnen fingerigen bis knubbeligen Auswüchsen, aber nicht verquollen oder koralloid; Lamellenschneide: fertil, Basidien 4-sporig; Sporen: breit und regulär ellipsoid bis subglobos, inamyloid, im Kongo-Abwurfpräparat wenig kollabierend, aber etwas klumpend und an der Präpariernadel Fäden ziehend, kaum kongophil, Maße: 4,4 x 3,3 (3,6-5,0 x 2,9-3,7), Q=1,33 (1,15-1,50), 20 Sp. gemessen;

Nr. 8: Clitocybe spec.

Zur Bestimmung: Unklar. Auffallende Merkmale: Kaum hygrophane, frisch ungestreifte und etwas radialrunzelige Hüte, verzweigte HDS-Zellen, 5 x 3 kleine ellipsoide Sporen und Habitat zumindest in enger Verbindung mit Holz. Es besteht Ähnlichkeit zur Aufsammlung von C. cf. lohjaensis vom 05.09.2014 (Zillertal) mit divertikulierten HDS-Zellen, jedoch auch mit mehlig-ranzigem Geruch.

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Funddaten: 04.10.2017; MTB 8433-1-2-3, 1170 m; 11.224927 E, 47.576375 N; By – Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Eschenlohe, Schellenberg, an der Forststraße, die vom 15er Wanderweg zum Hahnbichelsteig führt; Bergmischwald (Fichte, Tanne, Buche, Bergarhorn) über Hauptdolomit; an einer Ruderalstelle auf vergrabenem Nadelholz (Äste); gesellig bis kleinbüschelig (>10 Fk);
Hut: gewölbt bis flach gewölbt, alt fast ausgebreitet, feinst radialrunzelig, sonst glatt, kaum hygrophan (ganz leicht ausblassend), olivbraun mit dunklerer Scheibe; Stiel: bis 3 x 0,4 cm, basal gleichdick oder schwach erweitert, zylindrisch, oft auch abgeplattet und mit Längsfurche, etwas heller als der Hut, graubeige mit schwachem Olivton; Lamellen: leicht herablaufend, stark konkav-bogig, gedrängt, cremeweiß; Schneiden gleichfarbig und glatt; Fleisch: siehe Schnittbild; Geruch: nahe null; Sporenpulver: weiß; Exsikkat: ziemlich einheitlich braun; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Cutis, Zellen schmal, stellenweise schwach gelifiziert, mit fingerigen bis schwach koralloiden Auswüchsen, Pigment intrazellulär, sehr blass bräunlich, nicht inkrustierend; Schnallen vorhanden; Lamellenschneide: fertil; keine Hymenialzystiden vorhanden; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen; Sporen: ellipsoid, apikal meist etwas schmäler, inamyloid, nicht kongophil, in KongoNH3 nicht klumpend, Maße: 5,0 x 3,1 (4,4-6,0 x 2,9-3,5), Q=1,58 (1,44-1,71), 20 Sp. gemessen;

Nr. 9: Delicatula integrella (Pers.: Fr.) Pat.

Zur Bestimmung: Unkritisch.

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Funddaten: 05.08.2017; MTB 8136-4-1-3, 750 m, Koordinaten: 11.760307 E, 47.835868 N; D – By – Landkreis Miesbach, Warngau, Taubenberg, Farnbachtal; bodensaurer Bergmischwald (Fichte, Tanne, Buche) über Oberer Süßwassermolasse (Tertiär, Mergel und Konglomerate); an einem halb vergrabenen, schwachen Nadelholzast; büschelig (>10 Fk);
Hut: bis 1,5 cm breit, anfangs gewölbt, dann ausgebreitet, alt oft mit hochgeschlagenem Rand, am Scheitel stets schwach genabelt, trocken, matt, runzelig-furchig, feinst überreift, durchscheinend gestreift, weiß; Stiel: bis 35 x 1 mm, weiß, feinst überreift; Lamellen: schmal angewachsen oder schwach herablaufend, sehr entfernt (ca. 11-13 erreichen den Stiel), stark anastomosierend, aderig, schmal, dick; Fleisch: dünn; Geruch: unauffällig; HDS: Glatte Cutis, darüber dickwandige zylindrische bis etwas aufgetriebene Dermatozystiden (?), z.B. 66 x 10; mit Schnallen; Sporen: breit spindelig, amygdaloid , apikal bisw. papilliert und dann schmal citriform, amyloid, Maße: 7,6 x 4,4 (6,8-8,5 x 4,2-4,8), Q=1,73 (1,50-1,89), 20 Sp. gemessen;

Nr. 10: Hypsizygus ulmarius (Bull.: Fr.) Redhead

Zur Bestimmung: Wenn es nur eine Art gibt, H. ulmarius. Makroskopisch natürlich schon ein bisschen anderes als die 24-cm-Schlappen, wie wir in der Toscana an Eiche gefunden hatten (Nr. 2014-19), aber mikroskopisch kann ich keine Unterschiede feststellen.

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Funddaten: 09.09.2017; MTB 8236-4-4-3, ca. 1250 m; Koordinaten: 11.810386 E, 47.707368 N; D-By-Landkreis Miesbach, Gemeinde Tegernsee, Sagfleckl, am Wanderweg von der Baumgartenalm zum Sagfleckl; Bergmischwald (Buche, Fichte, Tanne, Bergahorn) über Raibler Schichten (kalkalpin, Zellendolomit oder Mürbkalk); am Stamm einer umgebrochenen, mit Lackporlingen bewachsenen, alten Buche; gesellig (2 Fk);
Hut: bis 7,2 cm breit, glatt, im Zentrum mit runden Wasserflecken, trocken, beigebraun bis cremebeige (am Hutrand); Stiel: bis 5 x 1,5 cm, keulig, zäh, schmutzig cremefarben; Lamellen: ausgerandet angewachsen, gedrängt, sehr breit (bis 1,4 cm), cremefarben; Fleisch: cremeweiß, im Hut stellenweise wässrig graubeige; Geruch: im Schnitt schwach gurkig-mehlig; Sporenpulver: weiß; Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: Cutis, schwer zu beurteilen, das komplett mit gelben stacheligen Fremdsporen besetzt; Trama aus relativ schmalen, schwach dickwandigen Zellen; Lamellentrama: aus schmalen Zellen, seltsam rosa in Kongo (im Gegensatz zu den roten Basidien!) und mit auffälligen kristallartigen Gebilden besetzt; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen; Maße: 24-31 x 5-6; Sporen: globos bis subglobos, nicht kongophil, mit winzigem Apikulus, Maße: 4,7 x 4,2 (4,0-5,7 x 3,7-4,9), Q=1,12 (1,10-1,30), 20 Sp. gemessen;

Nr. 11: Leucocortinarius bulbiger (Alb. & Schwein.) Singer

Zur Bestimmung: Makroskopisch klar. Im Fünfseenland anscheinend häufig (zumindest früher), in den oberbayerischen Alpen laut DGfM-Daten (März 2018) noch nicht kartiert.

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Funddaten: 26.09.2017; MTB 8533-1-2-1, 1000 m; Koordinaten: 11.207048 E, 47.49563 N; D-By-Landkreis Garmisch-Partenkirchen, Gemeinde Krün, Gerold; Bergmischwald (Fichte, Haselnuss, Buche, Bergahorn) über Raibler Schichten (Kalk) oder Würmmoräne (kalkalpine Zone); bei großen Fichten; gesellig (4 Fk);
Hut bis 8 cm breit, trocken, jung mit Velumflocken; Cortina vorhanden; Stiel gerandet knollig; Lamellen cremefarben bis cremegrau; Geruch neutral; Mikromerkmale vom Exsikkat: Cortina: Zellen mit Schnallen; Sporen: ellipsoid bis subamygdaloid, sehr dickwandig, hyalin, Maße: 8,2 x 4,9 (7,5-9,1 x 4,8-5,2), Q=1,66, 10 Sp. gemessen;

Nr. 12: Leucopaxillus giganteus (Sowerby: Fr.) Singer

Zur Bestimmung: Mit Gröger geschlüsselt. Unkritisch.

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Funddaten: 14.10.2017; Italien, Toskana, Castiglion Fiorentino; Pieve di Chio, Santo Stefano, San Lorenzo; direkt am Kloster im grasigen Gebüsch, u.a. bei Mannaesche;
Hut: riesig (>15 cm), trichterförmig, bis fast zur Mitte auffallend gerieft, elfenbeinweiß; Lamellen cremeweiß, herablaufend, gedrängt; Geruch schwach; Sporenpulver: hell cremefarben (ca. IIa); Mikromerkmale vom Exsikkat: HDS: einigermaßen glatte Cutis aus schmalen (3-6 µm breiten) Zellen, stellenweise mit aufsteigenden Endzellen, Septen mit Schnallen; Lamellenschneide: fertil, ohne Zystiden; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen; z.B. 29x6, 26x7; Sporen: regulär ellipsoid, apikal meist ein wenig schlanker als basal, glatt, stark amyloid (Pulver in Melzer sofort schwarz), im KOH- und Melzer-Abwurf-Präparat großteils kollabiert und im letzteren auch stark klumpend, Maße: 6,9 x 4,3 (5,9-8,5 x 3,9-4,9), Q=1,61 (1,45-1,79), 20 Sp. gemessen;

Nr. 13: Resupinatus trichotis (Pers.) Singer

Zur Bestimmung: Möglicherweise nur eine Form von R. applicatus. Aufgrund des schwarzen Tomentums an der Anwachsstelle bestimme ich als. R. trichotis. Ein Artikel von Thorn et al. in Mycologia, 97(5), 2005, enthält einen Verwandtschaftsbaum, der darauf hindeutet, dass die beiden Arten genetisch verschieden sind.

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Funddaten: 08.10.2017; Italien, Toskana, Castiglion Fiorentino; Pieve di Chio, Santo Stefano; bei Eiche; auf verholztem Pflanzenstängel; gesellig;
Fk stiellos dem Substrat ansitzend, bis 8 mm breit, muschelförmig, fein filzig, dunkelgrau; Lamellen: gedrängt, grau mit weißen Schneiden; Mikromerkmale vom Exsikkat: Cheilozystiden: dicht gedrängt, irregulär geformt, meist mit einem +/- keuligen oder subzylindrischen „Körper“ und polymorphen Auswüchsen, koralloid, ca. 13-20 lang und 3-6 breit, mit Schnallen; Basidien: 4-sporig, mit Schnallen; Sporen: globos, hyalin, sehr dünnwandig und leicht kollabierend, im Kongo-Präparat oft fein faltig wirkend, aber im Umriss immer glatt; Maße: 4,9 x 4,6 (4,5-5,0 x 4,3-4,9), Q=1,06, 10 Sp. gemessen;